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Vorwort.

Mit Rücksicht darauf, dass die folgenden Bücher der Aeneide oder einzelne Theile aus denselben auch mit solchen Schülern gelesen werden, welche sich in den Dichter noch nicht so eingearbeitet haben, dass ihnen die Eigentümlichkeit der Auffassung und Darstellung des Dichters geläufig ist, wurden die Erklärungen nach den gleichen Gesichtspunkten wie im ersten Heft gegeben. Ueber das zu viel und zu wenig, zu leicht und zu schwer wird die Frage immer mehr oder weniger offen bleiben, theils wegen der auseinander gehenden Ansichten, theils wegen der Verschiedenheit der einzelnen Cötus und der einzelnen Schüler in denselben. Grössere Einschränkungen werden in der zweiten Hälfte der Aeneide stattfinden können, welche in der Regel schon geübtern Schülern zur Lectüre vorgelegt wird.

Im Uebrigen erlaube ich mir auf das zur zweiten Auflage des ersten Heftes Bemerkte zu verweisen. Eingehendere Beachtung konnte in dem zweiten Hefte der achten Auflage von LadewigSchaper zugewendet werden. Durch die Umstellung in VI, 254,

welcher Vers auch von den besten Handschriften wohl ohne Zweifel mit einem Schreibfehler oder einer nicht genügenden Correctur überliefert worden ist, wird für den Schüler das metrische wie sachliche Bedenken beseitigt werden.

Karlsruhe, 16. Februar 1878.

Karl Kappes.

P. VERGILI MARONIS

AENEIDOS

LIBER QUARTUS

At regina gravi iamdudum saucia cura vulnus alit venis et caeco carpitur igni. multa viri virtus animo multusque recursat gentis honos, haerent infixi pectore vultus 5 verbaque, nec placidam membris dat cura quietem. postera Phoebea lustrabat lampade terras

umentemque Aurora polo dimoverat umbram,
cum sic unanimam adloquitur male sana sororem:
'Anna soror, quae me suspensam insomnia terrent!

Viertes Buch. Aeneas verlässt mit den Seinen Karthago. Dido tödtet sich selbst im Schmerz über die Trennung.

1-89. Dido, von Liebe entbrannt, entdeckt der Schwester Anna ihr Herzeleid und findet keine Ruhe.

1. gravi cura. Die Leidenschaft ruft zugleich in ihr die Sorge hervor, gegen den ersten Gemahl untreu zu werden. Die Liebe wird ihr zur Pein.

2. vulnus. Die Metapher von saucia wird fortgesetzt. Der Gott Amor oder Cupido schiesst seine Pfeile ab, die des Menschen Herz verwunden. caecus, wird activ und passiv gebraucht. carpitur. Das verborgene Feuer zehrt sie langsam auf.

3. multa quietem ist Epexegese zu caeco carpitur igni. multa virtus, die Fülle der Tüchtigkeit. cursat, absichtlich das Frequentativ.

Kappes, Vergils Aeneis. IV-VI.

re

4. gentis honos, die Auszeichnung des von Venus abgeleiteten Geschlechts. Durch welche Eigenschaften des Aeneas wird Dido gefesselt?

7. umentem umbram, die mit feuchten Nebeln begleitete Morgendämmerung.

8. male sana. Es steht schlimm um ihren gesunden Verstand parum sana.

9. suspensam. Ihr Herz ist gleichsam in der Schwebe zwischen der Leidenschaft zu Aeneas und der Erinnerung an den ersten Gemahl, so dass sie keinen ruhigen Schlaf (placidam quietem) fassen kann. Träume (insomnia) schrecken sie auf. insomnia ist Gegensatz zu placida quies, allerlei Bilder, welche im Schlaf vortreten; terrent deutet auf das Bild des früheren Gatten hin.

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