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tiken *) zerstreut sind, sondern auch durch beson

So sehr ich übrigens Bücher, wie die genannten, wegen des in ihnen niedergelegten Schatzes stilistischer Erörterungen als einen wahren Gewinn für die Theorie des lateinischen Stils betrachte, so kann ich dennoch ebensowenig die Ueberzeugung aufgeben, dass es in Hinsicht auf die Methodik der mit den Schülern oberer Gymnasialclassen anzustellenden Uebungen im lateinischen Stil zweckmässiger ist, wenn die Anleitungen zu demselben für jene nur kürzere stilistische Winke und Erinnerungen, nicht ausführliche Erörterungen enthalten oder wenigstens diese letztern, wie es Grotefend gethan, in einem besondern Commentar für den Lehrer mitgetheilt werden. Von selbst versteht sich, dass dessenungeachtet die Uebungsbücher im lateinischen Stil für obere Gymnasialclassen auf gehörige Anwendung und Einübung der wichtigsten Lehren und Regeln desselben planmässig berechnet und angelegt seyn müssen, so wie ich selbst in meinen Uebungen im lat. Stil für obere Gymnasialclassen, Leipzig 1839., die zu meiner Freude den ungetheilten Beifall des Rec. in der Gymnasialzeitung zu Zimmermann's Zeitschrift für die Alterthumswissenschaft Mai 1840. Nr. 21. S. 163 ff. gefunden haben, während der Rec. in Gersdorf's Repertorium Bd. 24. H. 4. S. 336 ff. zwar behauptet, aber durchaus nicht beweist, dass dieselben an Methode und durchgreifender Planmässigkeit bessern Schriften ähnlicher Art nachstehen, besonders dahin gestrebt habe,,,dass die Schüler in den schwierigern und feinern Regeln, den eigenthümlichen Wendungen der Sprache, im ächt lateinischen Gebrauche der Pronomina, Substantiva, Verba etc., bei welchem sie allmählig aufhören, für jedes deutsche Wort auch ein in der Form entsprechendes lateinisches Wort zu suchen, in Anwendung passender und nicht selten nothwendiger Umschreibungen, in der richtigen Stellung einzelner Wörter und ganzer Sätze, in der Verbindung von Sätzen, die im Deutschen oft nicht verbunden sind, im Periodenbau gehörig geübt werden." Vorrede zu meinen Uebungen S. IX.

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*) Vorzüglich zeichnen sich auch hierin aus : sig's Vorlesungen über lateinische Sprachwissenschaft. Her

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dere Schriften Matthiä's *), Grysar's **) und vor allen durch Hand's ***) ausgezeichnetes Lehrbuch. So freudig und dankbar indessen die Vorzüge dieser Schriften anzuerkennen sind, so ist durch sie dennoch, wie ich glaube, ein neuer Versuch, die Theorie des lateinischen Stils zu bearbeiten, keineswegs überflüssig geworden. Denn die Schrift meines mir unvergesslichen Lehrers Matthiä beurkundet zwar den pädagogischen Tact, die reiche Erfahrung und tiefe Einsicht, durch welche der Verewigte sich in so hohem, seltenem Grade auszeichnete, und enthält manche treffliche Winke über Forderungen der höhern Latinität +), allein sie ist leider, wie schon

ausgegeben mit Anmerkungen von Dr. F. Haase, Leipzig 1839.

* Entwurf einer Theorie des lateinischen Stils, Leipzig 1826.

**) Theorie des lateinischen Stils, nebst einem lat. Antibarbarus, Köln 1831.

***) Lehrbuch des lat. Stils, Jena 1839. 2te Aufl. Als einschlagend in die lateinische Stilistik sind auch zu nennen die verdienstlichen Schriften: Krebs Anleitung zum Lateinischschreiben. Frankfurt a. M. 1834. 7te Aufl. Antibarbarus der Lateinischen Sprache. In zwei Abtheilungen, nebst Vorbemerkungen über reine Latinität. Frankfurt a. M. 1831. 2te Aufl.

†) Ich kann mir es nicht versagen, hierbei Jeden, der sich durch Anschauen des, wenn auch unter einfachen Rahmen gefassten, aber treuen, lebensvollen Bildes Matthiä's, des Gelehrten, des Schulmannes, des Menschen einen edlen

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der Titel zeigt, blosser Entwurf, der mehrere sehr wichtige Lehren und Regeln des Stils entweder ganz übergeht oder nur flüchtig andeutet, abgesehen davon, dass Matthiä von S. 50. an sich über verschiedene, der Theorie ferner liegende und vorzüglich zur Methodik gehörige Gegenstände verbreitet. Die Schrift Grysar's ferner gewährt zwar in einzelnen Puncten mehrfache gute Belehrungen, und erscheint namentlich dadurch verdienstlich, dass in ihr zuerst Vieles sorgfältig zusammengestellt sich findet, was vorher in mehrern,

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Genuss bereiten will, auf den trefflichen Aufsatz über ihn aufmerksam zu machen, welchen der Herzogl. Sachsen-Altenburgische vaterländische Geschichts- und Hauskalender auf das Jahr 1838. enthält, wo es z. B. heisst: Als Lehrer wusste sich Matthiä jeder Klasse gleich nützlich zu machen, wie er es überhaupt verstand, nicht nur dem mangelhaften Wissen, sondern auch der schwachen Kraft zu Hülfe zu kommen und sie vorwärts zu führen. Seine Unterrichtsweise war fern von aller Pedanterei; so natürlich und zusagend, dass vielleicht die meisten seiner ins Lehramt gekommenen Schüler dieselbe, sogar bis zu kleinen Einzelheiten

müsste es seyn lassen.

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wieder in ihre Lehrart haben übergehn Meister in der Interpretationskunst wusste Matthiae wie die Sprache, so den Geist der Alten mit einer Klarheit, Anschaulichkeit und Lebendigkeit zu entwickeln, dass dem wissbegierigen, wohlvorbereiteten Schüler die Unterrichtsstunden pfeilschnell hinflogen. Sein lebendiger Vortrag wurde unterstützt durch ein angenehmes Organ. Es war eine Freude, ihn griechisch lesen zu hören. Nicht minder ausgezeichnet war seine Anleitung zum lateinischen Stil und die Uebungen im lateinischen Sprechen und Schreiben."

zum Theil seltenen und theuern Büchern zerstreut war, allein ebenso wenig lässt sich verkennen, dass die Schrift den Namen einer Theorie des lateinischen Stils strenggenommen nicht führen kann; denn, wie Geist in Jahn's Jahrbüchern Bd. 6. H. 1. S. 5 f. J. 1832. sagt,,, er würde sich höchstens für die zweite [v. S. 598-625. von der Bildung des lateinischen Satzes handelnde] und dritte [v. S. 626-656. die Lehre von der Wort- und Satzstellung enthaltende] A btheilung eignen, die nur ein Dreizehntheil des Buches einnehmen; die erste, zwölf Dreizehntheile des Buches enthaltende, Abtheilung besteht aus einem, wie wir gesehen haben, ziemlich unlogisch geordneten Gemenge von grammatischen, lexicalischen, antibarbaristischen und synonymischen Bemerkungen." Und ebenso wahr ist das Urtheil, welches Hand Lehrbuch des lat. Stils S. 19. über Grysar's Schrift fällt: Die Theorie des lateinischen Stils macht den geringsten Theil dieses Werkes, einer Sammlung von grammatischen und lexicalischen Bemerkungen, meist aus frühern Schriften entnommen, aus, indem der Verfasser [Vorrede S. XII.] des Glaubens lebt, ein massives Regelngebäude führe zur Steifheit im Stile

und befördere die Geschmacklosigkeit, |dagegen eine einzige schöne Periode des Cicero richtig und kunstgemäss interpretirt mehr lehre als ein ganzes mit stilistischen Regeln vollgestopftes Buch. Dennoch soll dieses Buch selbst nur stilistische Regeln enthalten. Besser aber ist, massiv bauen als grundlos und ohne einen wohldurchdachten Plan." Vgl. Hallische Litteraturzeitung J. 1834. Nr. 108. S. 860 ff. S. 867.

Ebendeshalb

glaube ich auch nicht, dass den Mängeln, an welchen Grysar's Buch als Theorie des lateinischen Stils betrachtet leidet, gründlich und vollständig durch eine blosse Umarbeitung abgeholfen werden könne, die, wie ich erst ganz kürzlich nach fast völliger Beendigung des Druckes meines Lehrbuches erfahren habe, vorläufig angekündigt worden ist. So scheint es mir z. B. schon unangemessen, dass in der neuen Bearbeitung der dem Buche beigegebene, allerdings in mehrfacher Hinsicht mangelhafte Antibarbarus (vgl. Geist a. a. O.) nun gänzlich von der Theorie getrennt als zweiter Theil, sowie die Synonymik als dritter Theil, erscheinen soll. Auch steht einer allgemeinern Verbreitung des Buchs unter Schülern der höhere Preis desselben, der durch die neue Bearbeitung wohl noch gesteigert werden wird, entgegen. Was

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