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entfernt.

Ersteres sagt bei der Reise von Rom nach

Columna auf der Appischen Strasse:

ARICIAM m. p. XVI.

und drückt sich bei Angabe des Wegs von Rom nach
Capua über Aricia so aus:

Civitas ARICIA, ET ALBONA
Mutatio AD NONO m. p. VII.
In urbe ROMA m. p. IX.

Etwas verschieden von diesen Angaben ist die Charta Peutingeriana. Sie setzt Aricia zwar auch an die Appische Strasse, giebt dem Ort aber nur dreizehn Miglien Entfernung von Rom, indem sie sagt:

ROMA via Appia

BOBELLA S X.
ARICIA III.

Da nun Aricia's Entfernung von der alten Porta Capena genau auf schszehn Miglien bestimmt ist, also eine Miglie weiter, denn das moderne Albano, so muss man die Angaben jener beiden Itinerarien für richtig halten und annehmen, dass sich durch einen Fehler des Abschreibers ein Irrthum eingeschlichen habe, zumal das longobardische V. mit dem II. der Römer viel Achnlichkeit hat, also beide leicht mit einander verwechselt werden konnten. Strabo sagt Lib. V. p. 165 von Aricia: die Stadt liege hinter dem Mons Albanus an der Appischen Strasse, 160 Stadien von Rom entfernt und sey mit einer festen Burg yersehen. Dies ist vollständig übereinstimmend mit der Oertlichkeit. Aber bei der Angabe der Entfer

nung von Rom muss man annehmen, dass Strabo auch hier, wie er bisweilen thut, pythische Stadien meine, von denen nicht acht, sondern zehn auf die Miglie gehen. Dann trifft die Angabe genau zu. Auch Dionys. Hal. L. VI. p. 366, giebt Aricia's Entfernung zu 120 Stadien von Rom an.

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Geschichte von Aricia.

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Solinus behauptet, der Siculer Archilochus habe Aricia erbaut: Heretum a Graecis conditum esse Ariciam ab Archilocho Siculo ...Hoc in loco Orestes oraculo monitus, simulacrum Scythicae Dianae, quod de Taurica extulerat, priusquam Argos peteret, consacravit. Demnach gehörte Aricia zu den ältesten Städten Italiens. Wir bemerkten schon oben nach Dionysius, dass die Siculer ungefähr 80 Jahre vor dem trojanischen Kriege, also beiläufig 1372 Jahr vor Chr. aus Latium nach Sicilien zogen. Aricia's Gründung fiele also noch vor diese Auswanderung. Bei dieser Angabe ist nur der ganz griechische Name des Siculers auffallend und macht die Sage bedenklich.

Virgil Aen. Lib. VII. v. 761. ss. scheint an

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deuten zu wollen, dass Aricia von Hippolyt, dem unglücklichen treuen Theseussohn abstamme und nach seiner Gattin Aricia genannt worden sey:

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Ibat, et Hippolyti proles pulcerrima bello

Virbius, insignem quem mater Aricia misit,
Eductum Egeriae lucis humentia circum

Litora pinguis, ubi et placabilis ara Dianae.

Gewiss ist, dass Aricia zur Zeit des Kriegs gegen Turnus schon stand und zu den vorzüglichsten Städten Latiums gehörte.

Nach diesem Kriege kömmt es nicht eher wieder vor als bis unter dem letzten Römerkönig Tarquinius Superbus: denn Aricia war die Vaterstadt von jenem kühnen Turnus Herdonius, den Tarquin im Hain der Ferentina umbringen liess. Livius Lib. I. 51. (s. oben).

Als K. Porsena, im Jahr 246. der Stadt, mit Rom Friede gemacht hatte, schickte er seinen Sohn Aruns mit einem Heer gegen Aricia. Das etrurische Heer belagerte die Stadt und hoffte sie, wenn nicht durch Gewalt, doch durch Hunger zu nehmen. Die Einwohner von Aricia sahen wohl ein, dass sie allein zu schwach seyen, um dem Angriff zu widerstehen. Sie schickten daher Gesandte zu den befreundeten Städten um ihre Hülfe bittend. Diese kam auch bald herbei von Tusculum, Antium, besonders aber von Cumä, der reichen Campanierstadt, die 2000 Mann unter der Anführung von Aristodemos, ihrem Tyrannen, sendete. Diese kamen mit vieler Gefahr zur See und landeten an der Aricia zunächst liegenden

Küste, in der Gegend von Ardea... Von da setzten sie sich mit dem Einbrechen der Nacht in Marsch nach Aricia und zeigten sich dort den Belagerten mit dem Anbrechen des Tages, wiewohl diese sie nicht so schleunig erwarten konnten. Aristodemos schlug sein Lager nahe bei den Mauern der Stadt auf, und wollte die Vereinigung der Ariciner mit den Cumanern bewirken. Dazu mussten jene einen Ausfall aus der Stadt thun, Aristodemos aber verwickelte die Etrusker gerade in Kampf. Das Treffen war hartnäckig und die von Aricia hielten den hitzigen Angriff der Etrusker nicht aus, sondern zogen sich in ihre Mauern zurück. Aristodemos widerstand allein mit seinen auserlesenen Cumanern, er tödietę mit eigener Hand den tapfern Aruns und schlug darauf die Etrusker in die Flucht. So berichtet Dionys. Hal. Lib. V. und VII. Fast dasselbe, sagt Livius in der oben angeführten Stelle Lib. II. 14, nur rühmt er noch die feine Taktik der Cumaner, an der man griechische Schule erkannte. Die Niederlage der Etrusker bei Aricia war so gross, dass sie vom Schlachtfeld bis Rom flohen. Hier erhielten sie Heilung, Hülfe und Unterstützung, um nach Haus zu gelangen, denn die Römer wollten sich Porscna dadurch verbinden. Viele Etrusker aber blieben damals in Rom, und ihnen wurde ein Theil des Thals zwischen dem Capitol und dem Palatin, also zwischen dem grossen Forum und dem Circus Maximus zur Wohnung angewiesen. Diese Gegend der Stadt wurde hernach Vicus Tuscus genannt und behielt diesen

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Namen bis auf die letzten Zeiten des Kaiserthums.

Aricia aber konnte dies freundliche gastliche Benehmen Roms gegen die feindlichen Etrusker, die hässliche Parteilichkeit der Bundesgenossen nicht ruhig mit ansehen. Daher benutzte es die erste passende Gelegenheit beim Bundestag im Ferentiner Hain, der wegen der vertriebenen Tarquine gehalten wurde, um sich feindlich gegen die Römer auszusprechen, Darin wurden sie von dem Tusculaner Mamilius (s. oben), unterstützt. Sie bewegten die andern latinischen Stämme zu der berühmten Liga gegen Rom, wodurch die Tarquine wieder auf den Thron gehoben werden sollten. So schickten denn auch sie mit den andern vier und zwanzig verbündeten Völkerschaften Gesandte an den römischen Senat, um sich zu beklagen, dass die verbündeten Römer nicht nur den feindlichen Etruskern den Durchzug verstattet hätten, als sie gegen Aricia anrückten, sondern dass diesen auch alles zum Kriege Nothwendige von dort geliefert und zuletzt die ganze Masse flüchtiger Etrusker gastfreundlich zu Rom aufgenommen worden wäre, da man doch dort recht gut wissen musste, dass die Etrusker alle latinischen Völker bekriegen, und dass sie sämmtliche Städte Latiums. unterjochen wollten, wenn es ihnen mit Aricia gelungen wäre; die Römer hätten also deshalb Aricia Genugthuung zu geben und sich daher dem Ausspruch des Bundestags zu unterwerfen, oder sich auf einen Krieg mit der ganzen latinischen Liga gefasst zu machen. Die stol

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