Die Schriften Friedrich Heinrich Jacobi's in Auswahl und mit einer Einleitung

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Die Schmiede, 1926 - 227 pagine
 

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Pagina 195 - Willen, der nichts will, zuwider — • lügen will, wie Desdemona sterbend log, lügen und betrügen will wie der für Orest sich darstellende Pylades, morden will wie Timoleon, Gesetz und Eid brechen wie Epaminondas...
Pagina 63 - Lieber Mendelssohn, wir alle werden im Glauben geboren und müssen im Glauben bleiben. . . Durch den Glauben wissen wir, daß wir einen Körper haben, und daß außer uns andere Körper und andere denkende Wesen vorhanden sind. Eine wahrhafte, wunderbare Offenbarung! Denn wir empfinden doch nur unseren Körper, so oder anders beschaffen; und indem wir ihn so oder anders beschaffen fühlen, werden wir nicht allein seine Veränderungen, sondern noch etwas davon ganz Verschiedenes, das weder bloß Empfindung,...
Pagina 91 - Ende sein — dann werden wir: Nur noch an Gespenster glauben. Wir selbst werden sein wie Gott. Wir werden wissen : Sein und Wesen überall, ist und kann nur sein — Gespenst.
Pagina 135 - Licht ist in meinem Herzen, aber sowie ich es in den Verstand bringen will, erlischt es. Welche von beiden Klarheiten ist die wahre? Die des Verstandes, die zwar feste Gestalten, aber hinter ihnen nur einen bodenlosen Abgrund zeigt — oder die des Herzens, welche zwar verheißend aufwärts leuchtet, aber bestimmtes Erkennen vermissen läßt?
Pagina 134 - Nämlich: wir insgesammt, an Geist reicher oder ärmer, höher oder geringer, mögen es angreifen wie wir wollen, wir bleiben abhängige, dürftige Wesen, die sich durchaus nichts selbst geben können.
Pagina 100 - Wie die Triebe, so der Sinn; und wie der Sinn, so die Triebe. Nicht weise, nicht tugendhaft, nicht gottselig kann sich der Mensch vernünfteln: er muß da hinauf bewegt werden und sich bewegen; organisiert sein und sich organisieren.
Pagina 195 - Ja, ich bin der Atheist und Gottlose, der, dem Willen der Nichts will zuwider lügen will, wie Desdemona sterbend log; lügen und betrügen will, wie der für Orest sich darstellende Pylades; morden will, wie Timoleon...
Pagina 160 - Philosoph den Geist seines Systems ganz verläßt, wenn er von den Gegenständen sagt, daß sie Eindrücke auf die Sinne machen, dadurch Empfindungen erregen und auf diese Weise Vorstellungen zuwege bringen...
Pagina 198 - Wahrlich, mein lieber Fichte, es soll mich nicht verdrießen, wenn Sie, oder wer es sey, Chimärismus nennen wollen, was ich dem Idealismus, den ich Nihilismus schelte, entgegensetze...
Pagina 32 - Zwischen diesen beiden Geistern kann man wählen, dh man kann ergriffen werden von dem einen oder dem ändern, so daß man ihm allein anhangen, ihn allein für den Geist der Wahrheit halten muß. Was hier entscheidet ist des Menschen ganzes Gemüt. Zwischen beiden sein Herz zu teilen ist unmöglich, noch unmöglicher, sie wirklich zu vereinigen. Wo der Schein des letzteren entsteht, da betrügt die Sprache, da ist Doppelzüngigkeit.

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