perative asyndetisch stehen. Et nach ite ist selten: 31, 7, 14 ite et iubete. 38, 51, 10 ite mecum et orate in weniger knapper Rede. 36, 3 timorem ist verdorben, wie Madv. begründet; timor ohne Gen. ist undeutlich und die Erklärungt. deorum willkürlich; ausserdem würde L. wohl die Zweideutigkeit vermieden haben, die Epexegese zu verecundia nach timorem zu setzen; ferner ist verecundia magistr. und ne abiret nicht dasselbe, sondern zwei verschiedene Motive; nach Art niedriggestellter und gewöhnlicher Leute hat T. einmal Scheu, sich hochgestellten Beamten zu nähern und dann fürchtet er, sich bei Seinesgleichen und überhaupt durch Meldung des ungewöhnlichen und vielleicht nichts bedeutenden Traumgesichts lächerlich zu machen. Cum timore ist paläographisch nicht schwer; cum ist von dem vorhergehenden magistratuum schlungen, die Zusetzung eines m an timore eine sehr gewöhnliche Corruptel, herrührend von einem Leser, der das nach Wegfall des cum unerklärliche timore verständlich machen wollte. ver 38, 2 exorsus in: exorsus ... Volscorum*: ut es scheint etwas ausgefallen; adversus, was Madvig, in, was Duker vorschlägt, ist ungewöhnlich und der Gedanke 'eine Rede beginnen gegen (schon erlittene) Gewaltthätigkeiten und Unbilden und gegen die Niederlagen und Verluste der V.' anstössig und ganz verschieden z. B. von orationem habere adv. rempublicam 24, 18, 4. Die Rede mit [ut] veteres beginnen zu lassen, ist noch weniger zulässig, denn abgesehen von der ungewöhnlichen Stellung des inquit weiss man nicht, was mit alia noch anders gemeint sein soll, als die in der Rede eben erwähnten iniuriae und clades. L. hat wohl ungefähr geschrieben: orationem exorsus veteres Volscor[um commemoravit. T]um: ut omnia, inquit. . Vgl. 42, 52, 6. 27, 17, 12. 40, 8 nec tibi turpius quam mihi miserius: nec tibi turpius nec mihi miserius. Die handschriftliche Lesart quam gibt nur bei sehr künstlicher Erklärung einen erträglichen Gedanken (s. Madvig Em. 13). Das zweite nec konnte zwischen nec tibi . . und nec, ut sim leicht ausfallen; quam ist wahrscheinlich Ueberrest von usquam (turpi-us quam), also zu schreiben nihil nec tibi turpius usquam, Usquam in der Bedeutung 'in irgend einer Lage' 42, 34, usquam feceritis. 39, 31, 5, vgl. 23, 18, 14. 41, 4 vulgatum a civibus exisse in socios: vulgatum: a civibus isse in socios Madvig Em. 61. Besser vielleicht noch: abisse, vgl. c. 36, 3. nec.. 15 nihil 44, 6 novemque: quattuorque Sigon. Hertz, wohl kein Irrthum des L., sondern ein Schreibfehler. 45, 16 Fabium nomen, Fabia gens: F. nomen, [F. gens] Schaefer, Madvig. Für die Annahme eines Glossems spricht auch das rhetorisch klingende, hier unstatthafte Asyndeton dieser beiden ganz gleich bedeutenden Begriffe. Ausserdem scheint wohl genus, sanguis, familia, nicht aber gens neben nomen bei L. vorzukommen. 49, 4 sperneret egregius. . senatus: sperneres, egr. . . senatus mit leichter Aenderung Madv. Die Vulg. hat mit Recht schon Tan. Faber Bedenken erregt, denn egregius in dem Sinne der Vulg. ist auffällig und gesucht und ein zu allgemeines Epitheton. Man sollte (wenn überhaupt von der Wahl eines dux von Seiten des Senats hier die Rede sein kann) erwarten: (überhaupt) kein Senat oder mindestens specieller: ein vorsichtiger, wählerischer; quibuslibet temporibus passt dem Sinne nach nur zu ducem, kann aber seiner Stellung nach nur zu egreg. sen. gehören. Warum soll ausserdem nicht auch darauf hingewiesen werden, welche Summe von staatsmännischer Weisheit und Tüchtigkeit mit ihnen auszog und verloren ging, namentlich da c. 50, 11 von dem kleinen Reste und Keime, der erhalten blieb, beide Seiten, die Kriegs- und staatsmännische Tüchtigkeit, nachdrücklich hervorgehoben werden? Es entsprechen sich dann sehr schön c. 49, 4 sex et trecenti milites, quorum sperneres. c. 50, 11 unum belli .. max. fut. auxilium. c. 49, 4 egregius quibuslibet temporibus sen. c. 50, 11 dubiis rebus.. saepe domi vel max. auxil. Vielleicht legte auch die Aehnlichkeit der Zahl der Fabier (306) mit der des Senats diesen Vergleich nahe. 51, 4 ab arce Ianiculi: ab arce Ianiculo Madv. Em. p. 63. 58, 5 inpedierunt: inpedierint Madv. 59, 3 alibi: alia Madv. Em. 66. 65, 5 refecerant: reficiebant nach Madv. So, oder recipiebant s. 9, 3, 10, ist statt des handschriftlichen ferebant zu schreiben. II. Sprachlicher und exegetischer Anhang. 1, 1 pace belloque: L. sagt et belli et pacis 1, 45, 1. 31, 1, 8. pacis bellique 1, 19, 2. 4, 30, 2. 8, 2, 3. belli pacisque 1, 35, 1. 2, 16, 7. 1, 42, 5. 42, 29, 4. 44, 15, 5. pacis ac belli 9, 14, 5. 32, 37, 5. belli pacisve 39, 33, 7. vel paci vel bello 1, 42, 5. vel bello vel paci 1, 1, 8. bellum et pacem 21, 18, 13. pacem ac bellum 31, 29, 8. aut pacem aut bellum 24, 28, 7. 36, 39, 9. ad bellum pacemne 9, 45, 3. et de bello et de pace 6, 6, 17. de bello et pace 31, 32, 4. 42, 50, 12. pace belloque 2, 1, 1. 4, 3, 16. 7, 1, 9. 31, 32, 3. 42, 46, 6. pace ac bello 24, 1, 13. bello ac pace 1, 15, 6. 6, 41, 4. 8, 35, 7. de bello aut pace 30, 25, 1. in bello in pace 1, 15, 8. 2, 23, 2. ille bello hic pace 1, 21, 6. Zur Ergänzung von Dräger hist. Synt. III, 38. 48. 1, 4 inviolati: vgl. invictus 6, 16, 3. 9, 18, 17. 22, 4, 6. 33, 4, 7. intactus 29, 18, 8. 24, 34, 9. conspectus 7, 7, 6 (Compar.). Andere Beisp. bei Fabri zu 22, 4, 6. contemptus 2, 55, 3. memoratus 22, 7, 1; 42, 9. placatus (im Compar.) 37, 45, 6; 8. optatus 5, 6, 11. 44, 39, 8 u. a. 1, 5 pignera: diese Form ist bei L. gewöhnlicher als pignora; sie findet sich noch 3, 38, 12. 9, 18, 17. 21, 21, 11. 28, 34, 9. 37, 51, 4. 43, 16, 5. pignora: 9, 15, 7. 39, 10, 1. 43, 16, 10. 43, 16 kommen beide Formen in éinem Kapitel vor. 2, 1 factitare kommt nur noch in einem zweifelhaften Fragment (74 Hertz) vor: annonam factitasset. 2, 8, includere: etwas anders praecludere vocem 33, 13, 5. Intercludere spiritum 22, 51, 8. 40, 24, 7. animum 23, 7, 3. Vocem intercludere habe ich bei L. nicht gefunden. 3, 2 nec is auch 25, 11, 11. 5, 33, 11. 8, 27, 4. 8, 21, 5. 40, 24, 2 u. ". 3, 4 inopi.. potenti. Ueber die Substantivirung von Adj. im Masc. und Fem. s. Kühnast Liv. Synt. S. 45 Anm. 24, wo in Betreff des Singulars barbarus zu berichtigen ist, dass derselbe sich nicht selten substantivirt findet: 21, 2, 6. 22, 59, 14. 23, 18, 2. 24, 48, 4. 27, 17, 10. 28, 17, 8. 43, 20, 3. 7, 19, 7. Evincere 4, 3 esse steht beim Gerund. an folgenden Stellen: 23, 13, 5. 25, 11, 14. 26, 33, 11. 39, 50, 5. 42, 32, 3. nach Dräg. IV, 233 überhaupt zuerst bei Verg. vorkommend; mit ut zuerst bei L. Mit Acc. hat es L. 9, 6, 5. 10, 17, 10; mit ut ausser a. u. St. 3, 41, 1. 4, 25, 1. 5, 26, 1. 38, 9, 7. (Zur Ergänz. von Dräg. a. a. 0.) 26, 5. Cic. an ungefähr 3 Stellen: legatione (Stellen bei Klotz), Pausan. 4. Dichter (Plautus, 4, 7 addubitare überh. nur in der 1. Dekade: 8, 10, 2 add., an. 10, 19, 13 mit zu ergänzendem Obj. num signum daret. 5, 7 inducere in animum: zur Vervollständigung von Dräger IV, 243. 306: 1) mit ut 8, 5, 4. 27, 9, 9. 44, 14, 7 (wo der Satz mit ut von ind. in an., nicht von petere abhängt). 44, 23, 1. 42, 25, 11. 2) mit Infin. 1, 17, 4. 2, 15, 3 mit ita; 18, 11. 28, 18, 4. 22, 29, 9. 37, 54, 27. 39, 12, 3. 40, 34, 9 mit ita. In der Bed. 'sich davon überzeugen, bedenken' 2 mal mit Acc. c. Inf., s. zu 1, 17, 4. Ausserdem 7, 40, 11 inducite in a., quod non induxerunt patres vestri. 5, 9 nocens noxius findet sich nur in der 1. Dekade und zwar noch c. 35, 5. 5, 11, 16. 8, 20, 10. 6, 3 nemo unus: noch 3, 14, 4. 9, 16, 19. 38, 50, 8. 28, 35, 9. 3, 12, 4. 6, 9 haer. hastis: Stellen: vestigio 21, 35, 12. unco 30, 10, 17. visceribus 34, 48, 6 zweifelhaft. mit in (16 mal), 1 mal mit ad 38, 49, 10. oculis 23, 9, 9. Sonst steht es 7, 2 weitere Beisp.: 2, 17, 3. 3, 8, 10. 9, 28, 6. 10, 37, 14. 23, 47, 8. 29, 25, 2. 7, 3 andere Beisp.: 8, 1, 5 nocte pro victis abierunt. 10, 35, 7 pro victis esse. 21, 9, 1. 2, 65, 5. 4, 39, 6. 8, 11, 6. Livius B. 2. 10 7, 5 auch nach eo beim Compar. folgt quia: 1, 46, 2 eo impensius, quia. 3, 32, 3. 44, 33, 2. 7, 6 sufficere: Tückings Angabe über sufficere ist, wenigstens in Bez. auf Liv. Sprachgebr., unrichtig. 7, 9 über die eigenthümliche Rolle, welche das Geschlecht der Valerier in der Uebergangsperiode, die auf die Vertreibung der Könige gefolgt ist, spielte, s. Schwegler II S. 83 ff. 7, 10 zu arce Capitolioque: die gewöhnliche Verbindung bei L. ist: C. atque a. 1, 33, 2. 3, 15, 5. 4, 2, 14. 5, 40, 1; 50, 4; 51, 3. 6, 11, 4; 20, 9; 40, 17. 8, 33, 21; 37, 6. 26, 10, 2. 38, 51, 8. C. arxque 2, 49, 7. 6, 14, 4; 16, 2; nicht so häufig umgekehrt: a. C. que 2, 7, 10. 4, 45, 1. 5, 39, 10; 12; 44, 5. 26, 10, 6. 5, 47, 1 arx Romae C.que. 51, 3. a. aut C. 5, 41, 5. 6, 20, 13. 10, 2 fort. pop. a. et C. 3, 68, 7. 5, rom. 2, 40, 13. 6, 30, 6. 7, 34, 6. 26, 41, 17. 35, 6, 9. 38, 46, 4. 42, 50, 7. fort. publica 28, 42, 21. 45, 41, 9; 12. 10, 4 ähnl. Asyndet. verwandter Begriffe: 2, 54, 4 suadent monent (dagegen 3, 12, 6 suadere et monere. 3, 52, 11 orant ac monent; 56, 11 appellare et monere. 4, 48, 11 suadendo, monendo pollicendoque. 10, 19, 5 monendo obtestandoque). 10, 8 minaciter bei L. zuweilen in der 1. Dek. 2, 6, 4; 23, 11. 3, 39, 2; einmal später 39, 26, 9. Nach Tücking findet sich minaciter als Adverb zuerst bei Liv.; es kommt jedoch schon Cic. de or. 1, 20, 90. Phil. 5, 8, 21 vor. Servitia soll nach Dräger histor. Synt. I, 18 bei L. ausser 1, 40; 2, 10 noch an 12 Stellen vorkommen; L. hat es öfter, nämlich noch 19 mal. 10, 11 superincidere: für den Gebrauch der Decomposita bei L. ist massgebend Wölfflin Liv. Kritik S. 11; zu den das. aufgezählten kommen noch repercutere 21, 33, 6. deperire 26, 50, 3 u. Ö. Die Aehnlichkeit der Stelle: Tiberine pater, te sancte precor.. accipias mit Verg. 8, 72 (für welche letztere die Benutzung des Ennius [Ann. I fr. 37 Vahl.] durch Vergil Macrobius Sat. 6, 1, 12 ausdrücklich bezeugt), scheint darauf hinzudeuten, dass, wie Vergil, auch Livius den Vers des Ennius (worauf sich derselbe auch immer beziehen möge) vor Augen hatte. So mögen wohl noch öfter sprachl. Aehnlichkeiten von Vergil- und Liviusstellen (namentlich in den früheren Büchern und Dekaden des L.) auf das gemeinsame Vorbild Ennius zurückzuführen sein. Anklänge an Ennius bei L. sind unter Anderem: L. 1, 14, 3 ob infidam societatem regni, Enn. trag. 411 nulla sancta societas Nec fides regni est; L. 3, 26, 7 operae pretium est audire, Enn. Ann. 5, 454 audire est operae pretium; L. 5, 49, 3 ferroque, non auro recuperare patriam, Enn. Ann. 203 ferro non auro vitam cernamus; L. 7, 33, 15 ni nox victoriam magis, quam proelium diremisset, Enn. Ann. 172 bellum aequis manibus nox intempesta diremit (nox intempesta L. 37, 14, 3. Verg. Aen. 3, 587); noch ähnlicher L. 27, 13, 5 aequis manibus hesterno die diremistis pugnam (sich beziehend auf c. 12, ... 10 cum iam nox instaret Marte aequo discessum est; dieses aequis manibus ist bei L. άл. ɛio.). Für die Versprosa bei L. 22, 50, 10 haeci ubi dicta dedit u. s. w. (vgl. Verg. 2, 790 und 7, 323) haben auch Th. Hug bei Vahlen quaest. Ennian. S. LXIV und Hagen in Fleckeisens Jahrbb. 1874 H. 4 S. 271 ff. eine direkte Benutzung des Ennius angenommen. Hierher sind vielleicht auch zu rechnen: L. 1, 3, 1 res Latina et regnum stetit; Verg. 1, 267 dum res stetit Ilia regno; Enn. Ann. 492 res stat Romana. L. 1, 59, 6 haud temere esse rentur (die einzige Stelle, an der L. haud temere gebraucht); V. 9, 375 haud temere est visum; Enn. Ann. 473 haud temere est (non temere bei Komikern). L. 1, 53, 3 deum hominumque rege; V. 10, 2 divum pater atque hominum rex; Enn. Ann. 179 divum pater atque hominum rex. L. 27, 2, 2 ferocem Hannibalem contudisset; V. 1, 263 populosque ferocis Contundet ; Enn. Ann. 386 me .. ferocem Contudit. Am bekanntesten L. 30, 26, 9 unum hominem nobis cunctando rem restituisse, sicut Ennius ait; V. 6, 846 unus qui nobis cunctando restituis rem; Enn. Ann. 313 unus homo nobis cunctando restituit rem. Die Schilderung der Zerstörung Albas bei L. 1, 29, 2 und die Scene aus der Zerstörung Trojas bei Verg. 2, 487-490 geht wohl, wie man aus der Aehnlichkeit selbst der Ausdrücke schliessen kann, auf Ennius zurück, s. Weidner zu Verg. a. a. O., meine Ausg. zu d. St. Die Uebereinstimmung, die sich in der Episode vom Cacus bei L. 1, 7 und Verg. 8, 193 ff. in einzelnen Ausdrücken findet (namentlich § 5 caudis in speluncam traxit; Verg. 8, 210 cauda in speluncam tractos, vgl. Properz 4, 9, 12. Ovid. F. 1, 550) scheint jedoch nicht auf Ennius zurückzuführen zu sein*), sondern auf eine andere (für uns verlorene) Quelle, s. Lachmann de font. hist. T. Livii 1, 53. Gegen eine direkte Benutzung der Aeneide durch L. in den ersten Büchern und der I. Dekade seiner Geschichte spricht an sich der Umstand, dass Buch I des L. vor 729, Buch IX vor 734 d. St. geschrieben sein muss (s. Weissenborn Einl. S. 10), die Aeneide 725 begonnen, nach 735 herausgegeben ist; auch für die erste Hälfte der III. Dekade scheint aus chronologischen Gründen (s. Weissenb. das.) eine solche unmöglich. Und doch finden sich gerade in der I. Dekade und speciell im ersten Buche, sowie in der ersten Hälfte der III. Dekade des L. die frappantesten Anklänge an Vergilstellen. Vgl. was Wölfflin im Philologus Bd. XXVI H. 1 S. 131 bemerkt: 'Um auf die Dichter überzugehen, so ist der berühmteste des Augusteischen Zeitalters, dessen Werke auf die gleichzeitige und spätere Prosa einen grossen Einfluss ausgeübt, unstreitig Vergil. Schon Livius hat Vieles aus ihm geschöpft', und dazu Anm. 11: 'Die Interpretation des Livius ist mit Nachweisung der Vergilianischen Vorbilder noch sehr im Rückstande: beispiels *) In der Anm. zu L. 1, 7, 3 habe ich mich ungenau ausgedrückt: L. bat wohl hier die Erzählung des Vergil [muss heissen: dieselbe Erzählung wie Vergil] selbst in den Ausdrücken zu Grunde gelegt.' |