32, 15 Trebius Niger xiphian, id est gladium, rostro mucronato esse, ab hoc naves perfossas mergi in oceano ad locum Mauretaniae qui Cottae vocetur, non procul Lixo flumine, idem lolligines evolare ex aqua tradit tanta multitudine ut navigia demergant. 83. Rückblick. Eine bedeutsame Zeit des litterarischen Ringens und Schaffens liegt hinter uns; es dürfte sich daher verlohnen, die erzielten Resultate hier kurz zusammenzufassen. Fremdlinge waren es, welche den Grund zur römischen Kunstlitteratur gelegt haben, indem sie lateinische Uebersetzungen griechischer Poesien dem römischen Volk darboten. Sie wurden durch praktische Bedürfnisse dazu veranlasst, durch Rücksichten auf den Schulunterricht, dem sie ein Lehrmittel zuführen, und durch Rücksichten auf das Fest, dem sie das Festspiel spenden wollten. Von der Uebersetzung führte der Weg zur selbständigen Schöpfung. Ueberblicken wir zuerst die poetischen Leistungen unseres Zeitraums, so finden wir, dass das Epos und das Drama im Vordergrund stehen. Zwar fand auch das didaktische, besonders das litterarhistorische Gedicht Pflege, allein zu einer hervorragenden Schöpfung, zu einem didaktischen Gedicht in grossem Stil brachte es unsere Periode nicht. Die Lyrik trieb aber so gut wie keine Blüten. Die epische Poesie begann mit der Uebersetzung der Odyssee durch Livius; den Weg des freien Schaffens betrat hier zuerst Naevius; er zeigte zugleich den Römern, woher sie den Stoff für ihre Epen nehmen müssten, nämlich aus ihrer glorreichen Geschichte. Ennius setzte diese nationale Richtung fort; aber während Naevius in Bezug auf die Kunst der Composition auch bescheidenen Ansprüchen nicht genügte, bildete Ennius im Anschluss an Homer die epische Technik aus. Seine Annalen blieben das Hauptepos der Republik; als Nachahmer von ihm sind Hostius und Furius anzusehen. Auch in der dramatischen Poesie gewahren wir den Uebergang von der übersetzenden zur freien Tätigkeit. Lange Zeit begnügte man sich in der Komödie mit Bearbeitungen von Stücken Menanders und anderer Dichter derselben Gattung; endlich nach längerer Uebung versuchte man sich in gleichartigen, freien Gebilden; es wurde die fabula palliata abgelöst durch die fabula togata. In der Tragödie hatte sich schon früher derselbe Prozess vollzogen; an die Seite der übersetzten griechischen Stücke waren die fabulae praetextae getreten, welche ihren Stoff aus dem Leben der römischen Könige und Feldherrn nahmen. Allein diese Spielart gedieh nicht zur vollen Blüte. Die römische Natur zeigte sich für die tragische Schönheit viel weniger empfänglich als für die komische; daher kommt es, dass die tragische Dichtung, welche in unserer Epoche ihren Höhepunkt erreicht hat, bald herabsinkt und erlischt, während noch später neue Sprossen an dem Zweig der Komödie hervorkeimen. Einen eigentümlichen Entwicklungsgang nahm die satura; so nannte Ennius eine Sammlung vermischter Gedichte. Dadurch, dass Lucilius seinen vermischten Gedichten die Kritik der Gegenwart als Ziel vorsetzte, erhob er sie zu einer litterarischen Gattung, für die er in der Folge auch ein bestimmtes Mass, den Hexameter, festsetzte. Später als die Poesie gestaltete sich die Kunstprosa; es ist dies ja eine allgemeine Erscheinung in der werdenden Litteratur. Für die Prosa bedurfte es nicht der Fremden: in dem Pontifikalarchiv waren die Elemente für eine lateinische Schriftprosa vorhanden. Nehmen wir den wichtigsten Zweig der Kunstprosa, die Geschichte, so war in der offiziellen Chronik ein Rudiment gegeben, das der Ausbildung fähig war. Freilich kostete es der Mühen genug, bis eine historische Kunstprosa, die diesen Namen verdient, sich herausarbeitete. Die ersten römischen Historiker bedienten sich der griechischen Sprache; durch Cato wurde die lateinische Sprache in die Geschichtschreibung eingeführt. Die Form der Historiographie war anfänglich die Erzählung der Ereignisse von Gründung der Stadt an. Zwar hatte Cato auch hier reformierend eingegriffen und die Scheidung zwischen der Sagenzeit und der selbsterlebten Zeit nahegelegt; allein es währte doch ziemlich lange, bis an Stelle der allgemeinen Stadtchronik die historische Monographie, die Zeitgeschichte, die Autobiographie, die Denkschrift traten, durch welche Formen die Geschichtschreibung auf eine höhere Stufe der Vollendung gebracht werden konnte. Hand in Hand damit ging die Ausbildung der Darstellung, welche immer mehr auf Fesselung und Unterhaltung des Lesers hinarbeitete. Neben der Geschichte entfaltete sich die Beredsamkeit. Für diese Disziplin lagen die Verhältnisse in Rom ausserordentlich günstig, da das öffentliche Leben die Kunst der Rede gebieterisch verlangte. Der litterarische Fortschritt musste sich hier darin zeigen, dass von der natürlichen Beredsamkeit immer mehr zur künstlichen übergegangen wird. Die rhetorische Ausbildung war eine wesentliche Aufgabe des Schulunterrichts, und durch denselben konnte auch das Griechentum eingreifen; dieses starke Betonen der Rhetorik in der Schule hat entschieden dazu beigetragen, der römischen Litteratur einen rhetorischen Charakter aufzudrücken. Auch für die Fachwissenschaften war die Amtstätigkeit der Pontifices von einschneidender Bedeutung; die Jurisprudenz erhielt durch sie ihre erste Pflege; die enge Verbindung der Praxis und der Theorie erhob diesen Zweig zur glänzendsten Fachdisziplin der römischen Litteratur. Durch einen Zufall wurden die Römer auch mit den philologischen Studien, wie sie damals bei den Griechen gepflegt wurden, bekannt; sofort gewannen diese Studien eine feste Stätte in Rom und leisteten der Jurisprudenz bei der Auslegung der XII Tafeln wertvolle Dienste. Die landwirtschaftliche Schriftstellerei, welche die gesamte Hauswirtschaft umfasste, wurde besonders durch ein punisches Werk angeregt. Dies sind in kurzen Zügen die Resultate des litterarischen Schaffens unseres Abschnitts. Der Hellenismus ist das befruchtende Element; die von Cato ausgehende Reaktion gegen denselben scheiterte. Erhalten sind uns aus der ganzen Epoche nur Werke von drei Schriftstellern, von Plautus, Terenz und von Cato. Sonst liegen uns lediglich zersprengte Reste vor. Nachträge und Berichtigungen. p. 8 Z. 3 v. u. in der Rubrik Erörterungen über einzelne Erscheinungen der röm. Litteratur“ füge hinzu: R. Schmidtmayer, De orationibus, quae in libris veterum rerum gestarum scriptorum sunt, brevis commentatio, Progr. Budweis 1895. p. 13 füge zur Litteratur über die italischen Dialekte" hinzu: C. Moratti, La legge Osca de Banzia (Archivio giuridico 53 (1894) p. 74); A. Ernout, Le parler de Préneste d'après les inscriptions (Mémoires de la Société de linguistique de Paris 13 (1905) p. 293); C. D. Buck, Elementarbuch der oskisch-umbrischen Dialekte, deutsch von E. Prokosch, Heidelberg 1905. p. 16. Zu der Schrift von J. Vendryes, Recherches etc. füge hinzu: vgl. dagegen Axel W. Ahlberg, Studia de accentu latino, Lund 1905. p. 17. Zu § 8 füge hinzu: C. Thulin, Italische sakrale Poesie und Prosa, eine metrische Untersuchung, Berl. 1906. p. 20 füge zur „Litteratur über das Arvallied" hinzu: Th. v. Grienberger, Indogerman. Forsch. 19 (1906) p. 140. p. 20. Zur Litteratur über die Zaubersprüche füge hinzu: K. Lohmeyer, Zwei Fluchtäfelchen von der via Appia (Mitteilungen des kais. deutschen archäol. Inst., Röm. Abt. 20 (1905) p. 164). p. 25 füge zur Litteratur über die nenia" hinzu: M. P. Nilsson, (Griechische) Totenklage und Tragödie (Archiv für Religionswissensch. 9 (1906) p. 286). p. 35. Zur Litteratur über den Kalender füge hinzu: W. W. Fowler, The Roman festivals of the period of the republic, London 1900. p. 38. Zur Litteratur über die annales maximi“ füge hinzu: L. Wülker, Die geschichtl. Entwicklung des Prodigienwesens bei den Römern, Diss. Leipz. 1903; R. Lembert, Der Wunderglaube bei Römern und Griechen, I. Das Wunder bei den röm. Historikern, Augsburg 1905; A. Enmann, Die älteste Redaktion der Pontifikalannalen (Rhein. Mus. 57 (1902) p. 517). p. 68 Z. 2 v. u. füge hinzu: O. Seyffert, Burs. Jahresber. 63 (1890) p. 1, p. 65. p. 74 Nr. 3 füge hinzu: F. Leo, Philemon und die Aulularia (Hermes 41 (1906) p. 629). p. 81 Nr. 10 füge hinzu: H. A. Strong, Note on Plautus' Mostellaria act III, scene Il (American Journal of philol. 27 (1906) p. 67). p. 84 Nr. 13 füge hinzu: G. Langrehr, De Plauti Mercatore, Progr. Friedland i. M. 1906. p. 89. Zu Plautus' Persa (Vs. 120 ff.) füge hinzu: F. Leo, Diogenes bei Plautus (Hermes 41 (1906) p. 441). p. 90 füge zu den Uebersetzungen des Rudens hinzu: Macaulys griechische Uebersetzung von Vs. 1235-1253 mitgeteilt von S. A. Naber, Mnemos. 33 (1905) p. 330. p. 97 füge hinzu: R. Stadthaus, De prologis fabularum Plautinarum, Progr. Friedeberg in der Neumark 1906. p. 101 füge zur Rubrik „Das Recht bei Plautus" hinzu: O. Fredershausen, De iure Plautino et Terentiano cap. I, Diss. Göttingen 1906. p. 101 füge zur Rubrik Die metrische Composition des Plautus" hinzu: Ch. Exon, The relation of the resolved arsis and resolved thesis in Plautus to the prose accent (Classical Review 20 (1906) p. 31); E. A. Sonnenschein, Accent and quantity in Plautine verse (ebenda p. 156). p. 104 füge zur Rubrik Die sprachliche Composition des Plautus" hinzu: F. Leo, Analecta Plautina de figuris sermonis II, Göttingen 1906; H. C. Nutting, Studies in the Si-clause; I. Concessive Si-clauses in Plautus; II. Subiunctive protasis with indicative apodosis in Plautus (University of California publications, classical philology vol. I p. 114. Der in der Rubrik Litteratur" angekündigte Aufsatz von F. Skutsch ist jetzt p. 118 füge hinzu: C. Pascal, Plauto ed Ennio (Rivista di storia antica N. S. 10 (1906) p. 121 füge hinzu: Eine Einleitung zu einer Spruchsammlung von Epicharm, 14 trochäische p. 125. Zur Rubrik Ennius als Grammatiker etc." füge hinzu: E. Baehrens, Fleckeis. p. 126 Z. 11 v. o. lies „p. 138" statt „p. 137“. p. 126 Z. 12 v. o. lies die angeführten kritischen Zeichen" statt griechischen". p. 131 füge zur Rubrik „Sprache und Stil des Pacuvius" hinzu: R. Reitzenstein, Strass- p. 133. Ueber Stil und Sprache des Statius Caecilius handelt auch Reitzenstein 1. c. p. 156 füge zur Rubrik „Die metrische Composition des Terenz“ hinzu: G. Ramain, La p. 248. Interessant ist das Urteil Ciceros (de off. 1, 42) über die mercatura und agricultura; p. 270. Ueber die Tarpeiasage, die bei L. Calpurnius Piso erscheint, handelt jetzt H. A. Alphabetisches Register. Die Ziffern beziehen sich auf die Seiten; die mit bezeichnete Seite bedeutet die Hauptstelle. Die mit A. Abella, Cippus Abellanus 12. Acro (Helenius) u. Terenz 157. Philolog 330; u. s. Rede- chus, der Vater der Grac- Aelius (Q.) Tubero, Stoiker u. Neffe des Scipio Aemilianus, Aelius (Sex.) Paetus Catus, Aemilius (L.) Paulus Mace- Redner 304, 305*; u. Ti. 286*; als Redner 287; u. Aeneas u. die Decier 178. Aesopus, Schauspieler 197, 192, 194*; u. Terenz 155; Aidéotos u. Terenz 157 Anm. 4. Akte der Palliata 170, 172*. list 238; u. Ennius 112. 317*; u. Lucilius 316, 317. Alcaeus, Epikureer, aus Rom verwiesen 241, 243. Alfius, Geschichtschreiber des schichte 28; u. Appius Clau- Analogie und Anomalie 328; Andronicus (M. Pompilius), |