Immagini della pagina
PDF
ePub

geringen Dorfe, in Händen von Privatpersonen. In den folgenden Bürgerkriegen ward es jedoch wie→ der bevölkert. Dazu half seine geringe Entfernung von Rom.

Noch unter K. Tiberius geschah dort ein grosses Unglück. Tacitus erzählt es weitläufig und meisterlich in seinen Annal, Lib. IV. c. 62. Nam coepto apud Fidenas amphitheatro, Attilius quidam, libertini generis, quo spectaculum gladiatorum celebraret, neque fundamenta per solidum subdidit, neque firmis nexibus ligneam compagem superstruxit: ut qui non abundantia pecuniae, nec municipali ambitione, sed in sordida mercede id negotium quaesivisset. Adfluxere avidi talium, imperitante Tiberio procul voluptatibus habiti, virilis ac muliebris sexus, omnis aetas, ob propinquitatem loci effusius. Unde gravior pestis fuit, conferta mole, dein convulsa, dum ruit intus, aut in exteriora effunditur, immensamque vim mortalium, spectaculo intentos, aut qui circum adstabant, in praėceps trahit atque operit. Et illi quidem, quos principium stragis in mortem afflixerat, ut tali sorte, cruciatum effugere. Miserandi magis, quos, abrupta parte corporis, nondum vita deseruerat, qui per diem visu, per noctem ululatibus et gemitu conjuges aut liberos noscebant. Jam ceteri fama exciti: hic fratrem, propinquum ille, alius parentes lamentari, etiam quorum diversa de caussa amici aut necessarii aberant, pavere tamen; neque dum comperto, quos illa vis perculisset,

[ocr errors]

latior ex incerto metus. Vt coepere dimoveri obruta, concursus ad exanimes, complectentium, osculantium, et saepe certamen, si confusior facies et par forma aut aetas errorem adnoscentibus fecerat. Quinquaginta hominum millia eo casu debilitata vel obtrita sunt. Im Jahr, Chr. 27 wollte dort ein gewisser Attillius Gladiatorenkämpfe geben. Dazu erbaute er ein Amphitheater von Holz. Er hatte es aus Mangel an Geld nicht fest und solid genug errichten können. Während nun die Gladiatorenkämpfe im besten Zuge waren, stürzte es auf einmal ganz zusammen. Funfzig tausend Personen wurden getödtet oder verstümmelt. Nach Suetonius in vita Tiber. c. 40. haben mehr denn zwanzig tausend Personen das Leben dabei verloren. Nach Tacitus war Fidenä damals municipium. Als solches wird es auch noch in einer spätern Inschrift aus Trajans Zeit vom Jahr 105 nach Christo aufgeführt, die in Murdior. thesaur. p. CCCXVI. No. 4. steht. Darin ist vom Senat Fidena's die Rede. Eben so weiss man es aus K. Gallienus Zeit. Denn im Jahr 1767 ward in der nahen Villa Spada eine grosse Inschrift zu Ehren dieses Kaisers gefunden.

MAGNO. ET
INVICTO. IMP.

GALLIENO. PIO

FELICI. AVGVS

TO. SENATVS. FID

DEVOTI. NVMINI

MAIESTATIQ. EIVS

DICT. C. PETR. PODALIRIO
ET. T. AELIO. OCTOBRE. CV.

RAC. T. TER OCTOBRE.

Nach K. Gallienus stand Fidenä noch bis zum achten Jahrhundert. Dies beweist die Peutingersche Charte und der Anonym. Ravennat. Lib. IV. c. 34., welche beide in dieses Jahrhundert gehören. Letzterer nennt sogar Fidenä noch eine Stadt: Item juxta supra scriptam civitatem Romam via Salaria est civitas, quae dicitur Fidenis, Eretum etc.

Wann diese Stadt ganz zerstört wurde, lässt sich hier so wenig mit Gewissheit behaupten, als bei so vielen Orten um Rom.

Im XIV. Jahrhundert war sie aber ganz verschwunden, denn im Jahr 1300 gründete Papst Bonifaz VIII. zum Andenken des XIV. Sacculartags ein Castel bei dem alten Fidenä und nannte es Castel Giubileo.

Das heutige Fidenae.

Wir bemerkten oben nach Nibby, dass man den Ruinen, welche sich bei der Villa Spada finden, mancherlei Entstehung geben kann. Sie können zu einer antiken Villa gehören, oder auch zum zweiten Fidenä aus der Kaiserzeit. Denn von diesen Ruinen bis zum Castel Giubileo, also fast eine Miglie weit findet

man noch bei den Hügeln, die rechts von der Strasse liegen, fortlaufende Trümmern, altes Mauerwerk, eine Menge Stücken von Porphyr, Serpentin, von weissem und farbigem Marmor. Daraus wird es wahrscheinlich, dass hier das neue Fidenä gestanden habe.

Der steile Hügel über jenen Trümmern von opus lateritium, dessen Felsen durch Kunst senkrecht zugehauen scheinen, mag wohl die Stelle gewesen seyn, wo die Burg der späteren Stadt lag.

Jene Inschrift des K. Gallienus, die man in der Villa Spada fand, scheint auch dafür zu sprechen, dass hier das Municipium Fidenae gestanden habe.

Aber das alte etruskische Fidenä hat sich wohl nicht bis hierher erstreckt, obgleich es Dionys. Halic. eine grosse und bevölkerte Stadt nennt. Aber gleich wenn man an der Villa Spada vorüber ist, hinter der fünften Miglie, steht ein bedeutender Hügel, dessen Felsen, wie die zu Veji, Ardea und in andern ganz alten Städten, durch Kunst zugehauen ist. Hier mag die urbs alta et munita des Livius gestanden haben, die nicht mit Leitern erklimmt werden konnte. Wenn man auf die Felsen dieses Hügels steigt, so findet man grosse viereckige Steinblöcke, die von ihrer ursprünglichen Stelle verrückt sind. Sie scheinen zur alten Stadtmauer gehört zu haben, höchste und steilste Stelle ist gerade über der heutigen Strasse, und hier ist's auch, wo die Tiber schneller und abschüssiger läuft, wie Dionysius a. a. O. sagt. Hier mag die alte Burg gestanden haben. Un

Die

ter dem Felsen sieht man tiefe Nischen in den Felsen gehauen. Es sind wahrscheinlich alte etruskische Gräber, wie die bei Veji. Dies spricht gleichfalls für den etruskischen Ursprung Fidenä's. Nam Fidenates quoque Etrusci fuerunt, wie Livius sagt.

Hier bemerkt man auch noch einen Aquaeduct, in Felsen gehauen, der wahrscheinlich, wie die Gräber, zu den ältesten Arbeiten der Etrusker gehört.

Die Entfernung dieser Stelle von Rom ist ganz in Uebereinstimmung mit dem, was Dionys. Halic. und Strabo sagen. Castel Giubileo, wo man gewöhnlich Fidenä hinsetzt *), war wohl nur einer der äussersten Punkte der Stadt, und wahrscheinlich. wurde dieser Hügel von kleinem Umfang nur deswegen zur Stadt gezogen, weil er als Höhe zu nahe bei Fidenä lag, um von einem Feinde nicht als Angriffspunkt benutzt zu werden.

Man hat von diesem Hügel eine anziehende Ansicht der grünen Campagnathäler, wo sich hier Schlachtfeld an Schlachtfeld reiht. Die Natur scheint hier recht dazu geholfen zu haben: denn zwei Flüsse, steile Hügel, sanfte Anhöhen, weite Ebenen stehen wie für Streit und Sieg da, und unter dem Rasen ruht die erschlagene Römer- und Etruskerwelt, beide nun friedlich und still neben einander, wie die Natur über ihnen.

[ocr errors]

Die ganze Ebene unter Castel Giubileo und unter jenem Felsen von Fidenä ist augenscheinlich von der

*) Auch Sickler a. a. O. setzt Fidenä dahin, wo jetzt Castel Giubileo steht.

« IndietroContinua »