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nur Inschriften wurden gefunden, keine Kunstwerke höherer Art. Von diesen Nachgrabungen und Aushöhlungen soll der Berg seinen modernen Namen, Monte Cavo erhalten haben, vielleicht aber auch von vulcanischen Gängen und Höhlen. Dieser Tempel hatte, wie alle andern, einen geheiligten Umfang; daher sind auch fund herum mehrere runde kleine Gebäude gefunden worden, wo sich in einem ein Fussboden von Mosaik zeigte. Mehrere Gemächer bestanden darin gegen Norden, welche vielleicht für die Priester bestimmt waren. Aber alles wurde bei der Wiederaufbauung der Dreieinigkeitskirche im Jahr 1784 zerstört, so wie auch ein grosser Bogen von Quadern, der vielleicht zu den Porticus des Tempels gehörte. Ueber die Gestalt desselben können aus Mangel aller nähern Kunde nur Hypothesen aufgestellt werden. Jedoch ist so viel gewiss, dass er nicht eher ganz verlassen wurde, als bis K. Theodosius sein Gesetz gegen die Religion und die Tempel der alten Götter aussprach.

Die Tempelhallen sind gesunken, aber der Natur ist ihre alte Herrlichkeit geblieben. Keine Stelle des Landes bei Rom gewährt eine so weite herrschende Aussicht über Erde, Seen, Meer und Inseln. Die latiner Wiege, in der die Weltherrscherin Rom lag, scheint hier so eng und klein, denn ganz Latium liegt als ein geringes Land am Fusse des Berges hingebreitet. Wir konnten die Insel Ponza, Terracina gegenüber, mit blossen Augen sehen, Sardinien aber nur durch ein gutes Fernrohr von Frauenhofer

in München. Selten ist das Berghaupt ganz frei von Nebeln, die durch die Ausdünstung der nahen Seen von Albano und Nemi entstehen. Wie Homer den Zeus auf den wolkigen Ida, so setzt Virgil seinen Jupiter und seine Juno auf den Mons Albanus, um von da dem Kampfe der Rutuler mit den angekommenen Teukriern zuzusehen:

At Juno ex summo, qui nunc Albanus habetur, (Tunc neque nomen erat, neque honos, aut gloria monti)

Prospiciens tumulo, campum spectabat, et ambas Laurentum Troumque acies, urbemque Latini. Aen. L. XII. v. 133.

Der Berg ist 2500 Fuss über der tyrrhenischen Meeresfläche. Von ihm gelangten wir durch die Via sacra oder triumphalis nach Albano zurück.

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Es ist vielleicht Manchem nicht uninteressant, dort noch das zerstörte. Castel Savello zu sehen, den Sitz der im Mittelalter hier so mächtigen Savelli. Sehr malerisch liegen die Ruinen auf einem Hügel, der unterhalb Albano gegen das Meer hin vorgeschoben ist. Es entstand im dreizehnten Jahrhundert. Im Jahr 1435 verwüstete es Vitelleschi, und zwei Jahrhunderte darauf wurde es aus Mangel an Wasser ganz verlassen. Die Construction des Castells ist ganz der gleich, welche man an dem Castell der Gätani bei dem Grabmal der Cäcilia Metella bemerkt. Es ist opus saracinescum von kleinen rechtwinkeligen Peperinstücken. Auch viele Ruinen von Häusern sieht man noch hier, denn aus dem ursprünglichen

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Castell ward später ein Dorf. Grosse Erinnerungen fehlen hier dem Gemüth; dafür wird das Auge durch liebliche Epheugeflechte, Mauerblumen und schattige Bäume zwischen den zerstörten Mauern erfreut.

Wenn man von hier die Strasse rechts einschlägt, die nach Frattocchie führt, so zeigt sich, dass dieser moderne Weg mit Basaltpolygonen gepflastert ist, die von irgend einer alten Strasse genommen wurden, vielleicht von dem Seitenweg, der von der Via Appia auf die Via Ardeatina führte. In der Nähe liegt ein alter ausgetrockneter See, der jetzt bebaut wird. Man nennt ihn den See von Turnus oder Juturna, dessen Virgil in seiner Aeneis so oft gedenkt. Dies scheint uns aber irrig, denn ein anderer bei Lavinium dürfte diesen Namen verdienen, wie wir unten zeigen werden. Sickler aber a. a. O. setzt den alten Lacus Juturnus hierher. Dieser ehemalige See, auch einer der erloschenen Vulcane, war gering von Umfang. Er wurde im Jahr 1611 vom Papst Paul V. ausgetrocknet. Nibby ist nicht abgeneigt zu glauben, dass dieser See ursprünglich von den Römern gebildet wurde, als sie den Emissarius des Albanersees gruben, der noch jetzt an seinem nördlichen Rand hervorkömmt und sein Wasser ausschüttet.

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A RIC I A.

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Schriftsteller und Dichter darüber:

Livius Lib. I. II. III. VIII.

VII.

Dionys. Halic. Lib. V. VI. Vii

Strabo Lib. V.

Plinii hist, nat. XXXVI. 13. XIX.

Flori epitome Livii L. LXXX.

Virgil. Aen. VII. 761. 763.
Horat. Lib. I. satyr. 5.

Martialis XII. 30.

Juvenalis IV. 2.

Persius VI. 55.

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