Immagini della pagina
PDF
ePub

licki p. 16. Nach Lieberkühn (p. 8 ff.) fällt das Geburtsjahr auf 95 a. Chr. oder 659 u. c., welcher Annahme Peck p. 83 beipflichtet. Hieronymus (ad Eusebii Chronic. Ol. CLXXXV. 1, 2 = 715 u. c., 39 vor Chr.) schreibt blos: Cornelius Nepos scriptor historicus clarus habetur"; s. C. Hermann. Disput. de scriptt. illustr. p. 18.

4) S. besonders Ranke a. a. O. S. 5 ff., so wie S. 8 ff. Aus Catullus, wo er blos Unus Italorum heisst, lässt sich nichts Näheres entnehmen. Aus Ausonius aber (s. Praefat. tres. p. 471 s. 596 ed. Souchay) kann man mit mehr Sicherheit schliessen, dass das obere Italien des Cornelius Nepos Vaterland war; s. Ranke p. 6. 7. Plinius Hist. Nat. III. 18 nennt ihn,,Padi accola", Plin. Epp. IV. 28 gibt eine weitere Andeutung, indem er an seinen Freund Vibius Severus also schreibt: „Herennius Severus magni aestimat in bibliotheca sua ponere imagines municipum tuorum, Cornelii Nepotis et Titi Cati" etc.: der Epicuräer Catius, wenn anders an diesen zu denken ist, heisst aber bei Cicero ad Famm. XV. 16, vergl. 19, ein Insubrer. Vergl. auch die Scholien zu Horat. Sat. II. 4 und Weichert De L. Varii et Cassii Parmens. carmm. p. 189.

5) Diese Ansicht, wozu freilich der „Padi accola" nicht recht passen will, suchte insbesondere A. J. Rezzonici in den Disquiss. Plinn. II. p. 58 ff. zu vertheidigen und neuerdings J. Held Prolegg. ad Vit. Attici p. 4-7. Vergl. mit Ranke a. a. O. S. 11. Walicki p. 17.

6) S. Voss. 1. 1. Maffei Verona Illustr. II. (Vol. III. Milan. 1825) p. 37. Dähne a. a. O. p. XIV und not. 5 ebendaselbst. (Vergl. Ranke a. a. O. S. 9-11.) Auch Rink (Prolegg. p. XLIX) hat sich für Hostilia bei Verona erklärt.

7) Ranke p. 8, 9, 12.

8) So macht J. B. Giovio (gli homini illustri Comaschi p. 297, 366) den Cornelius Nepos zu einem Comenser, was indess Tiraboschi (Storia della lett. Ital. I. P. III. cap. III. §. 8 p. 267) bestritten hat. Nach Lieberkühn (a. a. O. p. 2-8) würde Cornelius Nepos aus dem Lande der Insubrer, also bei oder in Mailand, stammen: s. not. 4.

9) So will Paufler den Cornelius Nepos wegen Spuren einer gewissen Patavinität zu einem Landsmann des Livius machen.

10) Vergl. Ranke a. a. O. p. 17.

11) Vergl. Ranke a. a. O. p. 18 und daselbst Plin. Epp. V. 3.

12) Nicht sowohl Fabricius, als Ernesti, der neuere Herausgeber seines Werkes, hatte angegeben, Cornelius Nepos sei durch einen Freigelassenen Callisthenes vergiftet worden; aber Cornelius hatte diess von Lucullus berichtet: s. Plutarch. Vit. Lucull. 43.

13) S. Vit. Attic. 19, 22. Plin. Hist. Nat. IX. 39 sect. 63, X. 23 sect. 30 (Nepos Cornelius, qui Divi Augusti principatu obiit") nebst der Untersuchung von Ranke a. a. O. p. 12 sq. vergl. mit Dähne Einleit. p. XIV. Auch aus Vit. Attic. 9 init, sieht man, dass Cornelius unter Cäsar und August gelebt; vergl. Bardili ad Nepot. Dion. cap. 9. Auch Tschucke (Prooem. in Cornel. Nepot. p. VI) vermuthet, Cornelius Nepos sei mit Atticus so ziemlich von gleichem Alter gewesen, wofür auch seine Freundschaft mit Catullus und Cicero spreche, ein Umstand, den Schmieder (Praefat. ad Cornel. Nep. p. XIX) ohne Grund bezweifelt; s. Dähne (Praefat. ad Cornel. Nep. p. VI not. 9 (der Ausg. bei Teubner), auch wegen der Folgerungen, die Schmieder für die Bestimmung der Lebenszeit des Cornelius Nepos daraus ableitet. Uebrigens scheint Cornelius kaum, wie J. Held meint (1. 1. p. 10, 11), bis in die letzten Zeiten des Augustus gelebt zu haben; s. Ranke S. 14. 14) Epist. V. 3, 6. Ueber seine Freundschaft mit Cicero s. Gellius

N. A. XV. 28.

15) S. die Zusammenstellung bei Dähne Einleit. S. XV, XVI und daselbst die Note 12, 14. Insbesondere gehört hierher eine aus einem Briefe des Cornelius Nepos an Cicero von Lactantius Inst. Divv. III. 15 §. 10 mitgetheilte Stelle, vergl. mit Vit. Attic. 17.

§. 229.

Von den Werken des Cornelius Nepos nennen uns die Alten folgende 1): Chronica oder Annales, wahrscheinlich in drei Büchern 2), vermuthlich eine Art von Weltgeschichte, oder zunächst eine Geschichte Rom's 3) in einem chronologischen Abriss, an welche die der andern Völker sich anschloss oder womit sie in Verbindung gebracht war. Indessen scheint er auch die mythische Zeit darin behandelt zu haben; dass er aber, wie man hat behaupten wollen, den Griechen Apollodorus darin ausgeschrieben, lässt sich aus den wenigen Fragmenten, die wir besitzen, nicht nachweisen *). Ferner: Exemplorum libri 5), wovon ein fünftes Buch citirt wird, vielleicht eine Sammlung einzelner denkwürdiger Thaten oder Ereignisse aus der Geschichte, zum Gedächtniss und als Muster für die Nachwelt; Libri virorum illustrium 6), von welchen ein dreizehntes und ein sechzehntes Buch angeführt wird: ein umfassendes Werk, für welches uns die noch erhaltenen Vitae Excellentium Ducum (s. §. 230, 231) jetzt gewissermassen einen Ersatz bieten 7): es enthielt dasselbe biographische Darstellungen ausgezeichneter und berühmter Männer der Vorund Mitwelt, von Feldherrn sowohl wie von Staatsmännern, Königen, Gelehrten, Dichtern u. s. w., welche in den einzelnen Büchern, aus denen das Ganze bestand, hiernach zusammengestellt waren; auch war es wohl in ähnlichen Tendenzen und Absichten, wie das vorher genannte, abgefasst. Plutarch mag dasselbe in seinen Biographien, namentlich in der des Marcellus, des Lucullus, der beiden Gracchen u. s. w. fleissig benutzt haben), im Uebrigen ist uns dasselbe nicht näher bekannt. Als eine dieser Abtheilungen des Ganzen erscheint das Buch De historicis 9), welches Griechen wie Römer in einzelnen biographischen Darstellungen befasste. Zu den letzteren gehörten, ausser den in ihrer Aechtheit bezweifelten Fragmenten von Briefen der Cornelia (s. unten §. 232), nach handschriftlichem Zeugniss die noch vorhandene grössere Bio

graphie des Atticus und die des Cato, namentlich die verlorene, auf Ansuchen des Atticus geschriebene ausführlichere Biographie des Cato 10), aus welcher die noch vorhandene kürzere, eine Art von Auszug, entnommen ist, und eben so wohl auch die aus mehreren Büchern bestehende Vita Ciceronis 11), vielleicht auch eine Vita Caesaris; eine besondere, wahrscheinlich kleinere Schrift über den Unterschied des literatus von dem eruditus wird von Suetonius 12) genannt; ausserdem werden Briefe des Cornelius Nepos an Cicero angeführt 13); und nach einer Aeusserung des Plinius (Ep. V. 3) hatte sich Cornelius selbst in der Poesie versucht; ja man vermuthet 14), dass er auch geographische und antiquarische Werke geschrieben, wiewohl die auf derartige Gegenstände bezüglichen Fragmente auch aus andern, vorher genannten Schriften des Cornelius Nepos entnommen sein können. Die einzelnen noch erhaltenen Bruchstücke dieser verloren gegangenen Werke sind von A. Schott gesammelt, und dann berichtigt und vermehrt in den Ausgaben von J. A. Bos, Staveren, Bardili 15), Dähne, Feldbausch und Roth zusammengestellt worden; sie sind aber keineswegs von dem Umfang, um daraus über den Charakter dieser geschichtlichen Werke und die Art und Weise, wie Nepos seinen Gegenstand behandelte, ein bestimmtes Urtheil zu gewinnen 16). Uebrigens lassen sich die Spuren, dass die Schriften des Cornelius Nepos gelesen worden, noch bis in das sechste und neunte Jahrhundert und selbst noch weiter herab verfolgen 17).

1) G. E. Müller Einleit. II. S. 309. Funce. 1. 1. §. 37-39. J. Held 1. 1. p. 11-18. Dähne Einleitung §. VI. p. XVII sq. Lieberkühn p. 13–27. 2) S. Gell. N. Att. XVII. 21 vergl. mit Dähne 1. 1. Held 1. 1. p. 12. Ranke Comm. de Corn. Nep. vit. et scriptt. p. 34 sq. Nach Titze Introduct. p. 14 wäre dieses Werk überhaupt das erste des Cornelius Nepos gewesen. Sicherer ist die Herausgabe etwas vor 707 u. c., also etwa um 706 u. c. zu setzen; s. Ranke p. 35. Lieberkühn a. a. O. p. 13-18. Ueber die Benennung Chronica oder Annales s. ibid. p. 35, 36.

3) So meint Held 1. 1. p. 13.

4) S. besonders Rauke a. a. O. p. 38-43.

5) Gell. N. Att. VII. 18. Charisius in Putsch. Gramm. I. p. 119 (p. 146 K.). Vergl. Held 1. 1. p. 17 sq. Titze Introduct. p. 15. Oder gehörten die unter diesem Titel citirten Fragmente zu dem Werke De viris illustribus, das vielleicht eine doppelte Aufschrift hatte? S. Ranke S. 32, 33 und vergl. Lieberkühn a. a. O., der mit Recht, wie uns scheint, beide Werke sondert; eben so auch Peck p. 84.

6) Gell. N. Att. XI. 8. Charisius 1. 1. p. 113 sq. 195 (p. 141, 220 K.). Held p. 14 sq. Rinck Prolegg. p. VIII sq. Schrieb wohl Cornelius ein besonderes Werk De regibus? S. G. J. Voss. 1. 1. Bardili Praefat. p. CI sq. 7) Oder, wie Dähne a. a. O. p. XVIII u. Andere wollen, einen Theil des Werkes ausgemacht haben; s. auch Nipperdey p. XVII; nach seiner Ansicht ist uns aus diesem Werke noch allein vollständig erhalten das Buch De excellentibus ducibus und die beiden Vitae Catonis et Attici, so wie Stelen aus den Briefen der Cornelia; das Ganze wäre folgendermassen gestaltet gewesen: I. De regibus exterr. gentium. II. De regibus Romanorum. III. De excell. ducibus exterr. gentt. IV. De excellentt. ducibus Romanorum. V. De jurisconsultis Graecis. VI. De jurisconss. Romanis. VII. und VIII. De oratt. Graecis et Romm. IX. und X. De poetis Graecis et Romann. XI. und XII. De philosophis Graecis et Romann. XIII. und XIV. De historicis Graecis et Latinis. XV. und XVI. De grammaticis Graecis et Latinis. Nach Alph. Walicki De Cornelio Nepote Diss. (Dorpati 1832. 8.) hätte das Werk De viris ill. Lebensschilderungen der berühmtesten Männer aller Zeiten und Völker enthalten; die noch vorhandenen Vitae (§. 230) wären Theile eines aus drei Büchern bestehenden Werkes: Vitae excellentium Imperatorum.

8) Vergl. Heeren de fontt. Plutarch. p. 123, 133, 146, 157, 163. Lagus: Plutarch. Vit. Catonis Censor. script. (Helsingfors 1848. 8.) p. 95 ff. 9) S. Corn. Nep. Dio. 3. §. 6. Tzschucke Prooem. p. XII. Titze Introduct. p. 15. Dähne a. a. O. p. XX.

10) S. Cornel. Nep. Caton. 3 fin., wo es heisst: „Hujus (Catonis) de vita et moribus plura in eo libro persecuti sumus, quem separatim de eo fecimus rogatu T. Pomponii Attici. Quare studiosos Catonis ad illud volumen delegamus. S. unten §. 232.

[ocr errors]

11) S. Gellius N. Att. XV. 28. S. Bardili 1. 1. p. CV not. **). Für eine Vita Caesaris haben wir nur das Zeugniss eines Schriftstellers des vierzehnten Jahrhunderts, Guilelmus Pastrengus (oder Pastregicus) aus Verona, in dessen Libellus de originibus rerum (Venetiis 1547. 8.) p. 17; s. bei Bardili p. CI. Vergl. Titze Introduct. p. 18, 27 ff.

"

12) De Grammatt. 4: Cornelius quoque Nepos libello quo distinguit litteratum ab erudito, litteratos vulgo quidem appellari ait eos etc. (s. Reifferscheid p. 103). Wenn Ranke p. 32 Zweifel an dieser besonderen Schrift hegt, so würde allerdings dem entsprechend erscheinen der Vorschlag von Dähne (p. XX), zu lesen: libello quodam; allein auch abgesehen, dass alle Handschriften widersprechen, kann es an und für sich nicht so unwahrscheinlich erscheinen, dass ein Mann, der Lebensgeschichten berühmter Gelehrten geschrieben, auch über einen solchen Gegenstand eine kleine Schrift abgefasst hat. Nipperdey p. XVIII bezieht diess auf ein Buch De Grammaticis, welches eine Abtheilung des grösseren Werkes bildete, eben so wie die Anführung des Nepos bei demselben Suetonius Vit. Terent. 1 auf das Buch De Poetis zurückführt.

13) Lactant. Inst. Div. III. 15 §. 10. Nach Ranke S. 33 darf man aber an keine förmliche Briefsammlung denken, sondern entweder (wie auch Lieberkühn p. 27 annimmt) an einzelne Briefe, die in einer ciceronischen Briefsammlung enthalten waren, oder die ganze Stelle bei Lactantius bezieht sich auf die von Nepos besonders geschriebene Vita Ciceronis. Vergl. auch Held 1. 1. p. 9. Peck p. 85.

14) S. Titze Introduct. p. 19. (Bardili 1. 1. p. CVII not.) S. dagegen Dähne 1. 1. p. XX, XXI und Ranke S. 34. Roth p. 187 sq. s. Ausg. Es bleibt diese Annahme immerhin unsicher und ungewiss.

15) S. Tom. II. p. 329 ff. Bei Dähne in der Teubner'schen Ausg., bei

Feldbausch in der Stuttgarter (1828), bei Roth in s. Ausg. p. 178 ff. S. auch Hisely Diss. de fontt. et auctor. Corn. Nepot. (Delphis 1827) p. 171 ff.

16) Demungeachtet will L. Blum (Einleit. in Rom's Gesch. S. 120) dem Cornelius einen tiefen und scharfen Geist, der in eigenen Forschungen tief eingegangen, absprechen, und in ihm eher einen Mann von vielem Geschmack und gebildetem Sinn erkennen, der das Gegebene anmuthig zu verarbeiten verstand. Bei Gellius N. A. XV. 28 wird Cornelius Nepos bezeichnet: „rerum memoriae non indiligens“, was jedenfalls auf grosse Sorgfalt in der Behandlung des historischen Stoffes schliessen lässt.

17) S. Ranke a. a. O. p. 31 not.

§. 230.

Den Namen dieses Cornelius Nepos trägt jetzt meistens folgendes Werk, dessen jedoch keiner der Alten unter diesem Titel gedacht hat: Vitae excellentium imperatorum1), ad Pomponium Atticum (s. oben §. 219 not. 2). Es enthält nach einer kurzen Zuschrift an den genannten Pomponius Atticus kurze Biographien von zwanzig meist griechischen Feldherrn, dann einen Abschnitt De regibus, d. i. eine blosse Nomenclatur berühmter griechischer und persischer Könige, nebst dem Leben des Hamilcar und Hannibal, woran sich noch in einer Anzahl von Handschriften am Schluss des Büchleins eine in schlechten Versen abgefasste und an den Kaiser Theodosius gerichtete, durch Hieronymus Magius (1563) zuerst bekannt gewordene, Zuschrift anreiht, und endlich zwei, von den übrigen gänzlich verschiedene, Lebensbeschreibungen, eine kleine des Cato und die grössere des Atticus, welche indess beide in manchen Handschriften fehlen, oder die besondere Ueberschrift Ex libro Cornelii Nepotis de Latt. historice. führen, desshalb auch von den übrigen dreiundzwanzig Stücken getrennt werden, als deren Verfasser die bis jetzt bekannt gewordenen 2) Handschriften, so verschieden sie auch den Titel des Werkes selbst angeben 3), einen Aemilius Probus bezeichnen, der sogar lange Zeit für einen Zeitgenossen des Cornelius Nepos galt, da er doch wohl kein anderer, als der in der versificirten Zuschrift sich selbst nennende Probus ist, mithin ein Zeitgenosse des Theodosius des Grossen (379–395 p. Chr.), gegen Ende des vierten Jahrhunderts 4), schwerlich aber der aus Inschriften, wie aus Ausonius, der an ihn die sechzehnte Epistel richtete, bekannte Präfectus Prätorio dieses Namens 5).

« IndietroContinua »