Joh. Fr. Herbart's sämtliche Werke, Volume 4

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Hermann Beyer u. Söhne, 1891 - 622 pagine

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Pagina 179 - Wenn die Anschauung sich nach der Beschaffenheit der Gegenstände richten müßte, so sehe ich nicht ein, wie man a priori von ihr etwas wissen könne; richtet sich aber der Gegenstand (als Objekt der Sinne) nach der Beschaffenheit unseres Anschauungsvermögens, so kann ich mir diese • Möglichkeit ganz wohl vorstellen.
Pagina 69 - Entgegengesetztes ist nicht einerlei. Diese Formel heisst der Satz des Widerspruchs. Der Satz erhält seinen Sinn durch die vorausgesetzte Kenntniss der Gegensätze; er selbst lehrt nichts Neues. Mit ihm gleichgeltend ist eine andre Formel, der sogenannte Satz der Identität, A = A; eigentlich A. ist nicht gleich non A, wo die Negationen einander aufheben, und eine Bejahung ergeben. Desgleichen das sogenannte principium exclusi medii, A ist entweder B oder nicht B, indem ein Drittes , sofern es von...
Pagina 365 - ... solcher in dem Was der Wesen, sondern es ist ein Gegensatz in der Art unsrer Auffassung. Die Materie, als ein räumliches Reales, mit räumlichen Kräften, vorgestellt, wie wir sie zu denken pflegen, gehört weder in das Reich des Sein, noch in das des wirklichen Geschehens, sondern sie ist eine blosse Erscheinung.
Pagina 345 - Maass, das alles andere messen soll, selbst einer Messung unterwerfen wollte. So geschieht es, dass man fürchtet, wenn der Wille frühere Ursachen hätte, aus denen er unvermeidlich hervorging, so würden diese Ursachen die Schuld tragen, indem nunmehr ihnen sowohl der Wille, als die aus ihm entsprungenen Handlungen zuzurechnen wären. Darum will man lieber den Willen einer Selbstbestimmung zurechnen; woraus eine unendliche Reihe entsteht (vergl.
Pagina 617 - ... die in der Seele schon prädisponirt sein sollen, um den Stoff zu erwarten, gänzlich hinweg. Wir haben keine Sinnlichkeit, (obgleich körperliche Sinnesorgane) vor den sinnlichen Empfindungen; kein Gedächtniss vor dem Vorrathe, den es aufbewahrt, keinen Verstand vor den Begriffen, kein Gefühl- und Begehrungsvermögen vor den wirklichen Gefühlen und Begehrungen. Das in uns, was als Kraft wirkt, sind die Vorstellungen selbst. Und kein Mensch hat mehr Geisteskräfte, als er Vorstellungen hat.
Pagina 46 - Art so zu verändern, wie es durch die besondere Beschaffenheit eines jeden nothwendig gemacht wird. Bei der Veränderung wird etwas Neues hinzukommen, durch dessen Hülfe die vorige Schwierigkeit verschwindet. Dieses Neue kann man eine Ergänzung nennen.
Pagina 120 - Verhältniss ist ganz und gar ein Inneres, und eingeschlossen in der Gesinnung einer einzelnen Person. Es ist unter allen sittlichen Verhältnissen dasjenige, welches am unmittelbarsten und bestimmtesten den Werth oder Unwerth der Gesinnung angiebt.
Pagina 364 - Verhältnifs, das man mit Hülfe eines Gleichnisses aus der Körperwelt als Druck und Gegendruck bezeichnen kann. Wie nämlich der Druck eine aufgehaltene Bewegung ist, so besteht jenes...
Pagina 444 - Selbst die Herrlichkeit und Majestät des Himmels, die den noch kindlichen Menschen anbetend auf die Knie wirft, überwältigt nicht mehr das Gemüth des Kenners der Mechanik, welche diese Körper bewegt, in ihren Bewegungen erhält, ja sie selbst auch bildete. Nicht vor dem Gegenstande erstaunt er mehr, ist dieser gleich unendlich, sondern allein vor dem menschlichen Verstande, der in einem Copernicus, Gassendi, Kepler, Newton und Laplace, über den Gegenstand sich zu erheben, durch Wissenschaft...
Pagina 518 - Aber alles, auch das Erhabenste, verkleinert sich unter den Händen der Menschen, wenn sie die Idee desselben zu ihrem Gebrauch verwenden.

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