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Späteren: L. Radermacher, Rh. Mus. LIV (1899) 368 f. Angebliche 'Mißklänge': richtig darüber auch R. Heinze, Hermes XXXIII (1898) 485, 2.

Zu S. 61f., Anm. Lateinische Schrift in griechischen Texten. Ergänzungen des hier gegebenen Materials gibt K. Krumbacher, Byz. Zeitschr. VII (1898) 468 (aus Prokops Gotenkrieg), O. Crusius, Philol. LXII (1903) 133 ff. (aus Zosimos und Laurent. Lydus). Schon vor dem Erscheinen der 1. Aufl. hatte E. Nestle, Berl. phil. Wochenschr. 1897, 1469 f. bemerkt, daß in einigen Hss. der griechischen Paraphrasen von römischen Gesetzesbüchern gewisse römische Kunstausdrücke mit lateinischen Buchstaben geschrieben werden, und dafür auch ein interessantes Zeugnis des Syrers Jakob von Edessa († 708) beigebracht. Ferner ist auf einer griechischen Devotionstafel saec. III p. Chr. bei Wünsch in den IG. III pars III appendix p. XVII die erste Zeile mit lateinischen Buchstaben geschrieben. Worte aus Barbarensprachen gemieden oder entschuldigt. Das von mir in der 1. Aufl. vergebens gesuchte Zeugnis Strabons habe ich inzwischen gefunden: III 155 g. E., vgl. auch XVI 777 g. E. Es läßt sich noch folgendes hinzufügen. Josephus ant. II 7, 4 § 176f. XI 3, 10 § 68. Lydus de mag. III 32 (p. 120 Wünsch) ἄχρι Παννονίας, ἣν Ἕλληνες Παιονίαν δι ̓ εὐφωνίαν καὶ φυγὴν βαρβαρισμοῦ καινοτομοῦντες ἐκάλεσαν. Mela außer in der praefatio auch III 3, 3. Martial XII 18, 11f. Plinius ep. VIII 4 an Caninius Rufus, der den Dakerkrieg in griechischen Hexametern schreiben will: non nullus et in illo labor, ut barbara et fera nomina, in primis regis ipsius (Decebalus) graecis versibus non resultent, sed nihil est, quod non arte curaque, si non potest vinci, mitigetur e. q. s. Servius zur Aen. I 343 quotiens poeta aspera invenit nomina vel in metro non stantia, aut mutat aut de his aliquid mutilat (folgen Beispiele). Über Anna Komnena sagt Krumbacher, Gesch. d. byz. Lit.2 277 mit Anm.: „Fremde Namen, die nach ihrer Ansicht den historischen Stil beflecken, wie auch vulgäre Wörter gebraucht sie nur im Notfalle und häufig mit ausdrücklicher Entschuldigung. Nachdem sie z. B. X 8 eine Reihe fremder Namen angeführt hat, sagt sie: καὶ μεμφέσθω μηδεὶς ἡμῖν τοιούτοις χρωμένοις ὀνόμασι βαρβαρικοῖς καὶ ἀφ ̓ ὧν ἔστι τὸ ὕφος τῆς ἱστορίας καταμιαίνεσθαι. οὐδὲ γὰρ ὁ Ὅμηρος ἀπηξίωσε Βοιωτοὺς ὀνομάζειν καί τινας βαρβαρώδεις νήσους διὰ τὴν ἱστοgías axoißɛiav“, und was Krumbacher weiter hinzufügt. Übrigens

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hat schon M. Haupt (bei Belger S. 215f.) über dieses Stilempfinden eine treffende Bemerkung gemacht.

Zu S. 65 ff. (Prinzipien der antiken Wortstellung): vgl. Elise Richter, Zur Entwicklung der roman. Wortstell. aus der lat., Halle 1903. N. Schneider, De verbi in ling. lat. collocatione, Diss. Münster 1912. — Den Literaturangaben über Wortstellung bei Dichtern ist noch hinzuzufügen (außer Th. Bergk zu Theogn. 461): Leo in den Gött. Nachr. 1895, 415 ff. 1897, 967 und Analecta Plautina I Göttingen 1896. Diels in den Mélanges H. Weil (Paris 1898) 127. E. Schünke, De traiectione coniunctionum et pron. relat. ap. poet. lat., Kiel 1906, sowie meine Bemerkungen im Anhang III zu Vergils Aen. VI S. 382 ff. Eine zusammenfassende Behandlung nach inneren und historischen Gesichtspunkten fehlt noch immer.

Zu S. 69, 1. (Technologische Ausdrücke bei den Rhetoren): Wilamowitz, Hermes XXXV (1900) 28, 3. P. Geigenmüller, Quaestiones Dionysianae de vocabulis artis criticae, Leipz. 1908.

Zu S. 72, 2. Über Antiphons des Sophisten Sprache und Stil hat inzwischen E. Jacoby, De Antiphontis sophistae neoì dμovolas libro (Diss. Berlin 1908) 48 ff. genaue Untersuchungen angestellt. Die von mir zugunsten des Sophisten beantwortete Frage, ob die téxvai óntooıxaí ihm oder dem Rhamnusier gehörten, ist ziemlich gegenstandslos, wenn sie, wie zu vermuten, eine Fälschung waren; daran aber, daß der Fälscher sich mehr an die λégis des Sophisten als an die des Redners hielt, muß ich wegen der neugebildeten Worte festhalten.

Zu S. 73. In den beiden Stellen aus Alkidamas will F. Jacoby (brieflich) лoints und лoinuata lieber als 'Schriftsteller' und 'Schriftwerke' gefaßt wissen: Alkidamas selbst nenne 34 als Gegensatz zu ῥήτωρ den ποιητὴς λόγων, το ποιητής deutlich den vorher und schriftlich Komponierenden bezeichne.

Zu S. 78. Über die Ersetzung des poetischen synóμiov durch die Lobrede vgl. Kaibel, Abh. d. Ges. d. Wiss. Götting. N. F. II 4 (1898) 21, 2.

Zu S. 83. Über das mentiri der Historiker weist E. Hohl, Klio XI (1911) 181 auf folgende bezeichnende Stelle der vita Aureliani (c. 2) hin: adserente Tiberiano quod Pollio multa incuriose multa breviter prodidisset, me contra dicente neminem scriptorum, quantum ad historiam pertinet, non aliquid esse mentitum, prodente quin etiam

in quo Livius, in quo Sallustius, in quo Cornelius Tacitus, in quo denique Trogus manifestis testibus convincerentur. . ., 'scribe' inquit 'ut libet. securus quod velis dices habiturus mendaciorum comites quos historicae eloquentiae miramur auctores'. Diese Lügen hat er dann freilich faustdick aufgetragen.

Zu S. 86. Über die Reden in den Geschichtswerken schreibt mir Jacoby folgendes: „Die ganz auf die stilistische, sprachliche, technische Seite, nur auf das äußere Gewand der Historie sich erstreckenden 'Beziehungen der Geschichtschreibung zur Rhetorik' haben mit den eingelegten Reden nur insoweit zu tun, als diese eingelegten Reden nach den jeweils herrschenden rhetorischen Grundsätzen gestaltet werden. Daß sie überhaupt eingelegt werden, ist nicht Folge der hervorragenden Bedeutung der Rhetorik im Geistesleben oder der rhetorischen Bildung der Schriftsteller, sondern ist Folge des politischen Lebens selbst, das sich zum größten Teil in öffentlichen Reden abspielt (d. h. im Altertum; unsere Parlamente, selbst das englische, sind nicht vergleichbar). Wer politische Geschichte schreiben wollte, mußte Reden einlegen. Entscheidend Thukyd. I 22, 1f.: er sagt nicht, daß er Reden einlegt das ist selbstverständlich, weil die Geschichte sich in λóyoι und eoya abspielt, die einander gegenseitig bedingen sondern wie er die Reden gestaltet, die er einlegt. [Die Stelle ist in ihrer Bedeutung m. W. nie so scharf verstanden, wie sie es werden muß.]"

Zu S. 87, 2. Zu den Worten des Zitats aus Markellinos, vit. Thuk. 51 εuiótoxλéovs návra schreibt Jacoby: „Diese Worte beweisen, daß sich die Stelle nicht auf Reden bezieht, sondern auf die ganze Darstellung, in der Thukydides δεινὸς ἠθογραφῆσαι ist. Denn Themistokles hält ja bei Thuk. gar keine Rede."

Zu S. 88, 3 (Stilisierung der Urkunden bei Eusebios). „Günstiger urteilt Seeck über die Urkunden bei Euseb. (vit. Const.) in der Z. f. Kirch.-Gesch. XVIII (1897) 321 ff. Dag. Crivellucci, Stud. stor. VII (1898) 411ff": C. Weyman in d. Hist. Jahrb. d. Görresges. XIX (1898) 1000.

Zu S. 89. Für das Prinzip der Historiker, eine edierte Rede nicht aufzunehmen, da sie sich nicht mehr umstilisieren ließ, vgl. noch Liv. XLV 25,3 non inseram simulacrum viri copiosi (des Cato) quae dixerit referendo: ipsius oratio extat, originum quinto libro inclusa. Übrigens hat, woran mich E. Hohl erinnert, Tacitus

a. VI 6 den Anfang eines Briefes des Tiberius wörtlich aufgenommen, wie sich aus dem gleichen Wortlaute bei Sueton, Tib. 67, 1 ergibt: jede Paraphrase hätte das Individuelle geschädigt (aus demselben Grunde führt er, mit ausdrücklicher Begründung, XV 67 die Worte eines Tribunen an, ohne sie umzustilisieren; vgl. XIV 59 ipsa principis verba referam). In den Schlußworten des Zitats aus dem Briefe des Tiberius weichen Tacitus und Sueton leicht voneinander ab (beide entnahmen ihn unzweifelhaft einem älteren Annalisten); bei jenem lauten sie: perire me cotidie sentio, si scio, bei diesem: cotidie perire sentio, si scio; für die Überlieferung bei Tacitus spricht der Rhythmus.

Zu S. 90, Anm. Die bei den attischen Rednern eingelegten Verse werden richtiger beurteilt von R. Seippel, De veterum script. graec. ratione auctores laudandi, Greifswald 1903, 15.

...

Zu S. 91ff. (Beziehungen der Geschichtschreibung zur Poesie). Über die dramatische Historie vgl. E. Schwartz, Hermes XXXV (1900) 128 und besonders R. Reitzenstein, Hellenistische Wundererzählungen (Leipz. 1906) 84ff. und speziell für Phylarchos auch Plut. Them. 32 Φύλαρχος ὥσπερ ἐν τραγῳδίᾳ τῇ ἱστορία μονονοὺ μηχανὴν ἄρας ἀγῶνα βούλεται κινεῖν καὶ πάθος. Jacoby schreibt zu diesem Abschnitt: „Es sind Theorien im Spiel, die die Historie bewußt der Poesie annähern. Im Gegensatz zur Äußerung des Aristoteles über Geschichte und Poesie ist die Theorie im Peripatos entstanden: es ist die 'tragische Historie' eines Kallisthenes und Duris. Das Walten der Phantasie erklärt an sich nichts; tiefster Grund ist vielmehr die Abneigung der Griechen gegen die einfache Wiedergabe der realen Welt in der großen Kunst: die Historie wird zur Kunst erst, als sie sich der Tragödie nähert. Auf die 'Wahrheit', die Thukydides als Ziel der Historie bezeichnet hatte, kommt dem echten Griechen nichts an. Charakteristisch ist die Stelle aus Duris' Prooimion gegen die 'isokrateische' Historie."

Zu S. 94 (Materialsammlungen). Vgl. jetzt R. Klotz, Cäsarstudien (Leipz. 1910) 3 f. Auf die vita Carini 21, 2 verweist E. Hohl, Klio XI (1911) 185.

Zu S. 95 ff. Über Thukydides und die Sophistik vgl. W. Nestle, Neue Jahrb. 1914, 649 ff.

Zu S. 110. Den lóyos nоóτEpos des Sokrates im Phaidros führt A. Joel, Platos sokrat. Periode u. d. Phaedrus (in der Fest

schrift für M. Heinze, 1905, 84 ff.) nicht ohne Wahrscheinlichkeit
auf Nachahmung des Antisthenes zurück.

Zu S. 113ff. Das Urteil über Isokrates ist nach Wilamowitz,
Aristot. u. Athen II 380 ff. und J. Beloch, Griech. Gesch. II 528 ff.
wesentlich zu berichtigen. Von Gorgias hat er auch den Ge-
danken von der Einigung der Hellenen gegen die Barbaren über-

nommen.

Zu S. 117. Zeile 18 ist 'Amartyros' statt "Trapeziticus' zu lesen.
Zu S. 120, 1. Die 'Echtheit' des lysianischen ¿owtizós sucht
J. Vahlen, Sitzungsber. d. Berl. Ak. 1903, 788 ff. zu erweisen.

Zu S. 123 ff. Ein paar Sätze Epikurs sind rhythmisch analy-
siert worden Agn. Theos S. 93, 2.

Zu S. 129, 1. Die Existenz von diaroißal des Aristippos, mit
dem Bion durch Schulzusammenhänge verbunden ist, hat v. Arnim
1. c. (zu S. 8, 2) p. 30 gegenüber Zweifeln bewiesen.

Zu S. 131 ff. (Asianismus). Zur Korrektur und Ergänzung
meiner Darlegungen wird jeder den Aufsatz von Wilamowitz,
'Asianismus und Attizismus' (Hermes XXXV 1900, 1—52) heran-
ziehen. Die Grundlagen, auf denen das ganze Buch ruht, erkennt
er an, wie ich hier, um für weitere Untersuchungen keine un-
nötigen Differenzen zu schaffen, mit seinen eignen Worten kon-
statiere. Die eine, daß wir in der Entwicklungsgeschichte der
Kunstprosa eine direkte Verbindungslinie zwischen dem 5. Jh. v.
Chr. und dem 2. n. Chr. ziehen dürfen und daß diese Linie sich
bis zum Ende des Altertums verfolgen läßt', gibt er ausdrücklich
zu (S. 21); ebenso unterschreibt er, 'daß der Asianismus der alten
Zeit eine naturgemäße Weiterentwicklung der sophistischen Kunst-
prosa der platonischen Zeit ist' (ebd.), vgl. denselben Band des
Hermes S. 542; weiter ebenfalls, daß derjenige Stil, den Seneca
am vollendetsten repräsentiert, den Quintilian die corrupta eloquentia
nennt, die Fortsetzung des Asianismus ist, und daß weiterhin sich
zwei Richtungen gegenüberstehen, die Archaisten und die Neo-
teriker des Stiles, jene anknüpfend an die attischen Klassiker,
diese an die Sophisten der platonischen Zeit und die mit diesen
ihrerseits verwandte asianische Rhetorik' (ebd. S. 22). Seine
Polemik richtet sich dagegen, daß ich bei den Archaisten Er-
starrung, bei den Neoterikern Fortbildung finde; die Formulierung
war von mir, wie ich zugebe, nicht geschickt gewählt, aber unter
Fortbildung verstand ich doch nur weitere Entartung. Daß der

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