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8. Epitoma des Iulius Paris, Ende des vierten oder Anfang des fünften Jahrh. (vgl. A. 11), gleichfalls für Schulzwecke. Vorwort: Iulius Paris Licinio Cyriaco suo salutem. Exemplorum conquisitionem cum scirem esse non minus disputantibus quam declamantibus necessariam, decem Valerii Maximi libros dictorum et factorum memorabilium ad unum volumen epitomae coegi. Der Verkürzer brachte die Sammlung des Val. auf ihren sachlichen Inhalt, manchmal aus den Quellen ihn berichtigend (KEMPF p. 51), und hat dabei eine Handschrift benutzt, welche besser und (1, 1, ext. 4 — 1, 4, ext. 1) vollständiger war als alle uns erhaltenen. Die Epitoma ist uns überliefert durch Vatic. 4929 s. X, herausgegeben zuerst durch AMAI, Scriptorum vett. nova coll. 3, 3 (1828), 1. Danach in HALMS Ausg. des Val. Max. (s. A. 6) und bei KEMPF 1888. Subscriptio des Vat. (und Bern. des Val.): feliciter emendavi descriptum Ravennae Rusticius Helpidius Domnulus v. c. (s. § 296, 3. 468, 1 f.).

9. Epitoma des Ianuarius Nepotian us. Vorwort: Ianuarius Nepotianus Victori suo salutem. Impensius quam ceteri adolescentes litteris studes, quo tantum proficis, ut exigas scripta veterum coerceri... igitur de Valerio Maximo mecum sentis opera eius utilia esse, si sint brevia. digna enim cognitione componit, sed colligenda producit...recidam itaque... eius redundantia et pleraque transgrediar, nonnulla praetermissa conectam ... et cum integra fere in occulto sint, praeter nos duo profecto nemo epitomata cognoscat. Der erhaltene Auszug reicht in 21 Kapiteln bis Val. Max. 3, 2, 7 (Ergänzungen aus der Historia miscella, s. unten) und ist sehr frei und mager, läßt ganze Beispiele weg und fügt andere aus anderen Quellen bei. Hauptwert für die Lücke im ersten Buche des Val. Max. (s. A. 8). Einzige Handschrift: Vatic. 1321 s. XIV, mit sehr verdorbenem Texte; veröffentlicht durch AMAI, Scriptorum vett. nova coll. 3, 3, 93; zuletzt in KEMPFS Ausg. des Val. Max. 1888. Diese Epitoma ist erst spät, aber doch vor dem Anfang des sechsten Jahrhunderts verfaßt. MOMMSEN, ZfRGesch. 10, 47. S. auch KEMPF 1854 p. 67. In der historia miscella (s. § 39, 5) ist sie stark benutzt, s. HDROYSEN, Herm. 13, 122. MIHм, RhM. 49, 247. Ebenso in der Orosiusrezension der Historia de preliis: AUSFELD, Festschr. f. Heidelb. 1886, 106. Andere Abkürzungen des Val. Max. aus dem Mittelalter sind in Bibliotheken noch handschriftlich vorhanden; s. KEMPF 1854 p. 69. 1888 p. XXVII.

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10. Nach dem Schlusse von Val. Max. B. 9 folgt im Bern. die übliche subscriptio: Valerii Maximi... liber nonus expl. und darauf (von späterer Hand und aus Iulius Paris): lib. X de praenomine. Im Bern. steht nur der Anfang, das ganze Kapitel im Vatic. des Paris (abgedruckt auch bei KEMPF 1888 p. 587). In jüngeren Hss. geht diesem Buche ein Prooemium voraus: decimus atque ultimus huius operis liber ... aetati nostrae perditus est. verum Iulius Paris, abbreviator Valerii, post novem libros explicitos hunc decimum sub infra scripto compendio complexus est... verba quidem Iulii Paridis haec sunt: Liber decimus de praenominibus et similibus. Genauere Inhaltsangabe in der Hs. des Iulius Paris: haec libro decimo: de praenominibus, de nominibus, de cognominibus, de agnominibus, de appellationibus, de verbis. Erhalten ist aber nur das Kapitel de praenominibus. Der Inhalt geht auf gute alte Quellen (VARRO) zurück (MOMMSEN, RhM. 15, 181. REITZENSTEIN, Verrian. Forsch. 23); das späteste Datum (Paulus Fabius Maximus Consul) ist das Jahr 11 v. Chr.; die Stelle über das agnomen (p. 588, 17), die nicht vor dem 4. Jahrh. geschrieben sein kann, könnte allenfalls interpoliert sein. SCHNETZ (A. 5), 1901, 47. Am Schlusse haben Vat. und Bern. die subscriptio: C.Titi Probi finit epitoma historiarum

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diversarum exemplorumque (que fehlt in B.) romanorum; und die des Helpidius Domnulus (A. 8). Danach hatte anscheinend auch Titius Probus eine ähnliche epitoma verfaßt (nach TRAUBE s. A. 2 aus Hygins exempla, dagegen SCHANZ, S. 198. SCHNETZ, 1904, S. 42), aus der nur das Kapitel de praenominibus an die Schrift des Paris angehängt wurde. Er müßte dann vor Iulius Paris gelebt haben; aus seinem Namen ein Indicium für seine Lebenszeit zu entnehmen, ist nicht angängig (vgl. BERGK, RhM. 4, 120. KEMPF 1854 p. 53 und De inc. auctoris fragm. de praenom., Berl. 1854. AZIMMERMANN, RhM. 54, 495).

280. Vielseitig angeregt und mit der Gabe sachlicher und gewandter Darstellung ausgestattet behandelte A. Cornelius Celsus nach dem Vorgange Catos in einem umfangreichen enzyklopädischen Werke die Landwirtschaft, Heilkunde, Kriegswissenschaft, Beredsamkeit, Rechtswissenschaft und die Philosophie. Auf uns gekommen sind nur die acht Bücher de medicina (B. 6-13 des ganzen Werkes), die einzige Arbeit dieser Art aus der besseren Zeit der römischen Literatur. Celsus stellt darin die gesamte Medizin der damaligen Zeit zwar als Laie dar, hauptsächlich nach Hippokrates und Asklepiades, aber klar, sachkundig und mit gesundem Urteil. Die Schlichtheit der Sprache ist gelegentlich durch diskrete rhetorische Stilisierung abgetönt. Besonders wertvoll sind die chirurgischen Abschnitte, nächstdem die Besprechung der inneren Krankheiten. Außerdem schrieb Celsus Philosophisches im Sinne der Sextier und, erst unter Nero, eine Schrift über eine kriegswissenschaftliche Streitfrage.

1. Vorname aus den Überschriften des erhaltenen Werkes. Zeitalter: COLUM. 1, 1, 14 non minorem tamen laudem (als die Schriftsteller der Vergangenheit, wie Vergil und Iulius Hyginus) meruerunt nostrorum temporum viri, Cornelius Celsus et Iulius Atticus. 3, 17, 4 mox Iulius Atticus et Cornelius Celsus, aetatis nostrae celeberrimi auctores, patrem atque filium Sasernam secuti etc. 4, 8, 1 Celsus et Atticus, quos in re rustica maxime nostra aetas probavit. Vgl. ebd. 3, 1, 8. 4, 1, 1 und A. 5. Da nun Columella ein Zeitgenosse des Seneca war (§ 293, 1), so kann Celsus nicht wohl früher über die Landwirtschaft als unter Tiberius geschrieben haben; aber auch nicht später, da der unter Caligula etwa J. 39 n. Chr. hingerichtete Iulius Graecinus (§ 283, 4) sein landwirtschaftliches Werk bereits benutzt hatte (PLIN. NH. 14, 33 Graecinus, qui alioqui Cornelium Celsum transscripsit). Dazu stimmt die Nennung von Themisons Schüler Menemachos (6, 9). Da ihn aber QUINT. 3, 1, 21 (A. 6) vor Gallio setzt, so kämen wir vielleicht noch höher hinauf, Mit dem landwirtschaftlichen Teil (B. 1—5) begann aber Celsus seine Enzyklopädie (s. A. 3), und er gab ohne Zweifel die einzelnen Teile des umfassenden Werkes gesondert heraus, so daß von Graecinus schon jener erste Teil benutzt werden konnte, während das ganze Werk noch unvollendet war. Vgl. auch noch A. 6. Celsus mag um 2 n. Chr. geboren gewesen sein.

2. QUINT. 12, 11, 24 quid plura (von der Möglichkeit, alle dem Redner nützlichen Fächer zu umfassen), cum etiam Cornelius Celsus, mediocri vir ingenio, non solum de his omnibus conscripserit artibus (nämlich über Rhetorik, Philosophie und Juris

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prudenz, s. OJAHN aO. 277, LSCHWABE, Herm. 19, 391) sed amplius rei militaris et rusticae et medicinae praecepta reliquerit, dignus vel ipso proposito, ut eum scisse omnia illa credamus? Titel der Enzyklopädie: SCHOL. Plaut. Bacch. 69 (aus Laur. 36, 37 s. XV) in Ritschls Ausg. v. 1849 p. VI Celsus libros suos a varietate rerum cestos vocavit. Ob diese Angabe zuverlässig? SCHANZ (A. 8) 373. Vgl. über ähnliche gezierte Titel PLIN. NH. praef. 24. GELL. praef. 6 und die xɛotoí des Iulius Africanus, sonst führen die Überschriften in den Hss. (s. A. 3) vgl. die Stelle Quintilians (oben Z. 3) auf den Titel Artes. Der Anschluß an Cato (s. § 121, 1-3) ist in der Wahl der behandelten Disziplinen unverkennbar. Ihre Zusammengehörigkeit bei Celsus erhellt auch aus der Gleichheit der Urteile über ihren Stil, der in dem medizinischen Teil dieselbe elegantia zeigt, welche an den landwirtschaftlichen Abschnitten gerühmt wird (A. 3). Vor der Verschrobenheit seiner Zeit bewahrte den Celsus wohl hauptsächlich sein eigener gesunder Sinn, dann auch die Fülle des zu bewältigenden Stoffes und der Wunsch, ernsthafte Belehrung zu bieten. 3. De med. 5, 28, 16 verweist CELSUS auf frühere Bücher: sicut in pecoribus proposui. Die fünf Bücher De re rustica gingen also denen De medicina unmittelbar voraus, wie auch viele Hss. die Überschrift haben Celsi artium liber VI, idem medicinae I. Vgl. auch den Anfang der Bücher De med.: ut alimenta sanis corporibus agricultura, sic sanitatem aegris medicina promittit. COLUMELLA 1, 1, 14 (vgl. A. 1) Cornelius (Celsus) totum corpus disciplinae (Landwirtschaft) quinque libris complexus est. 9, 2, 1 de quibus (Bienenstöcke) neque diligentius quidquam praecipi potest quam ab Hygino (§ 262, 3)... nec elegantius quam Celso ... Celsus utriusque memorati (Hygin und Vergil) adhibuit modum. 2, 2, 15 Cornelium Celsum, non solum agricolationis sed universae naturae prudentem virum. Columella erwähnt den Celsus 30 mal und stets mit höchster Achtung: Celsus scheint, als Columella schrieb, noch am Leben gewesen zu sein (SCHWABE aO. 391). Die Bücher über Landwirtschaft werden benutzt und angeführt z. B. von PLIN. NH. 10, 150, der ihn im QVerz. B. 7. 8. 10. 11. 14. 15. 17-29. 31 nennt, bald Cornelius Celsus, bald Celsus. REITZENSTEIN, De scriptorum R. R. libris deperditis, Berl. 1884, 30. 55.

4. Von den acht Büchern De medicina behandelt (I) B. 1, nach einer trefflichen Einleitung über Hauptrichtungen in der Medizin, die Diätetik; (II) B. 2 die Semiotik und allgemeine Therapie; B. 3 und 4 die innerlichen Krankheiten; (III) B. 5 und 6 die Arzneimittellehre mit einer großen Anzahl von Rezepten; (IV) B. 7 und 8 die chirurgische Therapie (B. 8 die Knochenkrankheiten). Diese Bücher erschienen vielleicht vor den Rezepten des Scribonius Largus (also vor J. 47 n. Chr. § 294, 2 womit freilich wenig gewonnen wäre), da CELSUS 4, 7 ein Rezept gegen die angina als von ihm in monumentis medicorum nicht gefunden erwähnt, welches LARGUS 70 nennt. SCHANZ aO. 364. Seinen Standpunkt bezeichnet er p. 12, 32 rationalem (theoretisch) quidem puto medicinam esse debere, instrui vero ab evidentibus causis, obscuris omnibus non a cogitatione artificis, sed ab ipsa arte reiectis. Also etwa ein gemäßigter Dogmatismus. Quellen sind für die Pathologie (B. 2) Hippokrates, für die Therapie Asklepiades, (ob durch Varro vermittelt? WELLMANN, Pneumat. Schule, 26 A.), für die Chirurgie Philoxenos; doch sind auch jüngere Ärzte wie Themison stark ausgenutzt. Plinius hat diesen Büchern einiges entnommen: MÜNZER, Beitr. zu Plin. 45. Da die zahlreichen Hss. alle dieselben Lücken haben (bes. 4, 27), so haben sie gemeinsamen Ursprung. Die ältesten und besten sind Vat. 5951 s. X (vgl. STANGL, WschrfklPh. 1884, 1469) und Laur. 73, 1 s. XI, sowie Paris.

7028 s. XI; die anderen sind aus s. XV/XVI. Zur Textgeschichte: DETLEFSEN, Kieler Philol.-Vers. 1869, 91. SABBADINI, Guarino e gli archetipi di Celso e Plauto, Livorno 1886; studi ital. 8. Ausgaben: (s. CHOULANT, Bücherk. d. ält. Med.2 167) Cum not. varr. ed. ALMELOVEEN, Amst. 1687. 1713. Ed. CнKRAUSE, Lps. 1766. Ex rec. TARGAE, Patav. 1769 und bes. Veron. 1810 (mit lexicon Cels.). Cum nott. varr., Leid. 1785 (mit Wortindex). Ed. MILLIGAN, Edinb.2 1831 (mit gutem Index). Ed. FRITTER et HALBERS, Cöln 1835. Ed. DERENZI, Neap. 1851 (mit lexicon Cels.). Ad fidem opt. libr. denuo rec. DAREMBERG, Lps. 1859. Ausg. von FMARX in Vorbereitung. Übersetzt von BRITTER, Stuttg. 1840. ESCHELLER, Braunschw. 1846, 2. Aufl. von FRIEBOES 1906. Im allg. HÄSER, Gesch. d. Medicin 13, 276. ILBERG, Celsus u. d. Medicin in Rom. JJ. 1907, XIX, 377.

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5. VEGET. r. milit. 1, 8 haec necessitas compulit evolutis auctoribus ea me fidelissime dicere, quae Cato ille Censorius de disciplina militari scripsit, quae Cornelius Celsus, quae Frontinus perstringenda (also kürzer behandelten) duxerunt. LYDUs, De mag. 1, 47 μάρτυρες Κέλσος etc. Vgl. ebd. 3, 33 καὶ συγγραφὴν περὶ τούτου (über die gegen die Parther anzuwendende Kriegführung) μονήρη Κέλσος, ὁ ῥωμαῖος τακτικός, ἀπολέλοιπε. 34. ὥστε ἁρμόδιον, φησὶν ὁ Κέλσος, ἀδοκήτως αὐτοῖς ἐπελθεῖν . . . ὅθεν ἀφόρητος αὐτοῖς ὁ Κορβουλὼν ἐπὶ τοῦ Νέρωνος ἐφάνη (61 n. Chr.). Diese kriegswissenschaftliche Einzelschrift war also erheblich später verfaßt als das enzyklopädische Werk; vgl. A. 1. SCHWABE аO. 391. SCHANZ (A. 8) 375 denkt

daher an einen anderen Verfasser; ebenso REITZENSTEIN (A. 3) 31.

...

nonnihil pater Gallio

6. QUINT. 3, 1, 21 scripsit de eadem materia (Rhetorik) (§ 268, 7), accuratius vero priores Gallione Celsus et Laenas (§ 268, 11), et aetatis nostrae Verginius, Plinius, Tutilius. Hier hält man das auch sachlich bedenkliche Gallione für ein Glossem, zumal das Verhältnis zu Gallio bereits durch accuratius ausgedrückt ist. Aber ganz ausgeschlossen ist eine so frühe Datierung nicht (s. A. 1), auch wäre ein Irrtum des Quint. nicht undenkbar. FRITTER, JJ. 38, 54. Celsus hatte den Rutilius Lupus benutzt; KRIEG (§ 270, 4) 29. Quintilian bekämpft oft seinen Vorgänger Celsus, z. B. 2, 15, 22. 32. 3, 6, 13. 8, 3, 47 (si quidem Celsus xaxéμçατov apud Vergilium (g. 1, 357) putat). 9, 1, 18 Cornelius tamen Celsus adicit (zu den ozýμata diavoías und hé§ews) figuras colorum, nimia profecto novitatis cupiditate ductus. nam quis ignorasse eruditum alioqui virum credat etc. Auch wo er ihm beistimmt, geschieht es mit Kälte und Zurückhaltung, wie 7, 1, 10 non plane dissentio a Celso, qui sine dubio Ciceronem secutus instat tamen huic parti vehementius. Vgl. 10, 1, 124 (unten A. 7). Es mochte den Quintilian verdrießen, daß das, worauf er sein ganzes Leben verwandt hatte, von Celsus nur so beiläufig mitbehandelt wurde; auch mochte der Enzyklopädiker dem speziellen Fachmanne wirklich manche Blößen darbieten. Jedoch scheint ihn das von der Benutzung des C. nicht abgehalten zu haben: WOEHRER, De Celsi rhetorica. Diss. Vindob. 7 (1903). Jedenfalls wurde das rhetorische Lehrbuch (in 7 BB.?, s. unten schol. Tuv.) des Celsus verdunkelt durch das des Quintilian. Erwähnung desselben nur bei FORTUNATIAN. 3, 2 (p. 121, 10 H.), Benutzung bei Severianus (ebd. 355). REITZENSTEIN, Phil. 57, 54. Ob von Iuv. 6, 245 componunt ipsae (die prozeßsüchtigen Frauen) per se formantque libellos principium atque locos Celso dictare paratae Cornelius Celsus gemeint sei oder Iuventius Celsus (§ 342, 2), ist zweifelhaft. Immerhin hat es einige Wahrscheinlichkeit, daß der SCHOL. IUV. zd St. Celso oratori illius temporis (?), qui septem libros institutionum reliquit unseren Celsus und seine Rhetorik im Sinne hat.

7. AUGUSTIN. de haeres. prol.: opiniones omnium philosophorum qui sectas varias condiderunt usque ad tempora sua (neque enim plus poterat) sex non parvis voluminibus quidam Celsus absolvit; nec redarguit aliquem, sed tantum quid sentirent aperuit ea brevitate sermonis, ut tantum adhiberet eloquii quantum rei nec laudandae nec vituperandae nec affirmandae aut defendendae sed aperiendae indicandaeque sufficeret, cum ferme centum philosophos nominasset; quorum non omnes instituerunt haereses proprias, quoniam nec illos tacendos putavit qui suos magistros sine ulla dissensione secuti sunt. Gewiß hatte Celsus diese dógar nicht selbst gesammelt, sondern aus einer griechischen συναγωγὴ περὶ τῶν ἀρεσκόντων φιλοσόφοις in seine Enzyklopädie herübergenommen. Vgl. HDIELS, Doxogr. gr. 183. Diese geordnete objektiv gehaltene Sammlung der Hauptlehren der griechischen Philosophie - in ihren 6 Büchern fügt sich sehr gut in die Enzyklopädie. Mit Unrecht bezweifelt SCHANZ aO. die Verfasserschaft des Cornelius Celsus bezüglich der opiniones und bezieht die Stelle auf einen (sonst unbekannten) christlichen Häresiologen oder auf Kalsinos von Kastabala (SUID. s. v.). Vgl. dagegen LSCHWABE, Herm, 19, 385. Anspielung auf den Titel opiniones philosophorum bei QUINT. 12, 11, 17? Was QUINTILIAN 10, 1, 24 sagt: scripsit non parum multa (über Philosophie) Cornelius Celsus, Sextios (§ 266, 5) secutus, non sine cultu ac nitore, kann sich nicht auf jene opiniones philosophorum beziehen, es werden vielmehr einzelne Abhandlungen zur praktischen Philosophie im Sinne der Sextier gemeint sein, s. A. 5 E.

8. OJAHN, Lpz. SBer. 1850, 273. LBIANCONI, Lettere sopra Celso, Rom 1779 und sonst. HPALDAMUS, De Cornelio Celso, Greifsw. 1842 und dazu FRITTER, JJ. 38, 52. CKISSEL, Celsus, eine hist. Monogr. I, Gießen 1844. MSCHANZ, RhM. 36, 362 und dazu LSCHWABE, Herm. 19, 385. BÜCHELER, RhM. 37, 324. MWELLMANN, PW. 4, 1273. ABROLEN, De elocutione Celsi, Upsala 1872.

281. Unter den Juristen ragte in dieser Zeit hervor Capitos Schüler Masurius Sabinus, nach welchem die Schule der Sabinianer benannt ist, Verfasser hauptsächlich von libri III iuris civilis, welche später Gegenstand umfassender Kommentare und durch diese für die Digesten einflußreich wurden. Dagegen ein Nachfolger von Labeo war M. Cocceius Nerva, der Vorgänger des Proculus, nach welchem die Proculianer benannt wurden.

1. Massurius schreiben die Digesten, sonst schwanken die Hss. zwischen Massurius und Masurius. Die Inschriften geben den Namen Masurius. POMPON. dig, 1, 2, 2, 48 Ateio Capitoni (§ 265, 3) Mas su rius Sabinus successit, Labeoni Nerva, qui adhuc eas dissensiones auxerunt... Massurius Sabinus in equestri ordine fuit et (fuit et tilgt MOMMSEN) publice primus respondit, posteaquam (posteaque Flor.) hoc coepit beneficium dari; a Tiberio Caesare hoc tamen (tandem MOMMSEN) illi concessum erat... 50 ergo Sabino concessum est a Tiberio Caesare, ut populo responderet; qui in equestri ordine iam grandis natu et fere annorum quinquaginta receptus est; huic nec amplae facultates fuerunt, sed plurimum a suis auditoribus sustentatus est, Er lebte noch unter Nero; GAI. 2, 218 ut Sabinus existimaverit ne quidem ex SC. Neroniano posse convalescere. Daß er zu Verona geboren sei, vermutete BORGHESI oeuvr. 7, 171 nach der in dortiger Gegend gefundenen Inschrift (CIL. 5, 3924 Or. 5990): C. Masurius C. f. Sabinus. GELL. 4, 1, 21. 4, 2, 15 (Masurii Sabini ex libro iuris

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