" Dichter, so sehr auch ihm selbst sonst Athen „ein lieber Ort“ war. undique - olivam: Diese Dichter berauben gewissermafsen alle attischen Ölpflanzungen ihrer Zweige, um sich daraus einen riesigen Ruhmeskranz zu flechten, d. h. sie machen förmlich Jagd auf Stoff zum Lobe Athens, um mit jedem neuen Funde den eignen Ruhm wachsen zu sehen. oliva bezeichnet bald den Ölbaum, bald auch den Ölzweig, wie hier, oder die Frucht des Ölbaumes. plurimus: substantivisch is qui pl. est ,wer ganz erpicht ist"; damit verbinde in Jun. hon. und vgl. multum (totum) esse in alqa re. aptum - Mycenas: Iliad. IV 51 sagt Here: ήτοι ἐμοὶ τρεῖς μὲν πολὺ φίλτατοί εἰσι πόληες, Ἄργος τε Σπάρτη τε καὶ εὐρυάγυια Μυκήνη. Auch Sparta wird sogleich genannt, aber in anderer Verbindung. aptum equis homerisch ἱππόβοτον, ditis πολύχρυσον (bekannt ist der Reichtum der Pelopiden und das „Schatzhaus" des Atreus in Myc.). patiens: absolut und prägnant „geduldig, abgehärtet", wie patiens (rohúriλaç) Ulixes epist. I 7, 40. Den Gegens. dazu bildet Larisae campus opimae: Die Pelasger legten ihre Städte, die sie „Steinburg" (vgl. λãas, lapis) nannten, in fruchtbaren Ebenen (daher bei Homer das Epitheton oßλα§) an. Von den 13 Städten dieses Namens, die von den Alten aufgezählt werden, ist hier die thessalische, am Peneus, gemeint. percussit: „hat Eindruck gemacht", stärker als movit II 4, 4 u. 5. domus Albuneae: die bei Tibur gelegene Grotte der weissagenden Nymphe (oder Sibylle) Alb. am Ufer des Anio, in dessen Strome der Sage nach ihr Bild mit einem Buche in der Hand gefunden war. resonantis: Die domus tönt wieder (also enallage adiectivi!) von dem donnerähnlichen Getöse des in schäumenden Windungen herabstürzenden Anio. praeceps Anio: Der Fluss zwängt sich wilden Laufes durch enge und tiefe Gebirgsthäler und bildet bei Tibur die berühmten Wasserfälle (welche, weil ihre Wassermassen die Stadt gefährdeten, durch Papst Leo XII. teilweise eine andere Gestalt erhalten haben), um dann in erweitertem Thale sich ruhig dem Tiber zuzuwinden. Tiburni: des Hauptgründers von Tibur (ein zweiter wird I 18, 2 genannt), eines Sohnes oder Enkels des argivischen Königs Amphiaraus (über den zu III 16, 11). Suetonius in seiner vita Horatii bemerkt: domus eius ostenditur circa Tiburni luculum, doch s. Einl. A. 16. pomaria: an denen Italien damals so reich war, dass Varro fragen konnte: non arboribus consita Italia est, ut tota pomarium videatur? Als gezüchtete Obstarten denke dir: edlere Äpfel und Birnen, Feigen und Granaten, Quitten und Mandeln, Kirschen, Pfirsiche, Maulbeeren, Pflaumen, Pistazien u. a. uda rivis: Es sind also Rieselgärten, horti irrigui, in die der Flufs seine Wasserfäden durch Rinnen und über Aquädukte nach allen Seiten hin entsandte. 15-21. Notus: zu I 3, 14. sapiens: Particip, „wenn du gescheit bist". finire memento: fac (cura ut) finias; vgl. μεμvñodaι c. infin. molli: ἡδύς, μελίφρων, daher aber auch εύφρων (herzstärkend) und εξήνωρ (Mut verleihend): ἀνδρὶ δὲ κεκμηῶτι μένος μέγα οἶνος ἀέξει (Iliad. VI 261). tenent tenebit: Beachte die Verschiedenheit der Zeiten und deu Kontrast der Situationen, in die sie den Plancus versetzen. Tiburis tui: Pl. stammte nämlich von da, wenn die Bemerkung eines alten Kommentators glaubhaft ist. 21-32. Teucer: der Sohn Telamons und der troischen Prinzessin Hesione, der nach seiner Rückkehr von dem alten Vater verstofsen wurde, weil er ohne seinen Halbbruder Aiax heimzukehren wagte. „Teucer“ war die Titelrolle einer Tragödie des Pacuvius (220-130, Schwestersohn des Ennius). Eine Glanzscene des Stückes, der eigentliche Mittelpunkt der Handlung, war der Empfang des Heimgekehrten durch den leidenschaftlichen Vater. Von brausendem Zorn zu herzzerreifsender Klage übergehend, hielt der verwaiste Greis dem vermeintlichen Verräter sein Verbrechen vor. Teucer erwiderte in langer Verteidigung, und in dem ausführlichen Bericht der Heimfahrt von Troja fand auch jene glänzende Schilderung des Sees turmes ihren Platz, die für die folgenden Dichter typisch geworden und in manchfachen Variationen nachgeahmt ist. Aber vergeblich ist alle Rechtfertigung: der Alte sagt sich von dem Bastard, der seinen Stamm vernichtet habe, los und stöfst ihn hinaus in die Verbannung. Die Mutter, die Freunde des Verstofsenen versuchen umsonst, den Alten zu besänftigen; da kommt es zu einem Aufstande gegen den König, der sich trotz seiner Jahre heldenmütig zur Wehre setzt. Nun ist es an Teucer, seine kindliche Pietät und seinen edlen Sinn durch Selbstüberwindung zu bewähren: er tritt auf die Seite des harten Vaters, schützt dessen Thron und unterwirft sich der durch Apollo noch bestätigten Weisung, in die Fremde zu ziehen, mit heiterem Gleichmut; patria est, ubicumque est bene, ruft er seinen Begleitern zu, mit welchen er ein neues Salamis auf Cypern zu gründen gedenkt. Alles das trat den römischen Lesern bei der Lektüre unserer Ode vor die Seele; denn die Dramen des Pacuvius hatten eine bedeutende und nachhaltige Wirkung und wurden auch zu dieser Zeit noch oft und gern gesehen. uda Lyaeo tempora: beim frohen Gelage, das er vor dem Aufbruch mit seinen Genossen feierte. udus bezeichnet nicht Trunkenheit, sondern Weingenufs überhaupt (der Gegens. siccus z. B. I 18, 3); das Attribut ist den Schläfen (statt der Person: udus Lyaco) beigelegt. sat. II 1, 9: Wer gut schlafen und so der Sorgen ledig werden will, inriguum mero sub noctem corpus habeto. Lyaeus (Avaíos) Liber (nach alter Etymologie quia liberat curis) vinum, zu I 1, 25 Jove. populea: Die Silberpappel war dem Herkules heilig; das Aufsetzen des Kranzes besagt, dafs Teucer sich der Führung des Gottes vertrauensvoll überlasse: Herk. nämlich, der selbst die ganze Welt durchzogen hatte, galt für den Schutzpatron aller Wanderer, daher yeμóvios". Anab. IV 8, 25 bringen die Griechen ihm die gelobten yɛuóovva“ dar. quo cumqne: Über die Tmesis zu I 6, 3. Teucro Teucro: Grofses Selbstgefühl verrät sich in der Nennung und (chiastischen) Wiederholung des eigenen Namens; vgl. zu III 9, 6 Lydia. auspice adiuvante, vgl. auspice Musa epist. I 3, 13. ambiguam Sal. futuram: d. h. es werde eine Stadt entstehen, die Salamis zum Verwechseln ähnlich sehe. Der etwas dunkle Ausdruck ahmt die Redeweise der Orakel nach. fortes: Cic. off. I 23: fortis et constantis est non perturbari in rebus asperis sed praesenti animo uti et consilio nec a ratione discedere. nunc, eras: „Morgen können wir's nicht mehr, darum lafst uns heute leben!" iterabimus: mit prägnanter Kürze st. iterum navigabimus, wie I 34, 4. 8. Ode. = = Ein trefflicher, wegen seiner hervorragenden Leistungen in allen Arten gymnastischer Übungen hochgefeierter Jüngling, der, wie Attis bei Catullus, mit Fug von sich rühmen durfte: ego gymnasii fui flos, ego eram decus olei (= palaestrae), ist in die Netze der buhlerischen „Lydia" geraten, in denen er seine Kräfte vergeudet, Körper und Geist zerrüttet, kurz zu einem entnervten ,,Sybariten" wird. Das Gedicht wendet sich an die Lydia mit der unwilligen Frage, Sybarin cur properet amando perdere, nicht an den willenlosen Jüngling (wodurch der Spott, der diesen treffen soll, noch verschärft wird), enthält aber für diesen und seinesgleichen die ernste Mahnung (sat. II 7, 91): eripe turpi colla iugo;,,liber, liber sum" dic age! (an ille mihi liber, fragt Cic. Parad. V 2, 36, cui mulier imperat? cui leges imponit?) und ruft ihn zurück zum „Felde", wo junge Römer sich für künftige Heldenthaten stählen sollen, denn qui studet optatam cursu contingere metam, Das ganze Gedicht besteht aus (abhängigen oder unabh.) Fragen, die teils Verwunderung und Unwillen, teils Spott ausdrücken. Der Dichter steht vor dem Jünglinge, wie vor einem unlösbaren Rätsel. = cam 1-4. Logisches Verhältnis der zweiten Frage zur ersten? pum: nach römischem Sprachgebrauche speziell campus Martius. Dieses schöne, seit der Vertreibung der Tarquinier vom Quirinal bis zum Flusse sich erstreckende Feld war die alte, dem Mars geweihte Übungsstätte für die körperlichen, ritterlichen und kriegerischen Übungen der römischen Jugend. Mit der Zeit, namentlich seit August, wurde es bei fortgesetztem Anbau sehr beengt und eingeschränkt, doch haben sich neben verschiedenen Heiligtümern eine Rennbahn und ein grösserer Platz, welcher zu gymnastischen und militärischen Übungen diente und nicht bebaut werden durfte, bis in die letzten Zeiten des alten Rom erhalten. apricum: deutet den Grund des odisse (die Scheu vor dem sudare) an. patiens solis: ehedem! 5-12. Logisches Verbältnis zu den beiden Fragen in V. 1—4? neque nec: Die Disjunktion erklärt sich aus dem im zweiten Gliede zu inter aequalis zu denkenden Gegens. „allein". Gallica: i. e. equorum Gallicorum; aus Gallia cisalpina bezogen die Römer edle, feurige Rosse. temperat ora: denn equi frenato est auris in ore (epist. I 15, 13). lupatis frenis: lupi (bei den Griechen 2vxo) nannte man scharfe Zacken oder Stacheln an einem Gebifs (Kandare) hartmäuliger Pferde; daher (frena) lupata "Wolfsgebifs, Stachelzügel". flavum: zu I 2, 13. Übrigens vgl. die Bem. zu apricum. Tiberim tangere: Cic. p. Cael. 15, 36: habes (Clodia) hortos ad Tiberim eo loco, quo omnis iuventus natandi causa venit. Was will der Ausdruck tangere besagen? olivum: poet. st. oleum, als Salböl in der palaestra gebraucht und daher auch metonymisch st. dieser gesetzt (s. o.!). sanguine vip.: viperinus cruor wird als starkes Gift ep. 3, 6 erwähnt. „Ewas mehr fürchten als Nattern (oder Natternblut)" war sprichwörtlich. livida armis: (abl. caus.) ist prädik. Bestimmung zu bracchia; vgl. тovs лódas zwλovs exeiv. saepe -expedito: Konstruiere: nobilis disco (et) iaculo saepe trans finem exp. (abl. caus.). Die Worte enthalten d. S. n. das Attribut „kräftig, stark" zu bracchia, welche Eigenschaft sie durch deren Wirkung zur Anschauung bringen. Kennst du schon Lessings berühmte Beantwortung der Frage: Wie malt der Dichter?" nobilis: Zu den Übungen der Jünglinge strömte eine Menge von Zuschauern zusammen, welche denen Beifall spendeten, die sich auszeichneten. So rühmt H. epist I 18, 52 von seinem jüngeren Freunde Lollius: adde, virilia quod speciosius arma non est qui tractet: scis, quo clamore coronae dagegen: ludere qui nescit, campestribus abstinet armis, ne spissae risum tollant inpune corona e. 13-16. Nach einer (dem Homer noch unbekannten) Sage brachte die der Zukunft kundige Thetis aus mütterlicher Sorge ihren Sohn Achilles noch als Knaben nach der Insel Skyros, wo er in Mädchenkleidern, unter die Töchter des Königs Lykomedes versteckt, aufwuchs. Vor dem Zuge gen Troja erschienen Diomedes und Odysseus, um den Peliden aus einer so unwürdigen Verborgenheit hervorzuziehen und für den Krieg zu gewinnen. Daran erinnernd ruft der Dichter mit scharfer Ironie aus: Wer weifs? vielleicht hält er sich versteckt wie ein Achill, um doch noch als glorreicher Held sich aufzuthun!" In Wahrheit ist das der (noch öfter wiederholte) patriotische Seufzer: „Armes Vaterland, dessen Zukunft auf einer solchen Jugend beruht!" marina: als Nereide. filium dicunt: erg. latuisse. sub: temporal ,,(unmittelbar) vor (oder nach)"; vgl. in der folgenden Ode V. 19. funera: funus findet sich bei H. in eigentl., öfter aber auch in metonym. (= Tod oder Leichnam oder Untergang) Bedeutung. virilis: steht an hervorragender Stelle! cultus: Lebensweise, hier besonders von der Waffenübung zu verstehen. Lycias: Die Auxio werden als der Troer vornehmste Bundesgenossen genannt, deren Führer Sarpedon in der Hlias χαλκοκορυστὴς ἀνὴρ ὤριστος, ja Έρμα πόληος heist. 9. Ode. Der angeredete „Thaliarchus" ist ein junger Mann, der, mit dem Laufe der Welt unzufrieden, mifsmutig und ängstlich in die Zukunft schauend oder auch alles von ihr erwartend, den fröhlichen Spielen und ritterlichen Übungen seiner Altersgenossen fern bleibt. " Was Wenig findet er Lust, sich unter Leuten zu zeigen, Ja er meidet sogar der jungen Mädchen Gesellschaft Und den fröhlichen Tanz, den alle Jugend begehret". Ihm gilt die Mahnung: Der Winter ist streng und rauh. thut's? Doppelt geheizt und doppelt getrunken: das vertreibt die Kälte (1-8)! Den Lauf der Welt und die dunkle Zukunft zu regeln, das überlafs der Gottheit; dein, junger Mann, ist die Gegenwart: so geniefs die Jugend und ihre (erlaubten) Freuden, so lange es geht (9-24)!" Vergleich den „Sybaris" der vorigen Ode mit unserm Thaliarchus. Beide Jünglinge sind nicht nach Horazens Sinne; aber jener ist verächtlich, ihn trifft der Spott des Dichters; dieser ist bemitleidenswert, für ihn hat er eine freundliche Zurechtweisung. 1-8. stet: „starr dasteht", malerisch st. sit. Soracte: ein Berg 45 km nördlich von Rom, unfern dem alten Falerii aus einer fruchtbaren Landschaft sich erhebend; seinen Gipfel krönte ein Tempel des Sonnengottes. alta nive: Das Plateau von Etrurien hat im Winter ein fast nordisches Klima. onus: nivis. laborantes: onere, „(unter der Last) seufzend". gelu acuto: „schneidende Kälte"; epist. I 10, 17 sol acutus „stechende Hitze". constiterint: лennyαov. dissolve: ist stark zu betonen, wie die Stellung zeigt. Auch in den folgenden Versen beachte die kunstvolle Wortstellung! Die Wahl des Verbums wurde durch die Begriffe stet und constiterint bestimmt. reponens: der Bestimmung des Holzes gemäfs, daher re-, ebenso in der folg. Ode V. 17. benignius: als gewöhnlich. Da benignus den Begriff der Mitteilung und Gemeinnützigkeit enthält, so deutet das Wort hier die Aufforderung an, Thal. möge einen Kreis munterer Freunde zum Gelage um sich versammeln und diesen gegenüber nicht kargen; denn parcentīs ego dexteras odi, sagt H. III 19, 21 unter ähnlichen Umständen. deprome: „Heraus mit dem Weine, er hat nun lange genug (quadrimum) unbenutzt in der cella vinaria gelagert!" Thaliarche: Der Name Oariagzos (daria Lebensfreude", besonders Gastmahl) bezeichnet den Jüngling als das, was er nach des Dichters Absicht sein soll; vgl. I 11, 2 Leuconoe. diota: findet sich nur hier st. amphora (oder cadus), welche dietos, zweihenklig, Horati carmina. 11 war. Sie heifst Sabina, weil sie (vinum) Sabinum enthält. Das war nun freilich ein vile vinum (I 20, 1); aber feinerer Sorten bedarf es auch gar nicht, wenn nur das Herz sich der Freude öffnen will! 9-24. qui: begründend. simul: wie I 4, 17. stravere: denn venti insurgunt (ep. 10, 7). aequore deproel.: zu 1 3, 13. cupressi, orni: beispielsweise genannt. Die bis zu 30 m hohe Cypresse mit ihrer obeliskenartigen, schlanken, zum Himmel aufstrebenden Gestalt, neben der Pinie die eigentliche Charaktergestalt der südeuropäischen Landschaft, steht im Flachland meist einsam oder in kleinen Gruppen oder sie zieht als Grenze des fundus in ebenso düsterer als anmutiger Säulenreihe dahin. Die Esche, einer der schönsten Waldbäume, mit heller Rinde, ist heimisch auf dem kräftigen Buchenboden des Hügel- und unteren Berglandes. Die Manna- oder Blumenesche (ornus fraxinus ornus L.), ein hübscher, kleiner Baum, wird besonders in Italien kultiviert. fuge: c. inf. gewählter und eindringlicher als noli; vgl. refugit tendere I 1, 34. quem cumque: Über die Tmesis zu 1, 6, 3. quem fors dabit: H. lehrt, dafs wir jeden Tag des Lebens für den letzten halten und diesen ausnutzen sollen; sei uns dann unverhofft - durch die fors - noch ein weiterer beschieden, so würde dieser und das Vergnügen, das er bringe, als unerwartetes Gut uns doppelt angenehm sein, epist. I 4, 12: inter spem curamque, timores inter et iras = omnem crede diem tibi diluxisse supremum: grata superveniet, quae non sperabitur hora. lucro adpone: Terentius: quidquid praeter spem eveniet, omne id deputabo esse in lucro. nec sperne: = non spernens, erläutert die Mahnung lucro adpone, neve sp. würde zu ihr eine neue hinzufügen. puer: als Knabe", Appos. zu tu, das in das folgende Glied der Disjunktion getreten ist. choreas: zooɛia ist (nach Plato) die Vereinigung von doxnois und on; IV 1, 21-28 werden uns liebesselige Jünglinge und Jungfrauen beim Opfer für Venus tanzend und zur Leier und Flöte singend vorgeführt. donec: „solange als", in dieser Bedeutung nicht vor den augusteischen Dichtern. virenti: tibi; Gegens. canities (= cana senectus, daher das Attribut morosa). nunc: d. h. donec abest. campus: Martius, worüber zu I 8, 4. Beachte wohl, dafs der Dichter den jungen Mann auch auf dem Marsfelde zu sehen wünscht. Wenn er ihn also im folgenden auch zum Genusse der Liebesfreuden ermuntert (versteht sich: concessa Venere uti!), so will er aus ihm doch keineswegs einen gracilis puer (I 5) oder Sybaris (I 8) machen. areae sind offene Plätze innerhalb der Stadt, besonders die Vorplätze von Tempeln, das forum Romanum, der Cirkus u. a., wo die vornehme Welt in Säulenhallen spazierte und geselligen Verkehr suchte. lenesque susurri: ist eng mit areae zu verbinden (daher que), wo die susurri stattfinden. Auch heute beleben sich in den Städten des Südens in den Stunden, wo bei uns die Hausbewohner sich „um des Lichts gesellge Flamme" sammeln, die Strafsen, und das Toben des lustigen, zu tausend Neckereien aufgelegten jungen Volkes, welches unter Guitarrespiel jauchzend und singend die Strafse duchzieht, dauert bis in die Nacht hinein. sub (zu I 8, 14) noctem verbinde mit susurri: „Dämmerungsgeflüster". repetantur: pflichtschuldig (zu I 9, 6 rep.), denn die hora ist ja conposita (constituta). nunc et angulo: Heiteres und harmloses Versteckspiel der Jugend, vom Dichter durch die Wortstellung allerliebst nachgebildet; verbinde: nunc et latentis proditor intimo 1 et gratus puellae risus ab angulo. etiam, proditor ab „verräterisch erschallend aus" (vgl. sospes ab I 36, 4), gratus (est) ist Prädikat. pignus: Armspange und Ring. Zu |