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Über die ge

um jenes damals emporkommende Geschlecht herauszustreichen (§ 80). Cremutius Cordus s. § 277, 1. — Über T. Labienus s. § 267, 10. schichtlichen Schriften des Verrius Flaccus und Hyginus s. § 261, 2. 262, 2.

260. Unter den Grammatikern umfaßte Sinnius Capito neben grammatischen zugleich auch literargeschichtliche und andere Studien. 1. GELL. 5, 20, 1 soloecismus, a Sinnio Capitone eiusdemque aetatis aliis imparilitas appellatus, vetustioribus Latinis (wie Aurelius Opillus, s. § 159, 4) stribiligo dicebatur. 5, 21, 9-11 Sinni Capitonis, doctissimi viri, epistulae sunt uno in libro multae... prima epistula scripta est ad Pacuvium Labeonem, den Vater des Juristen Antistius L. (§ 207, 6). Von Verrius Flaccus wird er häufig zitiert und gehört daher wohl eher zu den Zeitgenossen des Ateius Philologus und Santra (§ 211). Da Sueton ihn nicht erwähnt, war er wahrscheinlich kein Grammatiker im engeren Sinne. Über seine Arbeitsweise s. FEST. 162b, 16 si diligentius inspiciatur, ut fecit Sinnius Capito.

2. Erwähnt werden von ihm: 1) Epistulae, s. GELLIUS 5, 21, 9 (A. 1) u. 5, 20, 2 Sinnius Capito in litteris, quas ad Clodium Tuscum dedit... Soloecismus est' inquit etc. (SCHEPSS, De soloecismo, Straßburg 1875, 27); von der epistula ad Pacuvium Labeonem sagt GELL. in ea rationes grammaticas posuit, per quas docet 'pluria' latinum esse, 'plura' barbarum. In diesen Briefen waren also (nach Varros Muster) grammatische Fragen erörtert; aus ihnen könnte daher eine Anzahl Zitate bei Festus (Worterklärungen und -ableitungen, so 138, 19. 162, 16. 166, 12. 170, 30. 230, 20. 309, 9. 339, 7. 340, 22. 352, 16) stammen. 2) Liber de syl. labis, angeführt von POMPEIUS GL. 5, 110, 2, schwerlich aus eigener Kenntnis (LJEEP, Z. Gesch. d. Lehre v. d. Redeteilen 54 Anm. 2). JBECKER, ZfAW. 1847, 1057. 3) Libri spectaculorum, von LACTANT, inst. 6, 20, 35 zitiert. Auf diese Schrift lassen sich mehrere Stellen bei Festus (177, 21. 326, 17. 364, 10) zurückführen, vgl. RREITZENSTEIN, Verrian. Forsch. 78. 103; PJMEIER, De gladiatura Romana, Bonn 1881, 12. Da S. von FESTUS öfter bei der Erklärung von Sprichwörtern angeführt wird (145, 20. 261, 30. 282, 11. 322, 9. 325, 16. 372, 24), so liegt die Annahme nahe, daß er diesen Gegenstand in einer besonderen Schrift behandelt hat. Die Angabe des HIERON. in gen. 3 p. 319 Vall. legamus Varronis de antiquitatibus libros et Sinnii Capitonis et graecum Phlegonta ceterosque eruditissimos viros, et videbimus omnes paene insulas etc. erlaubt keinen sicheren Schluß auf den Charakter des gemeinten Werkes. Ebensowenig läßt sich bestimmen, woher das Zitat der SCHOL. BOв. zu Cic. p. 152, 12 H. stammt. MHERTZ, Sinnius Capito, Berlin 1844 (m. Sammlung der Bruchstücke); Philol. 1, 610; EGGER, Vet. serm. lat. rel. 63; Gramm. Rom. fragm. coll. FUNAIOLI 1, 457.

261. Die Richtung des Fenestella und Sinnius Capito auf Altertumsforschung und ihren Anschluß an Varro teilte der gelehrte Freigelassene M. Verrius Flaccus, besonders bekannt durch seine umfassende lexikalische Arbeit de verborum significatu. Von diesem Werke, einer unerschöpflichen Fundgrube der wichtigsten Nachrichten über das römische Altertum und Altlatein, besitzen wir einen von Pompeius Festus veranstalteten, immer noch reichhaltigen Auszug, leider unvollständig: nur die zweite Hälfte, und auch diese schwer verstümmelt,

ist noch vorhanden. Dagegen bietet der von Paulus Diaconus angefertigte und vollständig erhaltene Auszug aus Festus nur ein dürres Gerippe des ursprünglichen Werkes.

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1. SUETON. de gramm. 17 M. (so der ind. gramm. p. 98 REIFF.) Verrius Flaccus libertinus docendi genere maxime inclaruit... quare ab Augusto quoque nepotibus eius (geb. 20 und 17) praeceptor electus transiit in Palatium cum tota schola (wohl um 10 v. Chr.)... decessit aetatis exactae sub Tiberio. Über seinen Ruhm als Lehrer s. auch § 263, 2. Zu spät setzt seine Blüte HIERON. ad a. 2024 8 n. Chr. ... et M. Verrius Flaccus grammaticus insignes habentur. Die pränestinischen Fasten des Verrius (s. unten) reichen in der Urschrift bis ungefähr 6, die (noch selbst von Verrius besorgten?) Nachträge auf dem Stein bis nicht lange vor 22 n. Chr. MOмMSEN, CIL. 1, p. 295b. C. FRANKE, De Ovid. fast. font., Halle 1909, 4. SUET. aO. weiterhin: statuam habet Praeneste (in seinem Geburtsort?? OHIRSCHFELD, Herm. 9, 105. AREIFFERSCHEID, Ind. schol. Vratisl. 1877/78 p. 5) in inferiore fori parte, circa hemicyclium, in quo fastos a se ordinatos et marmoreo parieti incisos publicarat. Die jetzt in Cambridge befindliche Inschrift M. VERRIO T. F. FAL. FLACCO CELSVS FRATER (KING, BerlphWschr. 1887, 158) bezieht sich nicht auf den Grammatiker, einen Freigelassenen.

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2. Wir kennen folgende Titel von Werken des Verrius: 1) Libri rerum memoria dignarum, von denen GELLIUS 4, 5, 6 das erste Buch zitiert. Dieses Werk scheint Plinius stark benutzt zu haben, der den V. im QVerz. zu B. 3. 7. 8. 14. 15. 18. 28. 29. 34. 35 seiner Naturalis historia nennt und außerdem in B. 9 u. 33 zitiert, s. MÜNZER, Beiträge z. Quellenkritik d. Pl., Berlin 1897, 285. 299; MRABENHORST, Quellenstudien z. Nat. hist. d. Plin., Berlin 1905; Philol. 1906, 567; Der ältere Plinius als Epitomator des Verrius, Berlin 1907; doch schießt R. weit übers Ziel hinaus mit der Behauptung, die gesamte Naturgesch. bilde im großen und ganzen nur einen Auszug aus dem enzyklopädischen Werke des V. (s. JB. 139, 93). Vgl. noch HWILLERS, De Verrio Flacco glossarum interprete, Halle 1898, 34. 2) De obscuris Catonis, mindestens zwei Bücher, ebenfalls durch GELL. 17, 6, 2 bezeugt. Einen Teil des Inhalts dürfte V. in das unter Nr. 7 aufgeführte Werk übernommen haben, wo sich in den sog. zweiten Teilen Reihen von Catoglossen finden, OMÜLLER, praef. p. XVII; RREITZENSTEIN, Verrian. Forsch., Breslau 1887, 56; WILLERS AO. 3) Saturnus, erwähnt von MACROB. sat. 1, 4, 7; dasselbe Werk wohl auch 1, 8, 5 benutzt, während sich der Ursprung der übrigen Zitate bei MACROB. (1, 6, 15; 1, 10, 7; 1, 12, 15) nicht sicher bestimmen läßt. Auch für die Zitate in den SCHOL. DAN. z. Aen. 8, 203 u. 11, 143 ist es ganz ungewiß, ob sie aus diesem Werke stammen. 4) Libri rerum Etrusca von denen in den SCHOL. VERON. zu Aen. 10, 183 u. 200 das erste Buch zitiert wird, werden, obwohl beidemal der Autor nur Flaccus genannt wird, doch allgemein dem V. beigelegt; OMÜLLER, praef. XIII; HPETER, Hist. Rom. rel. II p. CVIII u. 78. 5) Epistula e, bezeugt von SERV. z. Aen. 8, 423, anscheinend grammatischen Inhalts (antea HOC adverbium loci fuit... nam crebro in antiquis lectionibus invenitur, sicut in epistulis probat V. Fl. exemplis auctoritate ratione, dicens etc.). 6) Libri de orthographia, SUETON. de gramm. 19 Scribonius Aphrodisius... docuit quo Verrius tempore, cuius etiam libris de orthographia rescripsit, non sine insectatione studiorum morumque eius. Die Spuren dieses Werkes bei späteren Autoren hat eingehend verfolgt LMACKENSEN, De Verrii Flacci libris ortho

rum,

graphicis, Comm. phil. Jen. 6, 2 p. 1 (p. 49 'quae legimus in Quintiliani iis capitibus, quibus de rebus orthographicis agit, i. e. in prima et quarti et septimi parte, deinde quae tradunt Scaurus et Longus in libris de orthographia et Victorinus in artis grammaticae libri primi capite quarto quin Verriana sit doctrina non dubitabimus', doch nimmt M. direkte Benutzung auch für Quintilian an [gegen HNETTLESHIP, Lect. a. ess., 2. Ser., Oxf. 1895, 151]; vgl. aber BHEINICKE, De Quintil. Sexti Asclep. arte gr., Straßburg 1904, 21.). Daß V. Material aus dieser Schrift in das Werk De verb. sign. übernommen hat, ist möglich, aber nicht erweislich, MACKENSEN aO. 50 u. WILLERS aO. 37. 7) Libri de verborum significatu, deren 4. Buch Gellius 5, 17, 1 u. 5, 18, 2 zitiert. Aus einer gewissen Übereinstimmung zwischen den bei Praeneste gefundenen Fragmenten von Fasti (CIL. 1, 311; 363 [12, 285]; dazu GATTI, Atti della Accad. dei Lincei, Ser. 5, Bd. 5, T. 2, 421; vgl. Not. degli scavi 1897, 41. 1904, 393.) und Angaben des Festus hat man mit Zuhilfenahme der in A. 1 angeführten Suetonstelle und MACROB. sat. 1, 10, 7 u. 1, 12, 15 den Schluß gezogen, daß die erhaltenen Praenestiner Fasten auf V. zurückgingen (dies wohl zutreffend), und daß dieser auch literarisch den Gegenstand behandelt habe; dann ist weiter die Frage aufgeworfen worden, ob Ovid in seinen Fasti das Werk des V. benutzt habe oder nicht (s. darüber § 256, 6), und ob sich Spuren der angenommenen Schrift bei späteren Autoren finden (s. TнLITT, De Verrii et Corn. Labeonis fastorum libris, Bonn 1904; RhM. 59, 603). Daß das Fundament dieser Hypothesen recht unsicher ist, ist neuerdings mehrfach betont worden, s. WILLERS aO. 37; HWILLEMSEN, De Varronianae doctrinae apud fastorum scriptores vestigiis, Bonn 1906, 27 (anders wieder FRANKE aO., doch ohne wirklichen Beweis); vgl. auch RABENHORST, Quellenstudien 70 Anm.

3. Das Werk De verborum significatu war von Verrius alphabetisch angelegt, so daß jeder Buchstabe eine Anzahl Bücher umfaßte, z. B. P mindestens fünf (FEST. 326 b, 2 causam Verrius in libro V quorum prima est P littera reddidit), A zum mindesten vier (s. GELL. in A. 2), ebenso S mehrere Bücher (FEST. 309 a, 5). Innerhalb der einzelnen Buchstaben heben sich zwei Teile bestimmt voneinander ab: im ersten (größeren) Teil' sind die Lemmata je nach dem ersten und zweiten, oft auch nach den drei ersten Buchstaben alphabetisch geordnet, im 'zweiten Teil' wird auf die zweiten und dritten Buchstaben keine Rücksicht genommen, dagegen finden sich hier zusammenhängende Glossengruppen, z. B. zu Cato, Plautus u. dgl., auch zahlreiche Anführungen aus Schriftstellern, welche in den ersten Teilen' nicht zitiert sind (Antistius Labeo § 265, 2, Veranius § 199, 4, Messalla augur § 199, 2). Darüber vgl. OMÜLLER v. s. Ausg. p. XVI. OGRUPPE, Commentatt. Mommsen. 547. HNETTLESHIP, Lect. a. ess., Oxf. 1885, 201; Academy 32, 223. FHOFFMANN, De Festo quaestt. 21. RREITZENSTEIN, Verrianische Forsch., Bresl. 1887. GGOETZ, Berlph Wschr. 1887, 1152; HWILLERS (A. 2) 30; IB. 68, 128. 113, 131. Dieser Tatbestand ist schwer zu erklären: nach REITZENSTEIN stellen die 'zweiten Teile' eine Stoffsammlung dar, die in die bereits umgearbeiteten ersten Teile' eingefügt werden sollte; nach GOETZ beruhen die ersten Teile' vorwiegend auf Quellen mit alphabetischer, die zweiten' auf solchen mit sachlicher Anordnung; letztere wurden zur Erweiterung herangezogen (unwahrscheinlich die Vermutung von WILLERS aO. 33). Von neueren Dichtern nennt V. häufiger nur Lucrez und Vergil (sämtliche Gedichte), nie z. B. Horaz (§ 219, 17). Über die Quellen s. bes. REITZENSTEIN u. WILLERS aO., RKRIEGSHAMMER, De Varronis et Verrii

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fontibus, Comm. phil. Jen. 7, 1, 73. Auf die Abfassungszeit läßt schließen 154 b, 7 cum mansisset (das Sacellum des Mutunus) ab urbe condita ad principatum Augusti Caesaris inviolatum, und 347 a, 25 ubi nunc est aedis Concordiae inter Capitolium et forum, welcher Tempel im J. 10 n. Chr. eingeweiht wurde. Das Werk scheint daher eines der spätesten des Verrius zu sein. Vgl. MERKEL zu Ovids Fast. p. xcIV; REITZENSTEIN O. 80; RABENHORST, Quellenstudien 58. Über V. Fl. als Quelle des Traktats De praenominibus (in KEMPFS Ausg. d. Val. Maximus) s. JSCHNETZ, Neue Unters. z. Val. Max. usw., Würzburg 1904, 42 (vgl. § 279, 11). 4. Über sein Verhalten zu dem Werke des Verrius sprach sich Festus wahrscheinlich in der Vorrede aus, welche uns mit der ersten Hälfte seines Werkes verloren ist. Namentlich erwähnt ist Verrius bei Festus (und Paulus) häufig. Festus versucht es, dem von ihm zugrunde gelegten Werk gegenüber seine Selbständigkeit in etwas aufdringlicher Weise zu behaupten: er übt deshalb an jenem öfters billige Kritik und macht mancherlei leichtwiegende Zusätze. Vgl. 218 b, 1 cuius (des Verrius) opinionem neque in hoc neque in aliis compluribus refutare minime necesse est, cum propositum habeam ex tanto librorum eius numero intermortua iam et sepulta verba atque ipso saepe confitente nullius usus aut auctoritatis praeterire et reliqua quam brevissime redigere in libros admodum paucos (glücklicherweise führt er diesen Vorsatz nicht streng durch). ea autem de quibus dissentio et aperte et breviter, ut sciero, scripta in iis (his die Hs.) libris meis invenientur (qui) inscribuntur priscorum verborum cum exemplis'. Festus gibt also erstens einen Auszug aus Verrius, zweitens bereitet er ein Werk vor, worin er seinen Widerspruch gegen V. begründen will. Von letzterem ist sonst nichts bekannt. Vgl. noch 209 a, 12 cur hoc loco relatum sit a Verrio, cum de significatu verborum scribere propositum habuerit, equidem non video; ebenso 360 b, 34 quod ad significationem verborum non magis pertinet quam plurima alia et praeterita iam et deinceps quae referentur. 326 b, 30 quam inconstantiam Verrii nostri non sine rubore rettuli. 329 a, 23 SPONDERE Verrius putat dictum quod ..., deinde oblitus inferiore capite ... ait quod etc. (v. monstrum 138 b, 24 inde dici apparet id quartum quod mihi visum est adiciendum, praesertim cum ex eadem significatione pendeat et in promptu sit omnibus). 309 a, 5 SUBURAM Verrius alio libro nämlich 302 a, 15 a pago Succusano dictam ait, hoc vero maxime probat eorum auctoritatem qui aiunt etc. 206 b, 19 sed, ut mihi videtur. 209 a, 26 ... Verrius ait: mihi non satis persuadet. 214 b, 11 ... ait Verrius: mihi id falsum videtur, nam etc. 261 a, 14 non, ut V. putat. 294 a, 29 (SUDUM Verrius ait significare sub <udum. sed auctor>um omnium fere (exempla poscunt ut sud>us siccum significet. 340 b, 30 quod totum Verrius åñiðávos introduxit. 347 b, 23 inquit Verrius absurde, ut mihi videtur. 351 b, 14 quod quam aniliter rela<tum sit cuivis manifestum est u. a. Auch die Zitate aus Lucan (34, 11) und Martial (369, 2) fügte Festus hinzu. 5. Sex. Pompeius Festus lebte nach Martialis, den er zitiert, und vor Porphyrio, von dem er bei Iulius Romanus (Charisius) GL. 1, 220, 28 zitiert wird (Porphyrio ex Verrio et Festo Fest. 322a, 16); er dürfte somit dem zweiten Jahrhundert, und zwar wohl dem Ausgange, desselben angehören. Seine Heimat war vielleicht Narbo, WILLERS AO. 42. Angeführt (und stark benutzt) wird F. noch in den gl. Pseudophiloxeni (über deren Entstehungszeit s. KRUMBACHER, Gesch. d. byz. Lit.2 § 232); vgl. ADAMMANN, De Festo Pseudophiloxeni auctore, Comm. phil. Jen. 5, 1 (dagegen beruht die vielfache Übereinstimmung mit dem Placidusglossar auf Benutzung gemeinsamer Quellen, PKARL, De Placidi glossis, Comm. phil. Jen. 7, 2, 83), vgl. auch GGOETZ in PW u. [Lateinische] Glossographie, wo auch auf sonstige Spuren

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in den Glossen hingewiesen und die wichtigere Literatur angeführt wird; ferner wird F. zitiert von MACROBIUS sat. 3, 3, 10; 5, 7; 8, 9. Er teilte seinen Auszug in 20 Bücher von ungefähr gleichem Umfang ein, ohne Rücksicht darauf, daß jedes Buch einen neuen Buchstaben beginne (OMÜLLER p. xxx1). Erhalten ist uns sein Werk durch eine einzige (vgl. RhM. 17, 310) Handschrift, den cod. Farnesinus s. XI (jetzt in Neapel; Faksimile Budapest 1893), die einst ohne Zweifel vollständig war. Von den 16 Quaternionen (zu je 16 zweispaltigen Seiten), aus welchen das Exemplar ursprünglich bestand, kamen vor 1477 aus Illyrien durch Manilios Rallos Kabakes die Quaternionen VIII—XVI (mit der Mitte des M beginnend) nach Rom (an Pomponius Laetus), und auch diese sämtlich auf der äußeren Spalte durch Brand schwer beschädigt. Von diesen neun sind drei längst verloren gegangen (Q. VIII, X, XVI) und uns nur durch die Abschriften bekannt, welche im 15. Jahrh. davon genommen wurden, z. B. von Pomponius Laetus (die sog. schedae Pomponii Laeti). Die von Politian gefertigte Abschrift (wichtig für Q. XVI) ist erhalten im Vatic. 3368 (PDE NOLHAC, Rev. de phil. 10, 145; Biblioth. de FOrsini, Par. 1887, 212); außerdem eine Vergleichung derselben mit der ed. Ald. 1513 von PVICTORIUS, jetzt in München. Wichtig für die Überlieferung sind noch die Ausgg. Mail. 1500 und von URSINUS 1581, sowie die übrigens stark verfälschten Abschriften Vatic. 1549. 2731. Leid. Voss. O. 9. Vgl. OMÜLLER v. s. Ausg. p. II. REITZENSTEIN aO. 97. Nachträge zu der Vergleichung des Farnesinus in Müllers Ausg. gibt HKEIL, RhM. 6, 618 WMLINDSAY, Herm. 40, 240. EALOEW, das. 44, 237. Vgl. ferner Mommsen, Festi codicis quaternionem XVIum denuo edidit, Abh. d. Berl. Ak. 1864, S. 57. Vgl. auch MANITIUS, RhM. 47, Suppl. 39.

6. Wie der Auszug des Festus zum frühen Untergange des Werkes von Verrius wohl beigetragen haben mag, so wurde Festus selbst wiederum verdrängt durch seinen Verkürzer Paulus (Diaconus, s. KNEFF, De Paulo Diacono Festi epitomatore, Erlangen 1891). In dem als Vorwort dienenden Schreiben an Karl den Großen heißt es: Sextus Pompeius... opus suum ad XX usque prolixa volumina extendit. ex qua ego prolixitate superflua quaeque et minus necessaria praetergrediens et quaedam abstrusa penitus stilo proprio enucleans, nonnulla ita ut erant posita relinquens, hoc vestrae celsitudini legendum compendium obtuli. Paulus hat für die bescheidenen Bedürfnisse seiner Zeit gearbeitet und das Werk des Festus sehr stark, aber im ganzen nicht ungeschickt zusammengeschnitten. Eigene Zutaten hat er nur in verhältnismäßig geringem Umfange angebracht. NEFF, aO. 40. Über das Verhältnis der von P. benutzten Festushs. zum cod. Farnes. s. OMÜLLERS praef. p. xxxII. VIII. Vgl. auch GGOETZ, Nova melet. Fest., Jen. 1887, vi. vii. Der Auszug des Paulus ist in zahlreichen Handschriften auf uns gekommen: zu den wichtigsten gehören Monac. 14734 s. X/XI, Leid. Voss. 116, Trecensis 2291 s. X/XI (vgl. THEWREWK DE PONOR, Mélanges Graux, Par. 1884, 659), Escorialens. O III 31 u. a. Vgl. THEWREWK, Ungarische Revue 1, 80; Verh. d. 42. Phil.-Vers., Lpz. 1894, 250. MANITIUS, RhM. 47, Suppl. 40. 7. Ausgaben des Festus und Paulus: vgl. MÜLLERS praef. p. xxxv. kritische Behandlung (mit Sonderung des Festus und Paulus) durch AAUGUSTINUS, Ven. 1559 u. sonst. Vorzügliche Beiträge zur Kritik in JSCALIGERS Castigationes, zuerst 1565. Mit Ergänzungen des FULVIUS URSINUS, Rom 1581. Cum nott. varr., Par. 1584. Notis illustr. ADACIER, Paris 1681 u. Amst. 1700. In LINDEMANNS Corp. gramm. II, und abgesondert, Lpz. 1832. Edidit EEGGER, Par. 1838. Hauptausgabe: OMÜLLER, Lpz. 1839; neue unveränderte Ausgabe, Lpz. 1880. Neue Ausgabe: rec. THEWREWK, doch ist bisher nur der Text des Festus-Paulus erschienen, Budapest 1889.

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