Cover AH 7449,053 Untersuchungen zur Geschichte der Unterwerfung von Ober- Inaugural - Dissertation, welche nebst den beigefügten Thesen mit Genehmigung der hohen philosophischen Fakultät der Königl. Universität Breslau zur Erlangung der philosophischen Doktorwürde Freitag, den 22. Dezember 1905, vormittags 11, Uhr in der Aula Leopoldina öffentlich verteidigen wird Opponenten: cand. phil. Max von Romatowski, Breslau Buchdruckerei H. Fleischmann Gedruckt mit Genehmigung der philosophischen Fakultät der Königl. Universität Breslau. Referent: Professor Dr. Conrad Cichorius. Der dritte Teil dieser Arbeit: Die Unterwerfung von Süd-Gallien Einleitung. Gleich nach dem ersten punischen Kriege trat Rom deutlich mit der Absicht hervor, nach Norden seine Grenzen weiter auszudehnen. Hier schienen sich die Alpen als die natürlichste Grenze des römischen Reiches darzubieten. Andrerseits war es für Rom notwendig geworden, die unruhigen Nachbarn im Norden, die Gallier und Ligurer, zur Botmässigkeit zu bringen oder mit ihnen aufzuräumen. Denn die Gallier hatten stets jede Gelegenheit ergriffen, sich auf die Seite der Feinde Roms zu schlagen, und die Ligurer waren ebenso unbequeme Räuber zu Lande wie zur See. So wird denn i. J. 238 v. Chr. zum ersten Male ein Heer gegen die Ligurer geführt1), und auch in den folgenden Jahren kehren oft römische Feldherrn siegreich aus Ligurien zurück 2). Doch scheinen bleibende Ergebnisse gegen diese auf ihren schwer zugänglichen Bergen gut geschützten Völker zunächst nicht erzielt worden zu sein. Dagegen gelang es Rom, bald darauf gegen die Gallier grosse Erfolge zu erringen. Diese, das Vordringen der Römer in Picenum und im Gebiete der senonischen Gallier mit Besorgnis beobachtend, waren selbst die Angreifer. In der furchtbar blutigen Schlacht bei Telamon aber wurde ihr Heerhaufen vollständig vernichtet (225 v. Chr.). Dieser grosse Sieg zog bald die Unterwerfung der Insubrer und Bojer nach sich, während die keltischen Cenomanen und die Veneter es motus 1) Liv. XX. adversus Ligures tunc primum exercitus proest. 2) Vgl. acta triumphorum. |