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und Mütter lieben. Bey gemeinschaftlichen Besus chen von Eheleuten bleiben die Männer der Regel nach von den Weibern abgesondert.

Da nicht einmal Eheleute, Eltern und Kinder unter einander einig sind; so wird es um desto wes niger befremden, daß fast alle Nachbaren, besonders auf dem Lande und dann solche Personen, welche wegen ihrer Aemter zu gemeinschaftlichen Zwecken wirs ten sollten, in einem ewigen Streite leben 1). Die ersteren gerathen meistens über die ungewissen Gränzen oder Rechte ihrer Befihungen, die anderen über den Vortritt oder Vorsiß in der Kirche und bey andes ren feierlichen Gelegenheiten an einander 2); und kostbare Proceffe sind daher eben so häufig, als lächerlis che Rangstreitigkeiten. Wer seinen Nachbarn hins tergeht, wird als ein schlauer oder schlimmer Mensch um desto mehr geachtet. Selbst Lügen und Stehlen thun dem guten Namen der Creolen keinen merklichen Abbruch 3), noch weniger die entseßlichs ften Mißhandlungen ihres Hausviehs oder ihrer

1) I. 78. II. 105. Barrow.

2) 11. cc... It is yet a singular fact, that scarcely any two neighboors are found to be on good terms with each other, but are embroiled perpetually in quarrels and disputes... Little as character is regarded, they are extremely tenucious of their rank.

3) II. 103. Barrow. They are active only in mischief; and crimes against morality meet with applause, if the end be successful. A man, who in his dealings can cheat his neightour, is considered as a slim mensch, a clever fellow. Even stealing is not regarded as criminal, por does it materially affect the character of the thief. Truth is not held as a moral virtue, and lying passes for: ingenuity,

Sklaveu 1) und die unmenschlichen Grausamkeiten gegen feindliche Caffern und deren Leichname 2).

Nach der ersten Eroberung des Vorgebirges der guten Hoffnung erließ die brittische Regierung den Bewohnern der entfernteren Distrikte eine große Schuld und zugleich die Strafe von schweren Verges bungen. Die Pflanzer, weit entfernt gegen diese Gnadenbezeugungen die geringste Dankbarkeit zu dus fern, empörten sich gleich von neuem wieder, weil sie, wie alle unedelmüthige Menschen, glaubten, daß man blos deßwegen nicht züchtige, weil man dazu zu schwach sey. Die brittischen Befehlshaber erkannten nach mehreren vergeblichen Versuchen gelinderer Mits tel, daß solche gegen Wohlthaten durchaus gefühllose Menschen nur mit einer eisernen Ruthe regiert und gebändigt werden könnten 3).

Die holländischen Creolen am Cap sind eben so schmußig in ihren Reden und Handlungen, als Frauen und Jungfrauen schamlos oder indelikat find 4). Man sollte kaum denken, daß solche Männer und Weiber gegen Bekannte und Unbekannte eine herzliche Gasts freundschaft üben könnten, dergleichen sie wirklich üben 5).

Da die Europäer nicht blos in Westindien und an der Küste von Guinea, sondern auch in solchen Gegenden von Afrika und Amerika, die ihrem Vas

1) Hierüber sehe man besonders Barrow II. 96, et sq. p. Die Bauern am Cap nennen die Hottentotten die Zworte natie, gewöhnlicher das Zworte na, und glauben ein Recht zu haben, sie gleich ihren Büffel. ochsen zerfleischen und umbringen zu können.

2) II. 134. 135.

3) II. 136. Barrow.

4) I. 80. II. 102. Barrow.

5) I. 83. l. c.

terlande am ähnlichsten find, so viele sichtbare und unsichtbare Vorzüge verlieren; so ist es allerdings ein auffallendes Phänomen, daß die afrikanischen Neger durch die Verpflanzung in dieselbigen Gegens den gewinnen, und zwar um desto mehr gewinnen, länger ihre Vorfahren sich in Westindien oder in den füdlichen Provinzen des freyen Amerika oder am Cap aufgehalten haben ). Die Creol Reger vers achten ihre in Afrika gebornen Landsleute so sehr, daß sie nie mit denselben reden, und sie mit allerley Schimpfnamen belegen. Die Europäer erkennen in allen ihren auswärtigen Colonien den höhern Werth der Creol, Neger an, und bezahlen die lezteren wes nigstens zweymal so theuer, als die in Afrika Gebors nen. Die Creole Neger werden nicht blos mit jeder Zeugung größer, stärker, gesunder und beffer gebils det, sondern auch verständiger, brauchbarer und we niger übel geartet. Die meisten Schriftsteller leites ten die Verbesserung des Neger, Stammes in den Colonien der Europäer daher ab, daß die Luft in den neuen Wohnfißen weniger heiß und feucht sey: daß sie also die Fibern der in Afrika gebornen Neger mehr anziehe, und ihnen eine Schnellkraft gebe, wels dhe fie in ihrem ursprünglichen Vaterlande nicht ers halten könnten. Ich trage Bedenken, dieser Verma

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1) Die Schriftsteller über die Veredelung der Neger in Westindien und auf dem festen Lande von Amerika habe ich im götting. hist. Mag. VI. 636. 638. anges zeigt. Die vornehmsten sind: Long II. 403. 404. 410. Ludewig . 124. Moseley p. 66. 67. Der leztere sagt: The reverse of what is supposed to happen to the European, attends the African race. Every generation here is an improvement on the former. Ueber die Creol-Neger am Cap, Barrington p. 32.

thung beyzustimmen, weil die Neger durch die Vers sehung nach Westindien oder an das Cap und in das südliche Amerika mehr leiden, oder häufiger erkraus ken und sterben, als Europåer, auch sich viel schwes rer und langsamer, als diese, an das neue Klima und den neuen Boden gewöhnen. Mir ist es wahrs scheinlicher, daß die Zucht, unter welcher die Negers Sklaven gehalten werden, die Nothwendigkeit zu ars beiten und die Entwöhnung von vielen Lastern und Verbrechen, denen sie sich in Afrika ungestraft übers ließen, es allein oder doch vorzüglich bewirken, daß die Kinder der aus Afrika verpflanzten Neger mit immer besseren oder doch weniger schlimmen Anlagen geboren werden, als ihre Våter u. f. w.

Die meisten Gegenden der asiatischen Halbinsel, so wie die meisten fruchtbaren Abschnitte des übrigen westlichen Asiens übertreffen die glücklichsten Länder unsers Erdtheils sehr weit durch die Ergiebigkeit des Bodens, durch die Schönheit und Milde des Hims mels, endlich durch die Mannichfaltigkeit und Vollkommenheit ihrer Erzeugnisse. Nichts destoweniger arteten die Europåer von jeher selbst in diesen wes gen ihres Bodens, ihres Klima und ihrer Erzeugs nisse gepriesenen Gegenden und zwar mehr aus, als in dem kalten und öden Sibirien: wiewohl nicht so fehr, als in Amerika oder als im südlichen Asien und Afrika. Meine Leser erinnern sich, daß der größte Theil der asiatischen Halbinsel lange vor den ältesten Geschichtschreibern der Griechen von europäischen Pflanzvölkern, vorzüglich thracischen und griechischen Ursprungs, beseßt wurde. Alle diese eingewanderten Stämme arteten in wenigen Jahrhunderten in einem solchen Grade aus, daß die Ausgearteten selbst ihre Verschlechterung nicht abläugnen konnten, sous

dern sich vielmehr unter einander ihren Sklavensinn und übrigen Sklavenlafter in allgemein bekannten sprichwörtlichen Redensarten vorwarfen 1). Ein gleiches Schikfal hatten in der Folge die Griechen, die sich unter dem Alexander und dessen Nachfolgern im ganzen westlichen Asien niederließen, die Gallier, die sich in Phrygien ansiedelten, endlich die Römer und Franken, wovon die Einen sich des Sy. rischen, die Andern des Reiches von Jerusalem bes mächtigten 2). Man kann freylich sagen, daß alle

1) Cicer. pro Flacco c. 27. Quamobrem quæso a vobis, Asiatici testes, cum vere recordari voletis, quantum auctoritatis in judicium afferatis, vosmetipsi describatis Asiam: nec quid alienigenæ de vobis loqui soleant, sed qui vosmetipsi de genere vestro statuatis, memineritis. Namque ut opinor, Asia vestra constat ex Phrygia, Mysia, Caria, Lydia. Utrum igitur nostrum est. an vestrum hoc vetus proverbium, Phrygem plagis fieri solere meliorem? Quid de tota Caria? nonne hoc vestra voce vulgatum est, si quid cum periculo experiri velis, in Care id potissimum faciendum? Quid/ porro in Græco sermone tam tritum, atque celebratum est, quam si quis despicatui ducitur, ut Mysorum ultimus esse dicatur? Nam quid ego dicam de Lydia? quis unquam Græcus Comoediam scripsit, in qua servus primarum partium Lydus non esset?

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2) Manlius apud Livium XXXVIII. c. VI. Macedones, qui Alexandriam in Aegypto, qui Seleuciam ac Babyloniam, quique alias sparsas per orbem terrarum colonias habent, in Syros, Parthos, Aegyptios degenerarunt. Hi (Galli). jam degeneres sunt; misti et Gallogræci vere, quod appellantur. Phrygas igitur Gallicis oneratos armis .. victores victos cædetis... Duratos eos tot malis, exasperatosque accepit terra, quæ copia rerum omnium saginaret. Überrimo agro, mitissimo cœ

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