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zweifeln. Daraus folgt aber, dass auch die alphabetische Anordnung demselben Gewährsmann verdankt wird, denn einen Zusatz dürfen wir nicht annehmen, weil der Gewährsmann nicht, wie gewöhnlich, namhaft gemacht ist und weil der Name obsianus ganz genau in die Ordnung des griechischen Alphabets passt (vgl. oben).

Ueber den Titel der Schrift des X. ist Nichts und über seine Quellen wenig zu sagen. X. nennt zwar seine Gewährsmänner, aber welchem er direkt und welchem er indirekt folgt, wird nie auszumachen sein. Nur auf zwei will ich hinweisen, die er augenscheinlich eifrig zu Rathe gezogen hat, Metrodor und Democrit:

§. 34 in eadem sententia et Metrodorus fuit.

§. 178 Paneros qualis sit a M. non dicitur.

§. 69 Democritus in hoc genere ponit eqs., vgl. 146, 149, 160, 185.

Das Resultat unserer Untersuchung über die Quellen des 37. B. ist also, dass nur 2 Werke partienweise benutzt worden sind, das des Maecenas in der Einleitung und das Gemmenlexikon des Xenocrates in dem übrigen Theil des 37. B., zu denen aus Jacchus, Bocchus, Juba und Andern nur kleine Zusätze gemacht worden sind. Dies Resultat entspricht unserer im Anfang dieser Untersuchung ausgesprochenen Ansicht einer nachträglichen Zusammenstellung des 37. B. und zwar deshalb, weil alles Wesentliche einem Autor verdankt wird, der ein Zeitgenosse des Plinius ist und dessen Werk dieser vielleicht erst kennen gelernt hat, als er das 36. B. sei es mit, sei es ohne Berücksichtigung der Gemmen (vgl. oben) abgeschlossen hatte. Hätten sich bei unsrer Untersuchung mehrere gleichmässig stark benutzte Autoren herausgestellt, so hätte unsere Ansicht kaum Glauben verdient, da nicht wohl denkbar erscheint, dass mehrere Autoren, die ausführlich über Gemmen geschrieben hatten, dem Plinius anfänglich unbekannt geblieben sein sollten.

Das plinianische Künstlerlexikon.

Die kunsthistorischen Quellen des Plinius sind in den letzten Jahren wiederholt Gegenstand gelehrter Untersuchung ge

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wesen. Die frühere Literatur findet man verzeichnet bei Schreiber Quaestionum de artificum aetatibus in Plinii N. H. libris relatis spec. Lips. 1872. Schreiber selbst hat die gemeinsame Quelle des chronologischen Verzeichnisses der Erzgiesser und der darauf folgenden Partie richtig erkannt, nur schliesst er zuviel, wenn er diese als eine wirkliche Kunstgeschichte ansieht. H. Brunn, dem die Entdeckung des Gesetzes der plinianischen Autorenbenutzung verdankt wird, auf dem jede weitere Forschung fussen muss (de auctorum indicibus Plinianis, Bonn 1856), hat in einer kleinen Schrift (Sitzungsberichte der phil. hist. Klasse der Münch. Akad. 1875 S. 311 ff.) einen neuen Gesichtspunkt für die Forschung aufgestellt, nämlich die verschiedene Stilistik in den kunsthist. Büchern des Plinius. Er weist unter Beachtung der stilistischen Eigenthümlichkeit einen beträchtlichen Theil der plin. Kunstgeschichte besonders im 35. B. überraschend und mit gutem Grund dem Nepos zu. Seinen Andeutungen folgt Adolf Furtwängler (Plinius und seine Quellen über die bildenden Künste. Fleckeisens Jahrbücher für Phil. 9. Supplementband). In seiner an Detail reichen Untersuchung sucht er den eigenen Antheil des Plinius sowie den des Nepos, Pasiteles und Varro nachzuweisen. Unter verschiedenen haltbaren Resultaten finden sich auch eine Reihe solcher, welche Billigung kaum finden dürften. Insbesondere glaube ich, dass die Vertheilung des Stoffes nach der künstlerischen und antiquarischen Darstellung an Pasiteles und Varro nicht vorgenommen werden kann, ohne dass eine gewisse „subjektive Willkür" eintritt. Endlich hat Urlichs (Die Quellenregister zu Plinius letzten Büchern, Würzb. 1878) unserm Gegenstande wiederum seine Aufmerksamkeit gewidmet. Erfreulich ist die besondere Beachtung, welche den übrigen Autoren jener Bücher und der Eruirung ihres Antheils mittelst des Brunnschen Gesetzes über die Indices gewidmet wird. Denn völlige Ueberzeugung kann eine Untersuchung über die kunsthist. Quellen nur dann hoffen, wenn auch die Benutzung der übrigen Quellen klar ist, ganz abgesehen davon, dass ihre Ermittlung für die der kunsthistorischen des Beweismaterials nothwendig erscheint. Weniger zu billigen erscheint uns die Absicht des Verfassers womöglich jedem im Index genannten

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Autor Textesstellen zuzuweisen. Wir wissen ja doch, dass Plinius nicht bloss direkt und indirekt benutzte Autoren in jenem Index aufführt, sondern auch solche, die er nur eingesehen hat, ohne sie auszuschreiben. Dass trotz dieser nach den verschiedensten Gesichtspunkten angestellten Untersuchungen die Frage nach den kunsthist. Quellen dem Abschluss noch ziemlich fern ist, kann für Keinen, der ihr näher getreten ist, zweifelhaft sein. Man wird es daher nicht für überflüssig erklären können, wenn ich es unternehme, von einem neuen Gesichtspunkt aus an die Untersuchung heranzutreten. Ich habe in den vorhergehenden Untersuchungen (vgl. die Descriptio totius Italiae des Kaisers August und das 37. B. und seine Quellen) den Nachweis zu liefern gesucht, der von vornherein als eine Vorarbeit für die Untersuchung der kunsthist. Bücher beabsichtigt war, dass die alphabetischen Listen im 3. und letzten Buche nicht von Plinius selbst zusammengesetzt sind. Ist das aber der Fall, so drängt sich von selbst die Vermuthung auf, dass auch die alphabetischen Listen des kunsthist. Theils der N. H. nicht Eigenthum des Plinius sind. Und das lässt sich in der That auch nachweisen. Doch bevor wir hierzu schreiten, müssen wir über zwei andere Punkte sprechen, nämlich über die Indices der kunsthist. Bücher und über das Resultat, das aus ihnen mit Hülfe des Brunnschen Gesetzes gewonnen werden kann, und zweitens über die Zusätze zu den aus den kunsthistorischen Hauptquellen. Nach diesen Besprechungen wird dann im 3. Kapitel der Nachweis geliefert werden, dass Plinius ein Künstlerlexikon benützte, dessen Verfasser zu eruiren die Aufgabe des letzten Kapitels sein wird.

I.

Die Indices der Bücher 33-36.

Die Namen der medicinischen Schriftsteller werden dem Xenocrates verdankt, was oben dargelegt worden ist. Deshalb unterlassen wir es, sie hier nochmals anzuführen. Nur ihre Verbindung mit den übrigen griech. Schriftstellern ist hier noch zu betrachten. Sämmtliche griech. Autoren in den Büchern 33-35 bestehen aus je 3 Gruppen: Naturforscher, Kunstschriftsteller und medicinische Autoren.

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(Timaeo) ff. Medicin.

Im 36. Buch ist die Ordnung nicht ganz genau:

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Die Letztgenannten sind, wie nachgewiesen werden könnte, aus Apion entlehnt, wahrscheinlich aber Alle von Nicander an. Die verschiedene Anordnung der Gruppirung in den einzelnen Büchern erklärt sich einfach aus der Anordnung des Stoffes im Texte. Nicht ganz klar erscheint das anfänglich im 33. Buch. Dort werden die naturwissenschaftlichen Autoren erst von §. 113 an citirt und doch finden wir den ersten medicinischen Schriftsteller, Timaeus, schon 43 im Texte genannt. Die Benutzung der Autoren erscheint im Texte also in anderer Reihenfolge stattgefunden zu haben, als man nach dem Index anzunehmen berechtigt ist. Dieser Widerspruch liesse sich vielleicht am einfachsten durch die Annahme beseitigen, dass die naturwissenschaftlichen Autoren nicht erst 113 benutzt worden sind, sondern schon vor 43. Doch glaube ich eher die Annahme rechtfertigen zu können, dass die Stelle 43 erst nachträglich dem Texte zugefügt wurde. Die Nennung des Namens, die abhängige Konstruktion des Satzes (Acc. c. inf.), die stilistische und logische Zusammenhanglosigkeit der Sätze beweisen das: Servius rex primus signavit aes. [antea rudi usos Romae Timaeus tradit.] signatum est nota pecudum, unde et pecunia appellata. Zudem beachte man, dass Timaeus in diesem Buche als medicinischer Autor in Betracht kommt, dass seine Angabe daher von Plinius wahrscheinlich erst gefunden wurde, als er die medicinischen Eigenschaften der Metalle darzustellen hatte, also frühestens §. 84. Dass schliesslich die Kunstautoren die 3. Gruppe bilden, entspricht dem Texte, in dem erst von 154 an die Cälatoren behandelt werden.

Einfacher ist die Sache in den übrigen Büchern. Im 34. B. stehen Democrit und Metrodor im Index voran, weil sie auch, was für den Letzteren durch ein Citat (34) bestätigt wird, zuerst benutzt worden sind. Die Kunstschriftsteller folgen ihnen im Index entsprechend dem Texte, wo von §. 49 an über Erzgiesser gehandelt wird. Die Mediciner bilden den Schluss und zwei von ihnen werden im Texte auch erst nach der Geschichte des Erzgusses citirt, Nymphodor & Jollas 104.

Im 35. B. haben wir bis §. 15 nur röm. Autoren als benutzt anzuerkennen. Mit §. 15 beginnt Plinius über die Anfänge der Malerei und ihre Werthschätzung zu sprechen. Dem

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