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Berl. 1884. Die einzelnen Tristien sind zeitlich geordnet, die Bücher wurden gesondert herausgegeben: I noch auf der Reise Frühjahr 762/9 n. Chr., II bestehend aus einem mit aller Kunst und Sorgfalt ausgearbeiteten Briefe an Augustus, einer Selbstverteidigung, welche mit der Bitte um Anweisung eines erträglicheren Verbannungsortes schließt, in Tomi Ende 762/9; III 763/10; IV anfangs 764/11 (vgl. 4, 7, 1); V anfangs 765/12 (vgl. 5, 10, 1). 1, 3 schildert die Abreise aus Rom. Besonders rührend sind die Briefe des Dichters an seine Gattin (1, 6. 3, 3. 4, 3. 5, 5. 11. 14).

Für trist. 1, 5, 11–3, 7, 1 und 4, 1, 12—4, 7, 5 ist die wichtigste Hs. der Laurentianus olim S. Marci 223 s. XI, für den Rest besonders der Guelferbyt. Gud. 192 s. XIII und Vatic. 1606 s. XIII. FTANK, de tristibus Ov. recensendis, Greifsw. 1879. Sonderausgaben von RMERKEL (Berl. 1837), VLOERS (Trier 1839). B. I by SGOWEN, Lond. 1885. Beiträge z. Handschriftenkunde u. Kritik: JPBINSFELD, qu. Ov. crit. I Bonn 1853. II Cöln 1855. III RhM. 14, 30; obss. Ov., Bonn 1869. Übersetzung von HWÖLFFEL (Stuttg. 1858) und ABERG (mit Pont., Ibis und Halieut., Stuttg. 1865).

2. Die zuerst einzeln veröffentlichten Briefe ex Ponto, meist aus J. 765/12, wurden in drei Büchern gesammelt 766/13 herausgegeben. Pont. 3, 9, 51 nec liber ut fieret, sed uti sua cuique daretur littera, propositum curaque nostra fuit. post modo collectas, utcumque sine ordine, iunxi: hoc opus electum ne mihi forte putes. Die späteren (bis 769/16) wurden als B. 4 hinzugefügt (erst nach Ovids Tod?). Verhältnis zu den tristia; s. Pont. 1, 1, 16 non minus hoc illo triste quod ante dedi. rebus idem titulo differt, et epistola cui sit non occultato nomine missa docet. Die Wortfülle ist unerschöpflich und auch in Bezug auf Abwechslung das Mögliche getan; nur kann dies nach der Natur des Gegenstandes nicht viel sein. Wiederholungen und Sorglosigkeiten aller Art, in Gedanken, Sprache und Versbau, sind in diesen Erzeugnissen einer gedrückten Stimmung nicht selten. Auch die Schmeichelei gegen Personen übersteigt oft die Grenze des Erträglichen.

Handschriften (außer dem Wolfenbüttler Bruchstück 8. VI/VII) Hamburg. s. XII, Monac. 384 ('Bavaricus') s. XII/XIII und Monac. 19476, darüber s. OKORN, Strehlen 1874. Ov. ex Ponto 1. IV, ad codd. em. adparatu crit. instr. OKORN, Lps. 1868 (vgl. OKORN, zur Hss.-Kunde der Br. ex P., Wesel 1866; de codd. duobus carmm. Ov. ex Ponto Monac., Strehlen 1874; de carm. Ov. ex P. compos. strophica, RhM. 22, 201). B. I by CHKEENE, Lond. 1887. BDINTER, de Ov. ex P. libris, Grimma 1858. 65 II.

Übersetzt v. HWÖLFFEL (mit Einleitung und Anm., Stuttg. 1858) und ABERG (8. A. 1). OEJACOBI, de syntaxi in Ov. trist. et epp. ex P., Lyck 1870. AROTHMALER, emend. Ov. (zu Tr. u. ex P.), Nordhausen 1871.

3. Der Titel Ibis rührt von dem ähnlichen Gedichte des Kallimachos gegen Apollonios aus Rhodos her (v. 55). Verfaßt ist das Werk nach dem 50. Jahre des Dichters (v. 1 lustris bis iam mihi quinque peractis) in Tomi (v. 6. 11 u. s. f.), noch zu Lebzeiten Augusts (v. 23) und vor Abfassung von Pont. 4, 14, vgl. das. v. 44 exstat adhuc nemo saucius ore meo. RIESYS Ausg. 3, VII. GWARTENBERG, quaestt. Ov. 112. THMATTHIAS, JJ. 129, 212. Der Name des Angegriffenen wird vorerst noch verschwiegen (v. 9. 51. 61. 637),

für später aber werden eigentliche Iamben und Nennung desselben angedroht (v. 53. 641). Nach v. 19 (debuerat) sollte man ihn für einen Verwandten oder früheren Freund des Dichters halten. Daß das auch von Kallimachos im Ibis gebrauchte elegische Maß zum Inhalt nicht recht stimme erkennt Ovid selbst an (v. 46), sowie daß des Kallimachos ambages und entlegene (caecae) Geschichten (bes. mythologische) sonst nicht seine Sache seien (v. 57-60). Gegen OSCHNEIDER, Callimach. 2, 273 treffend ARIESE, JJ. 109, 377. Im allg. ELLIS V. S. Ausg.

Handschriften: Turon., Cantabrig., beide s. XII, Vindob. s. XII/XIII, AMAAG, de Ibidis Ov. codd., Bern 1887. Über die wüsten, fast unbrauchbaren Scholien zum Ibis (bei MERKEL p. 460, aus saec. VI/VII) REHWALD, de schol. qui est ad Ov. Ibin, Gotha 1876. Ausgaben an den Tristia; namentlich von RMERKEL (mit einer prolusio ad Ibin, p. 333). Sonderausgabe: ex novis codd. ed., scholia vet., commentarium add. RELLIS, Oxf. 1881 (Nachträge: journ. of phil. 1885, 93). Kritisches: MSCHMIDT, RhM. 20, 457. KSCHENKL, ZföG. 34, 259. Übersetzt (mit Halieut. u. Nux) von HWÖLFFEL

(Stuttg. 1867) u. a.

4. Das Fragment (130 Hexam.) über die Fische, in der Wiener Hs. betitelt versus Ovidi de piscibus et feris (letzterer Zusatz wegen der Erwähnung von Landgeschöpfen Vs. 49-81), kennt Plinius als Ovidi Halieutica, und zwar auch nur als Fragment. Es zeigt eine wenig glückliche, trockene Behandlung des freilich undankbaren Stoffes, welcher nicht, wie Plinius (s. unten) behauptet, dem Vf. eigentümlich ist und auf eigene Beobachtungen desselben über die Fische des Schwarzen Meeres schließen läßt, vielmehr nur aus griechischen Büchern geschöpft ist. Trotzdem und trotz mancherlei Auffälligem in Sprache und Versbau ist an der Urheberschaft Ovids nicht zu zweifeln. PLIN. NH. 32, 11 mihi videntur mira et quae Ovidius prodidit piscium ingenia in eo volumine quod Halieuticon inscribitur; ebd. 152 his adiciemus ab Ovidio posita nomina (animalia BIRT) quae apud neminem alium reperiuntur, sed fortassis in Ponto nascentia, ubi id volumen supremis suis temporibus incohavit. Im Quellenverzeichnis zu B. 31 ex. . . Ovidio und zu B. 32 ex . . . Ovidio poeta. Diesen Stellen gegenüber einerseits, wie man muß, zugeben daß Plinius nichts anderes als das uns erhaltene Bruchstück gekannt habe, anderseits aber behaupten, dasselbe sei schon um die Mitte des ersten Jahrh. absichtlich auf den Namen Ovids gefälscht worden: das ist eine unstatthafte Ausflucht, welche auch nicht durch den Hinweis auf den vermeintlich virgilischen Culex (§ 230, 1, 1) anuehmbar gemacht werden kann. - Die besten Hss. Vindob. 277 (Sannazarianus) s. IX und Paris. 8071 (Thuaneus) s. IX/X: Ausgabe (mit Grattius u. a.; s. § 253, 1) von MHAUPT, Lpz. 1838. Den ovidischen Ursprung bezweifelten schon MURET u. a. S. ferner WHARTEL, ZföG. 17, 334 und bes. THBIRT, de Halieuticis Ovidio poetae falso adscriptis, Berl. 1877; vgl. dessen antikes Buchw. 298. Die Echtheit verteidigte AZingerle, kl. philol. Abhandl. (Innsbr. 1877) 2, 1; vgl. ebd. 114; und ZföG. 30, 178.

...

5. Gedicht auf den Triumph des Tiberius (16. Jan. 766/13, HSCHULZ a0. 15), begleitet von Pont. 3, 4 (an Rufinus). Vgl. ebd. 2, 5, 27.

6. Vom Gesichtspunkt der Sprachwissenschaft ist sehr bedauerlich der Verlust des getischen Gedichtes zu Ehren des Augustus, seines Nach

folgers und seiner Familie, worüber s. ex Pont. 4, 13, 19; vgl. 3, 2, 40; s. auch trist. 3, 14, 48.

7. Anderes Gedicht auf den Tod des Augustus, Pont. 4, 6, 17; vgl. 4, 9, 131.

251. Das Ansehen welches Ovid während der ersten christlichen Jahrhunderte in den Rhetorschulen und bei den Dichtern noch länger genoß, sowie die Leichtigkeit seiner Verse gab Veranlassung daß frühzeitig und dann wieder im Mittelalter Erzeugnisse namentlich im elegischen Maße sich unter seinen Namen stellten. So stammen aus dem Altertum, und zwar noch aus guter Zeit, die Elegie Nux und die Consolatio ad Liviam; aus dem Mittelalter Scherzgedichte wie die Elegia de pulice, de vetula, die Verse de philomela u. a.

1. Der Philosoph Seneca verrät seine Geistesverwandtschaft mit Ovid auch durch die Vorliebe womit er diesen citiert, wie benef. 4, 14, 1. 5, 15, 3. nat. quaest. 2, 44, 1. 3, 1, 1. 3, 20, 3. 3, 26, 4. Ebenso erhellt aus der Häufigkeit womit Quintilian ihn berücksichtigt seine Geltung in den Rhetorschulen der Zeit. Den Ovid ahmten die späteren Dichter eifrig nach (trist. 4, 10, 55 utque ego maiores, sic me coluere minores), so die Priapea, Manilius, Seneca, Lucanus, Calpurnius (paneg. ad Pisonem), Silius Italicus (Homerus latinus), Statius, Martialis u. v. a. Vgl. auch LMÜLLER, de re metr. 136. Die (unvollständige?) Inschrift Ovidianus poeta hic quiescit CIL. 10, 6271 WILM. 2480 meint einen Nachahmer Ovids (vgl. § 231, 3).

2. Im Mittelalter waren besonders die Metamorph. (s. § 249, 2), die Ars sowie die Heroides viel gelesen, benützt und nachgeahmt; s. KBARTSCH, Albrecht von Halberstadt und Ovid im Mittelalter, Quedlinb. 1861. HDUNGER, die Sage vom trojanischen Kriege (Dresd. 1869) S. 49. 53 u. sonst. S. auch unten A. 6 E.

3. Von den Priapea (§ 254, 5) wird Nr. 3 von SEN. controv. 1, 2, 22 (p. 92 K.) dem Ovid zugeschrieben (Ovidianum illud inepta loci', welche Stelle sich Priap. 3, 8 findet). Glaublich ist daß auch andere Stücke dieser Sammlung von Ovid herrühren (vgl. WERNICKE, Priapei. p. 120-124. 126131), obwohl sie nicht mit Sicherheit zu ermitteln sind.

4. Die Elegie Nux (182 Verse, P. Ovidii Nasonis liber nucis im Laur.) ist etwas redselig und mit mancherlei rhetorischem Schmuck ausgestattet (zB. v. 108. 175), aber von reinem, fließendem Versbau und teilweise anmutiger Darstellung. Das Gedicht ist die Ausführung eines griechischen Thema (anth. Pal. 9, 3), einer Klage des Nußbaumes über Mißhandlung, mit Rückblicken auf bessere Zeiten und Sitten (zB. v. 23). Caesar.. deus v. 142. Nichts hindert das Gedicht der ovidischen Zeit nahe zu rücken. LMÜLLER, de re metr. 49; ARIESE, JJ. 101, 282. Nach WILAMOWITZ a. 400 ist es ein manifestum indicium gegen Ovids Urheberschaft daß in dem Gedicht miserum illud 'forsitan', quod ... Ovidius constanter vitavit sich finde: schade daß Ovid das verfemte forsitan mehr als achtzigmal gebraucht hat (AKunz, Ov. de medic. fac. p. 54). Für eine Jugendarbeit

Ovids hält sie WFRÖHNER, Phil. Suppl. 5, 46. Älteste Hs. ein Laur. s. XI (§ 250, 1). Abgedruckt zB. mit Commentar von FLINDEMANN, Zittau 1844. Kritisch neu bearbeitet von UvWILAMOWITZ, Commentt. Mommsen. 390 und EBAHRENS PLM. 1, 90. Nachträge zur Vergleichung des Laur. ARIESE, JB. 1878 2, 160. Übersetzt von HWÖLFFEL (S. § 250, 3 E.).

5. P. Ovidii Nasonis consolatio ad Liviam Augustam de morte Drusi Neronis, filii eius, qui in Germania morbo periit: dieses Gedicht ist überliefert in einigen ganz jungen Hss. (Dresd., Laur. 36, 2, Urbinas 353, Brit. 11973, Ottobon. 1469, alle s. XV; s. darüber KSCHENKL, Wien. Stud. 2, 56. 7, 339, woselbst die vollständigen Vergleichungen) und gedruckt in der ed. Romana des Ovid von 1471 (nicht aber in der gleichzeitigen Bononiensis), in der Veneta von 1472 u. sonst: neuestens in MHAUPIS op. 1, 315 und EBÄHRENS' PLM. 1, 104. In dem erwähnten Laur. 36, 2 steht eine vita Ovidii, in welcher es von der consolatio als einem Gedicht Ovids heißt: quae nuper inventa est (s. HÜBNER аO. 427). Dieselbe ist ein rhetorisches Übungsstück eines kleinlichen Nachahmers des Ovid und Properz, dann auch des Tibull und Virgil, welcher Senecas consolationes (§ 289, 4, 6. 11. 12) vor sich hatte, sehr verwandt mit der ersten Elegie auf Maecenas (§ 229, 3) und auch selbst wohl noch aus dem ersten Jahrhundert. EWAGNER, de Martiale imitatore, Königsb. 1880, 44 meint daß der Verf. dieser Maecenas-Elegie mit deren Anfang Defleram iuvenis tristi modo carmine fata sich als den Verfasser der consolatio bezeichne. HAUPT (Epicedion Drusi, Lps. 1849 op. 1, 315) hielt das Gedicht für die Arbeit eines Italieners des 15. Jahrh., weil bis jetzt keine älteren Hss. aufgefunden seien und das Gedicht alles tatsächlichen Inhalts entbehre der nicht aus bekannten Schriftstellern zu gewinnen sei (doch s. zB. Isargus 386 und Dacius Appulus 388) usw. S. dagegen FTHADLER, de Ovidii consolat. etc., Anclam 1851 und bes. EHÜBNER, Herm. 13, 145. 427; vgl. auch FBCCHELER, phil. Kritik (Bonn 1878) 21. EBÄHRENS, PLM. 1, 97. KSCHENKL а0. Sonst s. noch GRUPPE, Aeacus 157, JMÄHLY, de Drusi atq. Maecen. epicediis etc., Bas. 1873. HNETTLESHIP, the latinity of epic. Dr., Transact. of Oxf. phil. soc. 1885/86, 16. OHIRSCHFELD, Berl. SBer. 1886, 1164.

6. Sammlung der meisten unechten Ovidiana bei GOLDAST, Catalecta Ovidii, Francof. 1610. Mittelalterlichen Ursprungs sind die Verse de philomela (§ 23, 3), de pediculo, de medicamine aurium (Hdschr. in Bern, SINNER 1, 543. HAGEN 429), de pulice (von Ofilius Sergianus) und die drei Bücher de vetula (HCOCHERIS, la Vielle, ou les derniers amours d'Ovide, poème français du XIV siècle usw., précédé de recherches sur l'auteur de Vetula, Paris 1861). De anulo und Somnium stehn bei OVID. am. 2, 15 und 3, 5 und sind nur mehrfach in Hss. mit unechten Stücken zusammengeschrieben. Vgl. KBARTSCH, Albr. v. Halberst. p. iv. - Dem Ovid fälschlich beigelegte Inhaltsangaben der virgilischen Gedichte: § 231, 8. Vgl. ROPITZ, Lpz. Stud. 6, 298. Mancherlei über Ovid im Mittelalter bei HSTSEDLMAYER, Wien. Stud. 6, 142; auch JHuemer, ZföG. 32, 415.

7. Gesamtausgaben zB. von GBERSMANN (Lps. 1582 ff. cum notis varr., Frankf. 1601), von DHEINSIUS (Leid. 1629 III), bes. aber v. NICOLAUS HEINSIUS (Amstelod. 1652. 1658, am besten 1661 III; cum Heinsii notis integris (dieselben auch besonders erschienen) cur. JFFISCHER, Lps. 1758 II

(mit Wortindex), illustr. DCRISPINUS in us. delphini, Lyon 1689 IV (Bd. 4 Wortindex), ed. PBURMAN (cum notis variorum, Amstelod. 1727 IV [mit Wortindex]; Praefatio, ebd. 1756); cum notis variorum, Oxf. 1827 V (darin RBENTLEYS hs. Bemerkungen). Erste methodische Recension: mit praefationes criticae von RMERKEL (u. REHWALD, Lps. 1888 fll. III). Ed. ARIESE, Lpz. 1871-74 III. Ed. OGÜTHLING, HSTSEDLMAYER, AZINGERLE, Prag 1883 fil. — Kritisches (außer dem oben Angeführten) MADVIG, adv. 2, 66. Bergs, op. 1, 655. AZINGERLE, kl. phil. Abhh. 3 (Innsbr. 1882), 35. JRAPPOLD, ZföG. 32, 401. 801 u. v. a. Literaturübersichten zu Ovid von ARIESE U. REHWALD, JB. 1873, 137. 1874/75 1, 229. 1876 2, 97. 1877 2, 20. 1878 2, 241. 1881 2, 72. 1882 2, 157. 1885 2, 125.

252. Unter den Freunden Ovids welche sich selbst auch in Dichtungen versuchten sind die ältesten der auch mit Propertius befreundete Epiker Ponticus, der Übersetzer Tuticanus, sodann der jüngere Macer, der den troischen Sagenkreis episch behandelte, und Sabinus, der Verfasser von Antwortbriefen auf die Heroiden des Ovidius und eines Werkes ähnlich den Fasti des letzteren; weiterhin Cornelius Severus, ein Epiker der seinen Stoff aus der nächsten Vergangenheit wählte (bellum siculum); Albinovanus Pedo, Verfasser sowohl einer Theseis als eines Epos dessen Gegenstand aus der Zeitgeschichte entnommen war, sowie von Epigrammen u. a. Außerhalb dieses Kreises entnahmen Rabirius und Sextilius Ena aus Corduba ihre Stoffe dem letzten Bürgerkriege. Die meisten Epiker aber wandelten in dem alexandrinischen Geleise, und neben Homer wurden auch die Kykliker ausgebeutet. Solche Epen mit sagenhaftem Gegenstande verfaßten auch Iullus Antonius und Largus, Camerinus, Lupus, Abronius Silo u. a.

1. Hauptquelle über die mit Ovid gleichzeitigen Dichter ist ex Ponto 4, 16 ein meist nur in Andeutungen redendes schwer verständliches, auch verderbtes Gedicht (über s. Anlage s. EHWALD a0.). Im allg. die § 250, 1 angeführten Abhh. von GGRÄBER, GWARTENBERG, BLORENTZ und von OHENNIG (§ 247, 2 E.) und dazu REHWALD, JB. 1885 2, 140. — Trist. 4, 10, 47 Ponticus heroo, Bassus quoque clarus iambo dulcia convictus membra fuere mei. Auf des ersteren Namen ist vielleicht angespielt ex Pont. 4, 16, 21 velivolique maris vates, cui credere possis carmina caeruleos composuisse deos (anders OHAUBE, carm. ep. p. 19). Daß er eine Thebais verfaßte erhellt aus PROP. 1, 7, 1 dum tibi Cadmeae dicuntur, Pontice, Thebae armaque fraternae tristia militiae, atque, ita sim felix, primo contendis Homero etc. vgl. ebd. 1, 9, 9 quid tibi nunc misero prodest grave dicere carmen aut Amphioniae moenia flere lyrae? Er wird sich also wohl an Antimachos angelehnt haben. Zur Zeit von Pont. 4, 16 scheint er noch gelebt zu haben.

2. Tuticanus wird als Jugendfreund und Altersgenosse Ovids bezeichnet ex Pont. 4, 12, 20. Außer diesem Briefe ist auch 4, 14 an ihn

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