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Verlag von B. G. TEUBNER in Leipzig und Berlin

Die griechisch-römische Biographie nach ihrer literarischen Form. Von Friedrich Leo. [VI u. 330 S.] gr. 8. 1907. Geh. M. 7.—, in Halbfranz geb. M. 9.

,Das Buch hält viel mehr, als sein Titel verspricht. Unter scharfer und sicherer Schematisierung wird die äußere Form der ausgedehnten antiken biographischen Schriftstellerei analysiert. Aber in der äußeren Form offenbart sich zugleich der innerste Kern, die Entwicklung. Die deutsche Philologie ist an der Arbeit, die Entwicklungsgeschichte der verschiedenen literarischen Gattungen des Altertums zu schaffen. Doxographie, Roman, Porträt, Dialog, Mimus - sie haben die ihre gefunden. Nun wird uns das Glück zuteil, auch die Entwicklungsgeschichte der Biographie von einem der großen Meister des Faches zu besitzen. Der Stil ist von schlichter, überzeugender Klarheit und belebt sich in der Schlußbetrachtung zu einer hinreißenden Wärme, in der die innere Begeisterung des Verfassers für den großen Stoff durchbricht, die allein so ungeheure Mühe ertragen läßt.“ (Deutsche Literaturzeitung.)

Catulli Veronensis liber. Erklärt von Gustav Friedrich. [V u. 560 S.] gr. 8. 1908. Geh. M. 12.-, in Leinwand geb. M. 13.

Dieser Kommentar will die wissenschaftliche Forschung fördern dadurch, daß er Neues bringt oder in zweifelhaften Fällen eine sichere Entscheidung herbeiführt. Die neuen Ergebnisse über den Lebenslauf des Catull und in der Interpretation sind gewonnen worden durch möglichstes Erfassen und Ausschöpfen der jedesmaligen Situation, aus der heraus die einzelnen Gedichte entstanden sind. Catull scheint so leicht, mit seiner spielenden Grazie ist er der Liebling jedermanns. Aber dieser scheinbar so leichte Dichter gehört tatsächlich zu den allerschwierigsten. Zu seinem Verständnis reichen poetisches Empfinden und Gelehrsamkeit nicht aus. Es muß ein Drittes hinzukommen: Weltkenntnis.

,,An einen Catullkommentar wird man zuerst die Forderung stellen, daß er warm und frisch geschrieben sei. Diesem Kommentar läßt sich nachrühmen, daß er beides ist: nicht daß der Herausgeber den Dichter bewundert, ist sein Verdienst (denn wer bewundert Catull nicht?), sondern daß seine ganze Arbeit von dieser Bewunderung getragen ist. Man kann ferner sagen, daß er in erfreulicher Weise selbständig ist; der Verfasser hat überall versucht, sich nicht bei den vorgebrachten Ansichten zu beruhigen, sondern Eigenes vorzubringen. Namentlich hat er mit Catull im Kopfe einen großen Teil der römischen Literatur auf das emsigste durchgearbeitet und zu dem tralaticischen Erklärungsmaterial neues hinzufügt; zumal für die sprachliche Erklärung wird man bei ihm viel Neues beigebracht finden, und vielleicht ist es dieser Teil seiner Arbeit, der am meisten Nutzen schaffen wird." (Literarisches Zentralblatt.)

Cicero im Wandel der Jahrhunderte.

Von Thaddaus Zielinski. 2. vermehrte Auflage.

[VIII u. 453 S.J gr. 8. 1908. Geh. M. 7.—, in Leinwand geb. M. 8.—

,,Hatten wir schon, als diese Schrift zum erstenmal erschien, allen Grund, die ohne wesentliche Vorarbeiten unternommene klare und die Hauptsachen erschöpfende Übersicht mit lebhaftem Dank zu begrüßen, so wird dieser Dank in Ansehung der vermehrten Auflage noch gesteigert. Aus dem Schriftchen von 101 Seiten ist ein umfangreiches Buch geworden, in allen seinen Teilen vertieft, erneut, erweitert. Ganz neu sind z. B. die Ausführungen über die englische Aufklärung. Diese Neugestaltung trifft auch auf die Anmerkungen und Exkurse zu. Nicht minder wie für die Geschichte Ciceros im Wandel der Jahrhunderte werden wir aber dankbar sein für die diesmal gegebene ausführliche Darstellung seines Wesens und seiner Lehre im Zusammenhang mit den umgebenden geistigen Bewegungen. Das ist in dieser eindringenden, fein abwägenden und unparteiischen Weise auch bisher noch nicht geschehen. Man lese z. B. die Auseinandersetzungen über die Psychologie der Periode." (Literarisches Zentralblatt.)

Vergils epische Technik. Von Richard Heinze. 2. Auflage. gr. 8. [X u. 498 S.] 1908. Geh. M. 12.-, in Halbfranz geb. M. 14.—

Wenn das Urteil über eine der literarischen Weltgrößen wieder einmal schwankend geworden ist, so beweisen zwar diese Größen immer, daß sie erstaunlich fest auf ihren Füßen stehen, aber damit das Urteil nicht umfalle, müssen die Bedingungen, aus denen das Werk selbst hervorgegangen ist, die persönlichen, nationalen, die im Zusammenhang der geistigen Bewegung liegenden neu untersucht werden; dann werden die reicheren Mittel der Zeit das Verständnis des Werkes gegenüber der Bewunderung früherer Zeiten fester begründen. Nicht immer erzeugt die wissenschaftliche Bewegung das Buch, auf das sie hindrängt; in diesem Falle ist es geschehen... Das Buch ist, soweit ich die Literatur kenne, das Beste, was bisher über Vergil geschrieben worden ist. Es hat aber auch allgemeine Bedeutung als durchgeführtes Beispiel der Analyse und wissenschaftlichen Würdigung eines der großen literarischen Kunstwerke." (F. Leo i. d. Deutschen Literaturzeitung.)

Aus Vergils Frühzeit. Von Franz Skutsch. [XII u. 170 S.] gr. 8. 1901. Geh. M. 4.-, in Leinwand geb. M. 4.60.

Gallus und Vergil. (Aus Vergils Frühzeit. II. Teil.) Von Franz Skutsch. [VI u. 202 S.] gr. 8. 1906. Geh. M. 5.—, in Leinwand geb. M. 5.60.

Im ersten Teil wird der Beweis dafür angetreten, daß die Ciris vor Vergils Bucolica fällt und von C. Cornelius Gallus stammt. Der II. Teil bringt die Erwiderung auf die gegen den 1. geäußerten Widersprüche, nachdem Drachmann auch zu dem Ergebnis gekommen war, daß die Beweisführung des Verfassers, soweit sie die Zeitbestimmung der Ciris betrifft (vor Vergils Eklogen), unerschütterlich ist.

das ausgezeichnete Buch..., in dem Skutsch in einer Untersuchung, die das Muster einer literargeschichtlichen, durch eindringende produktive Kritik und scharfsinnige Kombination gleich hervorragende Studie genannt werden muß, zu ganz neuen wenigstens in ihrer Zusammenfassung ganz neuen Resultaten über Cornelius Gallus gelangt ist, des Gallus dichterische Individualität und Bedeutung haben wir erst durch Skutsch kennen gelernt." (Jahresbericht über die Fortschritte der klassischen Altertumswissenschaft.)

Verlag von B. G. TEUBNER in Leipzig und Berlin

Jugendverse und Heimatpoesie Vergils. Erklärung des Catalepton. Von Theodor Birt. [184 S.] gr. 8. 1910. Geh. M. 3.60, in Leinwand geb. M. 4.20.

Das Bedürfnis nach einer sorgfältigen Kommentierung des Vergilischen Catalepton, das sich seit längerem um so lebhafter geltend machte, als es sich dabei zugleich um die Echtheitsfrage handelte, über die nur eine genaue und zusammenhängende Exegese der Gedichte Entscheidung bringen konnte, sucht das vorliegende Werk allseitig zu befriedigen. Durch eingehende, liebevolle Einzelexegese gelingt dem Verfasser der Nachweis, daß die Gedichte (außer Nr. 9) in der Tat Vergilischen Ursprunges sind und daß sie der Hirtenpoesie Vergils zeitlich vorausliegend in oder bei Mantua und Cremona verfaßt wurden, also echte Produkte Vergilischer Heimatspoesie darstellen und daß wir somit in ihnen authentische Selbstzeugnisse für des Dichters Jugendentwicklung, Vermögensverhältnisse und persönliche Beziehungen besitzen, vor denen die Nachrichten in den Viten und Kommentaren des Altertums, sofern sie abweichen, hinfort zurückzutreten haben. Das Fortleben der Horazischen Lyrik seit der Renaissance. Von Eduard Stemplinger. Mit 9 Abbildungen. [XIX u. 476 S.] gr. 8. 1906. Geh. M. 8.-, in Leinwand geb. M. 9.Das Fortleben der Horazischen Lyrik seit der Renaissance in England, Frankreich, Italien und vornehmlich in Deutschland wird hier dargestellt. Wie Horaz als Lyriker die Weltliteratur (Lyrik, Roman, Drama, Parodien), die Musik und bildende Kunst beeinftußt hat, wird zunächst in einer knappen Übersicht dargelegt. Im II. (besonderen) Teil werden die Oden und Epoden einzeln behandelt, insofern sie entweder im ganzen in ernsten und scherzhaften Um- und Nachdichtungen fortlebten oder sich in einzelnen Stellen lebens- und keimkräftig erwiesen. Reproduzierte Illustrationen (von der ältesten vom Jahre 1498 bis zur jüngsten 1905) und musikalische Vertonungen beleuchten den Einfluß des Horaz auf die Künste. Die Zusammenstellung ist geeignet, eine überwältigende, bisher nur bruchstückweise gekannte Anschauung von der weitverzweigten Einwirkung zu geben, die der römische Dichter auf das Geistesleben der Kulturvölker ausgeübt hat.

,,Der Verfasser hat jetzt seinem Liebling ein umfangreiches, gelehrtes und lebensvolles Buch gewidmet, das ein sehr willkommener und sehr wertvoller Beitrag zur europäischen Literaturgeschichte ist. Wer es noch nicht gewußt hat, wie weit- und feinverzweigt und wie mannigfaltig die Einwirkungen sind, die Dichten und Denken der letzten vier Jahrhunderte von Horaz erfahren haben, kann es nun gründlich und bequem bei Stemplinger lernen. Aber auch wem die Horazhaltigkeit der europäischen Lyrik von der Renaissance bis zur Gegenwart wohlbekannt war, wird doch staunen ob dieser Fülle der Geschichte, und die Belesenheit und den Sammeleifer bewundern, die eine solche Masse von Beweisstücken aus vier Literaturen zusammengebracht haben." (Berliner Philologische Wochenschrift.) Augustus und seine Zeit. Von Victor Gardthausen. I. Band. Mit Titelbild. [X u. 1378 S.]

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gr. 8. 1891. Geh. M. 30. in Halbfranz geb. M. 32.-. II. Band. [910 S.] gr. 8. 1891. Geh. M. 22.-, in Halbfranz geb. M. 24. –

Das Ganze ist ein Werk erstaunlichen Fleißes, mit emsigster Ausbeutung aller Quellen und Hilfsmittel und, soweit sich nachkommen läßt, vollständiger Anführung der irgendwie beachtenswerten Literatur. Es wird daher auf lange Zeit hinaus für ein wertvolles Archiv und Werkzeug der Forschung zu gelten haben, mit der Aussicht, nicht am wenigsten da benutzt und ausgebeutet zu werden, wo es nicht genannt wird.... Es ist eine wirkliche Geschichtserzählung, und zwar eine gute und geschmackvolle, welche sich vortrefflich liest und auch das Interesse desjenigen Lesers fesselt, dem an der Gelehrsamkeit der Anmerkungen wenig gelegen ist. Besonders hervorgehoben zu werden verdient auch die meisterhafte Übersetzung der aus dem Altertum erhaltenen Briefe." (Literarisches Zentralblatt.) Die geschichtliche Literatur über die römische Kaiserzeit bis Theodosius I und ihre Quellen. Von Hermann Peter. 2 Bände. 1897. I. Band. [XII u. 478 S.] II. Band. [VI u. 410 S.] Geh. je M. 12.

gr. 8.

Es würde höchst irrig anzunehmen sein, daß von diesem neuesten Ergebnis echt deutschen Gelehrtentleißes etwa das Wort gelten sollte: μέγα βιβλίον μέγα κακόν. Denn der äußere Umfang dieser beiden starken Bände ist nicht durch irgend welche Art breiter Geschwätzigkeit oder durch unnützen Ballast gelehrter Zitate, sondern dadurch bedingt, daß der Verfasser die gesamte einschlagende Literatur und diese ist sehr ausgedehnt - verwertet und an sehr zahlreichen Stellen auch die Ergebnisse seiner eigenen rastlosen Forschungen vorgelegt und sich dabei die höchsten Ziele gesteckt und, wie Ref. glaubt, auch erreicht hat.... Das ganze Werk ist vom Geiste strengster Wissenschaftlichkeit durchweht und gehört ohne Zweifel zu den bedeutendsten Erscheinungen der modernen philologischen Literatur. Für die Studien über die geschichtlichen Quellen der römischen Kaiserzeit wird es auf lange hinaus Mittel- und Ausgangspunkt bilden." (Zeitschrift für das Gymnasialwesen.) Abhandlungen zur römischen Religion. Von Alfred von Domaszewski. Mit 26 Abbildungen und 1 Tafel. [VI u. 240 S.] 8. 1909. Geh. M. 6.—, in Halbfranz geb. M. 7.— In diesem, dem Andenken A. Dieterichs gewidmeten Buche vereinigt D. seine weit verstreuten und deshalb bisher schwer zugänglichen Abhandlungen zur römischen Religion, die mit Erfolg manchen bisher dunklen Punkt unserer Kenntnis der Entwicklungsgeschichte der römischen Religion, wie ihrer Wirkungen auf die Geschichte und die staatlichen Institutionen aufhellen. So behandelt D., indem er methodisch neben den Berichten der Schriftsteller Denkmäler aller Art, wie Bildwerke, Inschriften, Münzen usw. als unmittelbare Zeugnisse religiöser Vorstellungen verwendet, u. a.:,,Die Tierbilder der Signa",_,,Die politische Bedeutung des Traiansbogens in Benevent",,,Silvanus auf lateinischen Inschriften",,,Die Familie des Augustus auf der Ara Pacis", ,,Die Schutzgötter von Mainz", Die Festzyklen des altrömischen Kalenders", ,Die politische Bedeutung der Religion von Emesa",,,Die Triumphstraße auf dem Marsfelde". So verschiedenartig der Inhalt dieser Abhandlungen ist, so durchzieht sie alle als einigendes Band der Gedanke, daß die schöpferischen Ideen, welche die älteste Religion der Römer erzeugt haben, im Laufe vieler Jahrhunderte immer wieder tätig waren, neue Formen zu entwickeln, und daß somit die Gebilde, wie sie unter dem Einfluß fremder Kulte in so bunter Fülle entstanden, die Möglichkeit bieten, die Entstehung der ältesten Formen zu erkennen.

Verlag von B. G. TEUBNER in Leipzig und Berlin

Einleitung in die Altertumswissenschaft. Herausgegeben unter Mitwirkung zahlreicher Gelehrter von Alfred Gercke und Eduard Norden. 3 Bände. Lex.-8.

I. Band: 1. Methodik (A. Gercke). 2. Sprache (P. Kretschmer). 3. Antike Metrik (E. Bickel). 4. Griechische und römische Literatur (E. Bethe. P. Wendland. E. Norden). [XII u. 588 S. 1910. Geh. M. 13. -, in Leinwand geb. M. 15.

II. Band: 1. Privat - Altertümer (E. Pernice). 2. Kunst (F. Winter). 3. Religion und Mythologie (J. Wide). 4. Philosophie (A. Gercke). 5. Exakte Wissenschaften und Medizin (J. L. Heiberg). (ca. 25 Bogen.] Geh. ca. M. 9. —, in Leinwand geb. M. 10.50. [Unter der Presse.] III. Band: 1. Griechische Geschichte (C. F. Lehmann-Haupt). 2. Hellenistisch-römische Geschichte (G. Beloch). 3. Geschichte der Kaiserzeit (E. Kornemann). 4. Griechische Staatsaltertümer (B. Keil). 5. Römische Staatsaltertümer (K. J. Neumann). 6. Epigraphik, Papyrologie, Paläographie (P. Keil). [ca. 20 Bogen.] Geh. ca. M. 8.-, in Leinwand geb. ca. M. 9.50. [Unter der Presse.]

Bei Bezug aller 3 Bände ermäßigt sich der Preis auf ca. M. 25.— (geheftet) und ca. M. 30.- (gebunden). Das Werk will zunächst dem Studenten, aber auch jüngeren Mitforschern an Universitäten und Gymnasien ein Wegweiser durch die verschlungenen Pfade der weiten Gebiete der Altertumswissenschaft sein. Den Blick auf das Große und Ganze unserer Wissenschaft zu lenken, die ihr möglichst gesichert erscheinenden Resultate der einzelnen Disziplinen sowie gelegentlich die Wege, auf denen dazu gelangt wurde, in knappen Übersichten zu zeigen, die besten Ausgaben wichtiger Autoren und hervorragende moderne Werke der Lektüre zu empfehlen, auf Probleme, die noch ihrer Lösung harren, aufmerksam zu machen und somit ein Gesamtbild unserer Wissenschaft, ihrer Hilfsmittel und Aufgaben zu liefern: das sind die Ziele des geplanten Werkes, das durch die Mitarbeit von Gelehrten, die sich einen Namen in der Wissenschaft erworben haben, zu einem Haupt- und Grundbuche der klassischen Altertumswissenschaft werden dürfte und das als Führer und Berater nicht bloß während der Studienzeit, sondern auch im praktischen Lehrberuf dazu beitragen wird, die sich leider immer vergrößernde Kluft zwischen Wissenschaft und Schule zu verringern.

Zu dem Werk wird nach Drucklegung aller 3 Bände ein General-Register hergestellt, das dann jedem Band unberechnet beigegeben werden soll. Für die Bände I und II wird dieses Register den Besitzern gratis nachgeliefert; die Bände erhalten einen Falz angefügt, in den das Register leicht eingehangen werden kann.

Grundriß der Geschichte der klassischen Philologie. Von Alfred Gudeman. 2., vermehrte Auflage. [VI u. 260 S.] gr. 8. 1909. Geh. M. 4.40, in Leinwand geb. M. 5.

In engem Rahmen und übersichtlicher Form gibt das Buch nach den einleitenden Abschnitten über Begriff und Einteilung der Philologie sowie der verschiedenen Behandlungsmethoden einen Überblick über die bedeutendsten Vertreter der Altertumswissenschaft und ihrer Werke nebst reichhaltigen, aber sorgfältig gesichteten Literaturangaben und hilft damit einem wirklichen Bedürfnis ab, da eine das ganze Gebiet umfassende Darstellung der Geschichie der klassischen Philologie überhaupt noch nicht vorhanden ist.

Man sieht, daß vor allem eine praktische Hand die Aufgabe gelöst hat, eine Hand, die es versteht, die graphischen Mittel zur Gliederung und Wertunterscheidung auszunützen, die sich vor allem auch in der Auswahl der fast überall ganz auf der Höhe stehenden Literaturnachweise bewährt (worin gewiß, wie der Verfasser treffend bemerkt, eine größere Reichhaltigkeit zu bieten die leichtere Aufgabe gewesen wäre). Besonders willkommen sind die nützlichen Überblicke über die ältesten und wichtigsten Handschriften, über den Bestand an Scholiensammlungen, über die Editiones principes und ähnliches, alles nicht nur für den Studenten bequem und praktisch zusammengestellt."

(Otto Immisch in den Neuen Jahrbüchern für klassisches Altertum.)

Charakteristik der lateinischen Sprache. Von F. Oskar Weise. 4. verbesserte Auflage. [IV u. 202 S.] 8. 1909. Geh. M. 3.—, in Leinwand geb. M. 3.60.

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„Weises gedankenvolles und inhaltreiches Buch über die lateinische Sprache erschien zuerst 1891. Aus einer liebevollen Vertiefung in den interessanten Gegenstand geboren, überraschte es durch eine Fülle trefflicher Urteile des sprachkundigen Verfassers; der gewandte, gefällige Stil machte es zu einer angenehmen Lektüre. . . . Als erste zusammenfassende Darstellung des Charakters der lateinischen Sprache war es in seiner Art neu. All die tausendfältigen Beobachtungen, die erfahrene Sprachkenner über lateinische Redeweise gelegentlich gemacht hatten, stellte es mit eigenem Urteil übersichtlich zusammen; Andeutungen der Grammatiker wurden weiter verfolgt, immer unter dem Gesichtspunkte, den Gründen der sprachlichen Erscheinungen nachzuforschen und von der höheren Warte der psychologischen Betrachtung aus ein richtiges Urteil zu gewinnen." (Wochenschrift für klassische Philologie.)

Vorträge und Aufsätze. Von Hermann Usener. Mit einem Bilde Useners. [V u. 259 S.] gr. 8. 1907. Geh. M. 5.-, in Leinwand geb. M. 6.

Aus den noch nicht veröffentlichten kleineren Schriften Useners ist hier eine Auswahl von Vorträgen und Aufsätzen zusammengesetzt, die für einen weiten Leserkreis bestimmt sind. Sie sollen „denen, die für geschichtliche Wissenschaft Verständnis und Teilnahme haben, insbesondere aber jungen Philologen Anregung und Erhebung bringen und ihnen ein Bild geben von der Höhe und Weite der wissenschaftlichen Ziele dieses großen dahingegangenen Meisters und dieser Philologie". Den Inhalt bilden die Abhandlungen: Philologie und Geschichtswissenschaft, Mythologie, Organisation der wissenschaftlichen Arbeit, über vergleichende Sitten- und Rechtsgeschichte, Geburt und Kindheit Christi; Pelagia, die Perle (aus der Geschichte eines Bildes). Als Anhang beigefügt ist die Novelle „Die Flucht vor dem Weibe", die als Bearbeitung einer altchristlichen Legende sich ungezwungen anschließt.

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