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daher sie nun auch den Namen der Graubündner Armee erhielt und unter dem Namen: Observationss

erwarb er sich einige Kenntniß der teutschen Sprache. Im Fahr 1787 ward er Cadet beim 87 Regiment. Als der RevolutionsKrieg ausbrach, kam er zur NordArmee, ws er unter Dumouriez als GeneralAdjutant diente. In dem berühmten Feldzuge von 1794, in welchem die Franken, unter Pichegru's Anführung, ganz Belgien und Holland eroberten, fland er als BrigadeGeneral bei der ersten Division (Souham), die nahe an 30,000 Mann enthielt. Er zeichnete sich durch grose militairische Talente und durch kühne Kaltblütigkeit aus. Dieser seiner Kaltblütigkeit hatten die Franken den Sieg bei Hoogtede (13 Jun.) zu danken, der den Fall von Opern zur Folge hatte, und eben dadurch dem weitern Fortlaufe des Feldzuges jenen kühnen Schwung gab. Er war von dem Repräsentanten St. Juft abgesezt worden: wir müssen," hatte St. Just gesagt, „nur feurige Republikaner haben, „und Macdonald hat weder die Figur noch den Na„men eines Republikaners;” aber der Repräsentant Richard ließ den Beschluß seines Collegen nicht vollziehen, und Macdonald sezte seinen Dienst fort. Bald nachher ward er DivisionsGeneral bei der NordArmee. Em Fahr 1798 kommandirte er eine Zeitlang in Rom, bis zu Anfang Novembers der General Championnet dort einkaf, um den OberBefehl der Armee von Nom zu übernehmen. Bei dem unmittelbar darauf erfolgten Ausbruch des Krieges mit Neapel, war es Macdonald's Division, die bei Stricski zuerst die neapolitanischen Truppen auf eine Art schlug, daß sie nachher nirgends mehr Stand hielten. Als bald nachher dem General Championnet wegen seiner Frrungen mit dem Com2 missair Faipoult das Kommando der Armee von Neapel abgenommen wurde, erhielt Macdonald daffelbe; doch war er dabei den Befehlen Scherer's, und nachher Moreau's, untergeordnet. Man weiß, unter welch schwierigen Umständen er feinen Rükzug von Neapel bewerkstelligen mußte. Die blutige Schlacht an der

Armee, ein drittes ReserveKorps, aus 11,000 Mann Infanterie, 1600 Pferden, und 32 Artilleries Staken bestehend, unter Befehl des Generals Murat, im Marsch, um über den kleinen Bernhard gleich falls nach Italien zu ziehen.

Die Bestimmung der Macdonald'schen oder Graus bündner Armee war, auf der linken Flanke der Haupt Armee zu operiren; sie sollte in das südliche Tis rol einbrechen, die dstreichischen Positionen am Mincio und an der Etsch umgehen, Trient befezen, und von dort aus auf dem linken Flügel der HauptArwee weiter in das Herz der öftreichischen Staaten vordringen.

Zu dem Ende mußte fie aus Graubünden ihren Marsch über den Splügen nehmen. Dieser Berg ist

Trebia, obgleich für ihn unglücklich, verhinderte ihn
doch nicht, sich mit der Armee von Italien zu vereinigen.
· Er beklagte sich damals, daß das VollziehungsDirectorium
feiner AmtsBerichten über diese Vorfälle keine Publizität
gegeben hatte, und versprach selbst eine Geschichte seines
Feldzuges zu liefern, die aber bis ist noch nicht erschienen
ist. Um ihm einen Beweis seiner Achtung und seines
Zutrauens zu geben, und dadurch das Gerüchte zu wider-
fegen, als ob die Schuld, daß die beiden fränkischen
Armeen in Italien nicht ihre Vereinigung in den Ebe-
nen von Tortona bewirken konnten, an seinen verspå-
teten Mårschen låge, ernannte ihn der General Mo-
reau, sobald er den OberBefehl über die Rhein Armee
erhalten hatte, im Nov. 1799, <zu seinem GeneralLieut-
nant. Macdonald nahm jedoch diese Stelle nicht an,
sondern blieb in Paris, (wo er, bei der Revolution vom
18 Brumaire, durch welche Bonaparte sich an die
Spize der fränkischen Regierung schwang, sich unter den
Generalen befunden hatte, die an diesem merkwürdigen
Tage die verschiedenen Bosten in Paris kommandirten).
Hm Feldzuge vom Fahr 1800 ward er hierauf zum Ober-
General der (zweiten Reserve - oder) Graubündner
Armee ernannt.

Eurov. Ynnalen. 1801. 4tes Stück,

einer von den Haupt Påffen, welche durch die Schweiz nach Italien führen, und der Zug über denselben, zu dieser JahrsZeit, an der Spize einer Armee, mit Kavallerie und Artillerie, war eines der glänzendsten Wagestüke im ganzen Laufé des jezigen Kries A geɛ. Um dasselbe gehörig zu würdigen, verdient der Weg über den Splügen hier eine nåhere Beschreis bung.

Dieser Weg ist, 6 Stunden lang, von Chur auf Thusis, noch ziemlich schön und bequem; von Thus sis aber bis auf den Splügen, ebenfalls 6 Stuns den, ist er gebirgigt, und besonders über die,, Via mala" schlecht und gefährlich. Via mala beißt mit vollem Recht die Straffe zwischen dem Dorfe Rongella und der steinernen Rhein Brüke: sie ist in Felsen gehauen; hin und wieder ist sie von einem Fels zum andern mit Latten bedekt. Das Thal, durch welches sie führt, wird von der Wuth des hins tern Rheins immer tiefer ausgehöhlt: im Jahr 1784 fiel nahé bei einer von den sechs Brüken, die hier über den Rhein gehen, ein großes FelsenStük hinunter; dadurch ward der Rhein im Laufe gehindert, und dort herum bila dete sich ein kleiner See. Wechselsweise erblikt man: von unten, ungeheure Abgründe; von oben, herabstürzende WaldStröme. Hie und da unterstüzt man die abs schüssigen Plaze mit Mauerwerk; auch hat man in einer von den gefährlichern Gegenden ein langes Dach an den Berg angelegt, damit die Schneefauinen darüber hins aus schiessen können. Um bei grosem Schnee die Reisenden desto sicherer zu leiten, errichtet man Stangen und Steinhaufen, die ihnen zu Wegweisern dienen; in gleicher Absicht wird auch in dem Gasthofe, oben auf dem Bers ge, die Gloke gelåutet. An der NordSeite des Berges ist zuweilen mitten im Sommer die Kålte so gros, daß man beinahe erfriert. Die SüdSeite ist zwar milder, aber darum nicht weniger gefährlich: durch den sogenann: ten Cardinello, einen durch Klippen und Felsen ges

hauenen schlangenförmigen Weg, ist die Straffe so schmal, daß kein Pferd dem andern ausweichen kan; ist man aber erst auf Isola und Campo dolcino herabge kommen, so wandelt man zwischen Trauben und Obsts Hainen, Citronen, Pomeranzen, Kastanien. Von Chur bis auf Splügen sind 12 Stunden; von Splügen bis auf Chiavenna 8 Stunden; von Chiavenna bis an den ComerSee 3 Stunden.

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Da dieses Dorf

Uiber diesen Berg zog ist, gerade in der ungünstigs ften Jahrszeit, die Graubündner: Armee unter Kommando des Generals Macdonald. Die erste Kos lonne, welche der General Dumas, Chef des Genes ralStabs, führte, hatte am 27 Nov. bereits einen beträchtlichen Theil des Gebirges erstiegen, als eine grose SchneeLauine sich von demselben herabstürzte, und zweiundvierzig Dragoner vom 10 Regiment samt ihren Pferden in einen Abgrund begrub. Der übrige Theil der Colonne muste sich wieder in das Dorf Splügen, am Fuße des Berges, zurükziehen. zum Mittelpunkt für alle Kolonnen der Armee bestimmt war, so muste man befürchten, daß sich die Truppen in demselben übermäßig håufen, und nicht Unterhalt ges nug finden möchten; General Macdonald befahl daher, alle Anstalten zum schleunigen Uibergang des Berges zu treffen. Den 1 Dec. fezte man sich von neuem in Marsch; allein die Truppen, die troz allen Anstrenguna gen nicht durch den aufgethürmten Schnee, der die Wege vers rammelt hatte, durchzudringen vermochten, musten wieder zurükweichen. Nun wurden die stärksten Ochsen und Bauern der Gegend zusammengebracht, welche als VorTrab der Kolonne den Weg bahnen sollten. Die Ochsen drukten mit ihrer breiten Bruft den Schnee aus einander; ** Bauern und Schanzgræber bahnten hinter * Mathieu Dumas, der während des Feldzuges von 1799 das schåzbare Prècis des évenemens militaires herausgab. ** Welchem Leser Virgil's fallen hier nicht folgende Züge

ihnen her eine Art Strasse: auf sie folgte die Kolonne, welche General Dumas durch seine persönliche Gegenwart anfeuerte. Schon hatten die Truppen zwei Drits theile des Berges erreicht, als der KavallerieGeneral Las boiffiere, der am 27 Nov. von seiner Kolonne getrennt worden, und endlich doch glüklich in dem, auf dem Berge liegenden Gasthofe angekommen war, ihnen den Befehl zufchikte, abermals zurükzukehren, da er die Schwierig= keiten des Uibergangs beinahe unüberwindlich sah; allein der General Dumas bestand auf dem Weiterrüken: auch tam die 7 Kompagnie noch am nemlichen Tage (r Dec.) glüklich in dem Gasthofe auf dem Berge an, übernachtete da, und zog Tags darauf bergab nach Isola und ChiavenIhr folgten die kommenden Tage die übrigen Trup pen nach. Der OberGeneral Macdonald selbst gieng am 5 Dec. über den Berg: gerade fiel ein dichter Schnee, von einem heftigen Wind begleitet, der die Spuren des We, ges fast wieder völlig verwehte; schon sprachen die Grenadiere von Rükkehr, als Macdonald selbst sich an ihre Spize stellte, ihnen Befehl gab ihm zu folgen, und zus erst durchdrang. Man erzählt, daß er sich bei dieser Gelegenheit, da er sich hinter einem Detaschement Reiter befand, bis an die Spize der Colonne vorarbeitete, indem er sich an den Schweif eines Pferdes band, welches von geüb: ten Wegweisern vorwärts gezogen ward.

na.

Nichts war schreklicher; als der Marsch von dem Gasts hefe aus bis nach Isola, besonders die zwei oder drej lezten Stunden, die in der Nacht (am 5 Dec.) zurükges legt werden musten: die Straffe war so enge und so gefähr:

aus seiner schönen Beschreibung des scythischen Winters bei ? Interea toto non secius aëre ningit:"

ftant circumfusa pruinis

Corpora magna boum: confertoque agmine cervi

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Torpent mole nova, et summis vix cornibus exftant,

frustra oppositum tridentes pectore montem.

Georgia. III, 366. fs.

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