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110 wie er genant wære.

do antwurte er in allen sus,
er sprach ich heize Offerus.'

In dem selben jare geschach

daz der keiser einen hof sprach. 115 dar kam manic vürste rich

mit ingesinde ritterlich.

der künec des durch kurzwile gedähte,

den heiden er ze hove brâhte,

daz des ein ieglich herre jahe,
120 ob er solches ie iht gesæle.

do in der keiser erste ane sach,
mit vrâge er zuo dem künege sprach
'wannen mac dirre sin geborn?
wir gewunnen schaden, wurde im zorn.
125 man möhte in gåhes niht betwingen
weder mit vehten noch mit ringen.'
der künec sprach 'des enweiz ich niht,
wan daz er eines dinges giht,

swer im ze herren niht enzæme,
130 daz er im så ein andern næme.'

do sprach der keiser schimphliche
'der knappe zæme wol dem riche.'
Offerus nam rehte war,

do die vürsten kâmn ze hove gar
135 und dem keiser alle nigen,

des wart sin vråge niht verswigen,
er bat den künec im tuon bekant
wiez umbe den keiser wære bewant.
des antwurte er im zühtecliche

140 'er ist voget über Romisch riche,
über lant und über vürsten.'

er sprach: 'ist er in den getürsten,

179b

180a

114 ein 117 durch churczweil des g. 119 fiach: gesach 123 von wann: versetzte betonung beim auftact noch z. 180. 397. 966. 1093. 1389. 1467. 1510. 1637. 1814124 wer g. 125 da das prät. von mugen im reime

130 einen

gar nicht vorkommt, so ist es schwer, über die vocale zu entscheiden 136 dovan sein frag nicht ward v'swigen 140 er sprach er

129 en fehlt

138 benant

139-183

sở muost dù im ouch sin undertân.
'jà ich vil gerne, wand ich hån
145 von im krône unde lant.'

do sprach der heiden så zehant
'herre, so gip urloup mir,

ich wil niht langer dienen dir.'
sin vürgedanc muost werden war,
150 wand er strebte nach der hohe gar.
sin lip was hoch, sin muot was sam,
daz doch mit diemuot ende nam.
der künec die rede den vürsten seit.
daz was dem keiser niht ze leit,
155 er hete in durch ein wunder gerne
und sande in dannen gên Palerne.
er enhete doch helfandes niht,
ich wæn ze gån im dar geschiht;
in enmoht kein ros getragen,
160 weder olbent noch der wagen.

Nu kam ez an des jares zit
daz vür sünde buoze git

ze Rôme der båbst nach christen è.
der keiser sûmte sich niht mê,
165 er wolte bi dem antlâz wesen.
Offerus troute niht genesen
wan da die tiursten waren,
alswå gunde im daz leben swâren.
er kam ze Rôme und vernam
170 daz der keiser was gehorsam

dem båbste als er von rehte solte.
der heiden des niht làzen wolte,
er vrågte den keiser selbe der mære
in welher hohe der bâbest wære.

144 ja wil ich 158 ich we'n auch zu

146 sâ fehlt

159 en fehlt

180b

181

153 die red alle den 156 dann 161 chom-in; kam: vernam 837 162 d. man fur vgl. Freid. 150, 9 164 mer 165 er wolt zu rom den antlas wesen 166 inf. getrouwen vrouwen 1939. aber prisûn: troun 1723 (Mhd. gr. § 96. BG § 100). da auch phlûm auf boum 911 reimt, so halle ich die einsilbige form des inf. für sicher und schreibe daher auch nicht trûwete, trouwete 167 tewristen warn:swern 168 begund

180 ler 204 vgl. 1430

175 des antwurte er ime bescheidenliche,
er sprach 'nie keiser wart so riche,
er ensül den bâbest dienstliche êren.
so sol er in rehte leben leren.

ich bin sîn voget, so ist er mîn vater,
180 geistlich lêrære.' den keiser bater
ime sagen disiu mære

ob sin gewalt iht wit wære.
des antwurte er im zühtecliche
'er ist herre, über Romisch riche
185 muoz man vürhten siniu wort,
beidiu hie unde dort.'

Offerus sprach 'herre min,

só là ez mit dînen hulden sin,
ich wil urloup von dir hân.
190 dem båbst wil ich sin undertân.'
ez wære im liep oder leit,
sinen dienst er im do widerseit.
er dühte den keiser wandelbære,
er aht daz er sin kempfe wære
195 in sturme und in strîten:

swå man vinde solte biten,

då mohte er Romisch êr wol zieren
und ein her enschumphieren.

do ers in niht erwenden kunde,
200 do jach er daz ers im wol gunde.

Der keiser des niht enliez,

dem båbeste er in bringen hiez
und enbôt im daz wær ein sîn kint
als diu im noch gehorsam sint.

205 der båbst und al die kardinale
enphiengen in do sunder twåle,
leien unde ouch prêlâten

got sich vor im behüeten båten.

si schouweten in vür ein vremdez kunder 210 und pruoften an im gotes wunder.

181D

182

193 es
195 formel des volksepos vgl. Lexer п 1276
209 die construction nicht belegt

als lange er då ze Rôme was
unz man gesanc und gelas

und ouch den antlâz begienc

und ieglich mensche den segen enphienc,
215 den tete der båbst mit siner hant.

der heiden sprach 'wær mir bekant
war umb daz vingerzeigen wære,
daz wære mir ein liebez mære'

und erbeit kûme unz ez geschach

220 daz er zuo dem båbste selben sprach.
des antwurte er im wisliche,

er sprach 'swaz uf dem ertriche
trost ze gotes scherme hât

und christenlichez leben begåt,

225 dem ist der segen ein werlich swert
vür des tiuvels kraft, wand er gert
den menschen tæten unde schenden,
sin haz kan manege vroude phenden.'
des antwurte im der heiden schier
230 'sag an, dient niht der tiuvel dir?
sit dû muost vorhte gen im bân,
so wil ich im wesen undertân
und wil den tiuvel suochen;

und wil er des von mir geruochen,

235 ich diene im willecliche.

sit daz der keiser riche

182b

[blocks in formation]

228 manig 229 schier: mir 913, tier: mir 785. vgl. auch noch lieht : niht 1211. BG 90 233 f 3 hebungen auf 4, wie im Flore mit beifügung eines neuen gedankens. ob aber nicht zu lesen ist und wil er min geruochen? 237 en fehlt 241 w. swer 242 tungt ein hut gepawr vgl. hût und hûtgeselle bei Lexer, etwa auch noch vilzgebûr

er wolte in christen leben leren.

der båbst der mohte in niht bekeren.

245 swaz er im gehiez und geriet,
mit urloube er von im schiet.

Des wart der tiuvel vrò gemeit.
uf einem orse er gên im reit,
schône gekleit, wol dem geliche
250 als im dienten elliu riche,

und sprach also 'ich binz der man,
dem dû wilt wesen undertân.'
Offerus sprach 'herr, sit ir daz?'
'jà, dù solt mit mir vürbaz.

255 ich tuon dir allez daz bekant
daz ie mit namen was benant.'
daz dühtes beide vröudenriche,

si lobten vriuntschaft sicherliche.

der tiuvel pruoft mit manegen listen
260 wie er got wolt smæn an manegen christen.
zeim chemphen hete er sin gedäht,

wan daz ez got an im versmåht,
des er im niht volgen wolte.

Offerus baz varn solte.

265 dan giengens mit einander beide
und kamen an ein wegescheide,
dà lac ein tôter man begraben.
ob des grabe was erhaben.

ein kriuze nach der marter site,
270 da bezeichent man die christen mite.
do daz der tiuvel rehte ersach,
dò vuor er hin, daz er niht ensprach,
als ein schiehez ros uz den wegen

249 schon wol gechlait dem geleich

183b

184

250 als ob

245 was 248 örs 253 her o. 254 an der entsprechenden stelle des Christ. Zs. 17, 164 gehört vers 602 schon dem teufel und ist mit dem nächsten so zu schreiben: 'daz tuo und an mir nicht verzag' also sprach der tiefel do. 260 g. smæhte a.? 261 zu eim schemphen 262 stärkere apocopen im reime 300. 364. 678. 1253. (496. 1239. 1438. 1463. 1468. 1739) 263 douon er 264 0. was warn sold. die hs. setzt häufig w für b und umgekehrt 268 vor erhaben steht erslagen, ist aber dann durchstrichen 273 reime von ë: e vor r 1479 (1629?), vor ll 1349, vor t 1401. 1881. denn zu 155

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