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der Consecration des Antoninus Pius im J. 164 die vierte und Antoniniani, letzte der sodales Antoniniani. Denn dass diese ein eigenes, von den sodales Hadrianales verschiedenes Collegium bildeten,1) ist nach den von Dessau geltend gemachten Gründen 2) nicht zu bezweifeln. Zuerst nämlich ist eine Nachricht über die Stiftung eines neuen Collegiums vorhanden; 3) zweitens versammelten sich die sodales Antoniniani nicht in dem Tempel des Hadrian,) wo die Hadrianales fungirten, sondern in aede divi Pü,5) und endlich kennen wir drei Personen, welche den getrennten Titel sodalis Hadrianalis und sodalis Antoninianus führen, während der Titel, welcher ein und dasselbe Amt hätte bezeichnen sollen, sodalis Hadrianalis Antoninianus gelautet haben würde.6) Für die in der Folge consecrirten Kaiser sind die sodales Antoniniani beibehalten beibehalten worden, wie für Verus,7) Marcus,) Pertinax, 9) Cara

für die fol

genden Kaiser.

clipeum Hadriano magnificentissimum posuit et sacerdotes instituit. Die sodales Hadrianales kommen häufig vor. S. C. I. L. III 1071. 1072. 6154. V 1969. 2112. 7783. VI 1332 1408. 1409. 1415. 1429. 1502. 1503. 1518. 1575. 1577. X 408. 1123. (3724.) Orelli 2021. 2761. 3174. 6051. 6501. C. I. Gr. 1327. Murat. 192, 1.

1) Borghesi (Oeuvres III S. 402) nimmt nur drei sodalitates der divi imperatores an, die Augustales, Flaviales und Hadrianales, und glaubt, dass, wie die Claudiales zu den Augustales, die Titiales zu den Flaviales, so auch die Antoniniani zu den Hadrianales zu rechnen seien. Sein Hauptargument, dem auch Henzen beistimmt, ist, dass in der Inschrift C. I. L. VI 1577 ein sodalis Hadrianalis zugleich flamen Commodianus ist, und dass, da nach seiner Ansicht die flamines der Kaiser aus den sodales gewählt werden, somit die sodales Hadrianales auch den Dienst des Commodus hatten. Wäre dies der Fall, so würde man ihnen ohne Bedenken auch den Dienst des Antoninus Pius zuschreiben dürfen. Unerwiesen ist aber in dieser Schlussfolge der Satz, dass die flamines aus den sodales genommen wurden, und hierauf komme ich weiter unten zurück. 2) Dessau a. a. O. S. 217 f.

3) (Capitolin. v. Anton. Pii 13, 4: meruit et flaminem et circenses et templum et sodales Antoninianos.) v. M. Ant. phil. 7, 11: et laudavere uterque (Marcus et Verus) pro rostris patrem flaminemque ei ex affinibus et sodales ex amicissimis Aurelianos creavere. 4) Capitolin. v. Antonini Pii 8, 2.

5) C. I. L. VI 2001. Dass dies Fastenfragment sich auf die sodales Antoniniani bezieht, hat Borghesi Oeuvres III S. 391 ff. selbst erwiesen.

6) Es sind dies Sosius Priscus, cos. 169, sodalis Hadrianalis, sodalis Antoninianus Verianus, Orelli 2761 (und C. I. L. X 3724); L. Fulvius Bruttius Praesens, sodalis Hadrianalis, sodalis Antonin[ianus Verianus] Marcianus, C. 1. LX 408; L. Dasumius, sodalis Hadrianalis, sodalis Antoninianus, Henzen 6051.

7) Capitolin. v. M. Ant. phil. 15, 4: flaminem et Antoninianos sodales et omnes honores, qui divis habentur, dedicavit.

8) Capitolin. a. a. O. 18, 8: unde etiam templum ei constitutum, dati sacerdotes Antoniniani et sodales et flamines.

9) Spartian. v. Severi 7, 8: Funus deinde censorium Pertinacis imagini duxit eumque inter divos sacravit, addito flamine et sodalibus Helvianis, qui Marciani fuerant. Capitolin. v. Pertin. 15, 4: Marciani sodales, qui divi Marci sacra curabant, Helviani sunt dicti propter Helvium Pertinacem.

calla 1) ausdrücklich bezeugt ist und die verschiedenen Erweiterungen des Titels erkennen lassen, welche neue Consecrationen veranlassten. Denn statt des einfachen Namens sodalis Antoninianus 2) finden sich später die combinirten Titel sodalis Antoninianus Verianus; 3) sodalis Marcianus Antoninianus; 4) sodalis Antoninianus Verianus Marcianus; 5) sodalis Aurelianus Antoninianus; 6) sodalis Marcianus Aurelianus Commodianus Helvianus Severianus, 7) und die Sodalitas selbst heisst sacerdotium Aurelianum Antoninianum Verianum.8)

vorum.

Während auf diese Weise für sämmtliche consecrirte Kaiser vier sodalitates ausreichten, erhielt jeder derselben noch einen besondern Opferpriester (flamen), 9) dessen amtliches Verhältniss famines Dizu den sodales streitig ist. Borghesi 10) war der Ansicht, dass diese flamines aus der Zahl der sodales gewählt worden seien, und gründete dieselbe auf den Umstand, dass Germanicus, 11) Nero, der Sohn des Germanicus, 12) und Drusus, Sohn des Tiberius, 13) beides, flamines und sodales des Augustus waren. Hiegegen ist indessen zu bemerken 14) erstens, dass die flamines der Kaiser von den gewählten flamines der Arvalen sich dadurch unterscheiden, dass die letzteren jährig (S. 450), die ersteren lebenslänglich sind; 15) zweitens, dass Caesar einen flamen erhielt

1) Spartian. Carac. 11, 6: habet templum, habet sodales Antoninianos. 2) C. I. L. VI 1401. 1540. 1546. X 4750. Henzen 6051.

3) C. I. L. VI 1497 und mehr bei Dessau S. 220.

4) C. L. VIII 7030.

6) C. I. L. V 3223. VIII 1222. 7) C. I. L. VI 1365.

5) C. I. L. X 408.

8) C. I. L. V 2324.

9) Ausser Caesar hatten einen solchen Augustus, Claudius, Nerva, Trajanus, Hadrianus, Antoninus Pius, Verus, Marcus, Commodus, Pertinax, Severus (s. die Beweisstellen bei Dessau S. 228) und es kann nur zufällig sein, dass ein flamen des Vespasian, Titus, Caracalla und Alexander Severus nicht vorkommt.

10) Borghesi Oeuvres III S. 402; V S. 202.

11) Sodalis war er nach Tac. ann. 1, 54; flamen heisst er Tac. ann. 2, 83 und in mehreren Inschriften: C. I. L. 11 1517. (2039). VI 909. X 1415. Orelli 660. 661.

12) Flamen Augustalis heisst er C. I. L. III 2808. VI 887; flamen Augustalis, sodalis Augustalis Orelli 663. 2368. C. I. L. VI 913.

13) Flamen Augustalis wird er genannt Orelli 211 (= C. I. L. XII 147). 14) Ich habe bereits in der ersten Bearbeitung dieses Bandes meine Zweifel an der Ansicht Borghesi's geäussert. Seitdem hat Dessau S. 221 ff. die Frage einer eingehenden Untersuchung unterzogen und, wie ich glaube, für jetzt erledigt.

15) Germanicus bekleidete das Amt bis zu seinem Tode und erhielt dann einen bleibenden Nachfolger. Tac. ann. 2, 83.

Cult der kai

serlichen

(S. 465 Anm. 5), ohne sodales zu haben, und ebenso für Nerva1) und Traian2) ein flamen ernannt wurde, obgleich eine sodalitas für sie nicht vorhanden war; drittens, dass bei der Consecrirung verschiedener Kaiser von der Einführung eines flamen und einer sodalitas, also von einer doppelten Bewilligung, die Rede ist.3) Erwägt man endlich, dass die flamines der Kaiser Patricier sein mussten, während für die sodales dies Erforderniss nicht bestand, so gelangt man zu dem Resultate, dass die flamines Divorum zu den sodales in keinem collegialischen Verhältnisse standen, sondern vielleicht, wie die drei grossen Flamines, von dem Pontifex maximus, d. h. dem Kaiser, ernannt wurden.

Die consecrirten Frauen des kaiserlichen Hauses hatten eigene Frauen. sodales nicht, 5) sondern genossen ihre Verehrung in den Heiligthümern und durch die sodales ihres Hauses, z. B. Livia in dem palatinischen Tempel des Augustus, 6) Faustina die ältere zusammen mit Antoninus Pius,7) überdies aber an den Festtagen der Familie durch alle Priestercollegien, wie wir aus der Theilnahme der Arvalen an allen diesen Festen schliessen dürfen. 8) Indessen fehlte es auch für den Cult der Divae nicht an besonderen Veranstaltungen. Der Livia wurde auf Befehl des Claudius von den Vestalinnen, unter welchen ihr bereits bei ihrem Leben ein Platz im Theater angewiesen war, 9) regelmässig geopfert; 10) der Drusilla ein eignes Sacellum und, wie es scheint, ein Collegium von 20 Priestern und Priesterinnen gestiftet, 11) der Claudia

1) Plin. Paneg. 11. 2) Ein flamen Ulpialis C. I. L. VI 1383. 3) S. die vorher angeführten Stellen Spartian. v. Hadr. 27, 3. Capitolin. v. Ant. Pii 13, 4; v. Marci 7, 11. 4) S. Dessau S. 223 ff.

5) Die Inschrift Orelli 2376, in welcher ein sodalis Faustinianus vorkommt, ist falsch. S. Borghesi Oeuvres V S. 428.

6) Dio Cass. 60, 5. Der Tempel selbst heisst templum divi Augusti et divae Augustae. C. I. L. VI 4222.

7) Ueber den Tempel des divus Antoninus und der diva Faustina s. Becker Topographie S. 357.

8) Die Arvalen opfern bei gewissen Gelegenheiten allen Divi und Divae (Henzen Acta fr. Arv. S. 148), ferner am 17. Januar dem divus Augustus und der diva Augusta (Henzen S. 59); an den Augustalien dem divus Augustus, der diva Augusta und später auch dem divus Claudius, der diva Claudia virgo, der diva Poppaea Augusta (Henzen S. 50). Andre Fälle dieser Art s. bei Henzen im Index S. 207 s. v. Diva Augusta.

9) Tac. ann. 4, 16.

10) Dio Cass. 60, 5.

11) Dio Cassius 59, 11 nach der Emendation von Bücheler Rhein. Museum Χν (1860) S. 296 f.: καί οἱ (Δρουσίλλη) τά τε ἄλλα, ὅσα τῇ Λιονίᾳ ἐδέδοτο, ἐψηφίσθη, καὶ ἵνα ἀθανατισθῇ, σηκός τε ἴδιος οἰκοδομηθῇ καὶ ἱερεῖς εἴ κοσιν (die Hdschr. haben ἱεραῖς εἰκόσιν, was ohne Sinn ist) οὐχ ὅτι ἄνδρες ἀλλὰ καὶ γυναῖκες γένωνται.

Augusta, Tochter des Nero, ein Tempel und eine Priesterin gewidmet,1) der älteren Faustina noch vor dem Tode ihres Mannes ein Tempel und eine Anzahl flaminicae beschlossen, 2) und wahrscheinlich stand in der Verehrung der consecrirten Frauen die Hauptstadt nicht zurück gegen die Municipien, in welchen sich entweder für alle Divae zusammen oder für jede einzelne Priesterinnen, sacerdotes oder flaminicae, vorfinden.3)

XI. Priester der vom Staate übernommenen Municipalculte.

Es ist in der geschichtlichen Einleitung darauf aufmerksam gemacht worden (s. S. 34), dass bei der Unterwerfung einer fremden Stadt die sacra derselben dem römischen Staate zufielen, bei dem Eintritt einer Gemeinde in das römische Bürgerrecht aber die Municipalsacra zugleich sacra populi Romani wurden. Im letzteren Falle gestaltete sich das Verhältniss so, dass der Sitz des Cultus in dem Municipium blieb, für die Ausübung desselben aber eine sodalitas constituirt wurde, welcher erstens die einheimischen Priester des betreffenden Gottes angehörten, denen die regelmässige Besorgung des Tempeldienstes gelassen wurde, und zweitens eine Anzahl römischer sodales als Repräsentanten des Staates bei feierlichen Gelegenheiten hinzugefügt wurde. Dieses Verfahren finden wir auch angewendet bei der Einführung des ganz fremden Cultes der Mater magna, die zwar ihre eigenen Priester mitbrachte, der zu Ehren sich aber ebenfalls eigene sodalitates constituirten.4) Die Collegia, von welchen wir hier reden, scheinen im Beginne der Kaiserzeit eine Reorganisation erfahren zu haben, da sie ungeachtet der damals geringen Bedeutung der Culte selbst oft erwähnt werden. Wir kennen ihrer noch sieben, die wir einzeln aufführen.5)

1) Tac. ann. 15, 23.

2) Capitolin. v. Ant. Pii 6, 7: tertio anno imperii sui Faustinam uxorem perdidit, quae a senatu consecrata est delatis circensibus atque templo et flaminicis.

3) Beispiele sind in grosser Anzahl vorhanden. Eine sacerdos Divarum z. B. in Tergeste C. I. L. V 520, (in Casinum C. I. L. X 5201 u. a.); über die sacerdotes und flaminicae der einzelnen Divae s. die Nachweisungen im Index zu den einzelnen Bänden des C. I. L.

4) Cic. Cato mai. 13, 45. Vgl. oben S. 369.

5) S. G. Wilmanns De sacerdotiorum p. p. R. quodam genere. Berolini 1868.

1. Sacerdotes Lanuvini.

3

Lanuvium erhielt das römische Bürgerrecht 446 338 (Th. 12 S. 29); die berühmte Göttin des Ortes, Juno Sospita, blieb in ihrem Tempel und ihrem Haine,1) auch nachdem ihr später in Rom ein anderer Tempel vovirt worden war; 2) ihren Dienst versah ein flamen, welchen der Dictator von Lanuvium ernannte, und der Dictator selbst,4) aber der Tempel gehört nun dem römischen Staate an; Prodigien, welche in demselben vorfallen, werden nach Rom berichtet und von Rom aus gesühnt, 5) und ein Collegium von sacerdotes Lanuvini, die nicht in Lanuvium wohnen, wird aus römischen Bürgern der höheren Stände ernannt,6) um zu Zeiten im Namen des Staates an dem Cult sich zu betheiligen.

2. Sacerdotes Tusculani.

=

In Tusculum war der Hauptcult der des Castor und Pollux,7) welcher, als die Stadt 373 374 volles Bürgerrecht bekam (Bd. 12 S. 28. 33), in ähnlicher Weise zwar dem Municipium gelassen, zugleich aber von dem Staate übernommen wurde. Es finden sich auf tusculanischen Inschriften einheimische Priester, deren Function zum Theil unklar ist,8) ein aedilis lustralis,") monitor sacrorum, 10) augur, 11) praefectus sacrorum, 12) sodalis itemque aedilis et curator) sodalitatis), 13) ein Mädchen von sechs Jahren,

1) Liv. 8, 14, 2: Lanuvinis civitas data sacraque sua reddita cum co, ut aedes lucusque Sospitae Iunonis communis Lanuvinis municipibus cum populo Romano esset.

2) Im J. 557 = 197. Liv. 32, 30, 10. Becker Topographie S. 602.

3) Cic. pro Mil. 10, 27; 17, 46. Er kommt noch vor in der lanuvinischen Inschrift Henzen 5998, wo er flamen maximus heisst, was auf mehrere flamines schliessen lässt.

4) Cic. pro Mil. 17, 45. Asconius p. 27 K.-Sch.

5) Liv. 21, 62, 4; 22, 1, 17 (wo auf Anordnung der Decemviri s. f. der Juno Sospita in Lanuvium selbst ein Opfer dargebracht wird); 23, 31, 15; 24, 10, 6; 29, 14, 3; 31, 12, 6; 40, 19, 1. Auch andere Prodigien, die in Lanuvium vorkommen, werden in Rom angemeldet. Liv. 32, 9, 2; 41, 21, 13: 45, 16, 5.

6) C. I. L. V 6992. 7814. 1X 4206. 4207. 4208. 4399. (X 4590.)
7) Cic. de div. 1, 43, 98. Festus p. 313a 21.

8) S. über dieselben Mommsen im Rheinischen Museum XIX (1854) S.
9) Orelli 3142. 6997.

455 ff.

10) Orelli 3142. 5670. (S. oben S. 177 f.) 12) Henzen 5670.

11) Henzen 5670.

13) Henzen 6996.

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