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sponnen; der Zufall, welcher dessen Ausbruch beschleunigen sollte, machte den Anschlag scheitern, weil es dabei an Zusammenhang fehlte. Schon im Fructidor machte der Kommendant alle Anstalten, um die Näumung der Posten zu sichern, welche den Unternehmungen der Insurgenten am meisten ausgesezt waren, und um, diese von der Stadt zu entfernen. Ein mit den Waffen in der Hand ergriffener Nebell ward erschossen.

3 Sept. (1798.)

Die Insurgenten vom Lande rüfen in la Cortonera und Bormola ein. Die 80 HalbBrigade begibt sich in die östlis liche Stadt, um die Rebellen zu bezwingen. Der General Brouard, der diese HalbBrigade anführt, droht, die Stadt durch die Artillerie vom Schiffe Dego zerstören zu lassen, wenn sie die Waffen nicht abgeben; er bewilligt, im WeigerungsFall, den Weibern und Kindern 20 Minuten, um abzus ziehen.

Von diesem Augenblik an, bilden sich auf allen Zugången der Festung Zusammenrottungen. Die Infurgenten verschan zen sich auf den HauptPunkten, und die fränkische Besazung ist beinahe eingeschlossen. Faft zur nemlichen Zeit wird ein portugiesisches Geschwader signalisirt; es beginnt die Blokade des Hafens. Der König von Neapel hatte nunmehr den fränkischen Fahrzeugen die Häfen Siciliens verschlossen. Malta war von allen MundVorråthen entblöst; man hatte nichts als Korn; der Plaz war nicht einmal mit BleiKugeln und Patronen hinlänglich versehen; die FestungsWerke brauchten an vielen Stellen Ausbesserung. So standen die Sachen, als Malta in Belagerungszustand erklärt ward. Die Contre Admirale Villeneuve und Detres fanden sich mit den LinienSchiffen Wilhelm Tell und Dego, den Fregatten Diana, Fustice und Carthaginoise, hier eingeschlossen. Der General Villeneuve behielt das Kommando der Marine; Decrés nahm den Be« ' fehl über drei Forts. Die Mannschaften der obigen Schiffe wurden zum LandDienste gebraucht; ohne sie hätte man unmöglich an die Vertheidigung aller Posten denken können. Die allzuschwache Besazung war, nach Abzug der Kranken,

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mur 2,200 Mann stark. Alle nöthigen Anstalten zur Sicherung der Gegenwehr werden getroffen; man läßt den Umkreis der Feßungs Werke durch die dort wohnenden Personen räumen; Längs der Küsten, und nach Gozo, werden Schaluppen geschikt, um mit der fränkischen Besazung zu communiziren, und ihr Succurs zukommen zu lassen. Es wird ein KriegsNath versammlet: jeder, von seiner VaterlandsLiebe und Tapferkeit angetrieben, gibt seine Meinung über die zu treffenden Maastegeln. Es werden nach Frankreich, Italien, Corsika, den Küßten der Barbarei, Aviv's abgeschikt, um den Zustand der Besazung dort bekannt zu machen, und die nöthigen Mundund KriegsVorräthe zu verlangen. Alles Blet wird weggenommen, um Kugeln daraus zu verfertigen; im Innern wird eine strenge Polizei gehandhabt, und von den wohlhabendsten Einwohnern eine Anleihe erhoben, um den Sold zu bestreis ten; alles, was zur Kleidung der Garnison dienen kan, wird in Requisition gesezt; die verdächtigen Einwohner werden ausgewiesen, zc. zc.

In den ersten Tagen der Blokade erhält die Besazung von dem portugiesischen Admiral Marquis de Nizza, und dem englischen DivisionsChef Sonnaire, eine Aufforderung; fie ist zum Schein auf Nechnung der Malteser Insurgenten verfaßt: laut derselben sollen sich die Franken ergeben, und den Maltesern die frånkischen, und die chmals dem Orden gehörigen KriegsSchiffe zustellen; der Besazung wird angeboten, sie nach Marseille zu führen. Ein Schreiben von zwei Häuptern der Rebellion, gewesenen Mitgliedern der RegierungsCommission, und sogenannten Bevollmächtigten des Volks, begleitet die Aufforderung. Der General Vaubois antwørtet dem Engländer und dem Portugiesen: „Sie haben ohne „Zweifel vergessen, daß Franken in dem Plaze sind; das Schiffal der Einwohner geht Sie nichts an. Was Ihre Aufforderung „betrift, so verstehen die Franken diese SchreibArt nicht." Auf das Schreiben der beiden Rebellen gibt der General keine Antwort.

18 Sept.

Unterdessen dauert der Aufstand des LandVolks fort. Der

General Baubois muß seine schwache Besazung ganz innek halb der Mauern einschliessen. Es wird beschlossen, den B. Regnault (von Saint Jean d'Angely), Commissair bei der Regierung zu Malta, an das Directorium abzufchiken, und die schleunige Sendung von Hilfe zu betreiben. Widrige Winde verzögern seine Abfahrt um einige Tage.

25 Sept.

Die Besazung vom Fort Chambray, (auf der Insel Gozo), fchlägt mehrere Stürme zurük. Wegen Mangels an Lebensmitteln ergreift sie den Entschluß, sich der Kähne des Hafens von Mogicro zu bemächtigen, und sich am nemlichen Tag nach la Valetta zu begeben.

3 Det.

Es wird ein Ausfall gegen Casal Zabbar unternommen, wo die RebellenKanonen, Mund- und KriegsVorräthe hatten. Die Zugänge finden sich so verschanzt, daß man nicht eindringen kan. Das Detafchement kehrt zurük.

14 Oct.

Das Geld wird immer seltener; es ist schon sechsfach im Breise gestiegen. Der portugiesische Admiral schikt eine zwei ie Aufforderung. Er sucht durch eine falsche Darstellung den Muth der Befazung zu schwächen; er gidt vor, „die MamLufen hatten die in Aegypten gelandeten Truppen schon drets mal gefchlagen, Bonaparte wäre umzingelt, und hätte fei men Ausweg mehr zc. zc. Er unterläßt nicht, zu melden, daß „Tunis, Algier und Tripoli der Coalition beigetreten sind." Der portugiesische Parlementair kehrt mit einer neuen ab fchlägigen Antwort zurük. Indessen wird nach wenigen Tas gen der Besazung eine dritte Aufforderung angekündigt, Die Nelson selbst schift.

Aufforderung vom 25 Det. 1798.

„Meine Herren! Hndem ich Ihnen diesen Brief in Betref meines Entschlusses wegen der gegenwärtig zu Malta be„findlichen Franken schife, schmeichle ich mir, daß Sie diesen

Schritt feiner unschiklichen Neugierde, sondern dem Wunsch,

meine Absichten deutlich an Tag zu legen, zuschreiben wer„den. Die Lage von Malta is so, daß die Einwohner im »Besiz der ganzen Fnsel sind, la Valetta ausgenommen, „das in Ihren Händen ist. Die Hnsulaner find gegen Sie bewafact, und ein Geschwader Sr. grosbritannischen Maje „flåt blokirt den Hafen. Mein Zwek is, dem guten Volk von „Malta beizustehen, damit Sie genöthigt werden, die Insel fahren zu lassen, welche in die Hände ihres rechtmäßigen „Souverains zurükgegeben werden soll, und den Wilhelm „Tell, die Diana und die Fußtice in Besiz zu nehmen. „Um so schnell wie möglich zn diesem Zwef zu gelangen, bie„te ich an, daß, nach der an mich geschehenen Auslieferung der „fränkischen Schiffe, alle gegenwärtig auf Malta und Gonio befindlichen Truppen und Seelente nach Frankreich trans „portirt, und nicht einmal als KriegsGefangene betrachtet werden sollen. Ich werde Sorge tragen, daß das Leben dere ienigen Malteser, welche sich mit Ihnen vereinigt haben, „geschont werde, und ich biete meine Verwendung bei ihrem Souverain wegen Zurükgabe ihrer Güter an. Würden diese „Anerbietungen verworfen, oder sollte eines von den Schif,,fen, ohngeachtet meiner Wachsamkeit, entkommen, so erklä re ich keiner Kapitulation mehr Gehör geben zu wollen, „die der General in der Folge den Einwohnern von Malta „vorzuschlagen genöthigt seyn möchte; noch viel weniger werde ,,ich mich dann auf irgend eine Weise für die Begnadigung derer verwenden, welche ihre Pflicht gegen ihr Vaterland verrathen haben. Ich bitte sie zu glauben, daß dieses die "Entscheidung eines englischen Admirals ist, und daß ich die Ehre habe 2c. 2c.

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Unterzeichnet: Horatio Nelson.”

Antwort, vom 4 Brumaire.

»Herr Admiral! wir haben den Brief erhalten, mit wel „chem sie uns beehrt haben. Da uns daran liegt, die Achtung unsrer Nation zu verdienen, wie Sie nach der Achtung der ,,ihrigen fireben, so sind wir entschlossen, diese Festung auf's Acusserste zu vertheidigen. Was Ihre Theilnahme für die "Rebellen vom Lande betrift, so führt ihr meineidiges Betra »gen sie in ihr Verderben, welches die einzige Frucht ihres

unsinnigen Unternehmens werden kan. Wir beklagen sie aufs wrichtig, daß sie sich von den Rathschlägen einiger Ehrgeizigen „täuschen lassen, und wir sind gerüstet, ihre Anstrengungen „mit allem Muth, dessen Leute von Ehre fähig seyn können; „zurükzuschlagen..

Unterzeichnet: Der General Vaubois.

Der Contre Admiral Villeneuve.

14 Oct.

Eine auserwählte Zahl von Maltesern wird versammelt, um zu Kanonier Kompagnien organisirt zu werden. Die Franken, welche als Sekretair bei den Administrationen stehen, erhalten Befehl sich einschreiben zu lassen, um bei Angrifs Fällen zu dienen.

19 Oct.

Man vertheilt Sicherheits Karten an die Malteser, welche im Plaz bleiben dürfen.

2 November.

Zu Verhütung der Misbräuche bei den Fleisch Austheilungen, wird der PlazKommandant beordert, jedesmal dabei zugegen zu seyn, und die nöthige Quantität Fleisch auf jeden Tag zu conflatiren. Statt der Malteser Beker, die wegen der schlechten Qualität des Brods böser Absichten verdächtig find, werden Franken angestellt. Man trift Anstalten zu Bebauung der in den FestungsWerken eingeschlossenen Felder, welche Abwesenden angehören.

11 Nov.

Der B. Doublet wird, an die Stelle des B. Rege naud (von Saint Hean d'Angely), zum Commissair bei der Regierung ernannt.

16 Nov.

Neues Cirkular an die Consuln von Cagliari, Genua und Livorno. Man dringt in sie, den Bedürfnissen der Besazung abzuhelfen. Gleiche Schritte bei dem Kommandanten in Korfika, und dem Vice König in Sardinien; diese Aufträge wer den BB. Second und Coste gegeben. Uiberdem schikt der General Vaubois in gleicher Absicht nach den Küsten der

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