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X pedisq., quod in Fastis Antiatibus legitur fortasse pro | scripturae compendio habendum, alia id genus, etiam propria nomina imminuta suppeditant, velut TVRPLEIO (65), POPNIA (1062), et quod inprimis memorabile est DLABELLA (1063): ad haec exempla accedunt ex ollis polyandrii LICNIA (892) et ut videtur CALPTANA (848): nam alia ut NVMTORIVS (922), quoniam nimis incerta sunt, mitto. Verum ab hoc numero segregandum FECT12) et si quae similia passim in titulis exstant: nam hoc revera scripturae compendium est; antiquissimum exemplum foret C. I. L. I. 51: C. OVIO. OVF. FECT, sed ibi insertam litteram I iam Ritschelius agnovit, quamquam quod dicit formam fect propterea antiquiori aetati abiudicandam esse, quod novissima horum praeteritorum syllaba producta fuerit, equidem nego ac pernego, sed pervagatum hunc errorem, qui alios graves peperit errores, alias redarguam. Scripturae esse compendium manifesto docet titulus Pompeianus (in Gerhardi Diar. Archaeol. II. 287, Mommsen in Inser. R. Neap. neglexit):

(se) RPENTIS LVSVS SI QVI SIBI FORTE

NOTAVIT SEPVMIVS IVVENIS QVOS FACT
INGENIO.

ubi versus lex bisyllabam formam facit flagitat. Atque eiusmodi formae potissimum in novissimo versu leguntur, ut plane appareat, lapidarios loci angustiis coactos haec in arctum redegisse, velut FECT I. R. N. 406, VIXT ib. 2795. 3447, idem tamen etiam in medio versu exstat 3395, sicut EXPENSAVT 2800.

Neque reliquae Italicarum gentium dialecti huius consuetudinis. expertes fuerunt: Oscorum nomina satis nota sunt, velut Nuvkrinum h. e. Nuceria, Niumsis h. e. Numerius, Nuvla h. e. Nola (Novula sive Novella). Umbri inprimis hanc contractionem frequentant, etiam in propriis nominibus, velut Treblaneir, nec tamen peculiaria exempla suppeditant, nisi forte delitescant in vocabulis obliviis. Sed Paelignorum sermo, cuius reliquias tenues sed animadversione inprimis dignas nuper illustravi in alio prooemio [lect. aest. a. 1864], maxime memorabile suppeditat exemplum PPERCI, i. e. pepercit, quod planissime congruit cum consuetudine Praenestinorum, qui conia i. e. c'conia dicebant: atque ita etiam commode confirmantur ea, quae iam olim quamvis dubitanter proposui de Latinorum vocabulorum dedisti, dedisse, bibisti pronuntiatione (in Diar. Antiq. 1848 p. 1129 [Opusc. I. p. 9]), quae Corssen (über Aussprache II. p. 100) elevare studuit.

12) Ad eundem modum, si recte memini [?], etiam FELX scribitur.

XII.

Ueber einige Zeichen der Plautinischen Handschriften* *).

In den Handschriften des Plautus finden sich in den Ueber- 229 schriften der einzelnen Scenen gewisse Zeichen, offenbar Reste einer alten Ueberlieferung, die uns leider nur unvollständig erhalten ist. Beachtung haben diese notae bisher nicht gefunden 1); ich habe schon vor Jahren auf Grund des vorhandenen Materiales eine Erklärung versucht, hielt aber meinen Versuch zurück, weil es wünschenswerth schien, zur bessern Begründung die Vervollständigung des kritischen Apparates zu Plautus abzuwarten. Jetzt hat Geppert in seinen Plautinischen Studien (1. Heft, p. 3 ff.) in dankenswerther Weise die handschriftlichen Zeugnisse für diese notae vermehrt und ergänzt; mit der Lösung des Problems jedoch, welche dieser scharfsinnige Gelehrte empfiehlt, kann ich nicht einverstanden sein.

Es handelt sich um die beiden notae DV und C oder C2). Nach Gepperts Ansicht wird das erste Zeichen in vier verschiedenen | Fällen 230 angewandt, 1) wenn eine Person die ganze Scene allein spricht, 2) wenn eine oder mehrere Personen bei Seite sprechen, 3) wenn dieselben zunächst am Gespräch keinen Theil nehmen, 4) wenn eine Person stumm ist. Abgesehen von der Vieldeutigkeit des Zeichens, mufs schon der Umstand Mifstrauen erwecken, dafs Geppert selbst gesteht, er könne den Ursprung dieses Zeichens und seine eigentliche Bedeutung nicht erklären. Dagegen C oder C (Geppert berücksichtigt nur die letztere Form) soll die abgerundete Form der eckigen < dɩhî ¿św vɛvɛvzvĩa sein, welche nach Hephaestion in den Texten der lyrischen und dramatischen Dichter eine Metabole des Rhythmus bezeichnete, aber auch anderweitig Verwendung fand, wie namentlich aus den

[*) Nr. I der Lösungen'. Motto: Non fumum ex fulgore, sed ex fumo dare lucem. Philologus. Herausgeg. v. E. v. Leutsch. XXXI. Bd. 1872.]

1) Wenn Movers das eine Zeichen, weil es im Poenulus bei einer punischen Stelle sich findet, aus dem Punischen erklären wollte, Usener das andere in einer Stelle des Pseudolus als Abkürzung eines Personennamens ansah, so sind diese Vermuthungen haltlos, da nur eine Berücksichtigung des gesammten Materiales zu einem gesicherten Resultate führen kann.

2) Ausserdem finden sich nur ganz vereinzelt Spuren anderer Zeichen, mit denen ich nichts anzufangen weils, so im Trucul. II. 1 steht im B am Anfang der Scene VI, bei Terenz Eunuch. II. 1 im C gleichfalls am Anfang RF (wenn den Add. p. LXXXII zu glauben ist RH, doch wird dort gar keine Handschrift genannt). Ueber Zeichen im Victorianus berichtet Umpfenbach Vorr. zum Terenz p. XXII in nicht genügender Weise.

metrischen Scholien zu Aristophanes erhellt. Ich will hier nicht weiter prüfen, wie Geppert seine Auffassung in jedem einzelnen Falle mit der handschriftlichen Ueberlieferung in Einklang zu bringen sucht, ich will nur darauf hinweisen, wie es höchst auffallend ist, dafs nach dieser Erklärung beide Zeichen unter ganz verschiedene Gesichtspunkte fallen; die erste Nota würde in die Kategorie der dramaturgischen παρεπιγραφαί fallen, während die zweite ein metrisches σημεῖον wäre, um den Wechsel des Versmafses anzudeuten. Das Natürlichste ist doch wohl, dafs beide Zeichen in einer näheren Beziehung zu einander stehen. Ich erlaube mir daher meine Erklärung, die sich wie ich hoffe durch Einfachheit und Natürlichkeit empfiehlt, der Prüfung Mitforschender vorzulegen.

Diese Zeichen finden sich nur in den Pfälzer Handschriften des Plautus, die auch hier ihre Vorzüglichkeit bekunden, während weder im Mailänder Palimpsest noch in den zahlreichen Handschriften des Terenz soviel ich weifs Spuren dieser Bezeichnung sich erhalten haben. Bei weitem die meisten Belege giebt der Vaticanus B, einige wenige finden sich in C oder D, theils an Stellen, wo auch B eine Nota hat, theils ergänzen sie in erwünschter Weise die ältere Quelle. Um es kurz zu sagen, DV und C oder C sind nichts weiter als Abkürzungen für Diverbium und Canticum. Die Abbreviatur DV ist gesichert durch analoge Beispiele, wo bei zusammengesetzten Worten der erste Buchstabe beider Bestandtheile als Nota verwendet zu werden pflegt 3). 231 Diese Erklärung der Zeichen hatte sich | mir bei wiederholter Betrachtung aller hieher gehörenden Stellen als die einzig statthafte ergeben; nachträglich fand sich im Donatus die erwünschte Bestätigung: in der Einleitung zu den Adelphi lesen wir: saepe tamen mutatis per scenam modis cantica mutavit 4), quod significat titulus scenae, habens subiectas personis litteras M. M. C. Item diverbia ab histrionibus crebro

3) Doch kann man die Abkürzung auch so auffassen wie PD. MN. PBL. und ähnliche, d. i. pedes, minus, publicus.

4) Mutavit ist offenbar verschrieben, doch ist die Variante cantavit werthlos, es wird temperavit zu schreiben sein, der Grammatiker überträgt hier, was eigentlich dem Componisten zukommt, auf den Dichter. In der Abhandlung de comoedia et tragoedia [herausg. zuletzt von A. Reifferscheid im Breslauer Ind. schol. hib. 1874] erläutert Donatus die mutatio modorum [p. 12] noch genauer: ut significant, qui tres numeros in comoediis ponunt, qui tres continent mutatos modos cantici, was sicherlich auch von den Plautinischen Handschriften gilt. Es war offenbar durch Zahlzeichen angemerkt, wann und wie oft in einem Canticum die Metabole eintrat. Wenn dann Donatus bemerkt, der Name des Componisten sei verzeichnet worden: illius, qui huiusmodi modos faciebat, nomen in principio fabulae et scriptoris et actoris superponebant, mufs es wohl ut scriptoris et actoris heilsen [ut et R. mit Schopen]. Th. Bergk Kleine Schriften. I.

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pronuntiata sunt, quae significantur D. et M. litteris secundum personarum nomina praescriptis in eo loco, ubi incipit scena. Hier bedarf es nur einer geringen Nachhülfe, indem D et V zu schreiben ist, und um jeden Zweifel zu beseitigen, steht im Codex Peter Daniels wirklich SO. Donatus giebt also ganz genau die Stelle an, wo diese Notae sich fanden, und damit stimmt die Ueberlieferung der Plautinischen Handschriften vollkommen, so z. B. Trinummus II. 2 SENEX ADVLESC C. oder II. 4: ADVLESCENS SERVVS SENEX DV.

Diverbia und Cantica sind die Haupttheile des römischen Lustspiels 5): so war also auch im Eingange jeder Scene vermerkt, zu welcher von beiden Kategorieen sie gehöre. Aber die Abschreiber haben die Zeichen, deren Bedeutung ihnen nicht mehr klar war, entweder ganz weggelassen oder nur zufällig beibehalten. In den Handschriften des Terenz fanden sich die Notae vor, wie wir aus | Donat 23: sehen, jetzt sind sie vollständig getilgt; ebenso fehlen sie zu mehreren Stücken des Plautus gänzlich, während zu anderen mehr oder weniger Reste der alten Ueberlieferung gerettet sind. Dafs unter diesen Umständen auch die Zeichen selbst nicht immer fehlerfrei copirt sind, läfst sich erwarten, aber im ganzen und grofsen dürfen wir wohl der Bezeichnung vertrauen, nur müssen die bisher herrschenden Vorstellungen von der Natur des Canticum der römischen Komödie wesentlich modificirt werden. Das ist gerade der Hauptgewinn, den wir aus diesen unscheinbaren Zeichen ziehen, dafs nun klar wird, wie im römischen Lustspiele Gesang und musikalische Begleitung einen viel breiteren Raum einnahmen, als man bisher annahm: doch werde ich zunächst des Ausdruckes Canticum in dem jetzt üblichen Sinne mich bedienen.

Zahlreiche Reste der alten Bezeichnung sind uns im Trinummus, Pseudolus, Truculentus und Poenulus erhalten, während die übrigen Stücke nur einzelne Belege oder gar nichts bieten.

....

5) Diomedes III. 481 P. [Gr. Lat. Bd. I. p. 491 Keil]: membra comoediarum sunt tria, diverbium, canticum, chorus. Latinae igitur comoediae chorum non habent, sed duobus membris tantum constant, diverbio et cantico. Und so unterscheidet Donatus in den Einleitungen zu den Komödien des Terenz überall diverbia und cantica. Die Schreibart deverbium, welche sich in den Handschriften öfter findet, scheint mir lediglich auf dem gewöhnlichen Irrthum der Abschreiber zu beruhen. Diverbium ist nicht mit dis zusammengesetzt, sondern steht für duiverbium, wie man im Altlateinischen duidens statt bidens und duicensus (in den XII tabb., wie aus den Gr. - Lat. Gloss. erhellt) sagte. Aus duiverbium konnte allerdings auch durerbium und doeverbium entstehen, und dieses in deverbium verderbt werden, doch hat dies hier wenig Wahrscheinlichkeit.

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Trinummus.

Cod. B C Canticum, dann folgen troch. Sept. und zum Schlufs iamb. Senare, in den Handschriften werden aber diese Abschnitte als selbständige Scenen abgesondert.

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Hier erweckt nur die Bezeichnung IV. 4 den Verdacht eines Fehlers; iambische Senare sind das eigentlich für den Dialog bestimmte Versmafs, wie dies auch Marius Vict. II. 3, 38 [Gr. Lat. Bd. VI p. 79 K.] 233 anerkennt, wo er über die clausulae bemerkt: et solent in canticis magis quam (in) diverbiis, quae in [statt ex] trimetro magis subsistunt, collocari. Auch werden sonst Scenen, die aus Senaren bestehen, regelmäfsig mit dem Zeichen DV versehen. So liegt wohl auch hier nur

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