Immagini della pagina
PDF
ePub

ambagibus, patuit, primores civitatis, criminando alios apud populum, alios sua ipsos invidia opportunos, interemit. Multi palam, quidam, in quibus minus speciosa criminatio erat futura, clam interfecti. Patuit quibusdam volentibus fuga, aut in exilium acti sunt; absentiumque bona juxta atque interemtorum divisa fuere. Largitionis inde praedaeque et privati dulcedine commodi sensus malorum publicorum adimi, donec orba consilio auxilioque Gabina res regi Romano sine ulla dimicatione in manum traditur. Gabiis receptis etc.

Damals war Gabii gross und bevölkert, wie keine andere Stadt, und hatte herrliche Mauern. Dionys. Halic. Lib. III.

1

Als sich bei der Vertreibung der Tarquinier von Rom jener elende Sextus nach Gabii zurückzog, da brachten ihn die Einwohner in gerechter Rache um. Das sagt Livius Lib. I. c. 59. Sextus Tarquinius Gabios tamquam in suum regnum profectus, ab ultoribus veterum simultatum, quas sibi ipse caedibus rapinisque conciverat, est interfectus. Dem widerspricht, was Dionys. Halic. Lib. V. behauptet, wo er wiewohl sehr unwahrscheinlich - erzählt, die Gabiner hätten sich zu den latinischen Völkerschaften gehalten, welche für die vertriebene Königsfamilie stritten, und S. Tarquinius sey in der verlorenen Schlacht am See Regillus (s. unten) umgekomWir wissen nur mit Gewissheit, dass Gabii in der letzten Königszeit und im Anfang der Re

men.

publik mit Rom vereint und ihm unterworfen war. Nach jener Schlacht am Regillersee erscheint Gabii nie mehr als unabhängig und selbstständig gegen Rom.

[ocr errors]
[ocr errors]

Die älteste Römerstrasse ist die Via Gabina. Livius erwähnt ihrer schon im Kriege gegen den K. Porsenna. Lib. II. 11. Damals gehörte Gabii schon bleibend zu Rom, aber unter dem scheinbaren Na¬ men einer verbündeten Stadt.

Als solche wurde es von den hereinbrechenden Aequern und Volskern verwüstet im Jahr 290. раstavere agros Praenestinum Gabinumque; Livius III. 8. Dies geschah auch im Jahr 373 aus gleichem Grunde durch die Pränestiner, Livius Lib. VI. 28, und durch Hannibal, als er gegen Rom zog. Ja nach Livius XXVI. 9. ist es nicht unwahrscheinlich, dass der Punier damals Gabii besetzte und verwüstete: Annibal infestius perpopulato agro Fregellano propter intercisos pontes, per Frusinatem Ferentinatemque et Anagninum agrum in Labicanum venit. Inde Algido Tusculum petiit, nec receptus moeni→ bus, infra Tusculum dextrorsus Gabios descendit. Inde in Pupiniam exercitu demisso, octo millia passuum a Roma posuit castra.

Darauf kömmt Gabii erst wieder zu Sulla's Zeit in der Geschichte vor. Frontinus de coloniis sagt: Gabii oppidum lege Sullana munitum; ager ejus nilitibus ex occupatione consitus; iter populo non debetur. Ager militibus merita est assignatus in lacineis limitibus intercisivis.

Aber die folgenden Bürgerkriege liessen das neue Gabii nicht gedeihen und emporkommen. Unter Kaiser August war es ganz in Verfall gerathen und nur an der Strasse bewohnt, wo sich Wirthshäuser befanden. Dionys. Halic. Lib. IV. Doch sah man noch Ruinen seiner vorigen Würde und Grösse'; auch stand grossentheils noch die Einfassung der trefflichen Mauer.

Ein trauriges Bild von Gabii macht auch Cicero orat. pro Plancio c. 9: Nisi forte de Lavicana, aut Bovillana, aut Gabina vicinitas adjuvabat, quibus e municipiis vix jam qui carnem Latinis petebant inveniuntur.

Wie von einem verlassenen Dorfe, spricht Horatius Lib. I. epist. 10. von Gabii:

Scis, Lebedos quid sit, Gabiis desertior atque
Fidenis vicus

[ocr errors]

Strabo, der bald nach Dionys. Halic. schrieb, spricht auch nur von der geographischen Lage des Orts auf der Hälfte Wegs von Rom nach Präneste, und dass da Brüche wären von Gabiner-Stein (s. oben). Aber er sagt nichts von Gabii's bürgerlichem Zustand.

Es ist aber doch wahrscheinlich, dass unter August's Regierung, wo alle durch frühere Kriege zerstörte Orte Latiums in dem langen Frieden wieder aufblühten, auch für Gabii bessere Zeiten gekommen seyen. Hier gab die Natur für das Wiederaufkommen des Orts einen besondern Grund. Er lag in den kalten Quellen, die schon unter K. August zu

|

Bädern gebraucht, ja nach dem Tode des Marcellus denen von Campanien vorgezogen wurden. Deshalb sagt Horaz ep. I. 15:

mihi Bajas

Musa supervacuas Antonius, et tamen illis Me facit invisum, gelida cum perluor unda Per medium frigus. Sane, murteta, relinqui Dictaque cessantem nervis elidere morbum Sulphura contemni, vicus gemit, invidus aegris, Qui caput et stomachum supponere fontibus audent Clusinis, Gabiosque petunt et frigida rura. Davon spricht auch Juvenalis satyr. VII. 3: Balneolum Gabiis, Romae conducere furnum.

Unter Kaiser Hadrian kam Gabii 'noch mehr. empor. Die Inschriften, die man dort im Jahr 1792 fand, zeigen, dass Hadrian dort die Curia Aelia erbaute, worin sich der Gabiner Senat versammelte; auch legte er für die Stadt einen Aquäduct an. Es war wohl nicht allein die Nähe seiner berühmten Villa (s. oben) bei Gabii, sondern überhaupt Hadrians schönes Bemühen, die alten gesunkenen und zerstörten Städte um Rom wieder aufzurichten, was Gabii so nützlich war.

Auch nach Hadrian war die Stadt noch in Wohlstand, und viele Monumente werden aus dieser Zeit gefunden, wie Visconti in seinen monum. Gabin. illustrat, dargethan hat.

In der viel spätern Zeit hatte es Bischöfe. Unbekannt aber ist der Zeitpunkt von Gabii's Zerstőrung, denn darüber fehlen alle Beweise. Wahr

1

scheinlich geschah es unter Astulf, als er mit seinen sechstausend Longobarden die Campagna verwüstete, gegen Tibur zog und den festen Ort; so wie Präneste, zur Capitulation zwang.

Gewiss ist nur, dass Gabii im Mittelalter zerstört und an seine Stelle ein Castell erbaut wurde, das man Castellio hiess, woraus das heutige Castiglione entstanden ist.

Heutiger Zustand von Gabii.

Der Maler Gav. Hamilton vereinigte sich im Jahr 1792 mit dem Fürsten Marc Antonio Borghese zu einer Nachgrabung in der Gegend von Gabii. Diese gab die reichste Ausbeute. Man fand da sieben und vierzig antike Bildwerke und darunter Statuen, Büsten und Basreliefs, eine Menge von Inschriften, wichtig für die Geschichte Gabii's, für die Ortsbestimmung des Forum Gabinum und anderer Gebäude der alten Stadt. Aber von diesen Kunstsachen ist leider nichts in Rom zu sehen. Sie kamen aus der Villa Borghese, wo sie aufgestellt waren, nach Paris, wo sie sich noch befinden. Die ausgegrabenen Gebäude wurden aber wieder mit Erde zugeworfen. Daher

« IndietroContinua »