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Rechts zeigt sich das grosse Thor der Villa d'Este. Diese einst so prächtige Villa entstand durch den bekannten Cardinal, Hippolyt von Este, der unter Papst Julius III. Gouverneur von Tivoli war. Sie wurde im Jahr 1549 erbaut und Millionen zu diesem Prachtbau verwendet, von dem jetzt, wie von allen Herrlichkeiten der Villa, wenig mehr als Trümmer übrig ist. Nur die Natur ist darin schön und grandios geblieben, und allein ihretwegen verdient die Villa noch gesehen zu werden. Der einst prachtvolle Palast steht jetzt ganz verlassen und zerfällt. Darin sind mittelmässige Frescomalereien von Zuccari, Muciano und andern Malern jener Zeit zu sehen, welche auf Gründung und Geschichte von Tibur Bezug haben. Die herrlichsten Springbrunnen waren eine Hauptzierde der Villa, wiewohl daran das Zier- und Schnörkelwerk des sechzehnten und siebzehnten Jahrhunderts, wie fast an allen römischen Villen jener Zeit, sichtbar ist und die Schönheit verstellt. Jetzt stehen diese Wasserwerke ganz trocken; theils aus Sorglosigkeit, theils durch den Tuff des Aniowassers, der die Röhren verstopft hat.

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Man hat behauptet, dass Ariosto diese Villa bewohnte, als sein Dichtergenius die reizendsten Bilder schuf. Dies ist aber ein arger Missgriff in der Zeitrechnung, denn die Villa d'Este wurde erst siebenzehn Jahr nach Ariost's Tod erbaut.

Wenn auch da bald alles in Schutt und Staub zerfallen seyn wird, was Prachtliebe und Künstelei schufen, so wird doch die Villa d'Este, wie jene des

Mäcenas, durch Lage und Aussicht überherrlich bleiben. Hier stehen auch die schönsten Gypressen, welche wir je sahen, gleich Trauermonumenten für all' die Schönheit, welche um sie her in Trümmern liegt. Zwischen diesen dunkelgrünen Säulen scheint der Geist zu wohnen, der über der Campagna Rom's schwebt, über den Kaiservillen von Tibur, und über all' der vergangenen Herrlichkeit des Orts! Nur die Natur ist schön und jung geblieben, ja noch viel reizender geworden im Lauf der Jahrhunderte.

Noch verdienen am Abhang des Tiburbergs die Ruinen gesehen zu werden, welche man den Porticus des Hercules nennt. Es sind zehn fast ganz erhaltene Arkaden, gegen Westen gewendet, von starken Pilastern getragen. Der Bau ist von opus reticulatum incertum. Darüber liegt ein harter Stuck, auf dem man hier und da Spuren von antiker Malerei sieht. Dieser Porticus kann zu einer alten Villa gchört haben, die oft ähnliche bedeckte Gänge unter dem Namen Kryptoporticus hatten. Er konnte vielleicht auch zur Villa des Mäcen gehören, oder zu jenem Porticus des Herculestempels, von dem Suctonius spricht (s. oben). Es lässt sich darüber nichts mit ausreichenden Gründen behaupten,

VILLA C. CASSII.

GERICOMIO.

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Schriftsteller darüber.

Cicero orat. pro Cluentio c. 51.
Frontinus de aquaeduct. Lib. I.

Von Tivoli nach Gericomio.

Wir kennen nun die Umgebungen Tivoli's gegen Norden, Süden und Westen, Es bleibt uns noch der Südosten übrig.

Durch das Thor S. Croce, und einen Theil des Wegs, worauf wir von Rom herkamen, gingen wir die Höhe von Tivoli hinab, wieder an der vermeinten Villa des Sallust vorüber, der Villa Adriana zu. Dann aber wendet man sich links über den fundus Cassianus. Nach ihm heisst die Strasse jetzt Villa di Carciano, Den Namen fundus Cassianus findet man in Chroniken noch bis zum Jahr 945, z. B. in dem Codex des Ughelli.

Villa des C. Cassius.

Unfern davon liegen die Ruinen der Villa, woher der Name kömmt. Das Landhaus gehörte dem berüchtigten C. Cassius. Er war bekanntlich einer

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