Immagini della pagina
PDF
ePub

wollte; die angebliche Vita aber gehöre nicht dem Valerius, sondern einem jüngern Probus, und nur die Abschreiber hätten Valerius hinzugefügt. Osann nimmt besonders an dem Ausdruck sublata Anstofs; denn wenn diese Biographie aus einzelnen Adnotationen des Probus entstanden sei, wie Jahn annehme, so müsse es vielmehr collecta heifsen; dies gebe ich zu, allein ich habe schon bemerkt, dafs vielmehr ohne weiteres die dem Commentar des Probus vorausgeschickte Biographie des Dichters von dem späteren Grammatiker fast unverändert entlehnt (sublata) ward. Osann bemerkt ferner, Probus habe 130 überhaupt keinen Commentar zu einem Schriftsteller geschrieben; dies ist wahr, wenn wir das Wort in engerem Sinne fassen und auf ausführliche exegetische Leistungen beziehen; allein die kritischen Adnotata und Erläuterungen des Probus können recht gut, wie ich oben bemerkt habe, mit dem Ausdruck commentarius bezeichnet werden, da ja bekannt ist, wie viel umfassend dieser Begriff war. Osann bemerkt ferner: gravius est quod idem Suetonius narrat, primum nimis pauca et exigua de quibusdam minutis quaestiunculis edidisse, reliquisse autem non mediocrem silvam observationum sermonis antiqui, ex quibus certo colligitur, Probi lucubrationes in explicanda notandaque sermonis indole cum maxime sese continuisse; quod etiam haec Suetonii verba aliquatenus firmant, multaque exemplaria contracta emendare etc. ita ut Probus non alio quam grammatici proprie sic dicti nomine dignus esse videatur. Allein wir dürfen nicht mit Osann beide Bemerkungen des Sueton ohne weiteres verbinden; die erste bezieht sich auf selbständige Schriften; hier hat Probus bei seinen Lebzeiten hauptsächlich minutiöse Untersuchungen, Tuara und Léos, veröffentlicht (was freilich wieder mit seiner Thätigkeit als Kritiker in engem Zusammenhange steht); weit mehr hat er schriftlich hinterlassen, denn das reliquisse, was dem edidisse entgegensteht, ist wohl zu beachten; ob dieses, namentlich die silvae observationum sermonis antiqui, alles von ihm ausgearbeitet war und nach seinem Tode erschien, ist mir sehr zweifelhaft, wenngleich Jahn S. CXXXIX behauptet, dafs Gellius XV. 30, 5 unter den commentationes vorzugsweise diese observationes verstanden habe. Von diesen selbständigen Schriften müssen wir aber sehr wohl seine kritischen Ausgaben, über die oben genauer gehandelt ist, trennen, und insofern auf diesem Gebiete sich die Hauptverdienste des Probus finden, hat Sueton [c. 24] ganz recht, wenn er sagt: soli huic nec ulli praeterea grammatices parti deditus, und wenn auch diese Adnotata eine gewisse prägnante Kürze des Ausdrucks zeigten, so thut doch Osann dem Probus ganz entschieden Unrecht, wenn er urtheilt, ihm könne man eine so inhaltsvolle Ausein

andersetzung über das Leben und die Verhältnisse des Persius nicht zutrauen: non credi posse videtur excerpta ea esse ex adnotatione illa arida Probi mere grammatica. Dafs dies Urtheil unrichtig ist, vielmehr dem Probus eine reiche Fülle alterthümlichen, nicht blofs grammatischen Wissens zu Gebote stand, zeigen die Ueberreste seiner Adnotatio Virgiliana, die Suringar zusammengestellt hat, hinlänglich; noch mehr wird dies Jeder einräumen, der mit mir und O. Jahn in 131 den Commentaren zu den Eclogen und Georgica überall Spuren des älteren Probus wiedererkennt. Der Grund ferner von Osann, der Commentar des Probus zu Persius sei schon defshalb bedenklich, weil er nirgends anderwärts erwähnt werde, wird jetzt, wo wir auf einmal Ausgaben des Lucrez und Horaz kennen lernen, von denen wir bisher gar nichts wufsten, hinlänglich entkräftet. Somit also finde ich durchaus keinen genügenden Grund mit Osann die Existenz eines Commentars des Probus zum Persius in Zweifel zu ziehen, oder diesen dem jüngeren Probus zuzuweisen. Eine andere Frage ist natürlich, ob und was etwa in unsern Scholien aus Probus stammt. Am wenigsten kann man mit Osann die Autorität des Parrhasius (s. Jahn S. CLVII ff.) anführen, der aus dem Commentar des Probus eine Stelle beibringt, wo Acro citirt wird; denn ganz abgesehen von der Glaubwürdigkeit dieser Notiz, lag nichts näher, als dafs dieser Commentar, wie gewöhnlich, Zusätze und Veränderungen erfuhr.

Inedita.

I.

[Adversaria zu Plautus' Trinummus]*).

V. 9. 'Die Lesart der Handschriften, welche arg verwirrt ist, führt auf Tum hanc mihi gnatam esse: dies ist ebenso dem Metrum wie dem Gedanken zuwider: denn Plautus giebt nicht die Inopia der Luxuria zur Tochter, sondern legt der Tochter gerade so wie der Mutter einen Namen bei. Man mufs also statt des fehlerhaften mihi vielmehr meam (wahrscheinlich war miam geschrieben) lesen: Tum illanc meam gnatam esse voluit Inopiam.' A.

V. 10. Sed ea huc quid intro (ab)ierit impulsu meo. H 1. Ritschl mit Bothe: quid huc für das handschriftliche huc quid; in der 2. Ausg.: huc quid introd ierit.

'V. 17. 18 vermifst man den Zusammenhang, der sich durch den Nothbehelf einer Pause nicht herstellen läfst: man mufs den Ausfall eines oder des anderen Verses annehmen, etwa:

V. 34:

Sed nisi molestum 'st, nomen dare vobis volo

Comoediai, quam modo acturi sumus.' A.

Nimioque hic pluris pauciorum gratiam

Faciunt pars hominum, quam id quod prosint pluribus.

Ritschl1: quo; quod (Ablativ) Bergk mit den Handschriften. H 1 [ebenso R.2].

V. 42: possis in H 1.

[*) Die nachfolgenden Bemerkungen fand der Herausgeber zum gröfsten Theil in vier Quartheften vor, welche Bergk offenbar für eine vollständige Ausgabe des Trinummus verwerthen wollte. Sie sind nach dem Erscheinen von Ritschls zweiter Ausgabe des Stückes (Lips. 1881) niedergeschrieben, auf welche sie mehrfach Bezug nehmen. Nur die geringere Anzahl der Seiten war in jenen Heften beschrieben, und namentlich eine Besprechung solcher Stellen vermieden, die Bergk bereits früher behandelt hatte, jedenfalls darum, weil der Commentar hier leicht vervollständigt werden konnte. Alles, was sich in den Heften fand, ist mit A (Ausarbeitung) bezeichnet. Für seinen Text gedachte Bergk ein durchschossenes Exemplar der Fleckeisen'schen Ausgabe zu verwerthen: soweit die in demselben vorgenommenen Correcturen in A keine Berücksichtigung fanden, sind sie mit H2 angegeben, während die Bemerkungen, welche aus Bergks Handexemplar von Ritschls erster Ausgabe des Trinummus entnommen sind, mit H 1 angeführt werden. Einzelnes stammt aus Bergks Vorlesung über den Trinummus, welche der Herausgeber im Sommer 1866 gehört hat.]

« IndietroContinua »