HANDBUCH DER KLASSISCHEN ALTERTUMS-WISSENSCHAFT in systematischer Darstellung mit besonderer Rücksicht auf Geschichte und Methodik der einzelnen Disziplinen. In Verbindung mit Gymn.-Rektor Dr. Autenrieth † (Nürnberg), Prof. Dr. Ad. herausgegeben von Dr. Iwan von Müller, ord. Prof. der klassischen Philologie in München. Achter Band. Geschichte der römischen Litteratur bis zum Gesetzgebungswerk des Kaisers Justinian. MÜNCHEN 1907 C. H. BECK'SCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG OSKAR BECK. GESCHICHTE DER RÖMISCHEN LITTERATUR BIS ZUM GESETZGEBUNGSWERK DES KAISERS JUSTINIAN. Von Martin Schanz, ord. Professor an der Universität Würzburg. Erster Teil: Die römische Litteratur in der Zeit der Republik. Dritte ganz umgearbeitete und stark vermehrte Auflage. Vorrede zur dritten Auflage. Als ich an die Bearbeitung der römischen Litteraturgeschichte herantrat, steckte ich mir das Ziel, eine quellenmässige, kritisch gesichtete und doch lesbare Darstellung zu geben. Wenn ich anfänglich der Kürze grosse Rechnung trug, weil ich meine Arbeit als Teil des Handbuchs der klassischen Altertumswissenschaft betrachtete, so erkannte ich doch sehr bald, dass dies eine drückende Fessel sei, die im Interesse der Sache abgeworfen werden müsse. Der erste Band war freilich auch in der zweiten Auflage noch etwas von der ursprünglichen Rücksicht beherrscht. Die nunmehr nötig gewordene dritte Auflage gab mir willkommene Gelegenheit, jetzt auch diesen Band in der Art der Durchführung mit den späteren Bänden, so wie sie in ihren derzeitigen Auflagen vorliegen, völlig in Einklang zu bringen. Es wurde deshalb das Beweismaterial möglichst vollständig gegeben, damit der Leser in den Stand gesetzt werde, sich selbst ein Urteil zu bilden. Der Stand der Forschung wurde genau formuliert und, wo es notwendig war, historisch entwickelt, sowie stets eine kritische Würdigung versucht. Die Litteratur wurde möglichst vollständig verzeichnet und in den Litteraturangaben die grösste Genauigkeit angestrebt. Der Aufbau des Ganzen, der sich mir durchaus bewährt hatte, blieb erhalten, was aber nicht verhinderte, eine grössere Anzahl von Paragraphen einzuschalten und den Stoff auch hie und da anders zu gruppieren. Viele Paragraphen, ganze Abschnitte wurden neu bearbeitet, fast jeder erhielt mehr oder weniger Verbesserungen. Wegen der Fülle des Stoffes kam ich im Laufe der Arbeit zu dem Entschlusse, auch den ersten Band, wie es schon bei dem zweiten und vierten geschehen ist, in zwei Abteilungen zu zerlegen. Es ist |