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gerade nach der Burg von Tusculum. 'Rechts und links von diesem antiken Weg sieht man Gräber Ruinen. Die Trümmer werden immer häufiger, jemehr man sich Tusculum nähert. Hier und da findet sich auch ein Stück von altem Strassenpflaster. Am häufigsten sind die Ruinen da, wo der Prinz von Canino nachgraben liess. Hier liegen auch eine Menge von Bruchstücken aus Marmor oder Pe perin, mit und ohne Inschriften. Hier befinden wir uns auf der Stelle des alten Tusculum.

Man hält es freilich oft mit dem heutigen Fras cati für identisch. Dies ist aber irrig; denn es lie gen 2300 geometrische Schritte dazwischen. Nach Dionys. Hal. L. X. war Tusculum nicht weniger als hundert Stadien, oder zwölf und eine halbe Meile von Rom entfernt. Dasselbe sagen auch andere Schriftsteller. Frascati aber, das lange nach Tusculum und grösstentheils aus dessen Burg-Ruinen entstand, ist nur elf und eine halbe Miglie von der Porta S. Giovanni entfernt, Es liegt also zwischen beiden schon ein Raum von einer Miglie. Dazu kom→ men noch 1300 geometrische Schritte zwischen Frascati und der alten Burg von Tusculum; so dass der ganze Unterschied 2300 geometrische Schritte beträgt.

Geschichte von Tusculum.

Alle alten Schriftsteller und Dichter sind darüber einstimmig, dass Tusculum zu den ältesten Städten Italiens gehört. Die Sage lässt es von Telegonus gründen, der ein Sohn des Ulysses und der Circe Festus beim Wort Mamiliorum sagt: Mamiliorum familia progenita fuit a Mamilia, Telegoni filia, quam Tusculi procreavit, quando id oppidum ipse condidisset. Horaz nennt auch die Hügel von Tusculum Telegoni juga:

war.

Ne semper udum Tibur, et Aesulae.
Declive contempleris arvum, et

Telegoni juga parricidae.

Lib. III. od. 29. und sein alter Scholiast drückt sich darüber also aus: Tusculum civitas est in jugo montis constituta; hanc significat nomine conditoris: a Telegono enim, Circes filio, fundata est, qui per ignorantiam patrem suum Ulyssem interemit. Aus dieser Ursache nennt auch Horaz die Mauern von Tusculum Circaea moenia; Epod, carm. 1.

Nec ut superni villa candens Tusculi

Circaea tangat moenia.

und Ovidius Fast. L. III. v. 91. ss. heisst sie Telegoni moenia:

Inter Aricinos Albañaque tempora constant
Factaque Telegoni moenia celsa manu.

auch L. IV. v. 71. ss.

Et jam Telegoni, jam moenia Tiburis udi

Stabant, Argolicae quod posuere manus.

Damit stimmt Propertius überein, L. II. eleg. 23: Nam quid Praenestis dubias, o Cynthia, sortes, Quid petis Aeaei moenia Telegoni?

Ferner Silius Italicus L. XII. v. 534:

Jamque adeo est campos ingressus et arva Labici, Linquens Telegoni pulsatos ariete muros etc. auch L. VII. v. 691. ss.

At Cato, tum prima sparsus lanugine malas,
Quod peperere decus Circaeo Tuscula dorso
Moenia, Laertae quondam regnata nepoti etc.
und Statius Sylv. Lib. I. v. 83:

Cedant Telegoni, cedant Laurentia. Furni
Jugera.

Wenn man mit Einigen die Einnahme von Troja 1232 Jahr vor Christo setzt, so kann man die Gründung Tusculums ungefähr ein Menschenalter später annehmen, also gegen 447 Jahr vor der Erbauung Roms.

Es ist merkwürdig, dass Virgilius, der doch so viele Städte des alten Latiums nennt, das bedeutende Tusculum mit keinem Wort erwähnt. Aul. Gellius noct. att. Lib. VII. c. 20. erklärt dies durch den besondern Unwillen, den Virgil gegen die Tuseulaner wie gegen die Nolaner gehabt haben soll. Nibby bemerkt dagegen, dass es ein Anachronismus gewesen wäre, wenn der Dichter Tusculum im Kriege des Aeneas aufgeführt hätte, da die Stadt erst eine

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Generation nachher gegründet worden sey. Dieser Grund aber scheint uns nicht so gut wie der von Aulus Gellius, denn die ungeheuersten Anachronismen Virgils, wo es sich gleich um drei Jahrhunderte handelt, z. B. Dido und Karthago zu Aeneas Zeit, sind so gewöhnlich bei ihm, dass eine kleine Versetzung von funfzig Jahren gar keine Aufmerksamkeit verdiente.

Wie die andern Städte Latiums, wurde auch Tusculum vom Albanerkönig Latinus Silvius unterjocht und eine Kolonie hingeschickt. Igitur regnante Latino Silvio, coloniae deductae sunt Praeneste, Tibur, Gabii, Tusculum, Cora, Pometia, Locri, Crustumium, Cameria, Bovillae, ceteraque oppida circumquaque. Aurel. Victor orig. gent. Rom. Tusculum erlangte seine Unabhängigkeit nicht eher wieder, als bis Alba Longa von den Römern zerstört wurde. Darauf trat es zur Latinischen Liga.

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K. Tarquinius Superbus strebte nach der Herrschaft von Latium. Er fühlte dabei die Wichtigkeit einer günstigen mithelfenden Partei zu Tusculum; darum verband er sich mit einem der vornehmsten Einwohner dieser Stadt, mit dem Octavius Mamilius und gab ihm die eigene Tochter zur Frau. Neque hospitia modo cum primoribus eorum, sed affinitates quoque jungebat. Octavio Mamilio Tuscu lana, (is longe princeps Latini nominis erat, si famae credimus, ab Ulysse Deaque Circe oriundus) ei Mamilio filiam nuptum dat; perque eas nuptias multos sibi cognatos amicosque ejus conciliat, Li

vius Lib. I. 49. Die Abstammung der Familie Mamilia von Ulysses sprechen auch noch Münzen aus, die ihr angehören. Sie zeigen auf der Kehrseite den Ulysses mit aufgeschürzter Tunica und dem Reisehut, neben ihm seinen Hund.

Die neue Verwandtschaft und Schwägerung zwischen Oct. Mamilius und Tarquinius führte bald einen Krieg zwischen den Römern und Tusculanern herbei. Denn als Tarquin von Rom verjagt war und umsonst mit Porsena's und der Etrusker Hülfe zurückzukehren versucht hatte, da flüchtete er zum Schwiegersohn Mamilias nach Tusculum. Tarquinius spe omni reditus incisa, exsulatum ad generum Mamilium Octavium Tusculum abiit. Livius Lib. II. 15. Dieser vereinigte auch dreissig Latinische Völkerschaften gegen Rom zur Restauration der Tarquine. Supra belli Latini metum id quoque accesserat, quod triginta jam conjurasse populos, concitante Octavio Mamilio, satis constabat. Livius Lib. II. 18. Das verbündete Latinerheer lagerte unter Mamilius am See Regillus auf Tusculanischem Gebiet, und da fiel auch die berühmte Schlacht vor, worin die verbündeten Latiner ganz geschlagen, der Tusculaner Feldherr Mamilius aber von T. Aebutius, dem Magister equitum, getödtet ward. Et ad alterum cornu Aebutius magister equitum in Octavium Mamilium impetum dederat; nec fefellit veniens Tusculanum ducem, contra quem et ille concitat equum; tantaque vis infestis venientium hastis

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