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Beilage III. Die s. g. Lex de magistris aquarum (zu S. 298).

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2 (I)

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creatusve erit, per Iovem

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sterio abiet,

neque se

neque dolo malo

suo

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multA. ESTO. A. D.

cui magisteriuM. EX. H. L. CAPERE. GERERE, LICEBIT. Si is magister factus iurato luci palAM, INCONLEGIO. AQVAE. INTRA. PATICABVLVM. QVO. DIE. MAGi alium quemquaM, QVI, HOIVSCE. CONLEGI. QVOD. QVIDQVID. PENVS. SESE. VENIT administraverit, ex ea re quidquam surripuisse neque se adversus h. L. FECISSE. SCIENTEM. D. M. IN. SVO. MAGISTERIO SVOSQVE PROHIBVISSE quantum potuerit, quo minus adversus h. 1. facerent, si non ita iura IS. SIT. A. D MVLTA, ESTO 7 (II) Qui mag. factus trans mare peregerve longius P. C. M. profectus erit, is maG. NI. ESTO. NIVE, SVFFRAGIVM, INITO. SI

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QVIS ADVERSVS EA FAXIT MVLTA esto A. D. quoties adversus ea faxit. Quodsi profectus erit trans maRE, PEREGERE. LONGIVS. P. C. XX. REI. PERIT. IS CAVSA. MAGISTRORVM arbitratu excusatio esto. Si ita excusatus non fuerit, ei multa ESTO. A. L. IDCIRCO NIHILOMINVS. DEIERATIO. ESTO. APVD. MAGISTROS.

cum eo

si deieraverit, magistro unoquoique, qui eum non excusaverit ita VTI. S. S. E. A. C. MVLTA ESTO Cum magistro excusandi se negotium dederit, is eam rem magistris denuntiaTO. SI NON. DENVNTIARIT. IPSIVS MVLaut hac LEGE ACTIO ESTO duplae pecuniae, quantae multa fuerit [TAM SVFFERTO Si magister ob eam rem ei multam dicere pignusve capere volet LICETO SI SEMEL SI SAEPIVS VOLET. DICTIO ESTO. A. I14 (III) Qui mag. ex h. 1. factus creatusve erit, is nive fulloniam exercuisse NIVE CRETVLENTVM EXEGISSE VELIT NI. SI. IN. DVABVS. LACVNIS PRIVS EMET priusquam ita emerit, ei ni quid pro magisterio agere vel GERERE. LICETO MAGISTRISVE DENVNTIAMINO IN BIDVO. CONTINVO NI NVNin biduo continuo, in unumquemque diem post id biduum, usque duM. VENERIT. MVLTA. A. V. ESTO [TIAB 17 (IV) Quocunque nomine aliquem quid dare oportebit, quove nomine actio ERIT. EX. H. L. MAGISTER MAGISTRIVE. IVDICIVM, DANTO. QVI INIVRAVERIT ad magistros, uterque quum iudicium datum erit, datum a magistRIS. RECVPERATOREM VNVM COMMVNEM. ADEVNTO SIMVLQVE IVRANTO NI. ITA. IVRASSIT. MVLTA. ESTO. A. D. kalumniae causa non agere neque kalumniae causa infitias ire. Iudicium quamque rem ita uti in h. 1. s. e. ex formula iudicato. ni IVDICASSIT ITA VTI. S. S. E. MVLTA ESTO RECVPERATORE. VNOQVOTQVE qui d. m. non iudicavit, a. D. qui non liquere dixerit, magistri faciunITO. VTI, IVRET. ISQVE. SIBI. TESTIVM

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CAVSA. ESSE. DICET. MAGIS QVAM REM. IVDICANTO. NI. ITA. IVDICARINT. ITA MVLTA ESTO RECVPER iudicet faciunTO. ESSE ITA. GNATVM ESSE. NI.IVDICASSIT. A. V. MVLTA ESTO. I. D iurassit, item multa ESTO. A. V. i. d, unoquoique recuperatori, qui

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iuris rem dubiam, iusiurandum exigito. ita ipsi aliive dati a magisTVIS. unoquoique ut s. s. e. Magistri iudicium intra d.

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nive cum sibi non liquere dixerit, id intra d.

moratus est.

Bei dem vorstehenden Versuch einer Restitution der s. g. Lex de magistris aquarum habe ich zur Bestimmung des Umfangs des auf der linken Seite Fehlenden den hier einzig möglichen Massstab des Minimum, mit dessen Herstellung sich in allen Zeilen ein genügender und dadurch wahrscheinlicher Sinn gewinnen lässt, angelegt. Des Ergänzten ist danach weit mehr über die Hälfte des Ganzen als in dem Rudorff'schen Versuche, von dem schon Mommsen urtheilte, dass er eine zu geringe Breite des Steines voraussetze, aber doch auch nicht so viel wie Mommsen als wahrscheinlich fehlend annahm.

Ich nehme vier Capitel oder Hauptgegenstände der Verfügung an. Wenn nach der Copie auf dem Steine selbst mehr Abschnitte gemacht waren, so beruht dieses nur darauf, dass der Schreiber in der Regel mit jeder Sanction (multa esto . . ., actio esto u. s. f.) eine Zeile geschlossen hat, auch wo mehrere Sanctionen nur alternativ oder mit sonstigen Modificationen denselben Hauptgegenstand betreffen. Das erste Capitel verwahrt das Collegium durch einen Eid des Magister gegen Entwendungen und anderes gesetzwidriges Verfahren desselben oder seiner Leute. Das zweite sichert einerseits das Collegium, zugleich im öffentlichen Interesse, gegen ungerechtfertigtes weites Verreisen des Magister, andererseits aber auch diesen gegen verweigerten Urlaub bei gerechtfertigten weiten Reisen. Das dritte enthält ebenfalls zur Sicherung des Collegium und der einzelnen magistri eine Vorschrift über den regelmässigen Geschäftsbetrieb bei Benutzung des Wassers durch den Magister zum Walkergewerbe. Das vierte ordnet das Verfahren wegen der aus der Lex herrührenden Multen und sonstigen Klagen und hat also wahrscheinlich den Beschluss derselben gemacht.

Capitel I. Z. 2...6.

(2) .... cui magisterium ex h(ac) lege) capere gerere licebit, si is magister factus (3) creatusve erit, per Iovem. . . . iurato luci palam in conlegio aquae intra paticabulum, quo die magi (4)sterio abiet, neque se neque dolo malo suo alium quemquam, qui hoiusce conlegi quod, quidquid penus sese venit, (5) administraverit, ex ea re quidquam surripuisse, neque se adversus hanc) legem) fecisse scientem d(olo) m(alo) in suo magisterio, suosque prohibuisse, (6) quantum potuerit, quo minus adversus h(anc) legem) facerent. si non ita iurassit, asses D (quingenti)

multa esto.

Mit Recht hat Rudorff diese Zeilen auf einen vom Magister zu leistenden Eid bezogen, worauf die auch von Mommsen gebilligte Annahme beruht, dass in Z. 6 IS. SIT Ueberbleibsel von iurassit sei. Während aber Rudorff nach seiner Grundansicht von der Stellung dieser magistri ein iurare in legem vor Allem zu . Anfang ihres magisterium nach Analogie der Römischen Magistrate und bei der Niederlegung nur auf erhobene Beschwerde annahm, womit das Erhaltene nicht übereinstimmt, war mit Mommsen

vielmehr blos ein Eid bei Niederlegung des Amts anzunehmen. Entscheidend sind dafür die in ähnlichen Privatverhältnissen vorkommenden Eide bei Cato c. 144 bei Verdingung einer Olivenernte: . . . Oleam qui legerint, omnes iuranto ad dominum aut ad custodem, sese oleam non surripuisse, neque quemquam suo dolo malo ea oleitate ex fundo L. Manlii. Qui eorum non ita iuraverit, quod is legerit omne, pro eo argentum nemo dabit, neque debebitur. c. 145 bei Verdingung der Auspressung der Oliven: . . . . Factores qui oleum fecerint, omnes iuranto aut ad dominum aut ad custodem, sese de fundo L. Manlii neque alium quemquam suo dolo malo oleum neque oleam surripuisse. Qui eorum non ita iuraverit, quae eius pars erit, omne deducetur, neque debebitur. Wird in diesen Contracten Verlust des Contractsemoluments als Strafe auf die Nichtleistung des Eides gesetzt, so konnte die Strafe gegen den Magister nur in der höchsten zulässigen Mult bestehen.

Natürlich wurde dieser Eid, auf dem die ganze Sicherung des Collegium gegen Amtsmissbrauch beruhte, theils an besondere Formalitäten geknüpft, theils in angemessener Art auch auf die Handlungsweise der sui des Magister erstreckt, worunter ausser den eigentlichen sui, seinen Kindern und Gesinde, auch die ihm zugewiesenen Brunnenknechte, jene auf den Inschriften solcher Collegien so häufig erwähnten ministri, zu verstehen sind. In ersterer Hinsicht sollte der Eid nicht blos, wie andere feierliche Eide luci palam und wahrscheinlich auch bei gewissen vorgeschriebenen Gottheiten, worunter der genius fontis sich befinden mochte, geleistet werden, sondern auch wie bei Cato ad dominum aut ad custodem (dem Aufseher über die gedungenen Arbeiter), so hier in conlegio aquae, d. h. vor versammeltem Brunnencollegium, und intra paticabulum, welches sonst nicht vorkommende Wort wahrscheinlich nach Analogie von vestibulum den zugerichteten offenen Raum vor dem vermuthlich bedeckten Quell oder Reservoir bezeichnet, wo das Collegium handthierte. Hier sollte der Magister schwören, damit die Umgebung gleichsam selbst wider ihn zeugte, wenn er falsch schwöre. Der Inhalt des Eides ist vor Allem, wie bei Cato, dass er nicht selbst oder dolo malo suo ein Anderer, qui hoiusce conlegii quod, quidquid penus sese venit, administraverit, etwas davon entwandt habe, und bedarf es also einer Verbesserung jener Worte (nach Rudorff quinquennalitatem, quae tenus?) nicht. Penus ist allerdings, wie Mommsen bemerkt hat, eine andere Form von penes, die durch tenus gerechtfertigt wird. Grammatisch sind diese Formen als verkürzte ursprüngliche Genitive penus-(u)s (oder (i)s), tenus-(u)s statt des späteren penor-is, zu fassen, die, wie z. B. die Genitive pignoris und pigneris zeigen, auch penes-(u)s, tenes-(u)s lauten konnten. Das Wort bezeichnet bekanntlich, dass etwas unter Jemandes Disposition steht. Welche Sachen des Collegium, die vom Magister verkauft wurden, gemeint sind, wissen wir freilich nicht. Jedenfalls wohl nach Z. 14. 15 Kreide wasser;

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17 20ar List si Alestoerung ate dem Colegia ** t Vertet der politischen Vereinsre.bte, des 604014 JA Esfregi bestraft. was and night Ulos von dem jur new Mag her, in dem er verrelet, zu verstehen ist. Die vigo de Verwextung dieser Strafe musste auch wieler de Yuk, und um Missverständnisse über den Umfang der Strafe 74 vormeden, ale für jeden Verachtungsfall sich wiederbolend be#2054 werden, Kudorffs wonderbare Beziehung dieser Strafe wieder auf den verweigerten Eld des Magister beim Amtsantritt, nachdem schon von dem bei Niederlegung des Amts die Rede gewesen, hängt mit seiner Verkennung des ersten Capitels der Lex In Z. # hat die Abschrift offenbare Fehler. In perspore wage ich nicht mehr als den letzten Buchstaben für unrichtig statt vic) zu halten: das später selten gebrauchte antike Wort perge (per agrum Rom.) konnte gar wohl 'als über Land Reisender' bedeuten. Weiterhin ist Rudorff's Veränderung des handschriftlichen p. CXX res, perit, in causa in plassus) CXX reipublicae) causa erit theils

zu kühn, theils unbefriedigend. Das Fehlen der Zahl tausend und die sonst unerhörte Zahl von 120 Meilen um Rom nöthigen gleichmässig aus CXX C. M. (centum milia) zu machen, und dass wir es hier blos mit einem Lesefehler zu thun haben, verbürgt eine ganz gleichartige verschiedene Lesung mom oder moxx - in der Lex Bantina (meine Osk. Spr. S. 66). Das Folgende wird wohl auch nur verlesen sein statt rei p. v. litis causa, welche beiden Gründe gerechtfertigter Abwesenheit auch sonst einander gleich stehen. Unter dem zweiten wird aber nicht blos ein eigener auswärtiger Process, also die spätere Erweiterung des decemviralen dies status condictusve cum hoste, der auch in dem alten Militärgestellungseide bei Gell. 16, 4, 4 neben vis hostes ve d. h. der nur concreter ausgedrückten Abwesenheit um des Staats willen als einziger irdischer Entschuldigungsgrund vorkommt und den auch die zwölf Tafeln ohne Zweifel schon mit der absentia reip. causa zusammenstellten 1), sondern auch ein fremder, zu dem man z. B. als unentbehrlicher Zeuge vorgeladen war, verstanden sein. Der letztere Grund wird nicht blos vom Prätor unter den Restitutionsgründen, wenngleich nicht speciell aufgeführt, doch der absentia reip. causa gleichgeachtet, sondern er begründete später auch eben so wie die legatio oder die Ernennung zum Richteramt und andere processualische Anlässe zum Verreisen das ius domum revocandi (L. 26. §. 9. D. ex quib. caus. 4, 6. L. 2. §. 3. D. de iudiciis 5, 1.).

Ist nun aber der Magister aus solchen Gründen abwesend, so soll er doch ordnungsmässig sich vor seinen Collegen damit entschuldigen lassen bei Gefahr einer kleinen Mult (50 Asse). Ungeachtet der Unterlassung dieser Excusation und des Verfallens dieser Mult kann er jedoch die ihm sonst drohende Strafe ungerechtfertigter weiter Abwesenheit (Z. 7) noch dadurch abwenden, dass er nach seiner Rückkehr selbst vor den Collegen den gerechten Grund der Abwesenheit beschwört deieratio esto, in welchem de- wohl wie in de-precari eigentlich der Gedanke der durch den Eid bewirkten Abwehr eines sonstigen Nachtheils liegt. Dieses schr zweckmässige Recht der Excusation erhält seine Bestätigung durch die oben (S. 295) angeführten Stellen des Cicero über seine Excusation wegen Zurückbleibens von den Initialmalen des Augurncollegium, aus denen zugleich erhellt, dass die gewöhnliche Excusation durch Dritte dort den Schwur dreier Collegen erforderte, dass aber auch da der eigene Eid insofern stärker war, als er natürlich auch, wie hier, hinterdrein geleistet, da man zum Voraus nicht wissen konnte, ob man krank sein werde ungeachtet der unterlassenen Excusation durch Dritte rückwärts für alle Tage ent

1) L. 6. D. si quis caution. (2, 11) Gaius ad L. XII. tabb. Si is qui fideiussorem dedit, ideo non steterit, quod reipublicae causa abfuit, iniquum est, fideiussorem ob alium necessitate sistendi obligatum esse, cum ipsi liberum esset non sistere. Vgl. Dirksen Zwölftafelfragm. S. 195.

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