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daz er niht misseriete.

345 got hât den menschen geret baz
denne alle geschepfde, wizzet daz.
er tuot groziu wunder wol

und entuot doch niht dan daz er sol.'
do sprach der heiden sunder spot
350 'dû nantst è Jésus und nû got.
sint die beide an einander iht?'
daz dühte den tiuvel gar enwiht,
er sprach 'wer kunde dich gezamen?
got håt mêr den sibenzec namen,
355 då ist etlich name under

so heilec, daz ez ist ein wunder.
doch künde ich dir den alsus:
got der hæhste heizt altissimus,
dåst der vater und der heilec geist
360 und der sun, ir beider volleist.

von der trinitât die namen entsprungen,
die man doch lobt in manegen zungen.'
do bat der heiden an der stat
im sagen von der trinitât.
365 er sprach 'diust got al eine

und doch driu dinc gemeine.'
'nû wie mac einez wesen driu
und driu doch einz?' 'daz sage ich iu.'
er sprach 'des ger ich keinen wandel.'
370 'nà habe her, vriunt, dinen mandel.'

er macht von ganzem tuoch driu vach.
alzehant do daz geschach,

do vrågt er den heiden mære

wie manegez der vach wære.

375 'ir sint driu, weder min noch me.'

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186b

187

346 geschefpt 348 en fehlt denn das 350 nanczt. vielleicht nante als einer der fälle falscher analogie, wie sie in bair.-öst. hss. vom XII jh. ab vorkommen, Weinh. Mhd. gr. § 385 353 gezamen das seltenere gegen gezëmen nach 354 folgt in der hs. 359, später durchstrichen 361 t. sind d. n. e. 369 chain. die phrase = Iw. 2900 371 statt macht sollte ursprünglich etwas anderes geschrieben werden

374 manigs

375 mer

376 racht

dô rahte ern, do was er als ê
ein mandel, des jach der gewære.
er zeigte im så ein vrouwenschære,
'sich, der sint driu, doch einz genant.
380 wilt dù, ich tuon dir mêr bekant.'
daz selbe ouch gar sin wille was.
er habte im vür ein spiegelglas,
daz er sich selbe der inne sæhe.
do sprach der einvaltige spæhe

385 ich sie ein man.' do daz geschach,
då mite erz en driu brach

und habt si im mite einander vür
und bat in sehen, daz er kür

wie maneger ir nù möhte sîn.

390 'ir ist driu und hânt gelichen schin.'

'sich, so stâtz umb die trinitât:

der ist driu, doch einez, swie ez gât.'
do vrågte der jungelinc vermezzen,
wa got mit hûse wær gesezzen,
395 sit er sich teilt und doch ist ganz.
er sprach 'sihst dû der sunnen glanz
schinen durch maneges boumes ast,
daz si dâ von doch nie zerbrast?
si gât ouch ze manegem venster în
400 doch ganz, nû merket disen sin,
und liuhtet ouch durch ganzez glas.
got ie allenthalben was

und ist doch ze himele stæte:

ob ein man ein wort im sagen bæte
405 und erz der ganzen werlte seit,

ieglich ein ganz wort hiete bereit.
ez enwart niht nie so kleine,

383 dar ynne 385 siech 386 ers in drew

187b

188a

387 im

fehlt 390 geleich 391 sich also stecz. da im reime nur formen mit â von stân und gân vorkommen (sowol auf andere worte 3. 29. 251. 363. 391. 465. 553. 563. 817. 1163. 1191. 1203. 1207. 1243. 1733. 1833. 1835. 1905, als unter einander 613. 1125. 1141. 1209. 1433), so schreibe ich sie auch innerhalb des verses 392 wie 396 sunne 397 do scheinē 399 ouch zu streichen? 401 lawcht gancz 405 ers einer g. 406 igleicher

(anders ez wær unreine),

got kæm dar în vil bereit.

410 so ist ouch niht so lanc, so breit
noch so tiefez abgründe

(des hån ich von der warheit künde),
got si mit werken und mit worten
vor, an dem ende, zallen orten.'
415 dem tiuvel leider nie geschach,
dá von daz er dem menschen jach
so vil von gotes werdekeit.

ést noch zer werlte dem bæsen leit,
swå man des biderben wol gedenket,
420 wande ez im vröude und êre krenket.
er treitz mit nide zallen ziten
und tarz doch selten widerstriten.
rehte also stât des tiuvels muot:
der hazzet swå man tugent tuot.
425 do vråge und antwurt geschach,
Offerus zuo dem tiuvel sprach
'vriunt, dù solt mir sagen mère.
in welher mâze ist din êre,
din kraft und din edelheit

430 bi gote von dem man wunder seit?'
'eiâ, woltest dû mich des erlân,
ich wolt dir danken sunder wân.'
er sprach 'des entuon ich niht,

so hiete ich mit den tumben phliht.'
435 do muoste er im der wårheit jehen,
er sprach mir ist von im geschehen,
mir und andern min genôzen,
daz ich von himele wart verstôzen

und enmac då hin niemer kumen.

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188b

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419 wa

415 ff vgl. Freid. 66, 21 ff 418 ist n. zu der w.

421 treit mit 422 tars 424 hasset das swo

434 die form hiet ist für

den ind. durch den reim auf verriet 1609, conj. hiete durch die reime 1489. 1799 belegt (BG § 321. Mhd. gr. § 377), daher die überlieferten beispiele innerhalb des verses zu bewahren sind 437 ander 439 niht wider? chomen. es reimt kumen auf vrumen hier, 775. 861. 961, auf

Z. F. D. A. neue folge XIV.

3

440 da engegen hån ich den vrumen:

swaz gote niht zimt daz ist min,

des mac niemen vri gesin.

swelch mensche des himeles vermisset,
den hån ich ze mir gewisset.

445 niemen mac sich min erwern,

kæme er gên mir mit tusent hern.
wil er sich ze sünden phlihten,
ich tar ez wol über in gerihten.
vriunt, nù hân ich dir geseit
450 zwar rehte als din wille jeit,
nù solt dû vürbaz nie mère

niht tuon wan nåch miner lère.'

er sprach dù solt mich wizzen lân,
bist du niemen undertån?'

455 'ja' sprach er, ich muoz vorhten got
und dar zuo leisten sin gebot.

siniu wort mich jagent unde bindent,

wand si bos und guot wol überwindent.'

'sit dû des håst bescheiden mich,

460 sage an, wes ahte ich dan uf dich?

ich wil gote sin undertân

und mit dir niht ze schaffen hân.
sit dû weder sæld noch êre håst
und niwan bosiu dinc begâst,
465 des wil ich din ze herren niht.
var hin, habe urloup, bosewiht.'
do schre der tiuvel über die sünde
diu in do sazte in daz abgründe.
noch mêre kunde in got unêren,
470 sin schone gunde er do verkeren:
er wart swarz als ein kol,

189

189b

vernumen 673. 805. 1173. 1481 (vernumen: vrumen 525), ich habe mich daher für u entschieden, was im bair. beliebt ist nach Weinh, Mhd. gr. § 266. 332 441 was 444 gewissen mit ze unbelegt

450 als dich dîn? 459 dû fehlt

447 phlicht

451 dû fehlt 457 iagen vnd pinten 458 vber winden 463 weder zu streichen? 465 do uon w. 466 vor

467 sunden 468 saeten, das e ist zwar nicht ganz geschlossen, aber doch schwerlich c

469 dennocht

470 chunde er alldo

473 vor?

do geviel er Offerus niht wol.
då mite er så von im verswant.

Der heiden huop sich dan zebant. 475 got was im günstec unde gewære.

er kam zuo einem lêrære

der ein guoter einsidel was

und an der wisheit buochen las.

do in der wise êrste ersach,
480 do erkam er daz er niht ensprach.
er vorhte er wære ungehiure,

dâ von wart im vröude tiure.
do vrågte der michel doch gevülege
wie er al eine sich betrüege.

485 do antwurte im der reine gewære,
er sprach 'mich nert min schephære.
des gnåde ist grôz und manicvalt.
ez si erbûwen oder walt,
då mac er mich gevristen wol.
490 ich trouwe ime als ich sol.

var enwec, ob du ungehiure bist.'
do sprach der heiden an der vrist
'guot man, dû solt dir vorhten niht.
swie lanc gewahsen man mich siht,
495 ich bin ein mensche sunder spot
und wil nach råte dienen got.'
'herre, sô lât iuch erbarmen
über die kumberhaften armen,
swâ ir seht unberåten diet.'
500 den råt er im von herzen riet:
er zalt sich in der armen schar
und was im leit sin kumen dar.
ein kappel und sin klûse kleine
stuont ûf einem hohen steine.

476 von ym chom er zu einē lera
494 wie

484 sich do b. jetzt unerkennbares anderes

noch 716. 826. 850 499 vgl. und Lachmann zu lw. 5887 des einsiedlers beschrieben

478 puech

190*

190b

496 für dine stand ursprünglich etwas 497 ew erparm

703

501 arm

483 vargt

498 arm. kumberhaft 503 chappeln, vgl. 1043

chlosen: so spät erst wird die situation

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