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das allenthalben umher glänzte1); und mitten in demselbigen Feuer war es wie ein Licht helle und darinnen war es gestaltet wie viele Thiere". Das sind dann die Cherubim, deren Gestalten aus Löwe, Stier, Vogel und Mensch zusammengesetzt schienen. Mit des Windes Wehen, mit feurigen Rädern bewegen sie sich, und wenn es von den Thieren heisst,,,sie liefen hin und her wie der Blitz", so heisst es weiter: „Und wenn die Thiere gingen, so gingen die Räder auch neben ihnen, und wenn die Thiere sich von der Erde emporhoben, so hoben sich die Räder auch empor. Wo der Wind herging, da gingen sie auch hin; und die Räder hoben sich neben ihnen empor, denn es war ein lebendiger Wind in den Rädern". Wenn diese Räder uns an das feurige Blitzrad erinnern oder an die von selbst sich bewegenden Dreifüsse des Hephaest, die wir auch im Blitz wiedergefunden, der himmlische Rauchaltar in der Vision des Jesaias an das himmlische Opfer, dem wir auch oft begegnet, und dem die Seraphim gleichsam vorstehen: so wird die Gewitterscenerie bei dem Hesekiel noch weiter ausgemalt, wenn es heisst: „Und ich hörte die Flügel rauschen, wie grosse Wasser und wie ein Getöne des Allmächtigen, wenn sie gingen, und wie ein Getümmel in einem Heer. Wenn sie aber stille standen, so liessen sie die Flügel nieder“. Das sind alte an die Natur, das Gewitter sich anschliessende Glaubensvorstellungen, und nun halte man dazu die schon oben p. 70 erwähnte rohere, talmudische Form im Hintergrund, dass Feuerströme unter Gottes Thron hervorkommen, aus denen täglich so und so viel Millionen Engel entstehen, Engel, die dann wieder im alten Testament selbst noch als die Winde bezeichnet werden, und man hat deutlich den Gewitterhimmel vor sich mit denselben Elementen erfüllt, denen wir in selbstständiger Entwicklung des heidnischen Glaubens so mannigfache Göttergestalten sich anschliessen sahen, während der patriarchalische Jude alles auf den himmlischen Patriarchen bezog.

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Noch bei einer andern Gelegenheit treten aber die Cherubim auf. Cherubim lagern mit der Flamme des hin- und herfahrenden Schwertes vor dem Paradiese, aus dem Adam und Eva vertrieben". Hier denkt auch O. v. Gerlach 2) an feurige Gewittererscheinungen, was ganz zu unserer obigen

1) Der,,ungestüme Wind von Mitternacht her", in dem Jehovah mit den Cherubim einhergefahren kommt, bestätigt unsere Auffassung von der Lage der Stiftshütte im Norden.

2) O. v. Gerlach sagt in s. Erkl. zu 1 Mos. 3, Vs. 5:,,Ohne dass wir aus der eigentlichen Erklärung der Geschichte in eine sinnbildliche verfallen, könnten wir die Cherubim,,mit der Flamme des hin- und herfahrenden Schwertes" als das Bild von gewitterähnlichen Naturerscheinungen uns denken, welche im A. T. oft auf die Engel, als Gottes dazu dienende Werkzeuge, zurückgeführt werden",

Deutung passt, und sie nur hier einfach als himmlische Diener mit dem Blitzesschwert ausgestattet erscheinen lässt. Diese Localisirung führt uns aber weiter. Ich sehe im Uebrigen nämlich ab von talmudischen Vorstellungen, nach denen Adam eine Art Urriese ist, Eva zur Lilith wird; nach der Bibel selbst kann der Ort, vor dem die Cherubim lagern, aus dem Adam und Eva vertrieben worden, wo sie mit Gott selbst verkehrten, nur der Himmel sein, und die Wasserströme in diesem Garten erinnern uns an die himmlischen Wasser in dem himmlischen Wolkengarten, Anschauungen, die uns aus den Mythologien bekannt. Heisst es doch im Alten Testament auch noch ausdrücklich von Jehovah's Bau des Himmels: „,der du wölbst deine Säle mit Wasser" (Ps. 10, 4), wie auch bei der Schöpfung die Wasser unter dem Himmel getrennt worden von den Wassern über dem Himmel; von Jehovah heisst es, er wird dir seinen guten Schatz aufthun, den Himmel, dass du Regen hast zu deiner Zeit (5 Moses 28, Vs. 12).

Und nun finden wir in diesem himmlischen Garten, aus dem Adam wie ein Zeus xatαißátns, nur flüchtig wie Hephaest oder Dionysos, gekommen, einen Apfelbaum und eine Schlange! Ich will nicht von talmudischen Vorstellungen reden, denen zufolge der Schlange nachher auf Gottes Befehl Arme und Füsse abgehauen wurden, und sie schrie, dass man es von Nord nach Süd, von Ost nach West hörte, auch für jetzt nicht Nachdruck darauf legen, dass nach ebendenselben jeder Mensch, wenn Adam nicht aus dem Paradiese getrieben wäre, zwei Schlangen hätte, die ihm allerhand Kostbarkeiten zutrügen, was auch wieder auf den himmlischen Haushalt deutet1); ich frage nur nach dem, was nach der Parallele der Urtraditionen der Menschheit, die wir entwickelt haben, auch in Betreff dieser biblischen Urvorstellungen allein wahrscheinlich ist? Wenn der Regenbogen des Herrn Zebaoth Bogen ist, mit dem er seine Blitze als Pfeile sendet, Cherubim und Seraphim seine Wolkenwesen in der himmlischen Stiftshütte, er sein himmlisches Wolkenhaus mit Wassern gebaut hat, er den Adam aus seinem Paradiese, wo er mit ihm redete, vertrieb, und Cherubim mit des Blitzes Schwert davor lagerte, und nun in diesem Paradiese ein Apfelbaum und Schlange die Veranlassung zur Vertreibung gab, haben wir nicht hier, wenn alle andere Anschauungen im Gewitter fussen, ganz deutlich auch den Gewitterapfelbaum mit der Gewitterschlange, während der Baum des ewigen Lebens uns nur in modificirter Weise ebenfalls den Wolkenbaum zeigt, den weisser Nebel netzt, der das himmlische Nass trägt, an dem die Wesen dort oben sich wie an IdunnsAepfeln (s. 136) ewig verjüngen? Tragen sich die Resultate un

1) Die Stellen bei Eisenmenger, das neuentdeckte Judenthum u. s, w,

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Achtes Capitel. Schlussbemerkungen.

srer Untersuchungen und diese Facta nicht gegenseitig? Stehen wir nicht bei allen diesen Glaubensanschauungen an der Grenze, wo die Vorstellungen der Völker zusammenfielen und auseinandergingen, wo die Heiden in der unmittelbarsten poetischen Verknüpfung der himmlischen Welt mit dem irdischen Leben durch eine Art von Vermählung beider sich ihren bunten Götterhimmel ausbildeten; die Juden sich in einem gewissen practischen Sinne begnügten, die patriarchalisch gedachte Stiftshütte dort oben bei ihren Wanderungen über sich als ihres Gottes Haus zu erblicken, und durch das historische Wunder ihrer Führung unter andern Völkern und die Offenbarung Mosis zum Volke Gottes geweiht wurden? Der jüdische Gott ist eben einer, der, wenn er auch aus der Natur hervorgegangen, sich eben in der alttestamentarischen Geschichte offenbaret hat, bis die Hütung des Gesetzes und die messianische Verkündigung, welche die Juden für sich in Anspruch nahmen, überging an den, welcher kam das Gesetz zu erfüllen und uns den Gott lehrete, welcher ist ein Gott aller Völker, wie jedes Einzelnen Vater.

Register.

Abaris 107. 225.

Abgebrochenes Horn 202.
Abrahamsbaum 130.

Acheloos 21. 60. 71. 83. 123. 127. 181.
182. 192. 201. 202. 203. 219. 234.
Acheron, Acherusischer See 70. 87. 271.
272.

Achilles 41. 61. 88. 109. 122. 123. 140
-141. 150. 160. 165. 187. 192. 209.

Adam 282 f.

Adamsbaum 130.

Ader 109. 125. 127. 141.

Alphons v. Castilien 94.
Alpzopf 252.

Alten (die glänzenden) 158, s. Gewit-
teralte.

Alvensleben, v., 259.
Amaltheia 201. 203.

Amazonen 23. 87-88. 115. 116. 131.
134. 159. 194. 208.
Amazonenkönigin 118.
Ammen 121 f. 134.
Amor 229.
Amphiaraos 117.

Adler 92. 199–204. 206. 215. 240 f. Amphion 16. 263.

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Amphitrite 245.

Amrta 57.

Amymone 59.

ἀναγαλλίς 175, s. Blumen.

Anaphe 102.

Anchises 40. 160.

Andromeda 80.

Andwari 258.
"Avεμos=Teufel 30.
Angstbrücke 275.
Antichrist 92.

Aphrodite 87. 116. 117. 129. 152. 160.
167. 173. 175. 212. 215. 229. 270.
Apollo 5. 11. 16. 21. 24. 31. 41. 46.
52. 55. 59. 64. 68 ff. 75. 81. 95. 97
-113. 115. 122. 124. 131. 132. 135.
137. 140. 142. 144. 149. 150-159.
160. 161. 163. 167. 168. 175. 177.
178. 179. 182. 187. 195. 196. 197.
199. 200. 208. 215. 219. 225. 233.
235. 242. 250. 263. 279. 280. 281.
Aquilo 154, s. Boreas u. Nord.
Aratos 41.

Arcona 263.

Ares 116. 118. 151–152. 155 - 156.
165. 173. 178. 212. 215. 219. 244.

Aresbuche 130, s. Wolkenbaum.

Aresdrache 184, s. Drache.

Aresinsel 156, s. Insel,

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Artemis 5. 38. 101. 107. 108. 111. 116. Berg, s. Wolkenberg.

159. 167. 245. 270.

Asen 16. 18. 256.
Asenstärke 118.

Asklepios 99. 106. 114. 122. 124. 125.

127. 128. 129. 143. 152. 174. 175.

Asklepiosstab, s. Stab.

Berg des Stifts 280.

Bergentrückte Helden 202. 262.

Berggeist (Bergmännlein) 49. 53. 253.
Besen 222.

Bhrgu 82.

Biber 2. 147.

Asphodelos - Wiese 171. 175. 180. 271. Bilsenschnitter 254.

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Blau, s. Blitz.

Blitz (oder Wetterleuchten).
blau 62. 134. 249.

roth 62. 82. 139. 249. 250.

blutig s. unter Blut, Blutstrahl; ehern
s. ehern u. Erz; golden s. unter Gold;
vergl. im Uebrigen: Ader, Auge, (Axt),
Basilisk, Baumstamm, Beil, Drache,
Dreizack, Fackel, Fackellauf, Faden
(Fessel), Feuer, Feuerstrom, Fisch,
Fussspuren (dreibeinige), Geissel (Peit-
sche), Haar, Haken, Hammer, Hauer,
Hufschlag, (Keil) (Kette), Keule, Lanze
(Locke) (Netz), Ofengabel, Pfeil, Phal-
lus, Rad, Rankengewächs, (Ruthe),
Schatz, Schlange, Schwanz (Schweif),
Schwert, (Seil), Stab, Tauziehen, Zaum,
Zunge.
- (fallender) (Bein), Feder, Feuer-
strahl, Finger, (Flechse), Flöte, Horn,
Knochen (Knöchel), Nagel (Pfote) (Seh-
ne), Spähne od. Geldstücke, Spindel,
Stab, Zahn (Säen im Blitz).

=

Herabstürzen im, s. herabgestürzter

Gott.

Schwefelgeruch im, s. Schwefelgeruch.
Vermählung im, s. Hochzeit.

Zerreissen des Wolkengewandes, s.
Porphyrion u. Werwolf.

Blitztropfen 49. 125. 136. 139. 143. 173.
230. 236. 239. 244. 248. 256, s. Aepfel,
Beeren (rothe), Blutstropfen, Erbsen
(Knäul, Kugel), Säen, Weinbeere un-
ter Weinstock.
Blocksberg 222.

Blumen 156. 171-177. 210. 250. 269,
s. Anagallis, Epheu, Erbsen, Flachs,
Hyakinthos, Krokos, Kraut, Lotos,
Lychnis, Mistel, Narkissos, Nymphäa

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