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nobis sumptui onerique. Gallia superiore anno Metelli exercitum stipendio frumentoque aluit et nunc malis fructibus ipsa vix agitat. Ego non rem familiarem modo, verum etiam fidem con10 sumpsi. Reliqui vos estis: qui nisi subvenitis, invito et praedicente me exercitu hinc et cum eo omne bellum Hispaniae in Italiam transgredientur.

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681 (73), vgl. Fragm. Hist. 3, 90 (89) Kr. 3, 1 D. cum per omnem provinciam infecunditate bienni proxumi grave pretium fructibus esset. Trotzdem überwinterte dann 680/681 (74/73) Pompeius in Gallien, und für den Feldzug 681 hatte die erschöpfte Provinz grofse Getreidelieferungen nach Spanien zu leisten (vgl. Cic. p. Font. 13. 16).

rem... fidem: zu Iug. 73, 6.

10. subvenitis: das Präsens vor dem Futurum mit Nachdruck. Vgl. Cat. 58, 9.

invito et praedicente me: durch beide Ausdrücke wird die Schuld dem Senate allein zugeschrieben.

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VORBEMERKUNGEN

ZU DER REDE DES MACER.

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Seit dem mifslungenen Unternehmen des Lepidus war kein Jahr vergangen, in welchem man nicht erneute auf Abschaffung der Einrichtungen Sullas und besonders auf Wiederherstellung der Tribunengewalt gerichtete Versuche gemacht hätte. Gleich im Jahre 678 (76) geschah dies, wiewohl erfolglos, durch den Tribun Sicinius; ein Sicinius war schon in alter Zeit der Urheber des Aufstandes gewesen, welcher die erste Einführung des Tribunats zur Folge gehabt hatte. In das folgende Jahr gehört die Abänderung des Bestehenden durch die lex Aurelia, worüber in den Vorbemerkungen zur Rede des C. Aurelius Cotta das Nötige gesagt ist. Cotta hatte sich zur Durchbringung seines Gesetzes des Tribunen Q. Opimius bedient, der dafür schwer büfsen mufste; denn er wurde wegen dieser Auflehnung gegen die Gesetze des Diktator, natürlich unter einem rechtlich scheinenden Vorwande, vor dem Praetor C. Verres im J. 680 (74) angeklagt und zu einer sein Vermögen erschöpfenden Geldstrafe verurteilt. So sehr nun der Adel über jenes unwesentliche Zugeständnis entrüstet war, so wenig war man auf der andern Seite damit zufrieden, und einen neuen Versuch machte 680 (74) der Tribun L. Quinctius, nach Cicero (p. Cluent. 28, 77) ein homo maxume popularis, qui omnis rumorum et contionum ventos colligere consuesset und (ebend 40, 110) qui quod rostra iam diu vacua locumque illum post adventum L. Sullae à tribunicia voce desertum oppresserat multitudinemque desuefactam iam a contionibus ad veteris consuetudinis similitudinem revocaverat, idcirco cuidam hominum generi paulisper iucundior fuit. Die Sache scheiterte durch die eifrigen Gegenbemühungen des vor seinem Abgange zum Mithridatischen Kriege noch in Rom anwesenden Konsul L. Licinius Lucullus, der durch privates Einwirken und öffentliche Rede den Gegner zum Schweigen brachte. Es läfst sich leicht denken, dafs bei diesen Unternehmungen die herrschende Not des Volkes als Hebel benutzt worden war, und in der That gingen mit ihnen die Bestrebungen zur Abstellung oder Linde

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rung jener Not immer Hand in Hand; um daher wenigstens von dieser Seite die Klagen zu beschwichtigen gaben im J. 681 (73) die Konsuln M. Terentius Varro Lucullus (Bruder des vorjährigen Konsul, von M. Terentius Varro adoptiert) und C. Cassius Varus eine lex frumentaria, deren Wortlaut uns leider nicht bekannt ist*). Ein Punkt des Gesetzes bestimmte den Ankauf von Getreide aus Staatsmitteln, namentlich in Sicilien; im übrigen aber enthielt es wohl hauptsächlich, wenn auch mit einigen Veränderungen, eine Bestätigung und Sicherung des Gesetzes v. J. 676 (78), welches durch den Konsul Lepidus veranlasst wurde (vgl. d. Vorb. zur Rede d. Lep. u. Phil.). Aus der vorliegenden Rede (§ 19) ergiebt sich, dafs auch nach dieser lex Terentia et Cassia von den ärmeren Bürgern ein jeder, ohne Zweifel monatlich, fünf Modien Getreide (wahrscheinlich zu demselben Preise wie nach dem Sempron. Gesetz) erhalten sollte. Es reichte aber weder diese Aushülfe noch die Vertröstung auf des Pompejus Rückkehr aus Spanien hin die Gemüter für die aufregenden Reden der Volksführer unzugänglich zu machen und die Verfassungsstreitigkeiten wenigstens für dieses Jahr zu unterdrücken. Vielmehr trat einer der Tribunen des Jahres, C. Licinius Macer, mit einem neuen Angriff hervor und hielt aufser andern Reden, die verwandte Gegenstände zum Zweck hatten, auch eine der Art, wie sie ihm hier Sallust in den Mund legt, in der Absicht das Volk zum kräftigen Widerstand und wo möglich zur Wiedereroberung seiner Rechte zu vermögen. Ob etwa die darin enthaltene Hinweisung auf Verweigerung des Kriegsdienstes mit dem in jenem Jahre ausgebrochenen Sklavenkrieg in Beziehung steht, ist unbekannt, und nach den Worten der Rede selbst scheint es nicht so; vielmehr mochte es sich um Truppen für den spanischen und pontischen Krieg handeln. Den eigentlich gewünschten Erfolg hatten auch des Licinius Bemühungen nicht, sondern die Wiederherstellung der Tribunengewalt erfolgte erst drei Jahre später (vgl. zu Cat. 38, 1) durch den Konsul Cn. Pompejus unter Mitwirkung des C. Julius Cäsar, nachdem im vorhergehenden Jahre der Tribun M. Lollius Pallicanus nochmals dafür in die Schranken getreten war.

Über des C. Licinius Macer ferneres Leben ist noch das bekannt, dafs er nach jener Zeit Praetor wurde und eine Provinz verwaltete, dort Geld erprefste, darauf 688 (66) vor dem Praetor Cicero deshalb angeklagt und verurteilt wurde, und noch in

*) Vgl. hierzu Mommsen R. G. III, 25 A.

VORBEMERKUNGEN ZUR REDE DES MACER.

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demselben Jahre aus Schmerz über dieses Schicksal erkrankte und starb. Er war Geschichtschreiber und Redner. In ersterer Beziehung tadelte Cicero (de leg. 1, 2, 7) seinen Stil; andere den Mangel an historischer Treue und chronologischer Ordnung; über ihn als Redner sagt derselbe Cicero (Brut. 67, 238) C. Macer auctoritate semper eguit, sed fuit patronus propemodum diligentissimus. Huius si vita, si mores, si voltus denique non omnem commendationem ingeni everteret, maius nomen in patronis fuisset. Non erat abundans, non inops tamen, non valde nitens, non plane horrida oratio; vox gestus et omnis actio sine lepore; at in inveniendis componendisque rebus mira accuratio, ut non facile in ullo diligentiorem maioremque cognoverim, sed eam, ut citius veteratoriam quam oratoriam diceres. Hic etsi etiam in publicis causis probabatur, tamen in privatis inlustriorem obtinebat locum. Berühmter als er und zugleich als Dichter geschätzt war sein Sohn C. Licinius Macer Calvus.

EX C. SALLUSTI CRISPI HISTORIARUM

LIBRO TERTIO

ORATIO C. LICINI MACRI TRIBUNI PLEBIS

AD PLEBEM.

(Hist. fragm. 3, 82 (81) Kr. 3, 61 D.)

Si, Quirites, parum existumaretis, quid inter ius a maioribus relictum vobis et hoc a Sulla paratum servitium interesset, multis mihi disserundum fuit, docendique, quas ob iniurias et quotiens a patribus armata plebes secessisset utique vindices pa2 ravisset omnis iuris sui tribunos plebis. Nunc hortari modo reliquum est et ire primum via, qua capessundam arbitror liberta3 tem. Neque me praeterit, quantas opes nobilitatis solus, inpotens, inani specie magistratus, pellere dominatione incipiam, quanto4 que tutius factio noxiorum agat quam soli innocentes: sed praeter spem bonam ex vobis, quae metum vicit, statui certaminis advorsa pro libertate potiora esse forti viro quam omnino non certavisse. Quamquam omnes alii creati pro iure vostro vim cunctam et imperia sua gratia aut spe aut praemiis in vos convortere meliusque habent mercede delinquere quam gratis recte facere.

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factio: im Gegensatze soli; vgl. zu lug. 41, 6; 85, 10.

4. praeter spem etc.: = praeterquam quod spes bona ex vobis metum vicit; vgl. Cat. 47, 2 praeter litteras.

certaminis advorsa: zum Gedanken vgl. Or. Lep. 26.

5. quamquam etc.: der Zusammenhang mit dem Vorhergehenden ist anders freilich, als ich, denken die Übrigen alle, die Tribunen und andern Magistrate; sie haben dieselbe Pflicht euer Recht zu wahren (creati pro iure vostro), aber sie thun das Gegenteil.' sua gehört zu vim cunctam u. zu imperia.

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