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wen; es muß, durch seine Stellvertreter, die Grundsäje, nach welchen die Minifter handelten, lauf verwerfen, und erklären, daß es aufrichtig Frieden will. Die Minister mögen ihn unterhandeln; aber würde es wohl dem kande zum Credit gereichen, wenn das Parlament sich in den Augen der Welt stets gleich bereitwillig zeigte, eine insolente Verwerfung eines gemachten Antrags, oder das demüthige Gesuch um Frieden zu fanctioniren? wenn die Minister, welche bisher die Stimmen des Hauses zu Gunsten des Krieges mit sich fortrissen, dasselbe, sobald es ihnen beliebte, wieder zum Frieden zurükpfeifen könn= ten? Blos durch Trennung von den Ministern, und durch Ausdruk einer unabhängigen Meinung, kan diese Schmach abgewens det werden.... Man behauptet, wir suchten nur Stellena man fragt, ob die Nation eine Meinung zu unsern Gunsten geäusfert habe? und ich frage: ob sie auch nur die mindeste Unzufries ·denheit dusserte, auch nur die leiseste GegenVorstellungen that,' als die Minister die Zügel der Regierung niederlegten?.. Von ganzem Herzen stimme ich dem Love bei, welches der sehr ehrens werthe Herr dem neuen Kanzler der Schazkammer (Hn. Addington) ertheilt hat. Aber ich kan nicht eben dasselbe von allen Mitgliedern des neuen Ministeriums sagen. Ich bemerke unter ihnen Männer, die beständig Verfechter des abscheulichen Systems waren, welches mein Vaterland in seinen dermaligen Zustand von Noth gestürzt hat. Ich bege für den StaatsSecretair, der izt an der Spize des Departements der auswärtigen Angelegenheiten fleht, (Lord Hawkesbury), alle die Acha tung, die man für einen Mann haben kan, mit dem man in feines Verbindung steht: allein wenu ich mich evinnere, daß er in diesem Hause einer der heftigsten Gegner war von dem, was er Iacobism nannte, daß er sogar einst vorschlug, unmittelbag gegen Paris zu marschiren und dort das Ungeheuer zu vertilgen, so gestehe ich, daß ich ihn ungern in einem Poster sehe, wo er mit Bonaparte wird unterhandeln mussen.'. . . Wenn man dem sehr ehrenwerthen Herrn (Pitt) Glauben beimist, so wurden keine Verbindlichkeiten gegen die Katholiken in Frland eingegangen. Das ist möglich; saber geschaben keine Versprechungen? und musten diese Versprechungen nicht Hofnungen weken, Misverständnisse veranlassen ? Man konnte den Katholiken sagen, die union würde PÍA

Erfüllung ihrer Wünsche erleichtern, während man den Brstestanten versicherte, mittelst der Union würden sie den Anmasangen der Katholiken kräftiger widerstehen können. Warum gibt der sehr ehrenwerthe Herr, der sich so lange als einen Gegner der Emancipation zeigte, seine Dimission, weil es ihm nicht gelingt, diese Maasregel durchzusezen? Was verhindert ihn, eben das, was im Kabinet verworfen ward, im Parlament vorzubringen? Wenn er ein Recept, dem Königreich die Ruhe wiederzugeben, besizt, warum theilt er's uns nicht mit? Ich erinnere mich, daß Burke, einst sagte, „wenn es je erlaubt wäre, einen Menschen auf die Folter zu bringen, so müste solches gegen den stattfinden, der ein bewundernswürdiges, für das Publikum äusserst nüzliches Geheimniß zu besizen vorgebe, und der es nicht mittheilen wolle." Der sehr ehrenwerthe Herr hat gesagt, daß, wenn er einen Plan, den er entworfen, vorlegte, derselbe gewiß der - Opposition nicht misfallen würde; allein er sagt nicht, worin sein Plan besteht. Ich, meines Orts, bekenne, daß die Grundsäze der Freiheit nichts haben, was mich schrekt. Ich glaube an die ÜrRechte des Menschen; ich glaube, daß jede rechtmäßige Regierung auf diese Grundsäze gebaut ist und von ihnen herfliesi, und daß eine Regierung, welche dieselben nicht anerkennt, ihren wahren Zwck verfehlt: diese Rechte sind für die Katholiken wie für die Protestanten, und ich glaube nicht, daß ein Mensch deren beraubt werden kan, weil er Gott sø verehrt, wie sein Gewissen es ihm vorschreibt. Ohne Zweifel hat der sehr ehrenwerthe Herr gutgefunden, sich so lange in den Hinterhalt zu stellen, bis der Friede geschlossen ist, um sich die Kränkung zu ersparen, mit einem Manne unters handeln zu müsseù, den er sø niederträchtig geschimpft hat. Er hat uns eingestanden, daß der Posten, den er verlassen, in der jezigen Lage kein Gegenstand der Sehnsucht oder des Ehrgeizes seyn könne. Dis ist ein Beweis, daß er selbst nicht sehr án den glüklichen Erfolg unsrer Waffen, an den blühenden Zustand unsrer Finanzen glaubt, troz des glänzenden Gemähl des, das er uns davon aufgestellt hat. Was mich betrifft, so entfernte ich mich von meinem Posen, weil ich die Niberzeu, gung hatte, daß ich in demselben durchaus nichts Gutes wirfen könnte ich fand mich wieder ein, sobald ich glaubte, daß

meine Gegenwart von Nuzen seyn könnte. Ich bin überzeugt, daß das einzige Mittel, die unglüklichen Folgen einer argli ftigen Unterhandlung oder eines zweideutigen Friedens abzu wenden, darin besteht, daß das Parlament wieder jene vers fassungsmäßige Eifersucht annimmt, die so lange unsee Nation blühend, und die Waffen GrosBritanniens siegreich machte. Man will keine Untersuchung zugeben, um so sagt man die Gemüther nicht mit Bestürzung und Muthlosigkeit zu er füllen. Aber nicht indem er den Zustand von Erschöpfung, worin Frankreich sich befand, verhehlte, gelang es Bonaparte, neue Heere zu erschaffen, den Enthusiasm wieder zu beleben, die Wunder zu bewirken, die den lezten Feldzug der Franken verewigen." For beklagt hierauf das Unglük Fre lands, dessen Unruhen mit der Zurükberufung des Lords Fitzwilliam begannen; ́er schildert die Lage GrosBritanniens gegen die andern Mächte Europa's, den Kuin seiner Manufacturen, das Elend, welches auf als len Klassen des Volks laste, und schliest seine Rede das mit, daß er denn Antrag seines Freundes Grey beis stimmt.

Pitt tritt nun noch einmal auf, um zu erklären, das es keineswegs seine Absicht wäre, dem Hause nicht alle erforderliche Auskunft in Betref der irländischen Kas tholiken zu geben, sobald dieser Gegenstand zur Sprache kommen würde.

دو

Der neue Kanzler der Schazkammer, Addin ga ton sprach hierauf mit vieler Måssigung und Milde. „Er könne bei einer so wichtigen Verhandlung nicht ganz schweigen; doch werde er dem Hause mit keiner langen Nede laftig fallen. Seine chrenwertsen Freunde hätten ihr Betras gen mit so vieler Geschiflichkeit gerechtfertiget, daß ihm nur wenige Bemerkungen zu machen übrig blieben. Die Ehre, welche das Haus ihm in drei aufeinander folgenden Parlamenten erwiesen, indem es ihn zu seinem Sprecher erwählt, habe den tieffen Eindruk in seinem Gemüthe zurüfgelassen, und er habe diese Stelle bløs aus Gefühl von Pflicht gegen seinen Souverain und fein Vaterland mit einer andern verwechselt, worin viele Schwierigkeiten ihn erwarteten, und worin er manche häusliche Freuden des Gatten und des Vaters würde aufopfern müssen. Er bedaure, daß die Stelle, die er in der jezigen Administration bekleide, ihn in den Fall sezen könnte, von der Meinung mancher ehrenwerthen Mitglieder abzuweichen, deren Freundschaft er lange Zeit besessen habe. Man möchte über ihn und seine Collegen nicht zu früh absprechen; wie sehr er auch die ehrenwerthen Herren, die so eben von ihren Aemtern abgetreten, hochschäze so erkenne er doch kein andres System als das, welches dem Besten des

Souverains und des Vaterlands angemessen sey. In Bez tref der nordischen Conföderation trete er den von Bitt. aufgestellten Grundsäzen bei; denn der Coder der SieGeseze sey allzu klar, um darüber einigen Zweifel zuzulassen. Es sey wahr, daß der König von Preussen diesen Gesezen Gerechtigkeit verweigert; doch sey derselbe nachher wieder von den guerft angenommenen Grundsäzen abgegangen. Das Recht der Durchsuchung müsse allerdings mit Milde ausgeübt werden, und noch hoffe er auf einen glüklichen Erfolg der Unterhandlung mit Dänemark; inzwischen sey dieses Recht für England alles und alles. Dogleich ist schwere Wolken den politischen Horizont verfinsterten, so werde doch ein festes und gemásigtes Benehmen fie suverläsig zerfreuen. In Betref des Friedens seyen die Minifter Sr. Majestät geneigt und entschlossen, solche Schritte zu thun, die zu diesem Zwek führen könnten. Keine Art von RegierungsForm in Frants reich werde ein Hinderniß der Unterhandlung seyn; und bei dieser Stimmung von Seiten Englands, werde der glükliche Ausgang des Versuchs lediglich von den Bedingnissen abhängen. Er habe keinen Erund, zu vermuthen, daß der Feind der Unterhandlung entgegen wäre; aber vergebens wur de lestrer seine Aufrichtigkeit betheuren, wenn er Beding nisse forderte, die mit der Ehre und Sicherheit Englands unvereinbar wären. Er misbillige eine rauhe, beleidigende Sprache gegen wen sie auch gebraucht würde; er sey dagegen überzeugt, daß ein festes uni gemässigtes Betragen sowohl gegen Frankreich als gegen die neutralen Nationen, die Wolken, die über England hiengen, bald entfernen werde. In Betref Irlands sen er zwar weit entfernt, die Fahne der Intoleranz zu schwingen; doch fühle er sich gegenwärtig nicht dazu berufen, in die EmancipationsSache einzugehen; übri gens betrachte er Katholiken und Dissidenten wie gute Unter thanen, die alle Ansprüche auf den Schuz des Parlaments hätten. Auch in früheren Zeiten sey nicht immer eine Unter suchung des Zustands der Nation auf die deshalb gemachten Anträge erfolgt, wovon man vom Fahr 1740 bis zum Anfange der lezten Administration vier Beispiele gehabt. Er wolle fich aller Declamation enthalten: die ihn kennten, würden ibn ohnehin nach seinem ihnen bekannten Charakter beurtheiTen; und die ihn nicht kennten, würden, hoffe er, abwarten, bis he im Stande seyn würden, ihn aus Erfahrung zu beurtheilen.'

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Nun sprachen noch Turner gegen, Dent für den Antrag. Grey dufferte sein Vergnügen darüber, åusserte daß der Ton der lezten Administration sich in gemässige tere Gesinnungen aufzulösen anfange.

Bei der Abstimmung fanden sich 105 Stimmen für und 291 gegen Grey's Antrag; dieser ward dems nach mit einer Mehrheit von 186 Stimmen verworfen. (Die Fortsezung der Verhandlungen des brittischen Reichs Parlaments folgt künftig.)

I.

Blik in die Zukunft bei dem Luneviller Frieden, von F. J. Emerich. *

Fata viam invenient.

Mit

Tit Wehmuth, mit bitterm VorGefühl künftigen Uns glüts beobachten einige den jezigen Zustand von Europa, während andre mit Entzüken, mit schwärmerischen Hofs nungen die Morgenröthe des Friedens empfangen. Vie, le glauben an eine allgemeine Ausgleichung, viele nur an augenblikliche Ruhe wegen KraftErschöpfung. Je: der unterstüzt seine Meinung durch Gründe der Leidens schaft, Erfahrung und Menschenkunde. Die verschies denartigen Gemahlde, welche daher entstehen, sind gleich treffend, sind erschütternd, und aus diesem Labyrinth hilft kein Genius, als jener der stillen Untersuchung, welche die mächtigsten Völker in ihren innern und äuss fern Verhåltniffen umfassen, und so viel möglich in das Gebiet der Zukunft dringen muß. Die großen Zukungen von Partei Wuth find in Europa vorüber. Furcht, jene allgewaltige Beherrscherin der Menschen in den ersten Zeis ten der Revolution, umlagert nicht mehr die Thronen und ConsularStühle. Die verschiedenartigsten Regieruns gen können sich verbinden, wiewohl mit wechselseitigen Besorgnissen, welche dem Vunde keine politische Familias ritåt gestatten, aber das Ringen des Verstandes, das Wachen über entfernte Interessen, die Aufmerksamkeit * Dem Verfasser, der mir diesen intéressanten Aussaz zuzuschiken die Güte hatte, glaube ich meine Achtung nicht beffer bezeugen zu können, als indem ich denselben hier, seinem HauptInhalt nach, den Lesern der Europ. Annalen mittheile. P.

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