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bige Gebrechen findet sich mehr oder weniger in den Weibern aller übrigen häßlichen Völker. Die Kamts schadalinnen allein ausgenommen, deren Brüste bis in das vierzigste Jahr ihre Festigkeit erhalten sollen. Die Leichtigkeit, womit die Weiber der häßlichen Völs ker gebähren, entspringt aus der eigenthümlichen Bils dung des Beckenknochens 1). Selbst dieser scheins bare Vortheil wird dadurch zu einem ungünstigen Merkmahl, daß die Weiber der häßlichen Völker ihn mit den Thiermüttern gemein haben.

Zu den Eigenthümlichkeiten der thierartigsten Menschen, der Südsee- Neger und Busch- Hottentots ten gehören auch ein ungewöhnlich hohler Rücken und ein vorhangender Bauch. Kein einziges häßlis ches Volk befißt das, was man in Europa eine schlanke Taille nennt. Diesen körperlichen Vorzug trifft man außer unserm Erdtheil blos in den kaukas sischen Nationen, in manchen Tataren, in den Kas schemiriern, den Weibern der Hindus, und in den schönen Insulanern der Süd: See an. Die Hindus selbst, die Morgenländer und manche Slaven, bes sonders die Ruffen sehen oder sahen wenigstens vormals eine außerordentliche Fettheit als eine eben so große Schönheit an 2).

In allen Völkern des nördlichen und öftlichen Asiens haben die Männer sehr kleine, die Weiber hingegen sehr große und weite Geschlechtstheile 3). Steller bemerkt ausdrücklich, daß in diesem Mißver. hältniß der Geschlechtstheile der Grund liege, warum Die Kamtschadalinnen die Männer ihres Volks verachten,

1) Simmering S. 36. 37.

2) Vergleichung des åltern und neuen Rußlandes. L 112. 113.

3) Steller S. 250. 51,

und nach den Russen oder Kofacken so begieria seyen. Die Weiber des südlichen Asiens, die Amerikanerins nen, und selbst die Negerinnen bezeugten von jeher eine entschiedene Vorliebe für die Europäer. Wer schließt nicht aus derselbigen Wirkung auf eine gleiche oder ähnliche Ursache? Nach einem Präparat zu urs theilen, was unser Herr Hofrath Osiander besißt, ist wenigstens in manchen afrikanischen Regern die Ruthe außerordentlich groß; allein sie hat eine thiers artige Bildung, weil sie viel spißer zuläuft, und die Eichel viel kleiner, auch weniger bedeckt oder ausges stopft ist, als in Europåern. Die Nymphen' vers längern sich, wie bekannt, am monströfeften in den Hottentottinnen und Negerinnen. Wahrscheinlich find längere Nymphen den Weibern aller häßlichen Völker gemein. Wenigstens haben auch die Kamts fchadalinnen Nymphen, die einen Zoll lang aus der Schaam hervorstehen, und wie Pergament oder Mas rienglas durchsichtig sind 1).

Wenn man die monströsen Fettklumpen an dem Gefäß der Hottentotten und Hottentottinnen auss nimmt; so find alle häßliche Völker weniger fleischig, nicht blos an dem genannten Theile, sondern auch an den Lenden, als die Europder 2). Zugleich haben dieselbigen Völker, einige wenige ausgenommen, ente weder gar keine, oder schwächere und höher sißende Waden, als die Menschen unsers Erdtheils. Die. ser Fehler zeigt sich auch in den Hindus, und in ges ringeren Graden, selbst in den westlichen Asiaten. Die Kniee der häßlichen Völker sind dicker und weis ter von einander abstehend, woher die fåbelförmige

1) Steller S. 297-300.

2) Man sehe unter Anderem Sdmmering S, 33.

Gestalt ihrer Beine entspringt ): welches leßtere Gebrechen manche Infulaner der Süd- See, manche Hindus und Morgenländer theilen. Eine eigenthums liche Misgestalt, sowohl der afrikanischen, als der Südsee Neger besteht darin, daß ihre Schienbeine sowohl seitwärts, als nach vorn ausgebogen sind. Arme und Beine sind in den häßlichen Völkern ents weder unverhältnißmåßig lang oder unverhältnißmåBig kurz. Der erste Fehler sticht am meisten in den Südsee, Negern, der andere, in den Finnen, den Grönländern, den Kamtschadalen und anderen kleis nen Völkern hervor. Aehnliche Extreme finden in der Bildung von Händen und Füßen, von Fingern und Zehen statt, die in den einen unproportionirlich groß, in den anderen eben so unproportionirlich klein find 2). Unförmlich große Füße werden auch an den schönen Insulanern der Süd- See, an den Hindus, und an manchen westlichen Asiaten getadelt 3). Füße und Hände sind in den häßlichen Völkern nicht blos unverhältnißmäßig groß oder klein, sondern auch viel platter, als in den Europäern 4). Aus den Fors men der Kniee, der Beine und Füße allein kann man es erklären, daß die häßlichen Völker nie mit geraden Knieen oder gestreckten Beinen gehen, und daß sie beym Gehen die Füße entweder gerade aus, oder gar einwärts sehen: in welchem leßtern Fall der Gang

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1) Histor. Mag. VII. 112. 201.

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2) Histor. Mag. VII. 112. 236. 277. Simmering S. 39. 40.

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3) Die Türken und Moldauer sollen verhältnißmäßig Heine Füße haben. Hacquets Reis. I. 135. 4) Der Orang-Utang hat noch långere Arme, hånde und Füße, als die Südsee Neger, in welchen diese Theile des Körpers am långsten sind. Camper Oeuvres 1. 113. 114.

watschelnd oder gånseartig wird ). Nur in der von der unsrigen abweichenden Bildung derselbigen Theile kann man den Grund suchen, warum so viele Nas tionen sich ganz anders sehen, oder beym Sißen eine andere Attitude annehmen, als die Europäer. Die Morgenländer fißen, wie bekannt. mit untergeschlas genen Beinen: eine Stellung, welche die Creolinnen im spauischen und portugiesischen Amerika, ohne alle Muster angenommen haben, an welche sich aber nur wenige gebohrne Europäer nach langwierigen Uebuns gen gewöhnen köunen. Die meisten Völker des süd, lichen Asiens fißen nach Art der Affen mit angezoges, nen Beinen 2), oder sie neigen sich auf die linke Seis te, woben sie sich auf die linke Hand stüßen 3). Die Chinesen und Ceylanesen brauchen Stühle, oder seßen sich auf erhöhte Estraden, an welchen sie die Beine' herunterhängen lassen. Es wird sich in der Zukunft offenbaren, daß die unteren Theile des Körpers in den Chinesen nicht ganz so, wie in den hinterindischen Bölkern gebildet sind. Camper machte es aus der

greiflichung der einzelnen Theile des Körpers bes

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greiflich, warum der Orang Utang weder, wie der Mensch reden, noch sehen, und liegen könne 4).. Warum follten nicht andere Naturforscher den Grund des eigenthümlichen Gauges oder Sißens einzelner

1) 11. cc. best Steller 11. cc.

2) Loubère 1. 26-28. leur contenance naturelle-
ment accroupie, comme celle des singes.
3) Marsden p. 53. Their mode of sitting is not
cross legged, as the inhabitants of Turkey..
use, hut either on the haunches, or on the left
side, supported by the left hand, with the legs
tucked in on the right side.

Oeuvres I. p. 145. Qu'il ne peut ni parler, ni
s'asseoir comme l'homme ni se coucher sur le dos.

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Völker in gewißen Eigenthümlichkeiten ihrer Bils dung eutdecken können?

Nicht blos die natürlichen Vorzüge und Gebres chen von Völkern, sondern auch die künstliche Erhös hung der einen und der andern, besonders die Vers unstaltungen des Körpers, in der Absicht ihn zu vers schönern, bieten charakteristische Merkmahle von Volkern dar. Ich habe über die in der jeßt erwähnten. Absicht unternommenen Verunstaltungen von Völkern theils schon früher '), theils in dem Laufe der gegenwärtigen Untersuchungen so vieles beygebracht, daß ich diese Materie gegenwärtig ganz übergehen und mich auf das Gesagte berufen könnte. Unterdessen halte ich es nicht für überflüssig, hier folgende Punkte zu berühren.

Bey den Zerfleischungen oder Verstümmelungen des Körpers muß man vor allen Dingen darauf achten: in welcher Absicht sie unternommen worden: ob in der Absicht, sich schöner, und den Feinden furcht: barer zu machen, oder ob in gottesdienstlichen Abfichten? Die in gottesdienstlichen Absichten vorges nommenen Zerfleischungen und Verstümmelungen müssen von den übrigen Verunskaltungen ganz abges fondert werden.

Im Allgemeinen ist es unverkennbar, daß die Bewohner der verschiedensten Erdtheile ihre natürlis chen Gebrechen für Schönheiten halten und sie daher durch Kunst zu vermehren suchten. Daher die mans cherley Verbindungen des Schädels, das Eindrücken der Stirn und Nase, die Verlängerungen, der Ohren, das Ausreissen des Barts und der übrigen Haare

1) Man f. histor. Gött. Mag. I. 26. u. f. S. 337 n. t. II. 278 u. f. S. IV. 371 u. f, S.

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