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Regierung Anstalten zur Verproviantirung trift, macht newe
Hofnungen.

Siebente Aufforderung der Feinde. Siebente verneinende Antwort des Generals Vaubois.

15 Oct.

Ankunft eines neuen Aviso's, mit den Nachrichten von den Siegen des Generals Massena in der Schweiz, des Generals Brüne in Holland, der Armee von Aegypten bei Abukir.

20. Dec.

Die Austheilungen von Wein und Brantwein werden eingestellt. Der wenige übrig bleibende Wein wird für das Lazareth aufgespart. Brantwein soll nur für ausserordentliche Arbeiten abgegeben werden.

29 Januar (1800.)

Der Contre Admiral Villeneuve schlägt vor, die Marine absegeln zu lassen. Ein Befehl der Regierung lautete: „Die „Marine von Malta sollte nicht eher absegeln, als wenn das „angekündigte Convoy angekommen seyn würde.” Die Seeleute thaten zu nüzliche Dienste, als daß man nicht noch mit diesem verzweifelten Entschluß gezögert hatte.

3 März.

Die Engländer beeifern sich, dem General Vaubois den Unfall der Division unter Befehl des ContreAdmirals Perree, welche schon im Angesicht von Malta war, anzuzeigen. Perree's Tod, die Wegnahme der Badine und des Commerce de Marseille, find sehr traurige Nachrichten für die Besazung.

5 Mår z.

Ankunft der Korvette Bellona von Marseille. Fhre Ladung bessert den Zustand der Besazung in etwas. Die drin genden Bedürfnisse reigern den Preis dieser Ladung bis 580,000 Francs.

Auf das wiederholte Verlangen des Contre Admirals Vila leneuve, und auf das Gutachten eines drei Tage hinter einander gehaltenen KriegsRaths, wird beschlossen, den Wils helm Tell absegeln zu lassen. Der Contre Admiral Decre's Eurov. Unnaleu, 1891, 4tes Stück,

besteigt ihn. Er hat Auftrag, der fränkischen Regierung zu verkünden, daß der Plaz sich nur noch bis zum Prairial (Ende Mai's) halten kan, und um Hilfe anzusuchen, deren schnelle Sendung den fatalen Zeitpunkt hinausschieben könne.

12 April.

zufolge des Eifers, mit welchem die Feinde der Besazung, alle schlimmen Nachrichten wissen lassen, erfahren wir bald ge nug die Wegnahme des Wilhelm Tell's. Dieses Unglük vermehrt noch die Traurigkeit, welche der Verluft von Pers ree's Convoy unter der Besazung verbreitet hatte. Der General Vaubois erneuert seine Versuche, um die Regierung mit der verzweifelten Lage von Malta bekannt zu machen. Er schlägt zu dem Ende verschiedene Wege ein.

22 April.

Man theilt unter die Offiziere eine Hilfe von 24 Francs für jeden.

12 Mai.

Heder Soldat erhält, als Hilfsßeistung, einen Thaler.

'8 Jun.

Der Zustand des Plazes verschlimmert sich; die Magazins Vorräthe gehen aus. Der Augenblik der härtesten Entbehrungen ist gekommen. Während dieses Monats, des schlimmsten von der ganzen Blokade, hat man nichts als Brød zur Nahs rung.

9 Jun.

Gleichsam durch ein Wunder läuft das kleine Schif, Margarete, mit dem Adjunct Remi, mitten durch die feindliche Schiffe in den Hafen. Es verlängert um einige Tage das Daseyn der Besazung. Der Adjunct Remi überbringt die ConstitutionsUrkunde vom Fahr 8. Die Besazung versammelt fich, und nimmt sie einstimmig an.

Am 7 Hun. hatte der engliche General Graham erklärt, daß er die Einwohner, welche der fränkische Befehlshaber fortan aus dem Plaz weisen möchte, nicht mehr aufnehmen würde." Nichts destoweniger fand sich der General Baubois durch den Mangel genöthigt, deren noch 2,700 hinauszuweis

fen. Er fiellt dem englischen General die Härte seines Betras gens vor, und überzeugt, daß die Engländer die Grausamkeit - nicht haben werden, jene Unglüklichen militairisch zurükzutreiben, befiehlt er die Vollziehung der Räumung. Die Englander geben Feuer! Ihre Schlachtopfer, nachdem sie einen Tag und eine Nacht in den Gräbern der Aussen Werke zugebracht hatten, in der Hofnung, daß ihre MitBürger vom LandVolk, ihre Freunde, ihre Verwandten, die Engländer erbitten würden, kehren wieder in die Stadt. Die fränkischen Volontairs bringen ihnen Lebensmittel.

20 Jun.

Man gebt an die Ladung des Schifs, welches den B. Remi gebracht hatte; sie betrug höchstens für 14 Tage Le\ bensmittel; man bestimmte den Verbrauch so, daß aus den 14 Lagen 6 Wochen gemacht werden konnten.

22 Jun.

Ankunft der vom KriegsMinister abgesandten Feluke Legere. Die guten Nachrichten aus Frankreich heben den Muth der Belagerten, und erhalten ihre Hofnungen.

11 Ful.

Alle HolzVorråthe sind erschöpft; damit es nicht ganz daran fehle, wird die Fregatte Boudeuse zerstüft. Die Ruhr bricht aus; die Cisternen werden leer, das Wasser fångt an zu fehlen. Die Offiziere haben alles, was sie befassen verkauft; es bleibt ihnen nur, was sie auf dem Leibe haben.

18 Jul.

Unter diesen traurigen Umständen erhält die Besazung die achte Aufforderung. Noch wird nichts darauf geantwortet als folgendes, vom 18 Ful :~

"Ich habe, mein Herr, die Aufforderung erhalten, die „Sie unterm gestrigen Datum an mich zu fchiken mir die Ehre erwiesen. Wir können in Ihre Vorschläge nicht willigen. „Sie glauben, daß wir dem Dienst unsers Vaterlands Ge„nüge geleistet haben. Wir sind weit entfernt, diese Meinung „zu theilen; wir denken, daß uns noch viel zu thun übrig „bleibt. Um Malta anzugreifen, bedarf es einer starken Ar»mee.. Unfre Lage kan noch sehr weit hinausgeschoben werden,

„und wir werden das Verbrechen nicht begehen, fie auch nur um einen Augenblik abzukürzen. Unser Widerstand wird uns »ficherlich Ihre Achtung verschaffen. Ich habe die Ehre zc. zc.”

Hndessen verstreicht der ganze MonatTermidor (20 Ful. bis 18 Aug), ohne daß ein einziges Schif einläuft. Der Uiber rest der Vorräthe wird aufgezehrt. Alle Maulesel sind geschlachtet. Am 19 Auguft hat man höchftens nur bis zum 2 Sept. Korn. Die Befazung verliert alle Hofnung, Hilfe zu erhalten. Der General Vaubois, überzeugt, daß er die beiden Fregatten Diana und Fustice. durch die Capitulation nicht wird retten können, entschliest sich, sie absegeln zu lassen. Er behält von der Mannschaft nur die Kanonire, welche an wichtigen Posten gebraucht werden.

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Endlich ist nur noch für fünf Tage Korn da. Der KriegsRath wird zusammenberufen; das Resultat-seiner Berathschlas gungen ist folgendes Schreiben an den Befehlshaber der eng lischen Truppen, vom 3 Sept.

„Durch Ihr Schreiben vom 17 des verwichenen Monats Ful. schlagen Sie mir vor, mein Herr, daß Sie einen Offi„zier von Nang nach la Valetka schiken wollen, um zu unsterhandeln. Die Ehre erlaubt mir, ihn zu empfangen, wenn ses noch Ihr Wille ist, daß er erscheine. Ich stehe Ihnen das „für, daß er aufgenommen und respectirt werden soll, wie es „einem mit solchem Charakter bekleideten Offizier zukommt. Da ich in diesem Augenblik wegen einer Kapitulation in „Unterhandlung trete, so melde ich Ihnen, daß ich so eben „Befehl gegeben habe, alle Feindseligkeiten einzustellen. Ich „hoffe, daß Sie ein Eleiches werden thun mögen. Ich habe „die Ehre 2c. zc."

Folgendes schrieb der General Vaubois an den KriegsMinister, unterm 19 Aug., wenige Tage ehe die Kapitulation beschlossen wurde.

„BürgerMinister, bis diesen Tag waren alle Vorkehrungen „der Regierung zu unsrer Verproviantirung fruchtlos. Wir „haben seit dem 3 Aug. nichts als Brod, und auch dieses wird „uns nächstens ausgehen: es kan nur bis zum 7 Sept. reichen, „und wenn nichts einläuft, so muß ich den 2 in Unterhandlum

"

»gen treten. Sie können sich die Verzweiflung dieser braven Besazung nicht vorstellen, die von ihren zweijährigen Müh. »seligkeiten und Entbehrungen keine Frucht sieht, ausser dem »Ruhm, der ihr nicht geraubt werden kan. Ich theile ihre DenkungsArt, und nur die physische Unmöglichkeit kan mich »jum Kapituliren bewegen. Aber es gibt keine Art von Hilfs„mittel; der Feind hat keine Magazine; er hålt die wenigen „Lebensmittel, die er der Insel liefert, auf seinen Schiffen. Also ist keine Rettung vor der gänzlichßten HungersNoth. »Fm erßen Winter besonders håtte man uns so versehen sol„len, daß wir den Feind hätten ermüden können. Von den wersten Tagen der Belagerung an, haben wir gewußt, uns ,,mit sehr wenigem zu behelfen. Wir hoffen alle, daß Frank„reich unserm Betragen Gerechtigkeit widerfahren lassen wird; aber das ist nicht genug für brave Männer, die weniger an „sich als an ihr Vaterland denken. Ich werde verlangen, daß „man uns nach Marseille bringe. Wenn wir, wie ich hoffe, mes erhalten, nach Frankreich zurükkehren zu dürfen, so den„ken wir, Sie werden wohl Befehle geben, damit wir auf „Abschlag gleich dort etwas von unserm Sold beziehen. Was „würde sonst aus den armen Offizieren, die kein Mittel mehr „haben, sich zu nähren, und keine Kleider mehr? Auch die »Soldaten haben nichts auf dem Leibe als leinene Kleider. »Beim Eintritt der strengen Fahrszeit brauchen sie Tuch. Wenn „wir die ehrenvollen Bedingungen, die ich verlangen werde, „alle* erhalten, so behalten Sie Truppen, die überall ge= »gen die Feinde der Republik geführt werden können, ob sie „gleich der Ruhe sehr bedürfen. Empfangen Sie den Respect peines troftlosen Republikaners.

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Die Kapitulation kam den 5 Sept. (1800) wirklich zu Stande, und war folgenden Inhalts.

Artikel der Kapitulation

Zwischen dem DivisionsGeneral Vaubois, Oberkoms mandant der Inselu Malta und Gozo, wie auch dem Gegen Admiral Villeneuve, Kommandant der Sees Macht zu Malta, auf einer Seite; sodann dem Hrn.

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