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Von Aricia nach Nemi,

Auf diesem Wege zeigt sich kein alterthümliches Monument. Desto reicher ist die Natur mit Reiz und Anmuth geschmückt, die sich in unendlicher Mannichfaltigkeit über Land und See hinbreiten und über denen noch ein schöner Götterreigen schwebt, wo Diana, Egeria, Numa, Orest und Hippolyt sich umfasst halten.

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Aus Aricia führt die Porta Napolitana gen Nemi bergab nach der Kirche der Madonna di Galloro. Der Weg geht durch einen herrlichen Castanienwald, der schon ein Theil des alten Hains der Diana ist und sich von den benachbarten Hügeln bis zum See hinzieht. Der Name Galloro kömmt von der alten Sage, dass bei dieser Kirche ein goldener Hahn gefunden worden sey. Andere, der gelehrte Volpi an ihrer Spitze, behaupten, hier hätten die Gallier ihr Lager aufgeschlagen, hier wären sie überwunden und begraben worden, und Galloro sey der corrumpirte Name von Gallorum.

Aber

diese Meinung ist durch nichts unterstützt. Zu Ehren eines Madonnenbilds wurde die Kirche im Jahr 1624 erbaut. Zuerst besass sie die Congregation von Vallombrosa, jetzt aber gehört sie den Jesuiten. Der Papst Alexander VII. liess im Jahr 1661. durch Bernini viele Verschönerungen daran anbringen. Die Lage dieser Kirche auf einem mit schönen Bäumen geschmückten Hügel ist sehr malerisch.

An dem Wege, der noch immer bergab führt, zeigt sich im Grunde, von Zweigen und Laub umflochten, ein Brunnen klaren Wassers. Es kömmt von den höher liegenden Hügeln herab. Darauf gelangt man in die sogenannte Olmata von Genzano. Sie ist ein schöner Flecken, wo sich zwischen herrlichen Ulmenbäumen drei Wege nach verschiedenen Richtungen theilen. Links gelangt man in den Garten der Capuziner, wo eine der lieblichsten Ansichten des Sees ist. Vorher zeigt sich eine antike wohlerhaltene Strasse, die ursprünglich links von der Appischen auf der Stelle des modernen Genzano abging, sich um den ganzen östlichen Theil des hohen Seeufers herumzog und dann mit der Via triumphalis vereinigt zum M. Albanus hinaufführte. Auf ihr gelangte man also zu beiden Tempeln, zu dem der Diana und des Jupiter Latialis. Sie ist 8 Fuss breit, von polygonen Basaltstücken gebildet und mit Fussbänken zu beiden Seiten. Am nächsten führt die

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ser Abweg von der Olmata zur Mühle von Nemi.

Quell und Hain der Egeria.

Neben der Mühle sprudelt vom Felsen herab der berühmte Quell, den uns Strabo Lib. V. beschreibt. Nach ihm bestand hier ein Cultus, und das Alterthum sal da eine Priesterin, der man Götterhoheit gab. Es ist die Quelle Egeria im heiligen Hain der Diana. Von ihr sagt Ovid so schön Metamorph. Lib. XV. 485. ss., dass sie eine Nymphe gewesen, darauf die Frau des Königs Numa geworden, nach seinem Tode aber in den Hain von Aricia geflohen sey, um dort nur ihrem Schmerz zu leben; da, habe sich Diana der Armen angenommen und sie in diesen Quell verwandelt:

Quem, postquam senior regnumque aevumque

peregit,

Extinctum Latiaeque nurus populusque patresque

Deflevere Numam: nam conjux urbe relicta Vallis Aricinae densis latet abdita sylvis, Sacraque Oresteae gemitu questuque Dianae Impedit. Ah! quoties Nymphae nemorisque la

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Non tamen Egeriae luctus aliena levare

Damnà valent; montisque jacens radicibus imis

Liquitur in lacrymas; donec pietate dolentis Mota soror Phoebi gelidum de corpore fontem Fecit et aeternas artus tenuavit in undas.

Auch Virgil spricht von der Nymphe Egeria Aen. Lib. VII. v. 763. 775. und Juvenal. satyr. III. Ehe sie noch Numa's Gattin war, wandelte der König hier oft in ihrem Hain und empfing von ihr Gesetzgeberweisheit. Das Ganze ist eine der lieblichsten Dichtungen römischen Alterthums, die auch zur Entstehung des Nympheums mit Hain und Quelle in einem schönen Thal bei Rom Gelegenheit gegeben hat, wovon wir unten sprechen werden.

Wir kehren zur Olmata zurück und langen nach kurzem Weg in Genzano an. Auch dies Städtchen, ein Lehen der Duchi Cesarini, hat eine sehr angenehme Lage auf einem der niedern Vorsprünge der Albanischen Berge, gegen das Meer hin gewendet. Schon der Name weist auf den alterthümlichen Ursprung des Orts hin und auf seine Beziehung zu dem Heiligthum der Diana, auf dessen Grund er lag. Auf der linken Seite der Appischen Strasse, da wo der Weg nach dem Tempel der Diana abging, bildete sich früh der Ort, Cynthianum genannt, weil er auf dem praedium oder fundus Cynthianus, d. h. auf dem Gebiet der Diana lag. Ucher den Grund seiner Entstehung weiss man aber nichts genaues. Im spätern Mittelalter sehen wir Genzano in den Händen der Savelli, der Päpste, der Colonna, der Massimi und endlich der Cesarini, die es noch besitzen und viel für die Aufnahme und Verschönerung des Orts

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