Dr. ph. Hans Prutz, Danzig, DD14 Inhaltsübersicht. . Einleitung 1 § 1. Radewins Persönlichkeit . 4 § 2. Radewins Werk . 1. Veranlassung. 15 5. Die Art der Entstehung von Radewins Werk 17 § 3. Radewins Literaturkenntnis . 21 1. Die Bibel . 2. Josephus 22 3. Vergil, Ovid, Sallust . 23 4. Sidonius Apollinaris und Einhards Vita Caroli 27 § 4. Radewins Plagiata aus Josephus-Rufinus de bello iudaico 30 § 5. Entlehnungen, deren Quelle nicht nachweisbar ist 48 § 6. Radewins urkundliche Quellen . 50 1. Radewins Benutzung der kaiserlichen Kanzlei 51 2. Von Radewin benutzte urkundliche Materialien anderen Ursprungs 57 § 7. Radewin als Augenzeuge 60 § 8. Von Radewin benutzte mündliche Mittheilungen . 63 § 9. Die Reden in Radewins Werk 67 Schluss . 70 1343423 Unter den Quellen für die Geschichte Kaiser Friedrich I. bis zum Schlusse des Conciles von Pavia im Frühjahr 1160 nehmen des Bischofs Otto von Freising und seines Fortsetzers Radewin Gesta Friderici imperatoris ohne Frage den ersten Platz ein. Die hervorragende Stellung, welche Otto von Freising in der Geschichte des gesammten geistigen Lebens des zwölften Jahrhunderts eingeräumt werden muss, die nahen verwandtschaftlichen Beziehungen, welche den Bischof mit dem staufischen Hause verbanden, das pietätvolle Verhältnis, in welchem wir namentlich Kaiser Friedrich I. selbst zu ihm finden, des Bischofs mannigfache Theilnahme an den wichtigsten politischen Ereignissen seiner Zeit erheben ihn auch als Geschichtschreiber seiner Zeit weit über alle zeitgenössischen Historiker. Dazu kommt dann noch seine hohe Bildung und seine an den besten Mustern des Alterthums geübte Meisterschaft des sprachlichen Ausdrucks: es ist daher nicht zu viel gesagt, wenn man behauptet, Otto von Freising bezeichne den Höhepunkt in der Entwickelung der deutschen Historiographie des Mittelalters. Dem entspricht es denn auch, dass Otto von Freising nach den verschiedenen Seiten seines tiefen und reichhaltigen Wesens hin der Gegenstand eingehenden Studiums und liebevoller Vertiefung geworden ist. Erst zuletzt hat denn auch seine Bedeutung als Historiker seiner Zeit ihre Würdigung gefunden und ist der Werth seiner Geschichte Kaiser Friedrich I. kritisch untersucht und festgestellt worden '). So oft sein Name mit dem Ottos von Freising, dessen unvollondet nachgelassenes Werk über die Geschichte Kaiser Friedrich I. er bis auf das Jahr 1160 fortgeführt hat, zusammen genannt wird und so innig seine Arbeit mit der seines nach Abkunft, Rang und 1) Der Werth der Gesta Friderici imperatoris des Bischofs Otto von Freising für die Geschichte des Reiches unter Friedrich I. Von Hermann Grotefend, Dr. ph. Hannover 1870. |