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5. PLIN. NH. 10, 134 visam in Alpibus ab se . ibim Egnatius Calvinus praefectus earum (also frühestens unter August) prodidit. Auch vorher spricht Plin. von Vögeln der Alpen, wohl gleichfalls nach des Egnatius (naturgeschichtlichem?) Werk. S. auch PEIPER, Phil. 33, 737.

284. Unter Tiberius und dessen Nachfolger veröffentlichte der Freigelassene Phaedrus aus Makedonien fünf Bücher aesopischer Fabeln in wohlgebauten iambischen Senaren. Den eigentlichen Fabeln sind auch Anekdoten aus Gegenwart und nächster Vergangenheit beigemischt. Mancherlei Verfolgungen, welche der Verfasser zu erfahren hatte, steigerten sein Selbstgefühl. Die Darstellung ist fließend, der Ton heiter, manchmal derb; die Sprache schlicht und rein, die Verse gewandt. Übrigens ist die Sammlung nicht vollständig auf uns gekommen. Ein Zeitgenosse des Phaedrus ist der Tragödiendichter P. Pomponius Secundus, der mit seinen Arbeiten erst nach dem Tode des Tiberius hervorgetreten zu sein scheint.

1. Überschrift: Phaedri, Augusti liberti, fabularum Aesopiarum libri. HAVET (vgl. p. 47) nennt ihn (wie Lessing) Phaeder. Der patronus war wohl Augustus (div. Aug. PHAEDR. 3, 10, 39), da Tiberius als Caesar Tiberius 2, 5, 7 bezeichnet wird. Lebensumstände nur aus den Gedichten selbst bekannt. 3, prol. 1 Phaedri libellos. 17 ego quem Pierio mater enixa est iugo... (20) quamvis in ipsa paene natus sim schola. (52) si Phryx Aesopus potuit, si Anacharsis Scytha aeternam famam condere ingenio suo: ego litteratae qui sum propior Graeciae, cur somno inerti deseram patriae decus? Threissa cum gens numeret auctores suos Linoque Apollo sit parens, Musa Orpheo, qui saxa cantu movit etc. Daraus ergibt sich, daß Phaedrus in Thrakien, bzw. Pierien, wirklich geboren war (s. LSCHWABE, RhM. 39, 476. ARIESE vor s. Ausg.). Wortlaut und Zusammenhang verbieten die Auslegung (z. B. von EWÖLFFLIN, RhM. 39, 157. WHARTEL, Wien. Studd. 7, 151), als wenn die Stelle quem Pierio mater enixa est iugo nur so viel bedeutete wie 'der ich in hellenischer, poetischer Luft aufgewachsen bin'. HILLSCHER, JJ. Supl. 18, 432. Phaedrus kam früh nach Italien. 3, epil. 33 ego quondam legi quam puer sententiam 'palam mutire plebeio piaculumsť (ENNIUS trag. 376 V.) etc. Verfolgungen: 3, prol. 34 servitus obnoxia, quia quae volebat non audebat dicere, adfectus proprios in fabellas transtulit, calumniamque fictis elusit iocis. ego porro illius (des Aesop) semita feci viam et cogitavi plura quam reliquerat, in calamitatem deligens quaedam meam. quod si accusator alius Seiano foret, ... dignum faterer esse me tantis malis. Stellen der beiden ersten Bücher, wenn nicht die Anekdote über Tiberius (2, 5, 7), so doch vielleicht 1, 1, 15 (qui fictis causis innocentes opprimunt) und 1, 2, 30 (vos quoque, o cives, . . . hoc sustinete, maius ne veniat malum) u. dgl., scheinen also als gehässige Anspielungen auf Zustände der Gegenwart angezeigt worden zu sein. Worin die mala (drohende Anklage? Verbannung?) bestanden, ist nicht bekannt. Häufige Erwähnung von Neidern: 2, epil. 7. 10. 3, prol. 23 fastidiose tamen in coetum reperior. 3, 9, 4. 4, prol. 15. 4, 21, 1; vgl. 3, epil. 29 difficulter continetur spiritus, integritatis qui sincerae conscius a noxiorum premitur insolentiis. Über die Stelle des SEN. consol. ad Polyb. 8, 3 s. § 27, 2; Sen. war keinesfalls verpflichtet, Phaedrus' Fabeln zu kennen; s. HERVIEUX 1, 156, BÜCHELER, RhM. 37, 335, ISLEIB (§ 289, 4) S. 7. Mangel äußerer

Güter: 3, prol. 21 (quamvis ...curamque habendi penitus corde eraserim). Selbstbewußtsein 2, epil. 7. 3, 1 u. 12; 4 epil. Verborgene Beziehungen, die Ph. selbst andeutet (z. B. 3, 1, 7 hoc quo pertineat dicet qui me noverit), versucht aufzudecken VANDAELE (A. 4) S. 29.

2. Verhältnis zu Aesop: 1, prol. 1 Aesopus auctor quam materiam repperit, hanc ego polivi versibus senariis. 4, prol. 11 fabulis, quas Aesopias, non Aesopi, nomino, quia paucas ille ostendit, ego plures fero etc. 4, 21. 5, prol. Wenn auch die Erzählungen über Simonides (4, 22. 25), Sokrates (3, 9), Menander (5, 1) aus einer späteren attischen Sammlung stammen könnten (vgl. auch OCRUSIUS, RhM. 39, 605), so jedenfalls nicht die über Cn. Pompeius (App. 8, darüber unwahrscheinlich HAVET, Rev. phil. 22, 177), die aus der Zeit des Augustus und Tiberius (3, 10 - wohl willkürlich in Beziehung zu Augustus gesetzt — und 5, 7. 2, 5, 7), und auf eigene Zugaben weist Phaedrus 2, prol. 9. 3, prol. 38 ausdrücklich hin. Vgl. 3, 3. 4, 7. 4, 11. Über eingelegte Götterschwänke und Novellen THIELE, Herm. 43, 337. Wie die Fabeln moralische Tendenz haben, so werden auch in ethischem Sinne gedeutete Mythen erzählt, app. 4. 5; vgl. 1 p. 3 duplex libelli dos est: quod risum movet, et quod prudenti vitam consilio monet. Der 5, 7 verhöhnte tibicen Princeps wird auf einer Inschrift genannt: KELLERMANN, Specim. epigr. 138 L. Cassi Principis tibicinis. BÜCHELER, RhM. 37, 332. Die zwei ersten Bücher scheinen zusammen (unter Tiberius) herausgegeben zu sein, da das erste keinen Epilog hat (doch s. unten) und im dritten von den Schicksalen (prol. 38. 3, 10, 59; vgl. 4, 7, 1) derselben gesprochen wird, später das dritte Buch, mit Prolog und Epilog, gewidmet dem Eutychus (dem unter Caligula mächtigen Wagenlenker der Grünen? BÜCHELER, RhM. 37, 333; dagegen HAVET 264. VANDAELE 13) und bestimmt, die Sammlung abzuschließen (vgl. Epilog u. 4, prol.); nach des Tiberius Tode braucht es aber wegen prol. 33 und dulcis libertas 7, 1 nicht abgefaßt zu sein. Doch folgte noch ein viertes, gerichtet an Particulo, der im Prolog als Schriftsteller (17 mihi parta laus est, quod tu, quod similes tui vestras in chartas verba transfertis mea) und im Epilog als vir sanctissimus bezeichnet wird, sowie (als der Dichter bereits bejahrt war, s. 5, 10) ein fünftes, worin (10, 10) Philetus angeredet wird. Der Epilog der Appendix (A. 4) könnte zum ersten oder fünften Buche gehören.

3. Phaedrus erfreut durch sachgemäßen, knappen, anmutigen Vortrag und schlichte, natürliche Sprache, welche sich vom rhetorischen Schwulst der Zeit weislich fernhält (vgl. den Spott über die cothurni . . . novi 4, 7), aber auch aus der höheren Poesie wenig aufnimmt. Besonders erstrebt er Kürze (2, prol. 12; vgl. 3, epil. 8. 4, epil.), die manchmal das Verständnis erschwert. THIELE, Herm. 43, 337. Die ausführlichste Fabel (3, 10) schließt (v. 59 f.): haec exsecutus sum propterea pluribus, brevitate nimia quoniam quosdam offendimus. MART. 3, 20, 5 an aemulatur improbi iocos Phaedri? Das Beiwort wohl wegen der mancherlei Anzüglichkeiten und Derbheiten (z. B. 1, 18. 1, 29. 3, 3. 4, 15. 4, 18) in der Sammlung. Ohne Wahrscheinlichkeit denkt FRIEDLÄNDER zdSt. des Mart. an einen (sonst ganz unbekannten) Mimographen. ioci nennt Phaedrus selbst wiederholt seine Fabeln: 1, prol. 7. 3, prol. 37. 4, 2, 1. 4, 7, 2. Manche abstrakte Wendungen, wie 1, 13, 12 ingemuit corvi deceptus stupor, 2, 6, 23 iocata est tanta maiestas ducis erinnern an die Manier des Valerius Maximus. Auch die witzig pointierten Schlüsse verraten Bekanntschaft mit der Rhetorenschule. Personifikation der sancta religio 4, 11, 4. CCAUSERET, De Phaedri sermone, Par. 1886. Wahl des altmodischen Senars vielleicht unter dem Einflusse des Publilius Syrus (LMÜLLER, ed. mai. p. IX) oder weil er dem

Rhythmus der alltäglichen Rede, die auch Phaedrus' Sprache kopiert, am nächsten kam. Auch in der Zulassung von Spondeen im zweiten und vierten Fuße stimmt Phaedrus mit diesem und den älteren Dichtern überein. Sonst aber sind seine Verse gefeilt und die metrischen Gesetze darin streng befolgt; s. LMÜLLER, De re metr. 411; praef. p. IX ed. mai.; RhM. 30, 618. PLANGEN, RhM. 13, 197. DRAHEIM, JJ. 139, 429; HAVET 147. Daß er sich auch auf höheren Stil verstand, zeigt 4, 7, 6. App. 6. Seneca (s. A. 1 gE.) weiß von Phaedrus nichts oder will nichts von ihm wissen, und Quintilian (1, 9, 2) spricht zwar von aesopischen Fabeln in Versen, nennt aber seinen Namen nicht. Außer Martialis erwähnt ihn allein Avianus (epist. ad Theodos.: Phaedrus etiam partem aliquam quinque in libellos resolvit). Eine Anspielung auf PHAEDR. 4, 6, 10, bei PRUDENT. cath. 7, 115; auf 3, 20, 10 in AL. 186 Büch. Eine Inschrift, welche PHAEDR. 3, 17, 12 enthält, ist modern, s. CIL. 3, p. 8*; 58*. RITSCHL, op. 4, 251.

4. Die einzige Handschrift des Phaedrus, welche sich bis heute erhalten hat, ist der von Pithou bereits benutzte und nach ihm benannte cod. s. IX/X, jetzt im Besitz des Marquis de Rosanbo auf du Mesnil bei Mantes, publiziert von UROBERT, Les fables de Ph. d'après le mscr. Ros., Paris 1893. Mit ihr nächstverwandt und etwa gleichaltrig war der 1774 verbrannte Remensis. Die sorgfältigste davon 1769 gemachte Vergleichung von CVincent (einst auf der Pariser Bibliothek, jetzt verloren) ist von Berger (A. 5) mitgeteilt. Eine Aufzeichnung zahlreicher Lesarten des Remensis aus J. 1665 (jetzt in der Pariser Univ.-Bibl.) veröffentlichte ECHATELAIN, Rev. de philol. 11, 81; vgl. HERVIEUX (A. 6) 1, 68. Im Vatican Regin. 1616 s. X (charta Danielis) stehen 8 Fabeln des ersten Buches (AMAI, Class. auct. 3, 307. HERVIEUX 1, 94, neue Vergleichung bei LMÜLLER, Faksimile bei CHATELAIN, Paléogr. 12. Lief.). Der P(ithoeanus) und R(emensis) gehen auf eine Vorlage zurück, welche selbst ein Auszug aus einer umfassenderen Sammlung war. Die Unvollständigkeit der Sammlung PR erhellt schon aus der Ungleichheit der Fabel- (bzw. Vers-)zahl in den einzelnen Büchern (1:31; II: 8; III: 19; IV; 25; V: 10), aus dem Fehlen von Fabeln, worin arbores loquuntur (vgl. 1, prol. 6; s. aber eine solche, worin quercus fraxino ait usw. im Voss. bei RIESE p. 71), aus der Lücke 4, 13 u. dgl. m. Unsichere Vermutungen über die ursprüngliche Buchteilung bei HAVET und VANDAELE, Qua mente Ph. fabellas scripserit, Paris 1897; vgl. auch THBIRT, D. antike Buchwesen, Berl. 1882, 385. Einen anderen Auszug aus der Ursammlung, welcher, zum Teil wenigstens, mehr als PR enthielt, benutzte NPEROTTUS, als er um 1450 aus Aesopus, Avianus und Phaedrus mit eigenen Zutaten eine Fabelsammlung zusammenstellte. Diese Perottische Sammlung ist erhalten in Hss. zu Neapel — herausgg. von ACASSITTI, Neap. 1809 und CJANELLI, Neap. 1811- und Rom (Vatic. Urbin. 368, s. AMAI, Class. auct. 3, 278 und neue Vergleichung bei LMÜLLER). Durch sie sind uns 30 in PR nicht überlieferte Fabeln bekannt geworden (die sog. Appendix, abgedr. auch AL. 799-830). Endlich setzen auch die prosaischen Fabel-Paraphrasen des 'anonymus Nilanti' (= Sammlung des Leid. Voss. O. 15 s. XI aus dem Besitz und zum Teil von der Hand des Ademar von Chevanne; abgedruckt: Fabulae antiquae; acced. Romuli fab. Aesopiae, ed. FNILANT, Leid. 1709 und bei HERVIEUX A. 6; 8. LMÜLLER, RhM. 22, 507. EGROSSE, JJ. 81, 781), des sog. Romulus und einer Weißenburger Hs. (Gud. 148) in Wolfenbüttel s. X (schlecht bei HERVIEUX 2, 157) einen vollständigeren Text des Phaedrus voraus. Doch ist die Prosabearbeitung des Romulus (ungenügend ediert, Ausgabe von THIELE zu erwarten; vgl. Herm. 43, 339) zur Wiederherstellung nur mit Vorsicht zu verwenden, da sie erst durch Vermittlung

einer Sammlung wie der des anon. Nilanti aus dem Phaedrustext geflossen ist. Diese Sammlungen bieten ungefähr 20 neue Fabeln, welche man (z. B. DRESSLER und LMÜLLER) versucht hat wieder in das Metrum einzurenken. Dazu die nach GREGOR. TUR. hist. Franc. 4, 9 p. 146 Arndt von König Theodobald um J. 550 verwendete Fabel von der Schlange, welche vollgesogen aus der Weinflasche nicht mehr herauskann, ganz im Ton des Phaedrus und noch das Metrum durchschimmern lassend. BÜCHELER, RhM. 41, 3. Vgl. § 27, 4 u. MZANDER, De generib. et libris paraphrasium Phaedrianarum, Lund 1897.

5. Ed. princeps von PPITHOEUs, Autun 1596. Ausgg. v. NRIGALTIUS 1617, in d. Mythologia Aesopica v. JNEVELET (Frankf. 1610), v. PBURMAN (Amsterd. 1698. Hag. 1718; cum novo comm., Leid. 1727), RBENTLEY (beim Terenz 1726), SSCHWABE (cum comm. perp., Halle 1779-81 III, und Braunschw. 1806 II), NTITZE (Prag 1813), JBERGER DE XIVREY (Paris 1830), CORELLI (Turic. 1831; supplementum ebd. 1832), GDRESSLER (recogn., Bautzen 1838 und Lps. 1850), EYSSENHARDT (recogn., Berl. 1867), LMÜLLER (recogn. et praef. est, Lps. 1868; mit Wörterb. v. ASCHAUBACH, ebd. 31888). Desselben größere krit. Ausg.: Lps. 1877 (dazu ANAUCK, Bull. de l'acad. de Petersb. 32, 434). Ed. ARIESE, Lps. 1885. LHAVET, Paris 1895 (kleine Ausg. 1896). HERVIEUX, Paris 1896. SPEYER, Groningen 1897. Schulausgaben z. B. von JSIEBELIS (Lpz. 1889 von POLLE), RASCHIG (Berl. 1871 von RRICHTER). Wörterbücher zu Phaedr. von JBILLERBECK, Lpz.5 1859. ASCHAUBACH, ebd.3 1888, OEICHERT, ebd.2 1877. COLLMANN, Index Phaedrianus, Marb. 1841. -Übersetzt z. B. von KERLER (Stuttg. 1838), ARvB. (mit lateinischem Text, Lpz. 1857).

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6. LHERVIEUX, Les fabulistes latins etc. (§ 27, 4), darin (Bd. 1. 2 der 2. Aufl., Paris 1893 f.) üb. Phaedrus, Hss. Ausgg., der Text usw., vgl. dazu GPARIS, Journ. des savants 1884, 670. 1885, 37. FJACOBS, Nachträge zu Sulzer 6, 34. LPRELLER in Ersch und Grubers Encykl. 3, 21, 363. GLASEWALD, De Ph. fabulis, Greifsw. 1828. LMÜLLER, De Phaedri et Aviani fabulis, Lps. 1875. SCONCATO, Fedro, Bologna 1884. HARTMAN, De Phaedri fabulis, Leid. 1890. ELLIS, The fables of Ph., Lond. 1895. NISARD, Études 1, 1. MHAupt, op. 3, 365. Übersichten von HEYDENREICH, JB. 39, 1. 205. 43, 100. 55, 111. DRAHEIM, ebd. 59, 107. 68, 210. 84, 235. 101, 142. 126, 149. 143.

7. TAC. a. 5, 8 relatum (J. 31 n. Chr.) inde de... Pomponio Secundo... huic obiectabatur Aelii Galli (des Sohnes von Sejan) amicitia... Pomponius, multa morum elegantia et ingenio inlustri, . . . Tiberio superstes fuit (nach mehrjähriger Haft im Hause seines Bruders, während deren er sich wohl literarisch beschäftigte). 11, 13 Claudius (J. 47)... theatralem populi lasciviam severis edictis increpuit, quod in Publium (falsch die Vornamen Q. oder L. bei DIO 59, 6 und TAC. a. 12, 27) Pomponium consularem (cos. suff. 44? s. MOMMSEN, Ind. Plin. p. 423) is carmina scenae dabat .. probra iecerat. 12, 28 apud posteros... carminum gloria praecellit. Vgl. dial. 13. PLIN. NH. 7, 80 in Pomponio consulari poeta; und 13, 83 apud Pomponium Secundum, vatem civemque clarissimum, vidi. 14, 56 referentes (nos) vitam Pomponi Secundi vatis. PLIN. ep. 7, 17, 11 Pomponius Secundus (hic scriptor tragoediarum) ... dicere solebat. QUINT. 10, 1, 98 eorum (Tragödiendichter) quos viderim longe princeps Pomponius Secundus, quem senes quidem parum tragicum putabant, eruditione ac nitore praestare confitebantur. Nachdenken über die Sprache: CHARIS. GL. 1, 137, 23 Pomponius Secundus poeta (wollte omneis statt omnes), ut refert Plinius

(in seiner Biographie des Pomp. Sec. s. § 312, 2). Dergleichen verhandelte er wohl in Briefen. Andere bewußte Spracheigentümlichkeiten DIOM. GL. 1, 371 und PRISC. ebd. 2, 538 (Pomponius Secundus ad Thraseam [§ 299, 7]: sancierat ius). In diesen Briefen handelte er auch über die patavinischen cetaria (TAC. a. 16, 21): CHARIS. 125, 23 cetariis Pomponius S. ad Thraseam. Über QUINT. 8, 3, 31 s. § 290, 5. TERENTIAN. MAUR. 2135 (GL. 6, 389) in tragicis iunxere choris hunc (den daktylischen Tetrameter) saepe diserti Annaeus Seneca et Pomponius ante Secundus, und 1965 (GL. 6, 384) inserit haec aeque Pomponius in choricis sic etc. Vgl. MAR. VICTORIN. GL. 6, 115. 121. Als Titel ist nur Aeneas bekannt (CHARIS. 1, 132 P. S. in Aenea), der also eine praetexta gewesen sein wird (vgl. ACRO oben § 17, 4). Dagegen ist NON. 144, 20 Pomponius Atreo bedenklich, und auch das Armorum iudicium (LacTANT. zu Stat. Theb. 10, 841) wird eher von Pomponius Bononiensis sein, § 151, 4: s. BSCHMIDT, RhM. 16, 588. MHERTZ, De Scaevo, Bresl. 1869 p. 4. Vgl. RIBBECK, Trag. lat. p. 267. 331. WELCKER, RhM. Suppl. 2, 3 (1841), 1440. Prosop. 3, 80.

b. Die Regierungszeit des Caligula, Claudius und Nero, J. 37-68 n. Chr.

285. War unter Tiberius, bei der Neuheit der Despotie und der unheimlichen Art des Gebieters, die überwiegende Stimmung Gedrücktheit, so herrscht unter seinen Nachfolgern aus dem julischen Hause eine krankhafte Lebendigkeit, ja oft Lustigkeit. Eine Menge der aufregendsten Szenen geht an den Augen der Zeit vorüber: Herrscher und Günstlinge sieht man aufsteigen, ihre Stellung wahnsinnig ausbeuten und jählings wieder fallen: an die raschesten Wechselfälle und das tollste Gebaren gewöhnt, sieht man dem zu mit der neugierigen Spannung, welche ein fesselndes Schauspiel erregt, und gerät aus dieser Stimmung kaum dann, wann die eigene Person an die Reihe kommt. Vernunft scheint nirgends zu walten; Intrigen sind es, welche die Änderungen herbeiführen: man ergibt sich einer nihilistischen Fassung, welche das Heute auskostet, für morgen auf alles gefaßt ist und im besten Falle der entfernteren Zukunft sich getröstet. Die vorbildliche Gestalt dieser Zeit ist Seneca, der zwischen den Anforderungen der stoisch-kynischen Ethik und den sehr verschiedenen der Politik und Hofintrige mit Virtuosität hin und her schaukelt; aber er und noch mehr Persius, Lucanus und Petronius verraten in ihren Werken mindestens ebensoviel Einfluß der literarischen Mode und Tradition wie des Zeitgeistes. Männer ernsteren Sinnes, wie Paetus Thrasea und Helvidius Priscus, klammern sich an die stoische Lehre an und suchen in deren Selbstgenügsamkeit Ersatz für die Zustände der Gegenwart. Dieser teils rigorose, teils doch auch zu Kompromissen geneigte Stoizismus spiegelt sich am treuesten ab in den philosophischen Schriften, wie sie Seneca verfaßte. Für unbefangene Geschichtschreibung ist die Zeit wenig günstig; doch hat Claudius persönliche Teilnahme

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