Inhalt des dritten Heftes. III. M. Velleius Paterculus. D. Das Revolutionszeitalter der Republik. I. Symptome des Verfalls der alten Sitte und Zucht. 1. Die Folgen der asiatischen Kriege (Liv. XXXIX, 6) 2. Verfall der älteren römischen Staatsreligion (Liv. XXXIX, 3. Die Censur des M. Porcius Cato (Liv. XXXIX, 40—44) 4. Folgen der Zerstörung Karthagos (Sall. Hist. I, 11-12) 26 II. Die Reformversuche der Gracchen 133-121. 1. Tib. Sempronius Gracchus (Plut. Tib. Gr. 8—14. 16—19) 2. C. Sempronius Gracchus (Plut. C. Gr. 1—5. 8—11. 13—17) III. Schwäche des Staates unter der Herrschaft der Nobilität. 2. Cimbern und Teutonen (Plut. Marius c. 11-27) 3. Das Tribunat des L. Apuleius Saturninus 100 v. Chr. (Liv. 4. Das Tribunat des M. Livius Drusus (Vell. Pat. II, 13. 14) 5. Der Bundesgenossenkrieg 90—88 v. Chr. (Vell. 15-17) IV. Bürgerkrieg des Marius Cinna und Sulla. 1. Revolution des P. Sulpicius Rufus (Vell. II, 18. 19) VI. Revolution des L. Sergius Catilina. 1. Die Verschwörung (Dio Cass. 37, 10. 29—36). 6. Politische Stellung Ciceros nach seiner Restitution (Cic. VIII. Die Bürgerkriege 49-42 v. Chr. 1. Cäsars Krieg gegen Cn. Pompeius 49-48 v. Chr. (Dio 40, 58-66. 41, 1—13. 15-18. 20-24. 36-39. 43-63) 2. Tod des M. Porcius Cato (Dio 43, 10-11) 3. Krieg gegen die Söhne des Pompeius in Spanien (Dio 4. Cäsars Alleinherrschaft und Tod (Dio 44, 1-21). 5. Umtriebe des Antonius (Dio 44, 22-35. 50-51. 53) . 7. Tod des M. Tullius Cicero (T. Livius Lib. CXX bei Seneca Rhet. Suas. VII. p. 33. 35. Vell. Pat. II, 66. Plut. Cic. 49) 250 Einleitung. I. Dio Cassius. Dio Cassius Cocceianus wurde zu Nicäa in Bithynien um 155 n. Chr. geboren. Sein Grofsvater von mütterlicher Seite war der berühmte Sophist und Rhetor Dio Chrysostomus von Prusa in Bithynien, von dem uns noch 80 Reden erhalten sind, darunter Abhandlungen über Homerische Stoffe, z. B. über Nestor, Philoktet, Achilles, Lobreden auf Homer, Sokrates etc. Die sorgfältige Erziehung des Dio Cassius entsprach ganz der Bildung seines Grofsvaters. Die Hauptgegenstände des Unterrichts waren Rhetorik, Philosophie und Geschichte, daneben fleifsige Lektüre der älteren klassischen Muster Athens. Die öffentliche Laufbahn zu Rom betrat Dio als gerichtlicher Redner, bald aber kam er in den Senat, ward Ädil und Quästor, dann Prätor und Consul, worauf er als Proconsul die Provinz Afrika verwaltete. Im Jahr 229 n. Chr. ernannte ihn Alexander Severus wieder zum Kollegen im Consulat, er durfte aber, wie es scheint, dieses Amt in Rom selbst nicht verwalten, weil er sich wegen seiner Strenge bei den Prätorianern verhafst gemacht hatte. Über das Ende seines Lebens haben wir keine Nachricht. Charakteristisch für den Charakter seiner Geschichte ist es, dafs er sich durch ein Traumgesicht zur Geschichtschreibung veranlafst glaubte. Sein Werk ist voll von Prodigien und Wundern aller Art, ja sehr oft wird der Ursprung der wichtigsten Ereignisse auf solche Äufserungen des alten römischen Volksglaubens zurückgeführt. Dios erstes Werk war die Geschichte der Regierung des Kaisers Commodus. Als dieses Buch günstige Aufnahme und Beifall fand, entschlofs er sich zu einem gröfseren Werke über die gesamte Geschichte Roms, der er dann auch seine Geschichte der Regierung des Commodus einfügte. Zehn Jahre lang war er mit Sammlung des Materials beschäftigt, zwölf Jahre verwandte er auf die Ausarbeitung des umfangreichen Werkes. Es bestand aus achtzig Büchern, die wie die Werke des Livius in Dekaden eingeteilt waren (Poμainn ioτogía). Indessen behandelte Dio nicht die ganze römische Geschichte mit der gleichen Ausführlichkeit: Histor. Quellenbuch II, 3. 1 |