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1890

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Vorwort zur fünften Auflage.

In der fünften Auflage habe ich dieselben Grundsätze befolgt, welche mir für die vierte maßgebend gewesen sind. Nur glaubte ich der Teuffel'schen Fassung gegenüber mich jetzt noch freier halten zu dürfen als es schon in der vorigen Auflage geschah, und ich habe daher ebenso im Text wie in den Anmerkungen alles unbedenklich geändert was zu ändern mir nötig oder zweckmäßig erschien. So hat das Buch eine vollständige Neubearbeitung erfahren und ist, trotz allem Streben nach Kürze, um einige Bogen stärker geworden, da ein weiteres Zusammendrängen der Citate, Anmerkungen u. s. f., wodurch in der vorigen Auflage viel Raum erspart wurde, jetzt nicht mehr möglich war. Auf Wunsch des Herrn Verlegers wird das Werk in zwei Teile zerlegt, um die Empfindlichkeit derer zu schonen welche starke Bände nicht mögen. Durch die veränderte Druckeinrichtung der Anmerkungen wird die Übersichtlichkeit, so hoffe ich, beträchtlich erleichtert.

Daß auch eifrige und sorgsame Nacharbeit gegenüber einem so gewaltigen Stoffe sich oft nicht gewachsen zeigt und mancherlei berechtigte Wünsche unerfüllt läßt braucht dem Kenner nicht gesagt zu werden und fühlt der Bearbeiter selbst am besten. So viel es indessen Zeit, Kraft und Stimmung gestattete, habe ich mich bemüht das Werk mehr und mehr auszugestalten zu dem was es sein soll, einem kuappen und zuverlässigen, gelehrt und kritisch gerichteten Handbuche. Dabei versteht es sich von selbst daß es z. B. nicht meine Aufgabe sein konnte an dem Aufbau des Werkes zu rütteln, und dies um so weniger als gerade darauf Teuffel selbst besonderen Wert legte (s. dessen Vorrede zur ersten Auflage), obwohl viele mit mir der Ansicht sein werden daß die straff chronologische Anlage des Buches zur Erkenntnis der literarischen Bewegung und zur Einsicht in deren Entwicklung und Zusammenhang nicht immer förderlich ist.

Auch für diese Auflage konnte ich mich willkommener Beihilfe dankbar erfreuen: von M. HERTZ in Breslau, welcher dieses Buch seit dem Entstehen mit tätiger Teilnahme begleitet und fördert, von R. FÖRSTER in Kiel, L. HAVET in Paris, O. KELLER in Prag, W. MEYER in Göttingen u. a., namentlich aber von meinem lieben Collegen O. CRUSIUS, welcher mich bei der Correctur treulich unterstützte und dabei manche sachliche Bemerkung beisteuerte. Von den Beurteilungen der vierten Auflage war mir besonders nützlich diejenige eines ungenannten Verfassers im philol. Anzeiger 15, 158 wegen ihres sachkundigen Eingehens auf eine Reihe von Einzelfragen.

Da der Druck längere Zeit in Anspruch nehmen mußte, so erwuchsen zahlreiche Nachträge, welche am Ende des Werkes sich zusammengestellt finden. Das Manuscript des zweiten Bandes ist vollständig in den Händen des Verlegers und der Druck desselben schon weit vorgeschritten. Die Vollendung des Ganzen ist daher binnen kurzem zu erwarten.

TUBINGEN, Januar 1890.

L. SCHWABE.

Aus dem Vorwort zur vierten Auflage (XVI u. 1238 SS.).

Als im April des J. 1878 der Verleger bei mir anfragte ob ich dem Wunsche des kurz vorher (am 8. März) verstorbenen Verfassers entsprechend die Sorge für diese Geschichte der römischen Literatur künftig zu übernehmen geneigt sei, glaubte ich mich dieser Mühwaltung für das anerkannt treffliche Buch meines verewigten Collegen nicht entziehen zu sollen. Freilich stellte sich bald heraus daß eine viel umfassendere Bearbeitung nötig sei als ich zunächst vermutet hatte. ... Da auf dem Gebiet der römischen Literaturgeschichte in den letzten Jahren eine besonders lebhafte Tätigkeit sich entfaltete, so war, ganz abgesehen von den zahlreichen Ergänzungen welche die Durcharbeitung des Gesamtgebietes seitens des Herausgebers im Gefolge haben mußte, eine tiefer greifende Umgestaltung unvermeidlich, sollte das Buch den gegenwärtigen Stand unseres Wissens darstellen. ... Auf äußerliche Scheidung der Änderungen und Zusätze mußte bei deren Umfang und Beschaffenheit mit Rücksicht auf die Gedrängtheit des Buches und zur Vermeidung unleidlicher Buntscheckigkeit in dessen Äußerem verzichtet werden. Daher muß wer im einzelnen Falle die Ansichten Teuffels sicher kennen will dessen Auflage letzter Hand (die dritte) zu Rate ziehen: für alle Abweichungen von dieser hat der Bearbeiter die Verantwortung zu tragen.

Alle die Mißlichkeiten welche jede neue Herausgabe eines fremden Werkes mit sich führt habe ich zwar reichlich empfunden: doch erlaubt gerade ein Buch von solch musterhafter Objectivität der Darstellung wie sie dem Teuffel'schen eigen ist, welches der leeren Phrase, der widerlichen Beigabe vieler literargeschichtlicher Schriften, keinen Spielraum gestattet, eher als manches andere eine Um- und Weiterbildung durch fremde Hand.

Bei einer Arbeit welche sich über ein so großes Gebiet und auf unzählige Einzelfragen und Einzelheiten erstreckt vermag auch angestrengte Aufmerksamkeit nicht vor Irrtümern, Un

genauigkeiten und Ungleichheiten zu schützen: für den Nach-
weis solcher werde ich behufs künftiger Berichtigung
stets dankbar sein, desgleichen für Zusendung von ein-
schlägigen Gelegenheitsschriften und Sonderabzügen
aus wenig verbreiteten Zeitschriften.

... Den Bearbeiter unterstützten durch reichliche und wert-
volle Beiträge M. HERTZ in Breslau, der längst bewährte Gön-
ner dieses Buches, dann F. H. REUSCH in Bonn (zur patristischen
Literatur), endlich besonders A. v. GUTSCHMID hier, welcher die
Freundlichkeit hatte eine Druckrevision der die Geschichtschreiber
der Kaiserzeit betreffenden Paragraphen zu lesen. ...

TÜBINGEN im August 1882.

L. SCHWABE,

Aus den Vorreden des Verfassers zur ersten bis dritten Auflage.

I. (XVI u. 1052 SS.) Durch zweierlei hauptsächlich unter-
scheidet sich die vorliegende Bearbeitung der römischen Literatur-
geschichte schon äußerlich von ihren Vorgängern; dem Umfange
nach durch ihre gleichmäßige Berücksichtigung der christlichen
Literatur, der Art nach durch ihre chronologische Anlage. Das
eine wie das andere ist der Ausfluß davon daß vor allem
mein Bestreben war eine wirkliche Geschichte der römischen
Literatur zu geben, eine Darstellung ihrer Erscheinungsweisen
während der Jahrhunderte ihres Daseins.

Von diesem leitenden Gesichtspunkt aus mußte es als ganz
unmöglich erscheinen die christliche Literatur auszuschließen
oder auch nur zu verkürzen; denn vom Ende des zweiten Jahrh.
n. Chr. an ist sie nun einmal ein Bestandteil der römischen
Literatur, und zwar einer von immer zunehmender Wichtigkeit.
Sie trotzdem hintanzusetzen wäre nur dann zulässig wenn man
sich überhaupt, mit Weglassung aller technischen Fächer, auf
die sog. schöne Literatur beschränken wollte. Behandelt man
aber die Literatur der Jurisprudenz, Naturwissenschaften u. s. f.,
so darf man auch gegen die der Theologie sich nicht verschließen.
Abhalten könnte davon nur etwa ihr großer Umfang. Aber es
versteht sich daß sie Gegenstand der Literaturgeschichte nur

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