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hat allerdings Geld Mangel. Allein seine Hilfsquela len find unbenuzt, und beinahe unerschöpflich. Bewafs nen kan es auf jeden Fall seine ganze HeeresKraft, da feine Regierung ohnehin so ganz eigenwillig zugreifen darf, und desto schlimmer für den reichen, betriebsamen Feind, der in drei Monaten mehr verliert, als er in drei Jahren gewinnen oder verderben kan. Uibrigens wird es nach Gefallen in England und Frankreich Freunde suchen, und immer jene willkommen heissen, welche seine Neze aufs stellen helfen. Sein erster Wunsch ist Theilung der Türkei, welcher Frankreich nicht mehr entgegen zu seyn braucht. Mögen fie die Wüsten theilen. Schwers lich haben sie den Geist, sie gelten zu machen. Geben die europäischen Staaten keine Blösen, so muß der pos Urische Verein zwischen der neuen füdlichen und der alten nörolichen Dynastie schlaff werden, welchem nachzuhel: fen ist. Nur muß man streben, dem ehmaligen Gries chen Land, wie es vor Philipp war, nebst den Inseln, eine eigne Verfassung zu geben, und das UrVolk in seine Rechte wiedereinzusezen. Dis an FlächenInhalt und Bes völkerung nicht unbedeutende Land, Staat für's erste vom zweiten Range, könnte die Bestimmung erfüllen, welche die tragen und abergläubischen Osmanen verfehls Das Volk scheint zwar seinen Ursprung vergessen zu haben; tief hat sich das Gefühl der Knechtschaft in die Seelen der unglüklichen Hellenen geprägt. Aber, seits dem Europa schwache Versuche machte, sie zu befreien; was traten nicht für Männer auf, Männer, die zu ster ben wußten! Wie schlugen sich nicht BergBewohner um ihre Existenz! und wenn nur ein Mann von Genie und Seelen Größe unter gesunkenen Menschen lebt, so dfus man die Schranken, und tausend thun aus Nachahmungs; Geist, was er aus angebohrner Gröse that. Das Volk hat RuhmSucht, FreiheitsLiebe, Verstand und über haupt viele Geistes Aehnlichkeit mit den Franzosen, wos durch es ihnen geneigt werden muß. Am Ende kan dies

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ser Staat den Russischen beobachten und bekämpfen.Seine Eristenz wäre den Staaten insgesammt nůzlich. Frankreich hat nicht Ursache, wegen dem Mittel Meere Besorgnisse zu hegen; denn der Staat kan seine Kraft noch nicht entwikeln, und seine Augen müssen nach dem festen Lande gerichtet seyn. Destreich findet einen jus gendlichen Bundsgenoffen gegen Rußland: eben so auch Preussen. England hat den Vortheil, daß sich mehrere Mächte in den levantischen Handel theilen, anstatt daß Frankreich ihn allein betriebe; wiewohl KleinGriechens land, wie gesagt, um die Herrschaft des Mittel Meeres nicht ringen kan. Die Türken, wach Asien zurükgewors fen, concentrirt, vielleicht auch durch Unfälle einigers masen gebessert, könnten Rußland am kaspischen Meere beschäftigen, wenn sie die wilden Ståmme ringsum mit sich rissen, und von den Befizern Aegyptens unterstäzt würden. Allein bis diese neuen Staaten mit auftreten können, erwarten Europa von Seiten Rußlands drin. gende Gefahren. Es könnte Danemark und Schweden fich unterwerfen, Preussen durch Oestreich bekämpfen, die polnischen Provinzen an sich reissen, und nach dem Umsturz der beiden HauptStaaten den verbündeten Reichss Körper zertrümmern wollen; Plane, an welchen es die Preussische Staats Klugheit allein, ohne Destreichs Theils nahme, wozu dis zu leidkaschaftlich ist ohne Entstes hung eines jugendlichen Staates im Aufgange - ohne Frankreichs Politik und Hilfe → ohne seine volle Bedeutenheit nicht hindern kan. Eine Ablenkung fan aus der Begierde, in Ostindien sich zu bereichern, entste hen, Rußland scheint die Eroberung dieser Halb Insel mit grössern Hofnungen unternehmen zu können, als Irgend eine europäische Macht, welche die Meere durchses geln muß, um ihre Tiger unter die gutmüthigen Hindus loszulassen. Persien und die große Bucharei bieten Stua fen zu dieser Befiznahme an. Durch die Bucharei ist der Zug gemacht. Persien ist in seiner gegenwärtigen Lage ents

weder leicht zu purchziehen oder zu erobern, wozu Paul die fränkischen Soldaten wohl brauchen wollte. Einmal erobert, bietet es Abentheurer in Menge an, die am Ganges die Thaten Kulikan's erneuern möchten. Dann ist auch alles am Ende. Der Hindus schmiegt sich, wie gewöhnlich. Der Europäer sieht seinen Seapoy fliehen, und zieht sich auf die Küße, auf die Inseln. Der Russe hat kraftvolle Unterstüzung nahe. Der audre Europäer muß sie über den Meeren herholen, und wenn sein wechs selseitiger Neid Aegypten wieder orientalisiren sollte, dann hilft ihm ein später Verein auch nichts. Die ersten Erosberer bereichern sich vom raubartigen Handel, die übris gen Asiaten zittern bei dem Menschen Anftrdmen, fie ges, ben nach, und der chinesische Handel selbst kommt in die Hände der Russen, wenn nicht gar ihre Geseze am Ente in Peking selbst gelten. - Sollte irgend ein Ungefähr die Energie des halbwilden Staates auf diese Seite leis ten, so strömt der Reichthum der Welt eine Zeitlang in feine Kaffen. Es vermag dann Epochenweise alles, in Europa. Aber die Gefahr ist vorüber. Es taumelt im Rausche des Genusses. Seine Kraft schwindet, ohne daß Bildung sie erfeze. Die Zusammenknüpfung heterogener Theile löst sich beim ersten Zufalle auf, und das gröste Reich der Welt zerfällt in Europa in grose, in Asien in kleine oder unbedeutende Trümmer. Rußland verdient übrigens unsre ganze Aufmerksamkeit, da ez unaufhaltsam weiter dringt, und das entschiedene Bedürfs niß hat, seine Waffen immer weiter zu tragen, damit es der Selbst Aufidsung entgehe und die Mängel seines friedlichen Zustandes durch den Glanz des Sieges verdes ke. Krieg und Krieg unter den Europäern, ist sein Los fungs Wort, und diesem Rufe getreu wird es bald gegen England bald gegen Frankreich entweder mit Hilfslei> ftung oder Versprechungen auftreten.

[Nun wirft der Verfasser noch einige lichtvolle und hochge nommene Blike auf die andern WeltTheile. Dann faßt er die Hauptzüge seiner Schrift in der Kürze zusammen.]

In Europa, welches durch seine Leidenschaften die Befizungen über dem Meere verlieren wird, die es sets nen Kenntnissen verdankt, haben drei Mächte den Beruf zum Erobern. Rußland fühlt, daß es nicht wie and re Staaten von einem Ende der Welt bis an das andre sich durchraufen muß, um überall zu herrschen. Es ftrekt die Hånde nach Nord, uach Polen, nach Griechenland, nach Indien, und glaubt dann Preussen und Desta reich werfen und bis an den Rhein seine Macht festsezen zu können. Preussen, hat den gedachten Hang, in Teutschland durch Bund und Besiz sich zu vergrößern, und kan furchtbarer werden als man glaubt, weil es gleichartige Stämme amalgamirt, und o daß es die Stufe von Glük und Gröse erreiche, welche nöthig ist, dem teutschen Namen jenen stillen Glanz wiederzugeben, der so ganz verschwand, daß er keine Zeugen mehr hat, als die Gräber! Es zieht die Feinheit der Gewalt vor, welche kleinen Staaten nur ephemeren Glanz gibt. Ununterbros chene Ruhe in Europa ist eben so wenig sein Wunsch, wie jener von Rußland. Frankreich allein ist so glüklich, daß es gegen die Aussichten von Krieg und Frieden gleich, giltig seyn kan. Sollte die Republik einige Zeit lang Ruhe haben, so wird ihr das Erobern gehässig. Denn was soll fie mehr fordern? Drångt sie immer mehr heterogene Bes standtheile zusammen, so wandelt sich die Verfassung in föde rative um, und auch diese ist selten im Angrifs Falle. Sie muß immer gespannt seyn, aber jezt Ruhe wünschen, damit sie die Anwendbarkeit ihrer Grundsäze rechtfertige. Zum Trost der Welt, welche das römische EroberungsSystem von der Seine her fürchtet, sey es gesagt, daß der friedliche Föderalism dort fiegen wird, sobald das kolossale SeeWesen regulirt ist. England und Oests reich machen MeisterWerke, wenn sie sich auf ihrer Grdse erhalten und den innern Flor befördern. Aeussere Machts Bergrößerungen sind für sie unmöglich. England spielt die ehrenvollste Mittler Rolle, oder wird, bei Verlust der

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Niederlassungen und Schiffe, Provinz unter dem Titel eines selbstständigen Landes. Oestreich kan im Kriege seine Existenz verlieren, und dennoch hat es Stimmung dafür, weil es zu sehr gedemüthiget ward. — Für large Rube ist keine Sicherheit da. Aber die Revolutions Wuth ist vorüber, und wenn auch Verfassungen gestürzt were den. Scheint es doch), als predige der Geņius der Milde den Menschen aus jedem Grabe, jedem Thale, von jeder BrgSpize, wo Blut floß: „Soll die Wuth, welche eud), o unselige Schwärmer zu Attilas umstempelte, „soul ste nie aufhören? Soll die erste Verirrung wie ein Alpen, Quell, alle Ströme des Gehässigen an sich ziehen, bis sie aus Heiner unermeßlichen Mündung Länder und VölkerTrüm „mer in den Ozean der Erfahrung fortrollt? Ihr glaubt, „Wahrheiten aufzustellen, und ihr, welche zu schirmen. „Seyd ihr Adler, so schwingt euch gegen die Sonne! „Bemitleidet die Raben in der MittelLuft, und ermordet

e nicht, weil sie Raben sind! Pfuscht nicht in das „Gewerbe der ehrwürdigen Zeit, und sucht in den appelnden Eingeweiden der Gemorderen die Garantie „cures Glükes! Nehmt dem Laster seine Häßlichkeit nicht, „indem ihr die lebende Meinung an seine Seite stellt! „Verlacht die erbårmliche Furcht, die euch so geisterhleich mit weitaufgerissenen Augen hinpflanzt! Denkt für die „Welt, handelt für euch, bildet euch selbst; damit euer „Beispiel, wie ein Cherub, den beschämten Frthum wegs „blize! Verzeihen müßt ihr. Denn ihr seyd alle schuls dig." So ruft er, und die Menschheit ist empfängs lich für seine Lehren, wenn ihre Schwäche dauernde Ems pfänglichkeit für's Gute gestatten sollte. Aber Ruhe -Nein, sie ist dennoch unmöglich, bis die Welt grose, vollabgerundete, durch Sitte und Sprache zusammenges kittete Völker umfaßt. Das ungeheure Schlachten im Mittel Alter konnte nur aufhören, sobald bedeutende Massen dastanden. Eben so kan die Dauer der Ruhe nicht eher vergewisssert werden, bis die Welt die bessern

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