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Item reit myn gnediger herre uf den selben fritag in das warme bait, vnd an dem sampstag nehist darufs widder ghene Padawe.

Item reit myn gnediger herre uff sontag Judica [14 märz] 5 ufs Padawe in eynen hoiffe, haben die Dutzenweller, 60 den besach myn herre.

Item foren wir uff montag zu morgen nach Judica [15 märz] zu Padawe uss vnd uff den selben montag widder ghene Venedigen. Item foren wir uff mitwuchen vor dem heilgen Palmentag 10 [17 märz] von Venedigen usfs bifs ghene Meynsters, das ist eyn mile, vnd saifsen da uff die Marteller 61 vnd ryedden ghene Der fysch, 62 da aifsen wir zcu mittage, da czelt man tzwuschen Meynsters vnd Derfysch dry milen.

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Item von Derfysch ghene Congelon, 3 milen, dye nacht. Item von Konglon ghene Spernale, 2 milen, czu mittage. Item von Spernale ghene Cadepunt, dry mile, da lagen wyr dye nacht.

(11) Item von Cadepunt ghene Maneet, 5 milen, die nacht. Item von Maneet ghene Dolbach, 5 milen, die nacht, vnd 20 assen vff Palmentag [21 märz] zcu morgen da.

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Item von Dolbach ghene Brunecke, 3 milen, die nacht. Item von Brunecke ghene Stertzingen, 5 milen, die nacht. Item von Stertzingen ghene Matra, 4 milen, die nacht. Item von Matra ghene Yfsprucke, 3 milen, zcu mittage. Item von Yfsbrucke zu dem heilgen blude uff dem Seefelde, 31/2 mile, da sahen wir daz helge blut vnd ridden von stundt hinwegk.

Item von dem Sehefelde ghene Mittenwalt, 2 milen, die nacht.
Item von Mittenwalt ghene Amergauwe, 5 milen, die nacht.
Item von Amergauwe ghene Schangaůwe, 4 milen, die nacht.
Item von Schangauwe ghene Aufsburgk, 10 milen, die nacht.
Item von Aufsburgk ghene Wembdingen, 6 milen, die nacht.
Item von Wemdingen ghene Swabach, 7 milen, die nacht.
Item von Swabach ghene Nornberg, 2 milen, 2 nacht.
Item von Nornberg ghene Forchem, 5 mile, die nacht.

60 ist wol ein adliches geschlecht oder ein kaufherr

=

61 Marteller lohnpferde 62 die rückreise von Venedig aus geht über Mestre, Treviso, Conegliano, Serravalle, Capo di Ponte, Machietto nach Toblach; die folgenden namen bis Koburg sind leicht zu erkennen

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Item von Forchem ghene Babenberg, 4 milen, die nacht. Item von Babenberg ghene Koburg, 6 milen, die nacht. Item von Koburg ghene Greffenauwe, 63 8 milen, die nacht. Item von Greffenauwe ghene Erfurt, 4 milen, 4 nacht. Item von Erfurt ghene Rossel, 4 milen, zu mittage. Item von Rossel ghene Nůwenburg, 3 milen, die nacht. Item von Nuwenburg ghene Halle, 5 milen, die nacht. Item von Halle ghene Kalbe, 7 milen, die nacht. Item von Kalbe ghene Medeburg, 4 milen, zu mittage. Item von Medeburg ghene Dagermonde, 7 milen, die nacht. 10 Item von Dangermonge ghene Wilsthenach zcu dem heilgen blude, sesfs milen, die nacht.

Item von dem heilgen blude wydder ghene Dagermonde, (12) sesfs milen, die nacht.

Item von Dagermonde ghene Medeburg, 7 milen, die nacht. 15
Item von Medeburg ghene Halle, 11 milen, die nacht.

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Item von Halle ghene Nuwenburg, 5 mile, die nacht.
Item von Nuwenburg ghene Erfurt, 7 myle, die nacht.
Item von Erfurt ghene Ysenach, 6 mile, die nacht.
Item von Ysenach ghene Cassel, 8 mile, 2 nacht.
Item von Cassel ghene Treyse, 64 5 milen, die nacht.
Item von Treyse ghene Marpurg, 4 mile, die nacht.
Item von Marpurg ghene Hachenberg, 8 milen, die nacht.
Item von Hachenberg ghene Colne, 9 mile, 2 nacht.
Item von Colne ghene Aiche, 10 mile, die nacht.
Item von Aiche ghene Gulche, 7 milen, die nacht.

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Item von Gulche ghene Colne, 3 milen, die nacht. Item von Colne ghene Poppelfsdorff, 4 milen, die nacht. Item von Poppelfsdorff ghene Andernach, 6 milen, die nacht. Item von Andernach ghene Boparten, 6 milen, czu mittag. 30 Item von Boparten ghene Rynfels, 65 2 mile. Darselbst qwame der edel vnd woilgeborner herre, herre Philips, graue czu Katzenelnbogen, vnd syn geselschafft mit yme, des got gelobet sy vnd mache, vns aller sunden fry, amen, vff montag zcu nacht in der Crutzwuchen [3 mai] anno domini tusent vyerhondert drysfsig 35 vnd vier iare.

63 Gräfenau an der Ilm, weiter über Erfurt, Rossla, Naumburg, Halle, Calbe, Magdeburg, Tangermünde nach Wilsnack 64 Treysa

65 Rheinfels, nahe bei SGoar.

BRIEFE AUS DEM WEIMAR-JENAER KREISE.

Aus dem nachlasse meines vetters, des hofrat Bernhard Stark in Heidelberg, erhielt ich eine anzahl briefe an seinen gro/svater, den consultierenden arzt des herzogs Karl August, geh. hofrat Stark. es sind vier briefe von Goethe (Weimar 3 juni 1801, Jena 8 juli 1803, Weimar 5 nov. 1825, Weimar 7 april 1830); fünf von Schiller (ein undatierter, einer Jena 23 oct. o.j., Weimar 13 dec. 1801, Weimar 15 dec. 1801, Weimar 17 dec. 1801); drei von frau Schiller (zwei undatiert, einer Weimar 15 nov. 1802); zwei von Herder (Weimar 6 jan. 1793, Weimar 2 april 1796); sechs briefe von der herzogin Amalia (Weimar 8 may 1786, 0. o. 12 dec. 1786, Tiefurt 18 july 1787, Tiefurt 26 oct. 1787, 0. o. 13 jan. 1804, o. o. 20 dec. 1805); elf vom herzog Karl August (Weimar 23 febr. 1786, o. o. u. j. 28 monat?, o. o. 7 febr. 1792, Coblentz 15 july 1792, Werd im Elsass 22 oct. 1793, Weimar 12 oct. 1801, o. o. 19 monat? 1801, Weimar 3 nov. 1803, Weimar 19 nov. 1803, Weimar 2 juli 1818, o. o. 16 april 1826). ferner briefe vom kanzler v Müller (Weimar 26 märz 1837), von Av Humboldt (Berlin 12 nov. 1833) und von andern naturforschern. endlich einer von Minchen Herzlieb (Jena 28 may 1814).

Von diesen briefen sind die von Goethe geschriebenen, vielmehr nur unterschriebenen durch einen unberechtigten bereits im Goethejahrbuch, band II, veröffentlicht worden. sie enthalten wesentlich geschäftliche angelegenheiten von geringer litterarischer wichtigkeit.

Noch weniger eignen sich zur herausgabe die Schillerbriefe, welche so gut wie ausschliesslich die krankheitszustände Schillers und seiner familie behandeln. dergleichen mitteilungen, die nach competentem urteil nicht einmal von besonderem medicinischem interesse sind, dem grossen publicum vorzulegen hiefse nach meiner ansicht sowol geschmack als pietät verletzen.

Die Herderbriefe haben folgenden wortlaut:

1.

Empfangen Sie, theuerster Freund, diese Kleinigkeit als ein geringes Zeichen meines Dankes für die in meiner schweren Krankheit mir so gütig geleistete unvergeltbare Hülfe u. Rettung. Sie haben mir zum leidlichen Gebrauch meiner Glieder wiederum geholfen; eine Wohlthat u. Güte, die ich, so lange ich lebe, in dankbarster Erinnerung haben u. behalten werde; was ich darüber ausdrücken könnte, wären doch nur Worte. Der Himmel helfe jetzt weiter, er gebe Ihnen auch im angefangenen Jahre alles Glück u. Gute, das Ihnen aufrichtig meine Seele wünschet. Sie werden, wie ich von Ihrer Freundschaft gewiss bin, auch in demselben die Gewogenheit fortsetzen, die Sie meinem Sohn

in vergangenem jahre erwiesen haben, u. er wird sich derselben u. Ihres Zutrauens immer werther zu machen suchen. Auch defshalb bleibt Ihnen von uns immerwährender, inniger Dank. Leben Sie wohl, gütiger, der Menschheit so nützlicher Mann, u. gönnen mir ferner Ihre Liebe u. Freundschaft. In grösster Hochachtung beharrend

Euer Wohlgeb.

W. den 6. Jan. 93.

2.

gehorsamster Diener

Herder.

Zwar spät, aber desto herzlicher und inniger statte ich Ihnen, hochgeschätzter u. unvergesslicher Freund, Dank und Freude ab für die meinem Sohn so vielfach erwiesenen Wohlthaten eines Lehrers, Freundes u. Vaters. Ihnen hat er Alles u. vor allem die Lust, den Trieb, die Behendigkeit zu seinem Geschäft zu danken, die ihn durch die Welt bringen müssen u. wie ich hoffe, bringen werden. Der erste Schritt ist jetzt gethan, aber auch nur der erste Schritt; helfen Sie ihm mit Rath u. That weiter. Er kommt jetzt, um sich mit seinem Freunde u. Reisegefährten über die Reise zu besprechen, damit ein Entschluss gefasst werde. Leiten Sie, bester Freund, den Rath der jungen Männer, dass die Reise zum Guten gedeihe, u. wenden Sie auch für die Zukunft Ihre gütige väterliche Hand nicht von ihm. Welch Zutrauen, welche zärtliche Liebe u. Dankbarkeit er gegen Sie hat, muss Ihnen Ihr Herz sagen; seine Worte auf dem Katheder waren die Sprache seines Herzens, wie es auch die Ihrigen gegen ihn waren. Das Andenken jener Stunde des öffentlichen Abschiedes wird mir immer erfreuend seyn; nur lassen Sie ihn nicht, wie aus Ihrem Hause, auch aus Ihrem Andenken geschieden seyn aller Eintritt in die Welt ist mühsam; u. ein junger Arzt hat am meisten eine leitende empfehlende Hand nöthig. Ihrer Güte wird er gewiss nie unwerth werden. Der Frau Hofräthinn sage ich gleichfalls den ergebensten, verpflichtetsten Dank, wie für alle Gewogenheit, die sie ihm bezeugt, so auch für die beschwerliche. Mühe des Doctortages. Meine Frau sagt solchen aufs lebhafteste mit mir.

Wir wollen den jungen Männern, die nach Weisheit reisen, da es Frühling wird, das bonis avibus! auf den Weg mitgeben. Fände sich für sie, was wir wünschen. Mit innigster Dankbarkeit u. Hochachtung beharrend

Euer Wohlgeb.

Weimar, den 2. apr. 96.

ganz gehorsamster Diener

Herder.

Aus den briefen der herzogin Amalia teile ich folgende stellen mit, welche den humanen, liebenswürdigen character dieser fürstin in gewinnendster weise hervortreten lassen:

1.

Weimar d. 8ten May -86.

Lieber Professor! Mit vielem Leid habe ich durch einen Brief von Ihrer lieben Frau an Luderer erfahren dass eine Unpäslichkeit Sie verhindert hieher zu kommen; Gott gebe doch dass sie nicht von Folge sey! Ich bitte Ihnen recht sehr, so viel wie möglich Ihre Gesundheit zu schonen an welcher ich so vielen Theil nehme, und ja nicht eher zu kommen bis Sie ganz ohne Gefahr sich wieder in die Kutsche setzen können; den Gottlob mit meiner Gesundheit gehet es ganz gut, wen nur der Himmel immer schönes warmes Wetter geben wollte, so würde ich meine Kräfte bald wieder haben, doch fahre ich aus so viel wie möglich. ...

Ich wiederhole nochmals meine Bitte sich wohl abzuwarten und thue die besten Wünsche für Ihre Gesundheit.

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Lieber Professor! Mit meiner Gesundheit gehts noch so wie Sie mich verlassen haben; diese kalten Tage sorgen dafür dass die Kräfte nicht zu übermässig wachsen.

Das beykomende nehmen Sie als das Andenken einer Freundin an, und glauben Sie nicht dass ich es als eine Belohnung dessen was ich Ihnen schuldig bin ansehen, ich fühle zu sehr dass ich nie dieses, so lange ich lebe, vergelten kan. Leben Sie gesund und vergnügt

3.

Amalie.

Tiefurt d. 18ten Ju(.)y —87. Liebes Starkchen. Ihr lieber Brief der mir Ihr Andenken versichert war mir sehr sehr wilkommen. Ich freue mich herzlich dass Sie wohl sind, Ihre liebe Frau ist es auch welches die Beylage bezeicht, bleiben Sie ihr hübsch treu ohngeachtet Sie viel schöne Damens sehen werden. Ich nehme mich seit Ihrer Abreise sehr in acht nicht krank zu werden.

....

Leben Sie recht gesund u. vergnügt u. bleiben das gute Professergen

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Lieber Hofrath! Ich kan Ihnen nicht genug sagen wie sehr Ihre guten Wünsche mir lieb sind, seid ich weiss dass sie aus einem guten gefühlvollen Herzen kommen, sie können also nicht anders als mich freuen; ich wünsche mit Ihnen lieber Starcke dass mir Gott das Leben so lange schenckt als es seyn wille

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