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DR. HERM. JOHANNES MÜLLER,

OBERLEHRER AM FRIEDRICHS WERDERSCHEN GYMNASIUM ZU BERLIN

LEIPZIG,

DRUCK UND VERLAG VON B. G. TEUBNER.

1878.

878 15 M93

DEM ANDENKEN

MEINES THEUREN, UNVERGESSLICHEN FREUNDES

HERMANN HIECKE

GEWIDMET.

TITI LIVI

AB URBE CONDITA

LIBER XXIIII.

Inhalt.

Im J. 215 v. Chr. hatten die militairischen Unternehmungen der Carthager vorzugsweise in Süditalien Erfolg. Dort wurde nämlich nach heftiger Gegenwehr Petelia von Himilco erobert, und nicht lange nachher ergab sich Consentia, beides Städte der Bruttier, welche bis zuletzt den Anschluss an die Feinde der Römer verschmäht hatten. Nunmehr richtete sich der Angriff der Punier auf Antrieb und mit Unterstützung der Bruttier gegen die griechischen Städte. Locri wurde den Angreifern durch Verrath in die Hände gespielt, und Croton am Aesarus-Fluss war zu schwach, um sich lange zu halten; Regium aber leistete heldenmüthigen Widerstand und bewahrte sich die Selbständigkeit, wie den Römern die Treue. Die erwähnten Ereignisse setzt Livius 23, 30, 6 in unmittelbare Folge und Verbindung zu einander; wir haben uns aber zwischen der Eroberung von Petelia und Consentia und der Einnahme von Locri und Croton einen nicht unbedeutenden Zeitraum verstrichen zu denken; denn inzwischen wird Hanno, der Oberbefehlshaber in Bruttium, vom Hannibal abberufen, um an den Gefechten bei Nola theilzunehmen. Hierauf bezieht sich der Anfang des 24. Buches: Ut ex Campania in Bruttios reditum est, Hanno adiutoribus et ducibus Bruttiis Graecas urbes temptavit. Da es übrigens 23, 46, 8 heisst: Hannibal ab Nola remisso in Bruttios Hannone cum quibus venerat copiis ipse Apuliae hiberna petit circaque Arpos consedit, so wird die Eroberung der beiden Städte Locri und Croton in den Spätherbst des J. 215 zu verlegen sein. Den Inhalt des 24. Buches bilden die Ereignisse des J. 214, und zwar ist der Schauplatz der Kriegsthaten in verschiedenen Ländern.

In Italien besiegte der Proconsul Ti. Sempronius Gracchus mit einem grösstentheils aus Sklaven bestehenden Heere den Hanno bei Benevent und schenkte den Sklaven im Auftrage des Senates die Freiheit. Ebenso wie Hanno war Hannibal selbst unglücklich; von Arpi nach Campanien vorgerückt, erlitt er bei Nola eine ähnliche Schlappe, wie nach der Erzählung des Livius schon früher zweimal an der nämlichen Stelle. Auch im Süden, wohin er nun abmarschierte, richtete er nichts aus; Tarent in seine Gewalt zu bekommen, gelang ihm zunächst noch nicht. Diese Zeit benutzten die beiden Consuln, Fabius (mit dem Beinamen Cunctator) und Marcellus, um eine Anzahl abgefallener Städte wiederzuerobern; denkwürdig ist besonders die Einnahme von Casilinum, vor dessen Mauern beide Consuln ihre Heere geführt hatten, und die von Arpi. Hannibal bezog, ohne etwas Nennenswerthes in diesem Jahre vollbracht zu haben, die Winterquartiere zu Salapia.

Tit. Liv. B. 24.

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