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INHALT DER EINZELNEN BÜCHER.

I.

Die Verhandlungen im Senat im Anfange des Jahres 49. Beschlüsse des Senats gegen Cäsar 1-6. Eroberung Italiens 7-23. Pompeius geht nach Brundisium, Belagerung durch Cäsar und Uebergabe der Stadt, Pompeius setzt nach Dyrrhachium über 24-29. Cotta flieht aus Sardinien, Cato aus Sicilien 30-31. Cäsar in Rom, Verhandlungen im Senat, Cäsar's Abreise nach dem jenseitigen Gallien 32-33. Massilia schliesst dem C. die Thore, Vorbereitung zur Belagerung 34-36. C. lässt bei Massilia den C. Trebonius und D. Brutus zurück und geht, nachdem er Fabius vorausgeschickt, nach Spanien. Kampf in Spanien gegen die Legaten des Pompeius, Afranius und Petreius. Besiegung derselben 37-87.

II.

Die weiteren Ereignisse des Jahres 49. Belagerung von Massilia 1-16. Ergebung Varro's in Spanien 17-20. Ganz Spanien unterworfen. Cäsar abwesend zum Dictator ernannt 21. Uebergabe von Massilia 22. Kampf Curio's in Africa. Niederlage und Tod 23-44.

III.

Das Jahr 48. Anordnungen Cäsar's zu Rom während seiner Dictatur. Er wird zum Consul gewählt; geht nach Brundisium 1 und 2. Pompeius' Hülfsmittel 3-5. C. setzt nach Griechenland über 6-8. Belagerung von Salonä durch M. Octavius, Legaten des Pompeius 9. Neue Friedensversuche 10. Ankunft des Pompeius aus Macedonien, C. nimmt Oricum und Apollonia ein. Cäsar's und Pompeius' Lager am Apsus, Bibulus mit der Flotte bei Oricum 11-15. Neue vergebliche Verhandlungen. Tod des Bibulus 16-19. Versuche des Cälius und Milo, in Italien Unruhen zu erregen 20-22. Vereinigung des Antonius mit Cäsar. Pompeius geht nach Asparagium im Gebiete von Dyrrhachium 23--30. Scipio's Erpressungen in Syrien, er wird von Pompeius nach Macedonien gerufen 31–33. Besitznahme von Aetolien, Thessalien und Macedonien durch Cäsar's Legaten 34-35. Vergebliche Unternehmungen Scipio's gegen Domitius und des jüngeren Pompeius gegen Oricum und Lissus 36-40. Cäsar's Befestigungswerke bei Dyrrhachium. Die Ereignisse bei Dyrrhachium bis zur Niederlage Cäsar's, Rückzug desselben nach Thessalien 41-81. Pompeius folgt ihm, Schlacht bei Pharsalus 82-100. Cassius verbrennt in Sicilien Casar's Flotte 101. Flucht des Pompeius nach Aegypten, Tod 102-104. C. rettet den Tempelschatz zu Ephesus 105. Anfänge des alexandrinischen Kriegs 106-112.

C. IULII CAESARIS

DE

BELLO CIVILI

COMMENTARIUS PRIMUS,

1. Litteris a C. Caesare consulibus redditis aegre ab his impetratum est summa tribunorum plebis contentione, ut in senatu recitarentur; ut vero ex litteris ad senatum referretur,

1. Litteris redditis. Cäsar beginnt gemäss der stehenden Einrichtung, nach der jedes seiner Bücher die Ereignisse eines Jahres enthält, unmittelbar mit der am 1. Jan. 49 erfolgtenUebergabe seines Briefs durch Curio, ohne die Veranlassung und die nähern Umstände, die in das vorhergehende Jahr gehören, zu berichten, was am Ende des Bellum Gallicum geschehen sein würde, wenn es Cäsar vollendet hätte, wie denn auch Hirtius die Erzählung genau bis zum Anschluss an Cäsar's Worte fortgeführt hat. a C. Caesare: das von Cäsar abgeschickte Schreiben, wie 3, 33, 1 und 3, 36, 6, Cic. ad Att. 7, 9, 1: unas (litteras) video mihi a te non esse redditas und sonst oft. consulibus, L. Cornelius Lentulus Crus und C. Claudius Marcellus. ad senatum referretur. Im Senat konnte über keine Sache verhandelt oder Beschluss gefasst werden, wenn sie nicht von einem Magistrate, dem das Recht dazu zustand, ausdrück

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lich zur Berathung gestellt wurde. Diese Erklärung des Magistrats, mit welcher natürlich meistens ein Vortrag über die Sache verbunden war, nannte man relatio; das ius referendi aber stand unter den ordentlichen Magistraten den Consuln, Prätoren und Volkstribunen zu, so jedoch, dass in Gegenwart der Consulu gegen deren Willen die Prätoren von ihrem Rechte nicht Gebrauch machen konnten, weil nach dem römischen Staatsrechte gegen die Amtshandlungen eines Magistrats jeder andere Magistrat mit grösserer oder gleicher Gewalt Einspruch zu erheben (intercedere) befugt war. ex litteris, eigentlich 'aus dem Briefe heraus', d. i. über den Inhalt des Briefs, so dass die in demselben enthaltenen Forderungen Gegenstand der Berathung werden. In dem Schreiben verlangte Cäsar, dass Pompeius sowohl als er die Truppen entlassen und die Provinzen aufgeben sollte; er würde dann zur Con

2 impetrari non potuit. Referunt consules de republica infinite. L. Lentulus consul senatui reique publicae se non defuturum 3 pollicetur, si audacter ac fortiter sententias dicere velint; sin Caesarem respiciant atque eius gratiam sequantur, ut superioribus fecerint temporibus, se sibi consilium capturum neque se

sulwahl nach Rom kommen und nicht mehr darauf bestehen, dafs, wenn er abwesend wäre, bei der Consulwahl auf ihn Rücksicht genommen würde.

de republica infinite: Gellius 14, 7, 9: docet (Varro)........ de rebus divinis prius quam humanis ad senatum referendum esse, tum porro referri oportere aut infinite de re publica aut de singulis rebus finite. Es war also eine zusammenfassende Relation über die Lage des Staats, wie sie am Tage des Amtsantritts der Consuln herkömmlich war. Vergleiche Liv. 24, 11, 1: perpetratis quae ad pacem deum pertinebant, de re publica belloque gerendo et quantum copiarum et ubi quaeque essent consules ad senatum retulerunt; 26, 1, 1: consules cum Idibus Martiis magistratum inissent, senatu in Capitolium vocato, de re publica, de administratione belli, de provinciis exercitibusque patres consuluerunt. 'Hätten die Consuln Cäsar's Vorschlag zur Abstimmung gebracht, so würden diejenigen, welche nur ihre Sicherheit im Auge hatten, dafür gestimmt haben, weil sie nur so den Krieg vermeiden konnten, und wahrscheinlich auch die entschiedenen

Optimaten, weil sie so sich beider Machthaber entledigten. Dagegen konnten bei einer Berathung de re publica die Letzteren weder Cäsar seine Provinzen lassen, noch Pompeius die seinigen nehmen, weil jenes Zeit abgelaufen war und diesem die Provinzen vom Senat selbst verlängert waren, und auch die Furchtsamen konnten leichter bewogen werden, für Cäsar's Abberufung zu stimmen, da die Frage über die Consulwahl offen blieb und so der Krieg

damit noch nicht erklärt war. Dass unter diesen Umständen nicht die Cäsar ergebenen Volkstribunen über sein Schreiben referirten, was ihnen zustand (vergleiche Cic. ad fam. 10, 16, 1: flagitare senatus institit Cornutum, ut referret statim de tuis litteris. Ille se considerare velle. Cum ei magnum convicium fieret cuncto a senatu, quinque tribuni plebi rettulerunt), hat darin seinen Grund, dafs die pompeianisch gesinnten Tribunen ohne Zweifel dagegen sogleich intercedirt haben würden.

2. non defuturum, wie § 4; 2, 41, 3; 3, 79, 1: er werde sich dem Staate nicht entziehen, es nicht an der Thätigkeit fehlen lassen, die die Lage des Staats erfordere.

3. gratiam sequi: der Gunst nachgehen, sich von ihr bestimmen lassen. - ut superioribus fec. temporibus. S. z. B. den Ausgang der früheren Verhandlungen B. G. 8, 52, 4. se sibi cons. capturum: werde seinen Entschluss für sich (separatim a reliquis 76, 2) fassen, d. h. erwerde künftig nur sein Interesse im Auge haben. B. G. 7, 52, 1: quod sibi ipsi iudicavissent.

- habere receptum. Nach dem, was gleich nachher Scipio sagt, von welchem es ausdrücklich heisst, er habe in eandem sententiam gesprochen, war der Sinn der Rede von Lentulus dieser: wenn ihr einen muthigen Beschlufs fasst, so könnt ihr auf meine kräftige Mitwirkung rechnen; wenn ihr aber wieder die Entscheidung hinausschiebt, so werde ich für mich einen Entschluss fassen und es wird sich dann zeigen, ob Casar ein Abkommen mit mir oder eins mit euch vorziehen wird.

natus auctoritati obtemperaturum: habere se quoque ad Caesaris gratiam atque amicitiam receptum. In eandem sententiam loquitur Scipio: Pompeio esse in animo reipublicae non deesse, 4 si senatus sequatur; si cunctetur atque agat lenius, nequiquam eius auxilium, si postea velit, senatum imploraturum.

2. Haec Scipionis oratio, quod senatus in urbe habebatur Pompeiusque aberat, ex ipsius ore Pompei mitti videbatur. Dixerat 2 aliquis leniorem sententiam, ut primo M. Marcellus, ingressus in eam orationem, non oportere ante de ea re ad senatum referri, quam delectus tota Italia habiti et exercitus conscripti essent, quo

Lentulus drohte also, das zu thun, was später Octavian bei seiner Verbindung mit Antonius wirklich that, ohne es vorher angekündigt zu haben.

Kraner hatte das Wort Caesaris gestrichen und dann zu der Stelle Folgendes bemerkt: 'auch er habe, wenn sie Cäsar's Gunst folgten, die Möglichkeit, sich zu Gunst und Freundschaft zurückzuziehen. Er meint natürlich den Pompeius und droht, dass er, wenn der Senat bei seiner servilen Hingebung an Cäsar beharre, die Beschlüsse desselben nicht mehr beachten, sondern mit seinen mächtigen Freunden die weitern Massregeln ergreifen werde. Unmöglich kann er nach der Erklärung, er werde, wenn der Senat sich an Cäsar anschlösse, nicht gehorchen, erklären, dass auch er die Möglichkeit habe, sich zu Cäsar zu wenden'.

4. Scipio. Q. Cäcilius Metellus Pius Scipio, Sohn des Cornelius Scipio, adoptirt von Q. Cäcilius Metellus Pius war Schwiegervater des Pompeius, der nach dem Tode der Julia dessen Tochter Cornelia geheirathet hatte. agat lenius: nicht entschieden genug auftrete.

SO

2. 1. Pompeiusque aberat. Wäre Pompeius zugegen gewesen, würden Scipios Worte nicht so grosses Gewicht gehabt haben, weil dann Pompeius selbst seine Meinung abgeben konnte. Er konnte aber, da ihm als Inhaber 'einer

Provinz (§ 3) und Befehlshaber eines Heeres der Eintritt in die Stadt nicht gestattet war, in der Sitzung nicht zugegen sein, also nur durchMittelspersonen seine Meinung kund geben. Er wohnte in dieser Zeit, wie auch sonst gewöhnlich, in dem Hause, das er sich vor der Stadt bei seinem Theater in der Nähe des Circus gebaut hatte. Plut. Pomp. 40. [Die handschriftliche Lesart: Pomp. aderat; s. den kritischen Anhang.]

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2. aliquis nicht geradezu Mancher, hie und da Einer (wegen der folgenden Aufzählung), sondern Cäsar setzt dem Vorhergehenden gegenüber, dass auch 'Jemand' war, der sich milder aussprach, wozu dann ut Marcellus, ut Calidius, ut Rufus näher bestimmend tritt. M. Marcellus, Consul von 51. Seine lenior sententia hat nicht in freundlicher Gesinnung gegen Cäsar ihren Grund, dessen entschiedener Gegner er war (Einl. p. 8. B. G. 8, 53, 1); er warnt nur vor Uebereilung. ut primo, wie anfangs Marcellus, der nachher seine Meinung änderte. ingressus in eam orationem, nicht 'auf das Einzelne der Rede des Scipio eingehend', sondern: 'eingehend in eine Rede des Inhalts' (wie 1, 4: in eandem sententiam loquitur), sich dahin äussernd; denn eam orationem wird durch die folgende Inhaltsangabe erklärt, wie 71, 1: in eam spem venerat, se

praesidio tuto et libere senatus, quae vellet, decernere auderet ; 3 ut M. Calidius, qui censebat, ut Pompeius in suas provincias proficisceretur, ne qua esset armorum causa: timere Caesarem éreptis ab eo duabus legionibus, ne ad eius periculum reservare et reti

rem perficere posse. vergleiche 3, 18, 3.

Zu ingredi

3. M. Calidius, ein von Cicero Brut. § 274 gerühmter Redner, eifriger Cäsarianer, bei der Bewerbung um das Consulat für 50 den Candidaten der Gegenpartei C. Marcellus und Paullus nachgesetzt. in suas provincias: die beiden Spanien (nicht auch Africa, s. zu 30, 2), deren Proconsul er war, ohne sich dort aufzuhalten. S. Einleitung. timere

Caesarem. Caesarem ist Subject (nicht timere se Caesarem, ne ei videretur). Calidius, der jeden Grund zum Kriege (armorum) entfernt wissen will, sagt: Cäsar fürchte, es möchte sich herausstellen, dass Pompeius, nachdem man ihm die beiden Legionen genommen, sie auch noch gegen ihn bei der Stadt zurückbehalte; diese Besorgniss müsse, wenn man Frieden haben wolle, durch Pompeius Entfernung beseitigt werden. ereptis ab eo duab. leg. Pompeius hatte in seinem zweiten Consulat 55 durch die lex Trebonia die Provinz Spanien auf 5 Jahre erhalten und es waren für ihn als Verstärkung für diese Provinz Truppen in Italien ausgehoben worden. Er hatte sich aber begnügt, diese Truppen in Eid und Pflicht zu nehmen, so dass sie ihren Geschäften nachgehen konnten, immer aber bereit sein mussten, auf seinen Ruf sich zu stellen; denn er zog es vor in Rom zu bleiben und die Provinz durch Legaten verwalten zu lassen. Als dann Cäsar in Gallien bedeutende Verluste erlitten hatte, hatte er ihm von diesen Truppen zu Anfang des Jahres 53 eine Legion überlassen, (Caes. B. Gall. 6, 1, 2: simul ab Gnaeo Pompeio proconsule petit, quoniam ipse ad urbem cum

imperio rei publicae causa remaneret, quos ex cisalpina Gallia consulis sacramento rogavisset, ad signa convenire et ad se proficisci iuberet) jedoch so, dass er dieselbe immer noch als die seinige betrachtete. (Cic. ad fam. 8, 4, 4: cum senatus habitus esset ad Apollinis a. d. XI Kal. Sext. (51) et referretur de stipendio Cn. Pompei, mentio facta est de legione ea, quam expensam tulit C. Caesari Pompeius, quo numero esset, quo appeteretur. Cum Pompeius: esse in Gallia, coactus est dicere Pompeius, se legionem abducturum, sed non statim sub mentionem et convicium obtrectatorum. Später, als die Freundschaft mit Cäsar erkaltet war, wurde ein Einfall der Parther in Syrien benutzt, Cäsar einen Theil seiner Streitkräfte zu entziehen. Es beschloss nämlich der Senat im Mai 50, es sollten Cäsar und Pompeius je eine Legion für diesen Krieg hergeben, und Pompeius forderte nun von Cäsar die geliehene Legion zurück, so dass Cäsar zwei Legionen verlor, und diese zwei Legionen wurden noch dazu in Italien zurückbehalten und dann unter das Commando des Pompeius gestellt. Caes. B. Gall. 8, 54: Fit senatusconsultum, ut ad bellum Parthicum legio una a Cn. Pompeio, altera a C. Caesare mitteretur, neque obscure duae legiones uni detrahuntur. Nam Cn. Pompeius legionem primam, quam ad Caesarem miserat, confectam ex delectu provinciae Caesaris, eam tamquam ex suo numero dedit. Caesar tamen, cum de voluntate minime dubium esset adversariorum suorum, Pompeio legionem remisit et suo nomine quintamdecimam, quam in Gallia citeriore habuerat, ex senatuscon

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