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3. PORPHYRIO zu HOR. sat. 1, 1, 13 Fabius Maximus Narbonensis, equestri loco natus, Pompeianas partes secutus aliquot libros ad Stoicam philosophiam pertinentes conscripsit; derselbe zu Hor. sat. 1, 1, 120 Plotius Crispinus philosophiae studiosus fuit. idem et carmina scripsit, sed tam garrule ut aretalogus diceretur (ACRO ebd.: hic Crispinus poeta fuit, qui sectam stoicam versibus scripsit).

4. ACRO zu Hor. ep. 1, 12, 20 Stertinius philosophus, qui CCXX libros (libris Keller) Stoicen latine descripsit. hos notat quod versibus suis obscuriorem philosophiam fecerint. Erstere an sich wenig wahrscheinliche Angabe findet sich nicht bei Porphyrio, der nur sagt: hunc et alibi tangit ut Stoicum qui de paradoxis loquitur, und zu sat. 2, 3, 33 Stertinius unus e Stoicis fuit.

Sextium

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5. SEN. ep. 98, 13 honores reppulit pater Sextius, qui ita natus ut remp. deberet capessere latum clavum divo Iulio dante non recepit: danach kann Sextius nicht später als J. 70 v. Chr. geboren sein. PLUT. prof. in virt. 5 p. 77 E. . . . φασὶ Σέξτιον τὸν ̔Ρωμαῖον ἀφεικότα τὰς ἐν τῇ πόλει τιμὰς καὶ ἀρχὰς διὰ φιλοσοφίαν, ἐν δὲ τῷ φιλοσοφεῖν αὖ πάλιν δυσπαθοῦντα καὶ χρώμενον τῷ λόγῳ χαλεπᾷ τὸ πρῶτον, ὀλίγου δεῆσαι καταβαλεῖν ἑαυτὸν ἔκ τινος διήρους. SEN. ep. 59, 7 lego, virum acrem, graecis verbis, romanis moribus philosophantem. 64, 2 lectus est liber Quinti Sextii patris, magni viri et, licet neget, Stoici. quantus in illo vigor est, quantum animi! cum legeris Sextium dices: vivit, viget, liber est, supra hominem est, dimittit me plenum ingentis fiduciae. in qua positione mentis sim cum hunc lego fatebor tibi: libet omnes casus provocare, libet exclamare 'quid cessas, fortuna? congredere. paratum vides'. . . hoc quoque egregium Sextius habet quod et ostendet tibi beatae vitae magnitudinem et desperationem eius non faciet. 73, 12 solebat Sextius dicere Iovem plus non posse quam bonum virum. 73, 15 credamus itaque Sextio... clamanti 'hac itur ad astra, hac secundum frugalitatem, hac secundum temperantiam, hac secundum fortitudinem'. de ira 3, 36, 1 faciebat hoc Sextius ut consummato die... interrogaret animum suum quod hodie malum tuum sanasti?' ebd. 2, 36, 1 ep. 108, 17 dicebat quare Pythagoras animalibus abstinuisset, quare postea Sextius. Letzterer betrachtete die Fleischnahrung als Förderung der Grausamkeit, Uppigkeit und als ungesund. PLIN. NH. 18, 274 hoc (ZELLER 33, 1, 676) postea Sextius e Romanis sapientiae adsectatoribus Athenis fecit eadem ratione. HIRZEL bei GARDTHAUSEN, Augustus 1, 1309.

6. Unter dem Namen Sextus ist eine Spruchsammlung überliefert, welche wir bis in die Mitte des dritten christl. Jahrh. (s. unten die Stellen aus Origenes) zurückverfolgen können. Das griechische Original hat aus einem codex Patmiensis s. X und einem Vatic. s. XIV ELTER herausgegeben, ind. Bonn 1891/92 u. 1892; ein Auszug daraus ist die Sammlung des Kleitarchos (bei ELTER p. XXXVII), von der eine Rezension schon durch BOISSONADES anecd. 1, 127 (yvõμαι coçõν aus cod. Paris. 1630) bekannt war: außerdem finden sich zahlreiche Sextus-Sprüche griechisch in Porphyrios epist. ad Marcellam, bei Stobaios und sonst, auch solche, denen wir bei den Übersetzern nicht begegnen. GILDEMEISTER, Ausg. p. xxxvIII. XLIX und Herm. 4, 81. ORELLI, op. sent. 1, 244. Aus der griechischen Sammlung zitiert schon ORIGENES c. Cels. 8 p. 397 (¿v tais Zéžtov yvóuais) u. in Matth. 19, 3 (Σέξτος ἐν ταῖς γνώμαις, βιβλίῳ φερομένῳ παρὰ πολλοῖς ὡς δοκίμῳ) die Sprüche 13. 109. 273. Die griechische Sammlung wurde ins Lateinische übersetzt von Rufinus (§ 435, 1); er sagt im Vorwort: . . . Sextum in Latinum verti, quem Sextum ipsum esse tradunt qui apud vos, id est in urbe Roma, Xystus vocatur, episcopi et martyris gloria decoratus (gemeint ist Sixtus II, im J. 256--258 Bischof

von Rom: dies bekämpft schon Hieronymus wiederholt, s. unten Z. 18 v. u.)... omne autem opus ita breve est ut de manu eius (des Lesers) numquam possit recedere totus liber unius pristini alicuius pretiosi anuli optinens locum . . . nunc ergo interim habeatur pro anulo liber... addidi praeterea electa quaedam religiosi parentis ad filium, sed breve totum ut merito omne opusculum vel 'enchiridion', si Graece, vel ‘anulus', si Latine appelletur. Der in den letzten Worten (electa religiosi parentis ad filium) von Rufinus angedeutete Anhang der Sextus-Sprüche ist uns nicht erhalten: Hieronymus kannte ihn aber, da er wiederholt davon spricht, daß Rufinus dieselben in duas partes divisit (5, 206 Vall. vgl. 4, 993). Erhalten ist uns die Bearbeitung des Rufinus in zahlreichen Hss.; leider geben die beiden besten, Paris. 10318 s. VII/VIII (Salmasianus, vgl. § 476) und Paris. 2676 s. X (§ 211, 5) die Sammlung nicht vollständig, die letztere nur Nr. 1--84, die erstere nur einen Auszug von 173 Sprüchen aus der Gesamtzahl von 451. Über die Hss. GILDEMEISTER aO. p. XIV.

Endlich ist auch die Sammlung aus dem Griechischen ins Syrische übersetzt worden und in zwei Bearbeitungen erhalten; die erste mit dem Titel 'Auserwählte Sprüche des h. Xystus, Bischofs von Rom' gibt nur eine Auswahl von 131 Sprüchen (mit einigen Anhängen), die zweite aber die ganze Sammlung (mit geringfügigen Auslassungen): beide nach 7 Londoner Hss. (darunter zwei s. VI) herausgg. von DELAGARDE, Analecta Syriaca (Lps. 1858), p. 1, lateinisch übersetzt bei Gildemeister in der Hauptausgabe (die älteren sind unbrauchbar): Sexti sententiarum recensiones latinam graecam syriacas coniunctim exhibuit IGILDEMEISTER, Bonn 1873. Vgl. RYSSEL, Z. f. wiss. Theol. 38, 617.

Wie die Sammlung jetzt vorliegt, ist sie nicht etwa das eigene philosophische Glaubensbekenntnis eines einzelnen in Spruchform, sondern eine (planlose) Zusammenstellung und Formulierung ganz verschiedenartiger, aus Büchern gewonnener philosophischer und religiöser Gedanken: daher z. B. die große Menge nebeneinander gerückter Varianten derselben oder verwandter Sentenzen, daher die bald stoische, bald pythagoreische, bald platonische, bald christliche Färbung. Bezüglich des Christlichen ist aber wahrscheinlich, daß es erst durch Überarbeitung einer heidnischen Sammlung hereingekommen ist. Origenes und Porphyrios hielten die Sammlung für das Werk eines griechischen Philosophen, und Hieronymus betont wiederholt (1, 1030. 4, 993. 5, 206 Vall.) ihren durchaus heidnischen Charakter. Desgleichen auch AUGUSTINUS (nach früherem Irrtum de nat. et gratia 64) retract. 2, 42 und GELASIUS (§ 469, 5) decr. 7, 24; vgl. auch ISIDORUS, De vir. illustr. 7, 139 Arev. Der Versuch ORIBBECKS, Comic. lat. p. C, bei Rufin metrische Sprüche nachzuweisen, ist nicht gelungen.

Daß die vorliegende Sammlung nicht das Werk eines der römischen Sextier sein kann, ist bei ihrer Beschaffenheit augenscheinlich: aber auch wenn man sich zur Annahme einer reineren (von Christlichem freien) Ursammlung entschließt, bleibt die Annahme der Urheberschaft der Sextier ebenso unmöglich. Zu vermuten, es habe sich um einen kleinen Kern sextischer Spruchweisheit allmählich alles übrige angesetzt, führt zu nichts, da jener Kern, welcher der Sammlung den Namen gegeben hätte, nicht aufgewiesen werden kann: ganz ausgeschlossen ist natürlich nicht, daß der Sammler wirklich Eigentum der Sextier aufgenommen hat. Näher läge es, zu vermuten, daß die vorliegende Sammlung in ihrer neutralen Haltung zwischen griechischer Philosophie und Christentum von dem Sammler (im 2. Jahrh. ?) unter dem Namen des berühmten Sextius verbreitet und später z. B. aus dem Genetiv Sexti (= Sextii) als Verfasser Sextus falsch erschlossen worden sei. Denn der röm. Teuffel, röm. Literaturgesch. Neub. 6. Aufl. 11

Philosoph heißt durchgehends 'Sextius', der Spruchsammler aber 'Sextus'. Doch wird auch diese Vermutung dadurch gekreuzt, daß Hieronymus als den Verfasser der Spruchsammlung mehrmals Sextus Pythagoreus nennt und damit gewiß denjenigen meint, den er bei Euseb. Chron. zu Ol. 195, 1 (= 1 n. Chr.) las: Zéros Πυθαγορικὸς φιλόσοφος ἤκμαζεν (Sextus Pythagoricus philosophus agnoscitur übersetzt Hieronymus selbst, und ebenso die armenische Bearbeitung, s. ASCHÖNE zdSt.). Auch IAMBLICHOS bei Simplikios zu Aristot. categ. p. 192, 17 erwähnt diesen Pythagoreer Sextos: παρὰ δὲ τοῖς Πυθαγορείοις (τὸν τετραγωνισμὸν τοῦ κύκλου) ηὑρῆσθαί φησιν Ιάμβλιχος, ὡς δῆλόν ἐστιν ἀπὸ τῶν Σέξτου τοῦ Πυθαγορείου ἀποδείξεων, ὃς ἄνωθεν κατὰ διαδοχὴν παρέλαβε την μέθοδον τῆς ἀποδείξεως. Daß aber dieser Pythagoreer Sextus der Römer Sextius sei, dagegen spricht (von dem Namensunterschiede ganz abgesehen) vieles. Q. Sextius könnte schwerlich (trotz SEN. ep. 108, 17; s. A. 5 gE.) den stehenden Beinamen eines Pythagoreers führen, vielmehr, wollte man ihn einer Schule zurechnen er selbst lehnte das ab (s. A. 5) nur Stoiker heißen. Ebensowenig paßt für ihn der ererbte Schulbeweis für die Quadratur des Kreises, wofür man sich nicht wird auf das Werk ɛgi õîns (s. A. 7) berufen wollen. Endlich würde Eusebios-Hieronymus seine Blütezeit um wenigstens 40 Jahre zu spät ansetzen (s. A. 5 A.). Übrigens beruht die Ansicht des Hieronymus, die wieder in besondere Schwierigkeiten verwickelt, bezüglich der Urheberschaft des Pythagoreers Sextus gewiß nur auf einer Vermutung ins Blaue. Dagegen ist, wie es scheint, wirklich Sextius bei HIMERIOS (in Photii bibl. p. 366 a, 41 Bk.) gemeint in der zeitlich rückwärts gehenden Aufzählung: Denvõ võv öv (seinen Sohn) δεινότερον ἤλπισα Μινουκιανοῦ φθέγξασθαι, σεμνότερον δὲ Νικαγόρου, Πλουτάρχου δὲ εὐγλωττότερον, Μουσωνίου δὲ (s. § 299, 3) φιλοσοφώτερον, Σέξτου (lies Σεξτίου) δὲ καρτερικώτερον. - Vgl. EZELLER, Gesch. d. gr. Philos. 3, 13, 675. MOTT, Charakter u. Ursprung der Sprüche des Sextius, Rottweil 1861; die syrischen auserlesenen Sprüche des Xistus, eine überarbeitete Sextiusschrift, Rottweil 1862f. II.

7. Einer dieser beiden Sextii (freilich erhalten diese sonst nicht das Cognomen Niger) ist wohl derselbe, der über Naturwissenschaften schrieb, gleichfalls in griechischer Sprache. Da das Werk zwischen 10 und 40 n. Chr. abgefaßt zu sein scheint (WELLMANN aO. 546, MÜNZER, Beitr. z. Plin. 386), so wird der Sohn der Verfasser sein. Den Titel πɛì õîŋs (materia medica) nennt EROTIAN. Lex. p. 94 Kl. v. 2ɛíqıov. Sextius Niger, qui graece (de medicina) scripsit, wird von PLIN. NH. QVerz. B. 12—16. 20—30. 32—34 (medizinische Verwendung von Pflanzen, Tieren und Metallen) genannt und darin achtmal zitiert, und zwar 32, 26 als diligentissimus medicina; er bildet die Unterlage für B. 20-27. Auch Dioscorides benutzte den Sextius stark. OJAHN, Lpz. SBer. 1850, 277. CMAYHOFF, Novae lucubr. Plin. (1874) p. 7. MWELLMANN, Herm. 24, 530; Prosop. 3, 238. In einer Büste in Florenz (abgeb. Arch. Ztg. 35, Tf. 9) sah man irrtümlich ein Bildnis dieses Sextius, s. KROBERT, Herm. 17, 135. 8. Der Sohn (vgl. A. 5) setzte des Vaters Werk fort; vgl. SEN. nat. quaest. 7, 32, 2 Sextiorum nova et romani roboris secta inter initia sua, cum magno impetu coepisset, extincta est. Über L. Crassicius s. § 263, 2; über Papirius Fabianus unten Anm. 10 f. Später scripsit non parum multa Cornelius Celsus, Sextios secutus (s. unten § 280). Auch Senecas Lehrer Sotion (§ 287, 1) scheint zu den Schülern des Sextius gehört zu haben. Erwähnt werden die Sextier auch bei CLAUDIAN. MAMERT., De statu animae 2, 8 (Sextius pater Sextiusque filius).

9. QUINT. 10, 1, 124 Plautus in Stoicis rerum cognitioni utilis. 2, 14, 2 haec interpretatio non minus dura est quam illa Plauti ‘essentia' et ‘queentia'. Vgl. 3, 6, 23

ovolav, quam Plautus essentiam' vocat. 8, 3, 33 multa ex graeco formata nova, ac plurima a Sergio † flavio (so die guten Hss.), quorum dura quaedam admodum videntur, ut 'queens' et 'essentia'; quae cur tantopere aspernemur nihil video. SEN. ep. 58, 6 über essentia: Ciceronem auctorem huius verbi habeo, puto locupletem. si recentiorem quaeris, Fabianum, disertum et elegantem, orationis etiam ad nostrum fastidium nitidae (vgl. auch SIDON. praef. carm. 14): diese Stelle macht aber wenig Schwierigkeit, da Sen. nur zwei Schriftsteller verschiedener Zeit anführen will, welche gleichfalls essentia gebraucht haben. Die Quintilianstellen lassen sich durch die sehr leichte Veränderung Sergio Plauto aus Sergio Flauio in Einklang bringen. Den so gewonnenen Schriftsteller darf man vielleicht vereinigen mit dem von PLIN. NH. QVerz. B. 2. 18 erwähnten Sergius Plautus (freilich mit der Variante Plaucus und Paulus; § 54, 4). FSCHOELL, Bph W. 1896, 93. Vgl. CIL. 2, 1406 L. Sergio Regis f. Arn. Plauto Q(uaestori) Salio Palatino. DETLEFSEN, Üb. einige Quellenschriftsteller d. Plin., Glückst. 1881, 5. Ob derselbe Sergius gemeint ist bei APUL. Tɛgì έguŋv. p. 176, 15 Th. vocat Sergius effatum', Varro 'proloquium', Cicero enuntiatum', Graeci (tum> 'protasin', tum ‘axioma': ego verbum ex verbo tum protensionem', tum ‘rogamentum' ? ?

10. Papirius Fabianus, philosophus genannt bei SEN. suas. 1, 9 contr. 2, 9, 25. 2, 13, 18. 7, praef. 4. SEN. ep. 40, 12 Fabianus, vir egregius et vita et scientia et... eloquentia quoque. de brev. vitae 10, 1 Fabianus, non ex his cathedrariis philosophis, sed ex veris et antiquis. Beginn mit Rhetorik. SEN. contr. 2, praef. 1 Fabianus philosophus, qui adulescens admodum tantae opinionis in declamando, quantae postea in disputando fuit. exercebatur apud Arellium Fuscum etc. ab hac (der oratio lasciva des Ar. F.) cito se Fabianus separavit et luxuriam quidem cum voluit abiecit, obscuritatem non potuit evadere; haec illum in philosophiam persecuta est. (2) deerat illi (dem Fab.) oratorium robur ...; splendor vero... orationi aderat. voltus dicentis lenis et pro tranquillitate morum (vgl. SEN. ep. 11, 4) remissus. (4) cum aliquando Sextium audiret (vgl. A. 8), nihilominus declamitabat... (5) habuit et Blandum rhetorem (§ 268, 1) praeceptorem... apud Blandum diutius quam apud Fuscum Arellium studuit, sed cum iam transfugisset (zur Philosophie) nec ille declamationibus vacabat et ego tanto minorem natu quam ipse eram (Fabianus mag also J. 39-34 v. Chr. geboren sein; vgl. SEN. contr. 2, 12, 12) audiebam quotiens inciderat, non quotiens. volueram. Ausführliche Probe einer Deklamation des Fab. ebd. 2, 9, 10-13; andere ebd. 2, 12, 3. 10. 2, 13, 6. 2, 14, 4. Daher auch wohl seine Gewohnheit öffentlicher Vorträge (über Philosophie); vgl. SEN. ep. 52, 11 disserebat populo Fabianus, sed audiebatur modeste. erumpebat interdum magnus clamor laudantium, sed quem rerum magnitudo (vgl. ep. 100, 10) evocaverat. Ein Zuhörer von ihm war Albucius Silus (s. § 268, 4) und der Philosoph Seneca (ep. 100, 3. 12).

...

11. Über die Schreibweise des Fabianus s. SEN. ep. 58, 6 (Anm. 9) und besonders ep. 100, wo 1: Fabiani Papirii libros qui inscribuntur civilium (d. h. nolitixãv) legisse te scribis et non respondisse expectationi tuae; deinde oblitus de philosopho agi compositionem eius accusas; worauf Seneca den Fabianus ausführlich verteidigt und charakterisiert und z. B. sagt (9), daß als philosophische Schriftsteller (in stilistischer Hinsicht) nur Cicero (cuius libri ad philosophiam pertinentes paene totidem sunt quot Fabiani), Asinius Pollio und T. Livius ihm vorgehen. Im Unterschiede von Cicero erstreckte sich aber seine Schriftstellerei hauptsächlich auf Naturgegenstände: Fabianus causarum naturalium II bei CHARIS. GL. 4, 106, 14; ungenauer causarum libro II et III ebd. 146, 28; causarum tertio bei DIOMED. GL. 1, 375, 22. Daraus wohl SEN. qu. n. 3, 27, 3 (ODER, Phil. Suppl. 7, 293). Vgl. noch VAL. PROB.

GL. 4, 209, 21 und SERG. ebd. 542, 16. CHARIS. GL. 1, 105, 14 Fabianus de animalibus primo; vgl. ebd. 142, 14. Vgl. PLIN. NH. 9, 25. Wie Zoologie so scheint auch die Botanik (Pharmakologie) von ihm behandelt zu sein, nach den Anführungen bei PLIN. NH. 12, 20. 15, 4. 18, 276 (a Fabiano graecisque auctoribus). 23, 62. 28, 54 (Aristoteles et Fabianus). Auf viel Kritik deutet aber nicht die Angabe ebd. 36, 125 inter plurima alia Italiae miracula ipsa marmora in lapicidinis crescere auctor est Papirius Fabianus, naturae rerum peritissimus. Anderes ebd. 2, 121. 224. PLINIUS führt den Fabianus an NH. QVerz. B. 2. 7. 9. 11–15. 17. 23. 25. 28 und 36. Im QVerz. B. 18 steht ex Sabino Fabiano (DETLEFSEN, Ind. Plin. s. v.); doch wird er sonst in den QVerzeichnissen nur als Fabianus aufgeführt, und da QVerz. B. 19 (bei Fortsetzung der naturae frugum) Sabinus Tiro (§ 54, 1; richtiger Sabinius, 8. DDETLEFSEN, Üb. einige Quellenschriftsteller d. Plin., Glückst. 1881, 5) genannt wird, so ist QVerz. 18 eher zu schreiben: ex . . . Sabino (Tirone), Fabiano. GHÖFIG, De Papirii Fabiani philosophi vita scriptisque, Bresl. 1852.

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267. Die Vertreter der augusteischen Beredsamkeit, soweit sie noch in der Republik wurzelt, sind Asinius Pollio und M. Messalla; neben ihnen noch Furnius, Atratinus, L. Arruntius, Q. Haterius (J. 64 v. Chr. 26 n. Chr.) u. a. Das jüngere Geschlecht entspricht mit seinen Fähigkeiten meist nur dem engen Raume, welchen die Monarchie gelassen hat; so die Söhne des Messalla, Messalinus und Cotta, Fabius Maximus u. a. Bedeutender sind T. Labienus und Cassius Severus, welche durch ihren Freimut in Schwierigkeiten gerieten, Labienus mittelst eines Geschichtswerkes. Der wegen seines scharfen Witzes vielgehaßte und gefürchtete Cassius Severus ist noch ein eigentlicher Redner und befaßt sich nur ungern mit den Schuldeklamationen, verrät aber in der Art seiner Beredsamkeit dennoch seine Verwandtschaft mit ihnen.

1. Über Asinius Pollio und Messalla als Redner s. § 221, 4 u. 222, 2. Neben und mit Messalla wird Pedius erwähnt als namhafter und wie Messalla (§ 222, 2 Z. 12) rein lateinischer Sprachform unter Vermeidung von Fremdwörtern beflissener Redner bei HOR. sat. 1, 10, 28 cum Pedius exudet causas Poplicola atque Corvinus, Zweifelhaft ist, ob Horaz ihn dort Pedius Poplicola nenne (wofür sich nicht die Inschrift CIA. 3, 866 anführen läßt, da der Stein Aɛvxíov Tɛ22íov [nicht Пadiov] Пonlinóla hat) oder ob nicht Poplicola vielmehr zu Corvinus gehöre; vgl. [VERG.] catal. 9, 40 praemia Messallis maxima Poplicolis und Prosop. 2, 115. 3, 20. 363. Er könnte ein leiblicher Sohn des Q. Pedius Cos. 43 v. Chr. sein und wäre dann von mütterlicher Seite mit Messalla verwandt gewesen (PLIN. NH. 35, 21). Gewöhnlich vereinigt man ihn (nach Ps.-ACRON fratre Publicola) mit dem bei HORAZ sat. 1, 10, 85 (te, Messala, tuo cum fratre) Erwähnten und hält ihn für einen Adoptivsohn des Q. Pedius. Doch versteht man wohl richtiger (mit NIPPERDEY, op. 494. 540) unter dem frater des Messalla dessen Halbbruder L. Gellius L. f. Poplicola (cos. 36 v. Chr.; LSCHWABE, Quaest. Catull. 111). Auch an den Valerius Messalla Potitus cos. suff. 29 v. Chr. könnte man denken, wenn nur feststünde, daß er ein Bruder des Redners Messalla gewesen ist (dafür BORGHESI, Oeuvr. 1, 412). Dieser Potitus wird wohl von PLIN. NH. QVerz. B. 19 als Verfasser von xηovqıná (§ 54, 4) zitiert. Vgl. PLIN. NH. 14, 69 und DETLEFSEN (§ 266, 11) S. 6. Über Furnius § 209, 9; Sempronius

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