Immagini della pagina
PDF
ePub

Das heutige Präneste.

Steigt man nun von hier ganz auf die Höhe, so thut sich dem Blick eine der herrlichsten Aussichten voll classischer Bedeutung auf, welche in Roms Campagna das Auge für lange Entbehrung entschädigen sollen und durch grossartige Schönheit entzücken. Ueber die dampfende freude und schmucklose Gräberfläche hinweg sieht man rechts Rom, vorher aber die Höhen von Gabii, Collatia und Pedum, Trebia und Vitellia *), den Regillersee, links gegenüber die Berge Porzio und Compatri, Labicum auf la Colonna's Stelle, Rocca Priora und den Wald des Algidus. Links erhebt der Monte Cavo, der alte Albanus, sein schönes Haupt, und rings um den hohen vulcanischen Häuptling liegen die kleinern Berge Valmontone, Paliano und Genazzano gereiht.

Wieder herabgestiegen zur Kathedrale, sieht man da einen schönen antiken Altar, welcher der Fortuna angehört haben soll. Hier liegen auch noch andere Trümmer, von jener untersten Terrasse delubrum inferior des Tempelbezirks, wo das Mosaik gefunden wurde. In verschiedenen Stellen der

-

*) Zwei alte Städte, welche die Meinung auf benachbarte Hügel setzt. Trebia von Latinern gegründet. Plinìus hist. n. L. III. Vitellia, desselben Ursprungs. Lirius L. II. Plinius L. III. Beide unterhalb Präneste westlich u. südwestlich gelegen,

Stadt stösst man auf die alten unterirdischen Gänge und Canäle, von denen Strabo spricht. Zwei davon sieht man noch ganz deutlich. Der eine ist nahe bei den Padri Riformati, wo man bequem aufgerichtet hineingehen kann. Der andere dient jetzt als Wasserleitung.

Einige Aufmerksamkeit verdienen auch die zwei grossen antiken Wasserbehälter vor dem Thore S. Francesco. Eins hat 190 Fuss Breite und 210 Fuss Länge, das andere 112 Fuss. Breite und 210 Fuss Länge.

Das grosse Bauwerk hinter den Backsteinsubstructionen dieser Terrasse bei der jetzigen Kirche S. Lucia soll auch ein Wasserbehälter aus Sulla's Zeit zum Gebrauch der römischen Colonie gewesen seyn. Es besteht aus zwölf Schiffen, oder Pfeilergängen. Vielleicht aber hatte es auch eine edlere öffentliche Bestimmung, z. B. zu Bädern oder zur Schwimmschule.

[ocr errors]

Oben bei der Citadelle liegt noch ein kleines Wasserbehältniss.

Das Forum des ganz alten Präneste lag, wie gesagt, auf der Stelle, welche hernach die erste Terrasse des Tempelbezirks wurde, oder doch nahe dabei, unweit von der heutigen Kathedrale.

Das Forum des zweiten, des Sullanischen Präneste aber, der römischen Colonie, befand sich wahrscheinlich zwischen den Kirchen S. Lucia und Madonna dell' Aquila. Man muss dies vermuthen, weil hier mehrere Ehrendenkmäler gefunden wurden, z. B. Inschriften auf die Kaiser Tiber, Julian (Apostata), des Anicius Auchenius Bassus, zwei kleine Säulen zu

Ehren der Prätoren Cajus Magulinus Scatus und Cajus Saufejus Flaccus, Altäre geweiht der Pax Augusta und der Securitas Augusta etc,

Dies Forum hatte seine Curie, Solches erhellet aus dem Fragment einer Inschrift, welche Suaresius in seiner Praeneste antiqua c. 16. mittheilt.

In der Stadtgegend, welche jetzt le Quadrelle genannt wird, sieht man noch Ruinen, welche wahrscheinlich einem Amphitheater angehört haben. Hier fand man das Bruchstück einer Inschrift:

M. FARENVS. CLARI. L. (t) VRAN (nus)

AMPHITHEATRI. PARTEM. DIMID (i) AM. IN. SO..

So ergiebt sich auch aus einer Inschrift, die Suaresius a. a. O. S. 51. mittheilt, dass Cajus Valerius Ermaiscus zu Präneste dem Serapis einen Tempel baute, als auch hier der bei den spätern Römern zur Mode gewordene ägyptische Göttercultus Eingang gefunden hatte.

Die herrliche Lage Präneste's, die gesunde Gebirgsluft, welche da wehte, die Nähe von Rom, Tibur und Tusculum musste die reichen Römer zum ländlichen Aufenthalt hieherlocken. Sie bauten sich prächtige Villen in Präneste's Nähe.

Wir haben oben gesehen, dass Horaz oft hieherkam, dass K. Marc. Aurel auf seinem Pränestiner Landgut seinen Sohn verlor. Man setzt jetzt diese Kaiservilla nach Genazzano, WO man noch viele Trümmer von einem prächtigen Landhaus sieht. Weiter hat man keinen Grund für diese Angabe.

Auch Plinius der Jüngere hatte eine Villa bei

Präneste. Dies geht aus Lib. V. litt. 6. hervor, wo er sagt: Habes causas, cur ego Thuscos meos Tusculanis, Tiburtinis, Praenestinisque meis praeponam.

Ausserdem lagen in der Nähe noch viele andere Villen. Gewiss weiss man jedoch nur, dass hier das Landhaus des Symmachus stand, der ein bekannter Schriftsteller aus den Zeiten des K. Theodosius ist. Er spricht davon Lib. VII. litt. 35: Animum meum Campani littoris commemoratione sollicitas, sed nobis quoque Praenestino rure degentibus non minus voluptatum suppetit, und Lib. III. litt. 50: Cum tu Romam commodum repetis, ego me in secessu suburbano adserui lectioni. Praenestino algido frangeretur; sed interventus familiaris negotii rupit otium meum. Die Meinung setzt diese Villa auf den Rücken des Hügels Martino, wo man fast eine Miglie weit eine schöne Substruction sieht, welche die Höhe aufrecht und eben erhalten musste.

[ocr errors]

ROMS CAMPAGNA.

« IndietroContinua »