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tamen postremo Sullam arcessi iubet et ex illius sententia Nu- 4 midae insidias tendit. deinde, ubi dies advenit et ei nuntiatum 5 est Iugurtham haud procul abesse, cum paucis amicis et quaestore nostro quasi obvius honoris causa procedit in tumulum facillumum visu insidiantibus. eodem Numida cum plerisque ne- 6 cessariis suis inermis, uti dictum erat, accedit, ac statim signo dato undique simul ex insidiis invaditur. ceteri obtruncati; lu- 7 gurtha Sullae vinctus traditur et ab eo ad Marium deductus est.

Per idem tempus advorsum Gallos ab ducibus nostris 114 Q. Caepione et Cn. Manlio male pugnatum. quo metu Italia omnis contremuit: illique et usque ad nostram memoriam Romani sic 2 habuere, alia omnia virtuti suae prona esse, cum Gallis pro salute, non pro gloria certari. sed postquam bellum in Numidia 3 confectum et Iugurtham Romam vinctum adduci nuntiatum est, Marius consul absens factus est et ei decreta provincia Gallia;

6. inermis: aus dem Zusatz uti dictum erat und der ganzen Sachlage ergiebt sich, dafs dies nicht als Nom. Sing., sondern als Abl. Plur. zu nehmen ist; vgl. zu 54, 10 und Cat. 59, 5.

7. Iugurtha etc.: die Gefangennehmung erfolgte im J. 649 (105).

114. 1. per idem tempus etc.: der unglückliche Kampf des Prokonsul Q. Servilius Caepio und des Konsul Cn. Manlius Maximus gegen die in Gallien eingedrungenen Cimbern und andere keltische und germanische Stämme, welche von den Römern öfters unter dem Namen Galli mitbegriffen werden, fand am 6. Oktober d. J. 649 (105) bei Arausio am Rhodanus statt, während Marius noch in Afrika war. Er blieb dort bis gegen Ende des Jahres, übergab an Bocchus den westlichen Teil von Numidien zwischen den Flüssen Molochath und Nasavath und schlug die Emporien und die Syrtengegenden zur Provinz Afrika: der dazwischen liegende östliche Teil von Numidien kam an Gauda, den Kap. 65 genannten Enkel des Masinissa.

2. illique et etc.: die Konjunktionen stehen korrelativ wie 104, 1 und verbinden zwei der Form nach

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ungleiche Attribute mit Romani; illi illo tempore viventes; das zweite Attribut usque ad. n. mem., mit unzweideutiger Anspielung auf Cäsars Verdienste durch Bezwingung und Eroberung Galliens (vgl. Cic. de prov. cons. 32 f.), bezeichnet im allgemeinen die Römer der von der Gegenwart des Schreibenden rückwärts liegenden, nicht blofs der nachmarianischen Zeiten.

alia omnia: alle ihre übrigen Unternehmungen'. Über prona zu 80, 4.

pro salute: vgl. die zu Or. Lep. 17 aus Cic. de off. 1, 38 citierte Stelle.

3. absens diese aufsergewöhnliche Auszeichnung wurde dem Marius nachher noch zweimal zu teil.

kal. Ianuariis: des Jahres 650 (104).

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triumphavit: vgl. Liv. epit. 67 in triumpho C. Mari ductus ante currum eius Iugurtha cum duobus filiis et in carcere necatus (Eutrop. 4, 27 Oros. 5, 15 strangulatus) est. Plut. Mar. 12 μετὰ τὸν θρίαμ βον... ὡς . . . ἀσθεὶς γυμνὶς εἰς τὸ βάραθρον (das zu Gat. 55, 3 beschriebene Tullianum) xaτeßlńθη, μεστὸς ὢν ταραχῆς καὶ διασεσηρὼς Ηράκλεις ̓ εἶπεν ὡς ψυ χρὸν ὑμῶν τὸ βαλανεῖον. ἀλλὰ

4 isque kalendis Ianuariis magna gloria consul triumphavit. et ea tempestate spes atque opes civitatis in illo sitae.

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EX C. SALLVSTI CRISPI

HISTORIARVM LIBRIS

ORATIONES ET EPISTVLAE.

VORBEMERKUNGEN

ZU DEN REDEN DES LEPIDUS UND PHILIPPUS.

Für das Jahr 676 (78) wurden in Rom zwei einander feindliche Männer zu Konsuln gewählt; an erster Stelle M. Aemilius Lepidus, der Vater des Triumvir, an zweiter Q. Lutatius Catulus (vgl. zu Cat. 34, 3). Der letztere war und blieb stets ein eifriger Optimat; Lepidus*) war früher dasselbe gewesen und hatte sich nicht nur in der Zeit der Proskriptionen ansehnlich bereichert, sondern auch als Prätor im J. 673 (81) die von ihm verwaltete Provinz Sicilien mehr, als es zulässig schien, ausgeplündert. Um der deshalb ihm drohenden Anklage zu entgehen, schlofs er sich der Volkspartei an, gehörte bald zu den Führern derselben, und so gelang es ihm, teils durch seinen Reichtum, teils mit Hülfe des Cn. Pompejus, der, obwohl erst siebenundzwanzig Jahre alt, doch schon damals bedeutenden Einflufs besafs und denselben gern geltend machte, das Konsulat zu erlangen. Als Pompejus die Wahlversammlung siegesfreudig verliefs, sprach Sulla zu ihm: 'Sei wachsam; denn du hast deinen eigenen Feind stark gemacht.' Und er weissagte richtig. Denn während der noch kurzen Frist seines Lebens, im Laufe des genannten Jahres, begann schon der ehrgeizige Konsul Lepidus, der in der Rolle des Marius auftreten wollte, um zu herrschen wie Sulla', seine Absichten ins Werk zu setzen. Öffentlich vor versammeltem Volke hielt er Reden, wie die hier mitgeteilte, in welcher er unter bitteren Schmähungen auf Sulla und dessen Anhang die Römer zum

*) S. Mommsen R. G. III7, 18 f.

Kampfe gegen die der Sache nach noch bestehende unrechtmässige Gewalt des Gegners auffordert und sich zum Führer im Befreiungswerke erbietet. Bald darauf starb Sulla *), und Lepidus an der Spitze der Seinigen verweigerte ihm eine öffentliche Bestattung: aber er hatte sich dabei in der Hoffnung auf des Pompejus Beistand getäuscht; denn dieser lenkte zur rechten Zeit ein, und das feierliche Leichen begängnis fand mit dem gröfsten Glanze statt, ohne dafs schon bei dieser Gelegenheit, wie es anfänglich schien, der Bürgerkrieg zum Ausbruch kam. Nunmehr aber trat Lepidus mit seinen auf Abschaffung der wesentlichsten Einrichtungen Sullas gerichteten Gesetzesvorschlägen hervor: die Geächteten sollten ihre Rechte und Güter wieder erhalten, das einer Anzahl Städte entzogene Bürgerrecht ihnen von neuem gewährt, die volle Tribunengewalt hergestellt werden, die Richter sollten nicht mehr ausschliefslich Senatoren sein, und die Bestimmung, wonach ein Magistrat erst nach zehn Jahren wieder dasselbe Amt bekleiden dürfe, aufgehoben werden. Zur gewaltsamen Durchführung dieser Absichten wurden offenkundig alle möglichen Vorkehrungen getroffen. Mit den Geächteten und ihren Söhnen, mit den Bedeutenderen unter den marianisch gesinnten Männern überhaupt, endlich mit den zahlreichen Mifsvergnügten in Etrurien (zu Cat. 28, 4) schlossen Lepidus und seine Anhänger enge Verbindungen. Dem allem gegenüber verhielt sich der Senat überaus schwach, obgleich Catulus und andere Optimaten zu entschiedenem Einschreiten rieten. Einer unter den gestellten Forderungen, welche die Getreidespenden betraf, gab man zum Teil nach, durch Gewährung einer beschränkten Erneuerung des Sempronischen Getreidegesetzes (zu Cat. 33, 2 und Vorbem. zur Rede des Macer), an dessen Stelle zuvor ein den Staatsschatz weniger erschöpfendes getreten war. Damit war keine Partei zufrieden. Ja sogar, als in Etrurien der Kampf schon offen ausgebrochen war und unter anderem die aus ihrem Besitz verdrängten Faesulaner ihre alten Güter mit Gewalt wiedernahmen, verfuhr der Senat so überaus zweckwidrig, dafs er die beiden Konsuln eben dorthin sandte, um Truppen auszuheben und den Aufstand zu unterdrücken, zugleich aber beide feierlich schwören liefs (vgl. Or. Phil. 3 vatum carminibus), die ihnen anvertrauten Waffen nicht gegen einander zu kehren'. Da nun Lepidus unverhohlen aussprach, er sei nur für die Zeit seines Amtsjahres an diesen Eid gebunden, und in Etrurien natürlich

*) S. Mommsen a. a. O. S. 24 ff.

nicht für den Senat, sondern für sich und den Aufstand rüstete, so wurde ihm, um ihn zur Rückkehr zu nötigen, die Leitung der Konsularkomitien übertragen. Wenn er gehorchte, so musste er sich während seiner Anwesenheit in der Stadt aller nur auf dem imperium militare beruhenden Handlungen enthalten; durch Ungehorsam aber erhielt er sich nur unrechtmäfsig in dem Besitz der militärischen Vollgewalt. Lepidus zog das letztere vor; er kam dem Auftrage nicht nach. Unter Verhandlungen, unter Hinund Hersendung von Boten mit Vergleichsvorschlägen ging das Jahr zu Ende, während das Heer des Lepidus beträchtlich anwuchs. Nun erging im Anfang des nächsten Jahres 677 (77) an ihn von Rom aus, wo es inzwischen zum interregnum gekommen war, der Befehl zur ungesäumten Rückkehr; diesem aber trat er mit offener Verweigerung des Gehorsams entgegen und berief sich dabei wahrscheinlich darauf, dafs ihm früher von Seiten des Senats für sein Prokonsulatsjahr die Provinz Gallia Narbonensis. zuerteilt worden war, so dafs er sich jetzt scheinbar im Recht befand, wenn er das Imperium nicht niederlegte; er forderte vielmehr seinerseits die Erneuerung der ehemaligen tribunicischen Gewalt und die Wiedereinsetzung der gewaltthätig Vertriebenen in ihr Bürgerrecht und ihr Eigentum, überdies für sich die Wiederwahl zum Konsul für das laufende Jahr, das heifst die Tyrannis in gesetzlicher Form. Damit war der Krieg erklärt. Bald befand er sich auch auf dem Marsch gegen Rom, um seine Forderungen mit Gewalt durchzusetzen. Da endlich fanden die Mahnungen der einsichtigeren Senatoren, darunter des L. Marcius Philippus - Konsul 663 (91) und fünf Jahre nachher Censor*) beim Senate Gehör: durch Genehmigung seines Schlufsantrags (Or. Phil. 22) wurde Lepidus für einen Feind des Vaterlandes erklärt und den damaligen Oberbefehlshabern mit dem Auftrage ihn zu verfolgen unbeschränkte Gewalt erteilt. Es kam in der Nähe des Marsfeldes zur offenen Schlacht und der Feind wurde mit Leichtigkeit besiegt; Catulus besetzte Etrurien, Pompejus war inzwischen in das cisalpinische Gallien gezogen, wo er den M. Brutus (zu Or. Phil. 7) zur Übergabe von Mutina zwang und dann, obgleich er ihm freien Abzug zugesichert hatte, in Regium Lepidi töten liefs. Gleiches Los bereitete er nach der Einnahme von Alba (Pompeja) in Ligurien einem Sohne des Lepidus, dem Cornelius Scipio Aemilianus, und kehrte darauf nach Etrurien zurück. Von beiden Feldherrn zugleich wurde.

*) S. Mommsen a. a. O. S. 8.

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