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XIII

aliud quid monstrat codicum scriptura: crede ercle assus tollat aedis totas tollat atquem: inde enim licet coniicere Plautum scripsisse:

Credo hercle has sus aedis totas tollat atque hunc in crucem.

sive subs malis, tmesi admissa et alliteratione, cuius studiosissimus est Plautus, restituta. In loco perdifficili v. 693 [III. 1, 101] illud certum puto, non recte Taubmannum Colero auctore coniecisse:

Tum piatricem clementer non potest quin munerem.

ubi tumpanistriam potius in librorum corruptela tum patricam delitescere videtur.7) V. 773 [III. 1, 178] Ritschelius scripsit:

PA. Accipe a me rusum rationem doli, Quam institui. PE. Tibi perpurgatis operam dabimus auribus. cum in libris haec legantur: perpurgatis ambo damus tibi operam auribus, quae lenius sic erant refingenda:

Quam institivi. PE. Perpurgatis damus tibi ambo operam auribus. Deinde v. 776 [III. 1, 181] non erat cum Bothio item, sed potius credo ego istuc quidem scribendum pro librorum lectione idem, sicut v. 838 [III. 2, 25] malim: Tu hercle eadem faceres, ubi in libris est: Tu hercle diem faceres, unde Acidalius coniecit: Tu idem hercle faceres. Neque satisfaciunt quae Ritschelius v. 1405 [IV. 9, 12] scripsit:

PE. Dic. PY. Oratus sum huc venire. PE. Quare es ausus? en tibi. nam B praebet: oratus sum ad te venirê (ad te amuttire CD) quare (quirere CD) ausus. Hinc conieci olim sic scriptum fuisse hunc versum: PE. Dic. PY. Oratus sum a muliere; exquire rem, sis. PE. En tibi. In sermonibus enim distribuendis saepenumero erratum est, ita, ut unum aliquod afferam exemplum, non scripsit Plautus in Mercatore v. 887 [V. 2, 45], quemadmodum nunc legitur:

EV. Maxime quod vis audire, id audies. CH. Quid ego audiam?

EV. Tuam amicam. CH. Quid eam? EV. Ubi sit, ego scio. CH. Tune obsecro? sed: CH. Quid eam? ubí, ubi 'st? EV. Ego scio.

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Verum haec hactenus, ne iustum scribendi modum nimis egredi

videamur.

D. die II. mensis Iunii MDCCCLVIII.

7) Similiter in Polybii libro XV, quem locum primus Federus [Excerpta e Polybio, Diodoro, Dionysio Halicarnassensi atque Nicolao Damasceno. Darmst. 1848 -1855] ex codice Escurialiensi edidit p. 7: ἐπεχεῖτο γὰρ τοῦ θρανογράφου καὶ τῆς ἀμμουνκιστρίας, apertum est σαμβυκιστρίας corrigendum esse.

VII.

Plautinische Studien*).

I. Stichus v. 378 [II. 2, 54]

werden unter den kostbaren Dingen, die einer aus der Fremde mitgebracht hat, auch babylonische Teppiche erwähnt: der Vers lautet in den Handschriften: Tam babylonica et peristromaton silla et tapetia, womit auch der Ambrosianus in der Hauptsache stimmt: TVM BABYLONICA ET PERISTROMATONSILIAT (ATR) EPETIA. Die Verbesserung Gronovs: Tum Baylonica peristromata, conchyliata tapetia hat allgemeinen Beifall gefunden, auch Ritschl hat dieselbe gebilligt, indem er nur noch aufserdem peristromatia schreibt. Mir scheint sowohl Gronovs als auch Ritschls Lesart schon aus einem metrischen Grunde bedenklich: im ersteren Falle erhalten wir im zweiten Fufse, nach Gronovs Restitution in der vierten Stelle einen Dactylus, oder um mich deutlicher auszudrücken, ein Proparoxytonon, welches auf einen Dactylus ausgeht. Die Beobachtung von Lachmann (zu Lucrez p. 116): certissimum est vocabula dactylica trochaei loco in versu poni non debere, ist im Allgemeinen gewifs wohl begründet, obschon Lachmann selbst den Grund dieser Erscheinung nicht erkannt hat, und im Einzelnen auch Abweichungen von der Regel vorkommen, die ich nicht ohne weiteres beseitigen will. Ich kann diesen Punkt, der mit anderen in engem Zusammenhang steht, hier nicht weiter erörtern, allein jede Conjectur, die einen solchen Dactylus hereinbringt, erscheint schon aus diesem Grunde mehr als zweifelhaft 1). Hier nun

*) [Philologus. Herausgeg. v. E. v. Leutsch. XVII. Bd. 1861.]

1) Daher können Verse, wie sie Vahlen (p. 102) und Ribbeck (Frgm. Trag. p. 20) dem Ennius zuschreiben, nicht für richtig gelten: Acherusia templa alta Orci, (sancta), salvete, infera, Pallida leti, obnubila tenebris (atris, aeternis) loca. Acherusia und obnubila verstofsen entschieden gegen jenes Gesetz, (pallida, weil es im Anfang des Verses vorkommt, liefse sich vertheidigen) es ist dies ein deutlicher Beweis, dafs die Verse nicht als trochäische Septenare gelten können, auch ist die mehrfache Annahme von Lücken durch nichts gerechtfertigt. Es bedarf gar keiner Aenderung, um Anapäste herzustellen, und zwar kann man entweder das Fragment bei Varro (de L. L. VII. 6) mit dem bei Cicero (Tusc. I. 21, 48) unmittelbar verbinden: Acherusia templa alta Orci Salvete infera, pallida leto, Nubila tenebris loca oder indem man annimmt, dafs Varro die Verse für seinen Zweck zusammenzog, ist zu schreiben: Acherusia templa alta Orci Pallida leto, nubila tenebris, Loca salvete infera . . . . Diese Verse gehören übrigens zu der Klasse der freien Anapästen, die auch den römischen dramatischen Dichtern nicht unbekannt sind.

....

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führt die handschriftliche Ueberlieferung auf eine ganz andere Restitution hin: ich lese:

Tum Babylonica peristroma, tonsilia tapetia.

39 Dafs das zweimal eingefügte et nur Interpolation ist, liegt auf der Hand: sowie man diese fremden Zusätze entfernt, ist auch die richtige Lesart gewonnen. Die Form peristromum erkennt auch der anonyme Grammatiker de Generibus Nominum p. 91 ed. Haupt an: peristromum generis neutri, sed Cicero elegantius dixit hoc peristroma et haec peristromata. Zu tonsilia tapetia vergleiche ich die Verse des Mattius. bei Gellius XX. 9, 3:

Iam tonsiles tapetes ebrii fuco,

Quos concha purpura imbuens venenavit.

Tonsiles tapetes ist eigentlich eine Uebersetzung des griechischen horáлides, womit ein Stoff bezeichnet wurde, der offenbar unserem Plüsch ähnlich war: zu dieser Gattung gehören namentlich die bekannten Teppiche von Sardes, wie sie seit alter Zeit überall im Orient verbreitet waren. Dieselben meint auch Callixenus in der Schilderung der Alexandrinischen Feste bei Athen. V. 197 B: nhai δὲ Περσικαὶ τὴν ἀνὰ μέσον τῶν ποδῶν χώραν ἐκάλυπτον, ἀκριβῆ τὴν εὐγραμμίαν τῶν ἐνυφασμένων ἔχουσαι ζωδίων. Und unzweifelhaft mufs man das gleiche Wort auch im Pseudolus v. 147 [I. 2, 14] herstellen, wo man jetzt nach Camerarius' Conjectur liest:

Ut ne peristromata quidem aeque picta sint Campanica,
Neque Alexandrina beluata conchyliata tapetia,

allein die Lesart der Handschriften consiliat appetia (consilia tapetia) führt auch hier auf tonsilia tapetia. Diese Stelle hat freilich auch sonst noch manches Bedenkliche: ist v. 147 ein iambischer Octonar, 40 dann muss man nothwendig auch den vorhergehenden Vers (146) so messen betrachtet man diesen als trochäischen Septenar, dann mufs man das gleiche Metrum auch hier anerkennen ), und dann wäre beluata (womit man sonst nicht unpassend die freilich auch nicht hin

2) In dieser Beziehung ist noch sehr viel im Plautus zu thun: z. B. im Ubi lubet illi: neque Persa v. 277 [II. 4, 6]: SA. Ubi Tóxilust tuus hérus? PAE. te cónsulit. SA. 'Etiam dicis, ubist, renefice? PAE. Néscio, inquam, ulmitriba tu. Aber der zweite Vers mufs nothwendig ein iambischer Octonar sein; es sind, wie sehr häufig bei Plautus, die Ausgänge der Verse mit einander vertauscht, indem solche längere Verse willkürlich in kürzere Reihen abgetheilt waren, wie hier im Ambrosianus. Man mufs verbessern: SA. Etiam dicis mi, ulmítriba tu? PAE. Ubi sit, venefice, néscio. Das unpassende inquam fehlt im Ambrosianus.

länglich gesicherte Stelle des Sophron bei Athen. II. 48 C: στgov 9 w r à Eliyμata ¿vtetμquéva vergleichen könnte) als verdorben zu betrachten: vielleicht ist zu schreiben:

Néque Alexandriná venenata tonsilia tapetia.

Dafs Plautus neben peristromum auch die Form peristromata gebraucht, hat nichts Auffallendes.

II. Pseudolus v. 209 [I. 2, 75]:

CA. Taceo. PS. At taceas malo multo, quam tacere dicas. BA. Tu autem Xystilis, face ut animum advortas, quoius amatores olivi dynamin domi habent

maxumam.

Während Ballio seinen Monolog hält, machen Pseudolus und Calidorus seitwärts stehend ihre Bemerkungen: hier ist es nun aber sehr auffallend, dafs Ballio, der nach einer längeren Pause sich wieder vernehmen läfst, nicht etwa mit einem neuen Verse beginnt, sondern der Anfang seiner Rede bildet vielmehr den Schlufs eines trochäischen Octonars. Eher liefse man es sich schon gefallen, wenn Ballio mit einem unvollständigen Verse schlösse, den dann die beiden anderen fortsetzen: es geschieht dies bei Plautus anderwärts, auch in der vorliegenden Scene zweimal, v. 193 und 201, obwohl ich an der ersteren Stelle die Versabtheilung nicht für richtig halte, Ballio schliefst offenbar mit einem Senar:

Lenone ex Ballione rege Iasonem3),

und Calidorus beginnt mit einem Octonar:

Audin furcifer quae loquitur! satin magnificus tibi videtur?

so dafs man nicht nöthig hat, dort [nach loquitur] mit Ritschl eine Lücke anzunhemen. Und auch an der zweiten Stelle ist die Vertheilung eines Verses unter Personen, die in gar keiner Beziehung zu einander stehen, bedenklich, und es läfst sich leicht eine passendere Abtheilung der Verse herstellen. Vor allem aber ist hier das Tu autem am Ende des Verses höchst befremdlich. Dazu kommt, dafs man einen regelrechten Octonar erst durch Entfernung des Pronomen te gewonnen hat: die handschriftliche Ueberlieferung ist nämlich quam tacere te dicas. Zur Unterstützung jener Aenderung lässt sich allerdings anführen, dass te im cod. D erst darüber geschrieben ist (was jedoch bei dem Verhältnifs dieser Handschrift zu BC wenig beweist) und dafs im A, wie es scheint, das Pronomen ganz fehlt: Ritschl führt daraus an:

3) Man hat hier sehr mit Unrecht die überlieferte Lesart geändert, wie auch ein früheres Mitglied der hiesigen [hallischen] philologischen Societät, Fr. Fritzsche aus Rostock, richtig erkannt hat.

41

MVLTOQVAM.

C.S

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TV - hier ist also für te kein Raum, wenn man nicht annehmen will, dafs es hinter dicas stand: allein der Raum zwischen diCaS und TV war wohl nur zur Personenbezeichnung bestimmt. Auf der andern Seite vermifst man aber das Pronomen te nur ungern, die Ellipse hat gerade hier etwas ungemein Hartes, was wenig zu dem Plautinischen Stil pafst. Der Fehler liegt offenbar tiefer, und ich glaube alle Bedenken auf die einfachste Weise zu entfernen, indem ich schreibe:

CA. Taceo. PS. At taceas malo multo, quam tacere te autumes.

BA. Xystilis, face ut animum advortas.

Die Entstehung des Fehlers kann man auf verschiedene Weise erklären: entweder war dicas zur Erklärung von autumes beigeschrieben: indem dieses Glossem in den Text eindrang, ward das scheinbar überflüssige autumes in autem (tu autem) verwandelt, oder te autumes ward gleich anfangs in das nahe liegende tu autem verderbt, und um nun dem Gedanken abzuhelfen, fügte man te dicas hinzu. Wie man aber auch 42 hierüber urtheilen mag, jedenfalls liegt hier ein recht deutliches Beispiel einer alten Textverderbnifs vor, in der sämmtliche Handschriften übereinstimmen: grade im Pseudolus stammen viele Fehler aus alter Zeit, namentlich scheint es, als wenn man zum Behuf einer neuen Aufführung des beliebten Stückes Manches abgeändert hat, und so findet sich noch öfter neben dem ächten Plautinischen Verse ein anderer der zweiten Bearbeitung angehöriger: ich will hier nur ein Beispiel anführen, v. 96:

PS. Quid fles, cucule? vives. CA. Quid ego ni fleam,

Quoi nec paratus nummus argenti siet,

Neque libellae spes sit usquam gentium?

Dem Metrum, aber nicht dem Gedanken hat man aufgeholfen, indem man libellaï schreibt: man mufs vielmehr den vorhergehenden Vers ganz streichen; so erhalten wir:

Quid ego ni fleam,

Quoi neque libellae spes sit usquam gentium? Nach libellae rechnet Cato (de Re Rust. c. 15), der Plautinischen Zeit war es wohl ganz geläufig nach diesen Bruchtheilen der Silbermünzen zu rechnen, später (in der Ciceronischen Zeit) scheint diese Bezeichnung nur in gewissen formelhaften Ausdrücken sich erhalten zu haben, daher man eben den Plautinischen Vers bei einer spätern Aufführung des Stückes abänderte:

Quoi nec paratus nummus argenti siet.

Es ist übrigens möglich, dafs man auch an dem eigenthümlichen Gebrauch von neque Anstofs nahm und defshalb den Vers hinzu

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