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solle, seiner Gottheit beraubt, ein volles Götterjahr aus der Gesellschaft der Himmlischen ausgeschlossen sein 31.

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Charakteristische Gebräuche beim Schwören in der Heroenzeit waren, dass der schwörende Fürst aufrecht stand 2, sein Scepter emporgehoben 33, auch die Hände und Blicke wie beim Gebet gen Himmel gerichtet, 'nd dass feierlichen Eiden immer vollständige Opfer vorangingen, welche die schwörenden berührten 35 um anzudeuten, es solle im Fall des Meineides ihnen ergehen wie dem Opferthier. So lässt Homer, als Alexandros und Menelaos statt ihrer Völker den Jlischen Streit durch einen Zweikampf auskämpfen wollen, unter der Bedingung, dass Helena dem Sieger folge, den Vertrag im Namen der Troer und Hellenen von Priamos und Aga

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Römische Dichter, Ovidius Art. am. I, 635. Met. III, 290. Silius Ital. XIII, 568. und der Apologet Lactantius I, 11 p. 69 auch den Jupiter bei dem Stygischen Wasser schwören lassen, so ist das nicht antik gedacht, da Jupiter wie der alttestamentliche Jehova nur bei sich selbst als dem Höchsten schwören kann: Jl. I, 524 ff. Moses I, 22, 16. V, 32, 40. Jesajas 45, 43. Jeremias 22, 5. 44, 26. 51, 14. Hebr. 6, 13. Cyrillus c. Jul. p. 162, C. 31 Hesiodus Th. 400. 784 ff. mit Servius zu Virgilius Ae. VI, 134. Der Hesiodische Ausdruck Th. 799: μέγαν εἰς ἐνιαυτόν — αΐδιον ἐνιαυτόν bei Apollodorus III, 4, 2 bezeichnet, wie Hesiodus selbst erklärt, eine ennaëterische Periode von acht Jahren, dergleichen in vielen Mythen vorkommen. 32 Jl. XIX, 175. ὀμνυέτω δέ τοι ὅρκον ἐν ̓Αργείοισιν ἀναστάς. 33 JI. VII, 411: ὅρκια δὲ Ζεὺς ἔστω ἐρίγδουπος πόσις Ἥρης. ὡς εἰπὼν τὸ σκῆπτρον ἀνέσχεθε πᾶσι θεοῖσιν. Χ, 321: ἀλλ ̓ ἄγε μοι τὰ σκῆπτρον ἐνάσχεο καί μοι ὄμοσσον. Aristoteles Pol. III, 9, 8 p. 1285, 12: ὁ δὲ ὅρκος ἦν τοῦ σκήπτρου ἐπανάτασις. 3 JI. XIX, 257: ἰδὼν εἰς οὐρανὸν εὐρύν. Pindarus Ol. VII, 65. Konon Narrat. 38: tàs xɛīgas avaoɣáv zaτáμvvτo. 35 Scholiasta Aristophan. Lys. 202: οἱ ὀμνύοντες εἰώθασιν ἐφάπτεσθαι τοῦ ἱεροῦ. Vergl. die Abh. über die Sühnopfer p. 22. 36 Eustathius zu Jl. III, 273 p. 333, 47 ff. III, 245 ff. Über das Abschneiden und Vertheilen der Haare vergl. auch Sophocles Aj. 1173 ff.

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memnon über feierlichen Opfern durch feste Eide beschwören. Agamemnon opfert zwei Lämmer; während er ihnen die Stirnhaare abschneidet, mischen die Herolde den Opferwein und vertheilen beides unter die Fürsten der Troer und Hellenen; dann betet er das Opfergebet und ruft an zu Zeugen des Eides und Rächern des Meineides Zeus und Helios, der alles hört und alles schauet, die Ströme und die Erde sammt den Göttern der Unterwelt, und fügt die Verwünschung bei: welche von den Vertragenden wider den Eidschwur handelten, deren Gehirn solle über die Erde hinsprützen wie der Wein über die Opferthiere, ihres und ihrer Kinder, und ihre Weiber anderen zu Theil werden. Ähnliches geschieht, als Agamemnon dem Achilleus die Briseïs zurückgibt: der Herold Talthybios bringt einen Eber herbei, Agamemnon schneidet ihm die Stirnhaare ab, betheuert mit himmelwärts gerichteten Händen und Blicken bei Zeus, Gaia, Helios und den Erinnyen, die Jungfrau niemals berührt zu haben, und schliesst mit dem Fluchgebet: im Falle er unwahr schwöre, möchten die Götter alle Leiden über ihn bringen, die den Meineidigen treffen. Das getödtete Opferthier wird dann ins Meer geworfen den Fischen zum Frass 39; denn essen durfte davon, weil es ein Fluchopfer war, niemand 40.

Dieselben und ähnliche Eidesgebräuche mit derselben Bedeutung begegnen in anderen Heldensagen und in der historischen Zeit. Herakles und die Söhne des Neleus beschwören ihr Bündnis über einem getheilten Eber; die Freier der Helena über einem zerstückten Pferd 2; Pyrrhus

38 Es ist nicht unwahrscheinlich, dass, wie die Scholien bemerken, bei der Anrufung von Zeus, "Hhos, IIoraμoì, Taia, an die vier Elemente Luft, Feuer, Wasser, Erde gedacht worden ist. 39 Jl. XIX, 250 ff. 40 Pausanias, V, 24, 2. 41 Pausanias IV, 15, 4: ènì voμíov zάлooν. Wonach die Angabe des Plutarchus Mor. p. 271, C. dass Herakles nur einmal in seinem Leben dem Phyleus, des Augeas Sohn, geschworen habe, unrichtig ist. 42 Pausanias III, 20, 9 : ἐπὶ τοῦ ἵππου τῶν τομίων.

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und Lysimachus über einem geopferten Eber, Stier und Widder 3. Als Demaratus Sicherheit erhalten wollte, ob er Aristons Sohn sei oder nicht, opferte er dem Zeus Herkios einen Stier, liess seine Mutter rufen, legte in ihre Hände von den Eingeweiden, und beschwur sie so, ihm die Wahrheit zu sagen 4. Die sieben gegen Theben verbündeten Fürsten beschwuren ihren Bund, indem sie einen Stier schlachteten, das Blut in einem Schilde auffingen, ihre Hände hineintauchten, und die Schreckensgötter Ares, Enyo und Phobos anriefen 5; ähnlich in Xenophons Zeit die zehntausend Hellenen ihren Kriegsbund mit Ariaeus dem Feldherrn des Kyros: sie opferten einen Eber, einen Stier, einen Wolf und einen Widder, fingen das Blut in einem Schild auf, und tauchten dann die Hellenen ihre Schwerter, die Perser ihre Lanzen hinein 6. Von den Molossern wird erzählt, sie hätten bei Bundeseiden einen Stier in kleine Stücke zerschnitten und darüber einen Becher Weines ausgegossen mit der Verwünschung, dass es dem Bundesbrüchigen wie dem Stiere ergehen und sein Blut vergossen werden solle wie der Opferwein".

43 Plutarchus v. Pyrrhi p. 386, D. 44 Herodotus VI, 68. 45 Aeschylus Sept. 42 ff. Vergl. Pausanias II, 19, 7. 46 Xenophon Anab. II, 2, 9. Die Skythen, erzählt Herodotus IV, 70, machten einen Bund auf folgende Art: Sie gossen Wein in einen irdenen Krug, vermischten ihn mit dem Blute derer, die den Bund schlossen, tauchten dann ein Schwert, Pfeile, eine Streitaxt und einen Wurfspiess in das Blut, beteten und tranken es. 47 Zenobius II, 83 mit den Parallelen, und Suidas v. Bous & MoLovrov mit dem von Bernhardy p. 1027 angeführten Codex Coislinianus: tov μèv βοῦν κατακόπτοντες εἰς μικρὰ ἐπαρῶνται τοῖς παραβησομένοις οὕτως κατακοπῆναι· τοὺς δὲ κώθωνας ἐκχέοντες, οὕτως ἐκχυθῆναι τὸ αἷμα τῶν παραβησομένων. Die Chaldaeer pflegten bei feierlichen Bundeseiden das Opferthier in zwei Theile zu zerschneiden, diese dann zu verbrennen und durch die beiden Opferflammen hindurch zu gehen, um anzudeuten, dass es dem Eidbrüchigen ergehen solle wie dem Opferthier:

Als die Phokaeer, um der Knechtschaft der Perser zu entgehen, sich entschlossen, nach Kyrnos auszuwandern, und sich hiezu durch Eid und schwere Flüche gegen die, welche von dem Zuge daheimblieben, verbanden, versenkten sie, um den Eid unlösbar zu machen, einen Klumpen glühenden Eisens ins Meer, mit der Bestimmung, nicht eher nach Phokaea zurückzukehren, als bis das Eisen wieder ans Tageslicht komme 49. Gleicherweise hat Aristides nach dem Siege bei Plataeae die Griechen ein Bündnis beschwören lassen, wobei er nach den Verwünschungen glühende Metallklumpen ins Meer warf 50. In beiden Fällen sollte die symbolische Handlung andeuten, so wenig das Eisen vom Meeresgrund an die Oberfläche wiederkomme, so wenig solle der Eid jemals seine Kraft verlieren.

Überhaupt wurden alle Bündnisse, Freundschaftsverträge und Friedenstractate, beim Abschlusse und so oft man sie erneuerte, von den Vertragenden durch gegenseitige Abgeordnete über vollständigen Opfern beschworen, und dem Eide in der Regel ein Fluch beigefügt gegen die Eidbrüchigen; die Verträge selbst aber nebst Eid und Fluch auf Säulen eingegraben und an öffentlichen Plätzen in der Nähe der Haupttempel oder in diesen selber aufgestellt. Bündnisse zwischen Völkern verschiedenen

woraus sich auch die räthselhaften Gebräuche bei dem Bunde Abrahams mit Jehova (Mos. I, 15, 9 ff.) erklären: Cyrillus c. Jul. X p. 359 f. Dieselbe Sitte scheint dem von Sophocles Ant. 265 erwähnten Gottesurtheil zu Grunde zu liegen; vielleicht auch den sprichwortlichen Redensarten διὰ πυρὸς βαδίζειν, εἰς πῦρ ἐμβαίνειν, διὰ πυρὸς diéqдeσ9αι, dià avoòs doauεiv: Aristophanes Lys. 133. Libanius Epist. 70. 317. 397. 687. Vergl. auch die Abh. über die Sühnopfer p. 14. 48 Schol. Sophoclis Ant. 264: όπως αιώνια τὰ ὅρκια ὑπάρχη. 49 Herodotus 1, 165. Callimachus Fragm. 209. Horatius Epod. 16, 17 ff. Suidas v. Dozator doά. 50 Plutarchus v. Aristid. p. 334, Α: μύδρους ἐμβαλὼν ἐπὶ ταῖς ἀραῖς εἰς τὴν θάλατταν. 5 Thucydides V, 18 f. 23 f. 47. 56. Polybius XXII, 26. XXIII, 1. 9. In dem Bundeseide der Amphiktyonen heisst

Stammes wurden beschworen bei den Hauptgöttern eines jeden, mit ängstlicher Sorgfalt, keinen zu übergehen. So bei dem Schutz- und Trutz

es: βοηθήσειν τῷ θεῷ καὶ τῇ γῇ τῇ ἱερᾷ καὶ χειρὶ καὶ ποδὶ καὶ πάσῃ δυνάμει, beistehen zu wollen dem Delphischen Gotte und seinem heiligen Gebiet mit Hand und Fuss und aller Macht: Aeschines adv. Ctesiph. S. 109. Die beigefügte Fluchformel s. in der Abh. über den Fluch p. 11 f. In einem von den Smyrnaeern und Magnetern um das Jahr 244 vor Chr. beschworenen Vertrage, in Boeckhs Corpus Inscriptionum Graecarum No. 3137, heisst es Vers 59: ομόσαι τοὺς μὲν ἐμ Μαγνησίᾳ κατοίκους τόνδε τὸν ὅρκον· Ὀμνύω Δία, Γῆν, Ἥλιον, Αρη, ̓Αθηνῶν ̓Αρείαν, καὶ τὴν Ταυροπόλον, καὶ τὴν μητέρα τὴν Σιπυληνήν, καὶ ̓Απόλλω τὸν ἐμ Πάνδοις, καὶ τοὺς ἄλλους θεοὺς πάντας καὶ πάσας, καὶ τὴν τοῦ βασιλέως Σελεύκου τύχην· dann weiterhin Vers 69: εὐορκοῦντι μέμ μοι εὖ εἴη, ἐφιορκοῦντι δὲ ἐξώλεια καὶ αὐτῷ καὶ γένει τῷ ἐξ ἐμοῦ κτλ. Der Vertrag mit den Eidesformeln wurde, wie ausdrücklich darin bestimmt war, auf weissen Säulen eingegraben in den Haupttempeln beider Städte aufgestellt. In einem Schutz- und Trutzbündnis zwischen den Kretischen Städten Lato und Olus aus dem dritten Jahrhundert vor Chr., welches in Säulen eingehauen zu Lato im Tempel des Poseidon, zu Olus im Tempel des Zeus Tallaeos, und von beiden Vertragenden gemeinschaftlich zu Knosos im Tempel des Apollon Delphinios aufgestellt wurde, beginnt der von beiden Theilen geleistete Eid, a. a. O. No. 2554 Vers 175 ff. so: Ὀμνύω τὴν Ἑστίαν καὶ τὸν Ζῆνα τὸν Κρητογενία, καὶ τὸν Ἥραν, καὶ τὸν Ζῆνα τὸν Ταλλαῖον, καὶ τὸν Ποσειδῶν, καὶ τὴν ̓Αμφιτρίταν, καὶ τὴν Λατῶν κ ̓ Αρτεμιν, καὶ "Αρεα, καὶ τὴν ̓Αφροδίταν, καὶ τὴν Ἐλευσίναν, καὶ τὴν Βριτόμαρτιν, καὶ Ἑρμᾶν, καὶ Κωρῆτας, καὶ Νύμφας, καὶ τῶς ἄλλως σιως πάντας καὶ πάσας — und schliesst: εὐορκέοντι μὲν ἦμεν πολλὰ καὶ ἀγαθά, ἐφορκέοντι δὲ τὰ ἐναντία. In einem Freundschaftsbündnis der Hierapytnier auf Kreta, welches auf drei Steinsäulen eingegraben im Tempel der Athene Polias in Hierapytna, im Tempel des Asklepios der Stadt, mit welcher die Hierapytnier das Bündnis schlossen, und die dritte gemeinschaftlich im Tempel der Athene in einer dritten Stadt aufgestellt wurde, heisst es in der Schvurformel bei Boeckh a. a. Ο. Ν. 2555 Vers 11 f.: ομνύω τὴν Ἑστίαν καὶ Κανα Φράτριον, καὶ Ζῶνα Δικταῖον, καὶ Ἥραν, καὶ ̓Αθαναίων Ὠλερίαν, καὶ ̓Αθαναίαν

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